Bernstein Netzwerk Computational Neuroscience

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Bernstein Netzwerk Computational Neuroscience
Aktuelle Publikationen
Kurzzeitgedächtnis – Ortsgedächtnis –
Bildgebungsverfahren –
Entscheidungsfindung –
Wahrnehmungslernen – Angstmodell –
Datenverarbeitung – Grundlagen des Hörens
Mitteilungen und Termine
Personalia – Bernstein Mitglieder in NWG
Vorstand gewählt – DAAD-Förderung für BCCN
Tübingen – Neue D-J Fördermaßnahme
in CNS – Besuch von Ministerin Wanka in
Göttingen
06/2011
Aktuelle Publikationen
Wie Bienen lernen, welchen Düften
es zu folgen lohnt
Wie erfolgreich emsige Bienen bei der Nahrungssuche sind,
hängt maßgeblich davon ab, wie gut sie nektarreiche Blüten
schon von weitem anhand ihres Duftes erkennen und von weniger
ertragreichen Blüten unterscheiden können. Wie merkt sich die
Biene den Zusammenhang zwischen Duft und Nektar einer Blüte?
Kann man diese Assoziation im Gehirn der Biene finden? Forscher
um Randolf Menzel vom Bernstein Zentrum Berlin haben die
Spuren des Duftgedächtnisses in einer bestimmten Region des
Bienengehirns lokalisieren können.
Die
Forscher
passten
Nektar-Sammlerinnen
beim
Ausschwärmen aus ihrem Stock ab, fingen sie ein und ließen
sie in ihrem Labor die Schulbank drücken. Auf dem Stundenplan
standen fünf verschiedene künstliche Duftstoffe. Nachdem alle
fünf vorgestellt worden waren, wurde in einer Lernphase ein Duft
nach jeder Präsentation mit einem Tropfen Zuckerlösung belohnt,
während ein anderer unbelohnt blieb. Diese Art der klassischen
Pawlowschen Konditionierung basiert auf dem sogenannten
Rüssel-Streckreflex, der ausgelöst wird, wenn die Antennen in
Kontakt mit süßen Flüssigkeiten kommen. Die Bienen lernten
schnell, beim belohnten Duft ihren Rüssel auszustrecken, um die
Zuckerlösung aufzulecken, und zeigten diese Reaktion auch noch
3 Stunden nach der Lernphase.
Um die neuronale Grundlage dieses Gedächtnis-Prozesses
zu untersuchen, maß der Biologe Martin Strube-Bloss die
elektrischen Reaktionen von bestimmten Nervenzellen, nämlich
den Ausgangsneuronen im Pilzkörper des Bienengehirns, die
bereits als Kandidaten für Lernprozesse im Raum standen. Das
Ergebnis überraschte die Forscher. Während der Lernphase
änderten sich die Aktivitäten in den untersuchten Neuronen
Honigbiene,
die den Rüssel
ausstreckt, um
einen Tropfen
Zuckerlösung
von einer Pipette
aufzusaugen.
© M. Strube-Bloss
nicht. Aber 3 Stunden nach der Lernphase fand sich eine
Veränderung: Mehr Neuronen reagierten auf den belohnten Reiz,
und die Antworten auf den belohnten Reiz fielen stärker aus. Die
Forscher hatten also tatsächlich eine Gedächtnisspur gefunden.
Wegen der zeitlichen Verzögerung konnten sie sogar schließen,
dass diese nichts mit dem Lernprozess selbst oder mit dem
Kurzzeitgedächtnis zu tun hatte, sondern dass sie offenbar den
Ort des Langzeit-Duftgedächtnisses identifiziert hatten!
Eine mathematische Analyse des Neuroinformatikers Martin
Nawrot zeigte, dass die Gedächtnis-Spur im Pilzkörper sehr
verlässlich ist. Schon 150 ms nach Präsentation eines Duftes
konnten die Forscher aufgrund der Nervenzell-Aktivitäten sagen,
ob es der Zucker-belohnte Duft war oder nicht. Die Biene könnte
sich also getrost auf ihre Ausgangs-Neuronen des Pilzkörpers
verlassen, um zu entscheiden, welcher Duft vielversprechend ist,
oder – in freier Wildbahn – zu einer nektartragenden Blüte gehört
und zu verfolgen lohnt.
Auf der Basis ihrer Ergebnisse erstellen die Forscher nun
ein Computermodell des Bienengehirns, das virtuelle Düfte mit
einer Belohnung assoziieren und auf der Basis des Erlernten
Entscheidungen treffen können soll. Solche künstlichen Gehirne
sollen dann in naher Zukunft in biomimetischen Robotern zum
Einsatz kommen.
Strube-Bloss M*, Nawrot M*, Menzel R (2011): Mushroom body
output neurons encode odor-reward associations, J Neurosci 31:
3129-3140, * equal contribution
Aktuelle Publikationen
Ortszellen in Lauerstellung
In unserem Gehirn werden Erinnerungen, Orte und Handlungen
gespeichert. Doch wodurch wird festgelegt, welRche der Milliarden
Nervenzellen einen Beitrag zu einer ganz bestimmten Erinnerung
leistet? Lange schon diskutieren Wissenschaftler, ob es Zufall
ist, welche Zelle einer bestimmten Region im Einzelfall aktiv ist
und welche nicht. Jérôme Epsztein, Michael Brecht und Albert K.
Lee vom Bernstein Zentrum Berlin und der Humboldt Universität
Berlin konnten nun am Beispiel des Ortsgedächtnisses bei Ratten
eindeutig nachweisen, dass später aktive Zellen sich früh von ihren
stillen Nachbarn unterscheiden. Damit haben sie das Verständnis
der Gedächtnisbildung einen großen Schritt vorangebracht.
Bewegen wir uns in einer unbekannten Umgebung, wird in
unserem Gehirn eine Art neuronale Landkarte angelegt. Besonders
gut ist diese Gedächtnisfunktion bei Ratten verstanden. Dort sind
Zellen des Hippocampus dafür verantwortlich, dass das Tier immer
weiß, wo es sich befindet. Jede dieser so genannten Ortszellen ist
dann besonders aktiv, wenn die Ratte sich in einem bestimmten
Bereich aufhält, die Zelle „feuert“. Somit wird jeder Ort durch
spezifische Zellen kodiert. Daneben gibt es in der entsprechenden
Hirnregion aber auch Zellen, die gar nicht feuern, sie sind „still“.
Dieses Aktivitätsmuster und die Auswahl aktiver Zellen ist für eine
bestimmte Umgebung sehr spezifisch.
Mit einer anspruchsvollen Methode gelang es Jérôme
Epsztein, Michael Brecht und Albert K. Lee erstmals, elektrische
Eigenschaften innerhalb einzelner Zellen des Hippocampus zu
messen, während sich die Tiere frei bewegten. Sie untersuchten
das elektrische Ausgangsniveau und den Wert, ab dem einzelne
Zellen mit einer Reizantwort reagierten – den so genannten
Schwellenwert. Da die Wissenschaftler die Zellaktivität vor,
während und nach der Erkundung maßen, konnten sie das
Durchläuft das Tier
Gebiet A, sind im Gehirn
bestimmte Nervenzellen
aktiv. Eine Gruppe
anderer Nervenzellen
„feuert“, wenn es Gebiet B
durchläuft. Diese Ortszellen
sind die Grundlage des
Ortsgedächtnisses.
© BCOS/ Epsztein et al, 2011 (mod.)
Verhalten von stillen Zellen und Ortszellen bereits vor der ersten
ortsspezifischen Aktivität vergleichen. Sie stellten fest, dass
Ortszellen von vornherein eine niedrigere Reizschwelle besaßen
und andere Entladungsmuster zeigten.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass zellinterne
Eigenschaften für diese Unterschiede verantwortlich sind. Damit
stoßen sie eine Reihe neuer Fragen an: Welche Faktoren sind für die
Unterschiede verantwortlich? Wie werden diese Zelleigenschaften
eingestellt? Werden diese Eigenschaften verändert, wenn in einer
anderen Umgebung andere Zellen aktiv sind? Beim Menschen ist
der Hippocampus zentral für die Überführung von Inhalten des
Kurz- in das Langzeitgedächtnis verantwortlich. Bei Störungen in
dieser Hirnregion tritt anterograde Amnesie auf. In solchen Fällen
bleiben Erinnerungen bestehen, neue Informationen können aber
nicht mehr dauerhaft gespeichert werden. Mit ihren Ergebnissen
tragen die Wissenschaftler dazu bei, unser Gedächtnis besser zu
verstehen.
Epsztein J, Brecht M, Lee A (2011): Intracellular determinants
of hippocampal CA1 place and silent cell activity in a novel
environment, Neuron 70(1): 109-120
Aktuelle Publikationen
Bildgebende Verfahren sind aus der Hirnforschung nicht
mehr wegzudenken: Der Blick durch die Schädeldecke auf das
aktive Gehirn ist zu einem wichtigen Hilfsmittel in Forschung und
klinischer Anwendung geworden. Bevor jedoch die bunten Bilder
Aufschluss über die Aktivität des Gehirns geben können, müssen
die zugrundeliegenden Daten in einem aufwändigen Prozess
verarbeitet werden. Freiburger Wissenschaftler und Kollegen
konnten nun zeigen, wie sehr die dabei eingesetzten Filter das
Bild beeinflussen und zu widersprüchlichen Ergebnissen führen
können.
das Ergebnis der Analysen, die eine erhöhte Aktivität mal in der
einen, mal in der anderen Gehirnregion anzeigten. Schon kleinste
Änderungen der Filtergröße ließen Hirnbereiche entweder aktiv
oder inaktiv erscheinen. Dieser Effekt kann letztendlich zu völlig
unterschiedlichen Deutungen eines Gehirnscans führen. Die
Wissenschaftler um Tonio Ball heben daher hervor, wie wichtig
es bei fMRT-Studien ist, in Zukunft die Wirkung der Filter mehr zu
berücksichtigen – damit der Blick ins Gehirn nicht unabsichtlich
verschwimmt.
Text: Gunnar Grah, Bernstein Center Freiburg
In der Fachzeitschrift Human Brain Mapping weisen
Tonio Ball vom Bernstein Center Freiburg und Kollegen der
Universitäten Oldenburg, Basel und Magdeburg nach, dass
die Ergebnisse bildgebender Verfahren wie der funktionellen
Magnetresonanztomografie (fMRT) stark variieren können –
abhängig davon, wie die Ausgangsdaten gefiltert werden. Der
Einsatz von Filtern ist nötig, um aussagekräftige Informationen
vom ebenfalls aufgezeichneten Rauschen in den Daten zu trennen.
Diese Filter haben unterschiedliche „Siebgrößen“ und machen
Aktivitätsmuster, die sich über unterschiedlich große Bereiche
des Gehirns erstrecken, überhaupt erst sichtbar. In den meisten
Studien wird mit einer einzigen Siebgröße gefiltert, die jedoch von
Fall zu Fall unterschiedlich sein kann.
Ball T, Breckel T, Mutschler I, Aertsen A, Schulze-Bonhage A,
Hennig J, Speck O (2011): Variability of fMRI-response patterns
at different spatial observation scales. Hum Brain Mapp, doi:
10.1002/hbm.21274
Tonio Ball und Kollegen untersuchten systematisch den Einfluss
dieser Filtergrößen auf die erhaltenen Bilder der Gehirnaktivität.
In einem Experiment mussten Personen Musikstücke durch
Tastendruck bewerten, während sie in einem fMRT-Scanner lagen
– eine Aufgabe, bei der die für Hören, Sehen und Armbewegungen
zuständigen Hirnregionen aktiv sind. Das überraschende Resultat:
Die Filter beeinflussten bei unterschiedlichen Siebgrößen stark
Der Filter macht den Unterschied:
In den selben Ausgangsdaten
erscheint eine Gehirnregion
(eingekreist) mal aktiv (oben), mal
inaktiv (unten) – allein abhängig von
der „Siebgröße“ des eingesetzten
Datenfilters.
© University of Freiburg
Wie klar ist unser Blick ins Gehirn?
Rechts, links oder durch die Mitte?
Elfmeter: Der Stürmer steht dem gegnerischen Torwart gegenüber. Er muss entscheiden, wohin er schießen möchte: zielt er
auf den Torwart, in der Annahme, dass dieser in eine der Ecken
springen wird, oder zielt er auf den leeren Raum neben ihm? Die
beiden Optionen erfordern eine vollkommen unterschiedliche
Bewegungsplanung. Zielt er auf den Torwart, hat er ein physisches und sichtbares und damit ein direktes Ziel. Die leere Ecke
wird erst aus Regeln über die räumliche Anordnung der sie umgebenden Elemente abgeleitet. Sie ist daher ein indirektes Ziel.
Wissenschaftler des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) und des
Bernstein Zentrums Göttingen haben grundlegende neuronale
Prinzipien entschlüsselt, nach denen Affen, und vermutlich auch
Menschen, zwischen mehreren regelbasierten motorischen Zielen
entscheiden.
„Bisher war unbekannt, wie Entscheidungen über regelbasierte Ziele in einer unklaren Situation gefällt werden“, so Christian
Klaes, Erstautor der Studie. Speziell waren die Forscher an der
Frage interessiert, ob wir auf einer abstrakten Ebene entscheiden,
also zwischen direkt (Torwart) und indirekt (leerer Raum), oder ob
wir die unterschiedlichen Handlungen zunächst vollständig durchplanen, bevor wir eine Entscheidung zwischen den beiden alternativen Bewegungsplänen fällen. Die Annahme der Forscher: wird
die Entscheidung auf einer abstrakten Ebene getroffen, sollten in
den Hirnarealen der Bewegungsplanung nur solche Nervenzellen
aktiv sein, welche die kurz darauf ausgeführte Bewegung vorbereiten. Werden die Handlungen dagegen parallel geplant bevor
entschieden wird, sollten alle Zellen beteiligt sein, die irgendeine
der beiden alternativen Bewegungen vorbereiten.
© Christian Klaes/ DPZ
Aktuelle Publikationen
Neuronale Aktivität im parietalen Areal für Armbewegungsplanung im
Rhesusaffen während der Entscheidungsfindung. Während der Planung
(‚memory‘) zweier alternativer Bewegungen in Reaktion auf einen einzelnen
Zielreiz (‚cue‘) werden zwei Gruppen von Neuronen aktiv: die Gruppe, deren
Verzugsrichtung mit der Position des direkten Ziels (Torwart) übereinstimmt
und die, deren Vorzugsrichtung mit dem indirekten Ziel (leere Ecke)
übereinstimmt. Es werden also beide Handlungsoptionen gleichzeitig geplant.
beteiligt waren. Im Experiment wurde den Affen zunächst ein kurzer
räumlich-visueller Reiz gezeigt. Nach einer Merkphase wurden die
Tiere angeleitet, entweder ein direktes Ziel, den gemerkten Punkt,
oder ein indirektes Ziel, die entgegengesetzte Seite des Monitors
zu berühren. Oft erhielten die Affen nur einen räumlichen Hinweisreiz, aber ansonsten keine weitere Anleitung. Sie mussten dann
selbst entscheiden, welche Monitorseite sie berühren wollten.
Bemerkenswerterweise zeigte sich dabei, dass sowohl die
Neurone für die direkten als auch für die indirekten räumlichen
Ziele aktiv waren. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass das Gehirn die
alternativen Bewegungen (…) parallel plant, bevor es die Entscheidung fällt“, so Klaes. Bezieht man bei einer Entscheidung mehrere
Ebenen ein, könnte dies eine umfassendere Kosten-Nutzen-Rechnung ermöglichen. „Unserem Torschützen reicht es nicht zu wissen, dass der Torwart meistens nach links springt, wenn er gleichzeitig weiß, dass ihm die Schüsse auf die gegenüberliegende Seite
oft nicht gut gelingen. Beide Faktoren sollten die Entscheidung am
Ende beeinflussen“, so Alexander Gail.
Text: Pressestelle DPZ, Alexander Gail (modifiziert)
Die Forscher trainierten Rhesusaffen auf eine Entscheidungsaufgabe und maßen in Hirnarealen der Bewegungsplanung, welche Zellen in den unterschiedlichen Stufen an der Entscheidung
Klaes C, Westendorff S, Chakrabarti S, Gail A (2011): Choosing goals, not
rules: deciding among rule-based action plans, Neuron 70(3): 536-48
Aktuelle Publikationen
Es kommt aufs Kleingedruckte an
Weinkenner erkennen bereits am ersten Schluck den
Jahrgang, Künstler sehen winzige Farbabweichungen und Blinde
unterscheiden feinste Oberflächenstrukturen. Warum sind sie
Laien auf ihrem Gebiet so überlegen? Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler der Charité - Universitätsmedizin Berlin, des
Bernstein Zentrums Berlin, des Exzellenzclusters NeuroCure
und der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg haben
herausgefunden, welche Bereiche des Gehirns besonders aktiv
sind, wenn man seine Wahrnehmung schult. In der Fachzeitschrift
Neuron zeigen sie: Nicht durch das visuelle Verarbeiten von immer
mehr Details wird man zum Experten, sondern durch die Fähigkeit,
Feinheiten immer besser zu unterscheiden.
Forscher aus der Arbeitsgruppe von John-Dylan Haynes, Leiter
des Berlin Center for Advanced Neuroimaging an der Charité,
haben gemeinsam mit ihren Magdeburger Kollegen am Beispiel
visueller Reize untersucht, wie sich die Hirnaktivität im Laufe
des Lernprozesses verändert. Dafür maßen sie Änderungen
der Nervenzellaktivität im Gehirn mit Hilfe der funktionellen
Magnetresonanztomografie (fMRT). Ihre Überlegung lautete:
Beruht der Lerneffekt vor allem auf einer detaillierteren Darstellung
der Reize, so sollte in erster Linie das Sehzentrum aktiv sein. Ist
hingegen die Interpretation der Reize im Gehirn der Grund für die
Fortschritte der Lernenden, so sollte sich das in den
Bereichen zeigen, die für Entscheidungen
eine Rolle spielen.
Gelb markiert ist die Region
im Präfrontalkortex, die bei der
Schärfung der Wahrnehmung
(„Wahrnehmungslernen“) eine Rolle
spielt. © Bernstein Center Berlin
„Die fMRT-Messungen zeigten deutlich, dass die Aktivität im
Sehzentrum während des gesamten Lernvorgangs gleich blieb“,
erklärt Haynes. „Eine Region im Präfrontalen Kortex aber, die bei der
Interpretation von Reizen eine wichtige Rolle spielt, wurde stetig
aktiver.“ Daraus schlossen die Forscher, dass der Lernvorgang
auf der Ebene der Entscheidungsfindung stattfindet. „Wenn sich
unsere Wahrnehmung beim Lernen schärft, dann liegt dies nicht
so sehr daran, dass mehr Information das Gehirn erreicht“, folgert
Haynes. „Stattdessen lernen wir, mit der gegebenen Information
immer mehr anzufangen. Wir sehen nach und nach in Bildern
Details, die uns zu Beginn nicht bewusst sind.“
Die Forscher untersuchten die Lernvorgänge am Beispiel
einfacher geometrischer Skizzen. Im Experiment sahen die
zwanzig Testpersonen für kurze Zeit ein kleines Streifenmuster auf
einem Bildschirm. Sie sollten entscheiden, in welche Richtung die
Streifen zeigten. Im Laufe der Zeit konnten sie dies immer besser
erkennen. „Ob ähnliche Effekte auch zum Beispiel für Weinkenner
oder Spitzenköche gelten, könnte man auf der Basis unserer
Experimente jetzt genauer untersuchen“ erklärt Haynes.
Thorsten Kahnt, Doktorand am
Bernstein Center for
Computational Neuroscience, entwickelte für diese Studie
ein mathematisches Modell, das die Lernvorgänge im Gehirn
sehr präzise vorhersagt. „Solche Modelle sind sehr wichtig,
um die Daten systematisch erfassen zu können“, sagt der
junge Forscher. „Die Zusammenarbeit von Modellierung und
Datenerhebung funktioniert hier im Bernstein Zentrum besonders
gut, weil hier Psychologen, Mediziner, Physiker und Mathematiker
zusammenarbeiten.“
Kahnt T, Grueschow M, Speck O, Haynes J-D (2011): Perceptual
learning and decision-making in human medial frontal cortex,
Neuron, 70(3): 549-559
Aktuelle Publikationen
Die maskierte Angst
Das Angstempfinden ist ein natürlicher Begleiter unseres
Lebens und ein sinnvoller Schutzmechanismus. Doch manchmal
nehmen Ängste überhand und sind nur schwer wieder abzulegen.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Freiburg, Basel und
Bordeaux haben nun die Vorgänge im Gehirn bei der Entstehung
und Unterdrückung von Ängsten im Computer simuliert. In der
Fachzeitschrift PLoS Computational Biology erklären Ioannis
Vlachos vom Bernstein Center der Universität Freiburg und
Kollegen aus Bordeaux und Basel erstmals, auf welche Weise
scheinbar abgelegte Ängste in Wirklichkeit nur verdeckt, aber
nicht verschwunden sein können. Der Grund für die Hartnäckigkeit
von Ängsten ist, dass sie buchstäblich tief sitzen: Tief unter dem
Großhirn liegt in unserem Denkorgan der „Mandelkern“. Er spielt
im Angstverhalten eine zentrale Rolle.
Angstreaktionen werden oft an Mäusen erforscht, indem ein
neutraler Reiz – beispielsweise ein Klang – gemeinsam mit einem
unangenehmen Reiz auftritt. Die Tiere lernen so, auch vor diesem
Klang Angst zu haben. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Kontext:
Wenn der ängstigende Klang viele Male in einem neuen Umfeld
vorgespielt wird, ohne dass etwas Unangenehmes passiert, legen
die Mäuse ihre Angst ab.
Sie kehrt aber sofort zurück, wenn der Klang im ursprünglichen
oder in einem völlig neuen Kontext auftritt. Hatten die Mäuse etwa
nicht verlernt sich zu fürchten? Dass Angstempfinden im Gehirn
„verdeckt“ werden kann, ist seit längerem bekannt. Vor kurzem
entdeckten zwei Ko-Autoren der aktuellen Studie, dass zwei
Gruppen von Nervenzellen im Mandelkern dabei eine Rolle spielen.
Ioannis Vlachos und Kollegen erklären nun durch den „Nachbau“
des Nervennetzes, wie die Maskierung der Angst konkret abläuft:
Eine Gruppe von Zellen steuert das Angstverhalten, die zweite die
Unterdrückung von Angst. Ist die zweite Gruppe aktiv, verhindert
sie, dass die Aktivität der ersten an andere Stellen im Gehirn
weitergeleitet wird. Trotzdem sind die Verbindungen zwischen
den Zellen, die Angst kodieren, noch vorhanden. Sobald die
Maskierung wegfällt, zum Beispiel durch eine Veränderung des
Kontexts, werden diese Verbindungen schnell wieder aktiv und
die Angst kehrt zurück. Diese Einsichten, so die Forscher, sind auf
den Menschen übertragbar und helfen zu verstehen, wie Ängste
erfolgreich therapiert werden können.
Text: Gunnar Grah, Bernstein Center Freiburg
Vlachos I, Herry C, Lüthi A, Aertsen A and Kumar A (2011): Contextdependent encoding of fear and extinction memories in a largescale network model of the basal amygdala, PLoS Comput Biol
7(3): e1001104
Maskierte Angst:
Eine Gruppe von
Nervenzellen steuert das
Angstverhalten im Gehirn
(rechts). Dieses kann durch
die Aktivität einer zweiten
Gruppe maskiert werden (links).
Aber die Angst ist nur verdeckt
und nicht verschwunden.
© Carlos Toledo
Aktuelle Publikationen
Schneller im Team
Gruppen von Neuronen in der Großhirnrinde können deutlich
schnellere Signale verarbeiten und weiterleiten als lange
vermutet. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Dynamik
und Selbstorganisation, des Bernstein Zentrums Göttingen und
der Universität Göttingen zeigten erstmals in theoretischen
Berechnungen, dass allein die Geschwindigkeit, mit der ein einzelnes Neuron ein Signal abfeuert die Kommunikationsgeschwindigkeit einer Gruppe begrenzt. Neuronenverbünde können hierdurch
mit einigen hundert Einzelreizen pro Sekunde umgehen.
Jedes Neuron in der Großhirnrinde steht unter „Dauerbeschuss“:
Es empfängt ständig elektrische Impulse, so genannte Spikes,
von etwa 10.000 anderen Nervenzellen, leitet selbst aber nur
etwa zehnmal pro Sekunde einen eigenen Impuls weiter. Danach
benötigt jedes Neuron eine kurze Erholungszeit: Treffen in direkter
Folge nach einem eigenen Spike weitere Impulse auf die Zelle,
ist sie noch nicht wieder aufnahmebereit und kann die neue
Information nicht verarbeiten. Das Neuron bleibt stumm. Bisher
gingen Wissenschaftler deshalb davon aus, dass die Großhirnrinde
nur Signale mit Frequenzen von bis maximal 20 Hertz bewältigen
kann. Doch jüngste Experimente haben gezeigt, dass Gruppen
von Neuronen deutlich schneller reagieren können als gedacht.
Neuronale Netze kommen mit Signalen von bis zu 200 Hertz
zurecht. Eine Erklärung für dieses Verhalten gab es bisher nicht.
„Damit ein theoretisches Modell dieses Verhalten erklären
kann, muss es die Dynamik der elektrischen Ströme in der
Zellmembran genau berücksichtigen“, erklärt Fred Wolf den Ansatz
seiner Studie. Die Vielzahl der ankommenden Impulse führt dazu,
dass die Spannung an der Zellmembran permanent fluktuiert.
Doch erst wenn sie einen bestimmten Wert überschreitet, feuert
das Neuron ebenfalls einen Impuls ab. Dieser Prozess des
Abfeuerns dauert nur wenige Bruchteile einer Millisekunde.
Neuronen in der
Großhirnrinde empfangen
tausende synaptische
Signale von anderen
Zellen. Dieses so
genannte „synaptische
Bombardement“ führt dazu,
dass der elektrische Strom
in der Zelle stark fluktuiert.
© MPIDS/ Thomas Dresbach (Uni Göttingen)
Den Wissenschaftlern ist es nun erstmals gelungen, diesen
komplizierten Ablauf in ein Modell so einzubeziehen, dass zu
einem eingehenden Signal die Antwort einer Neuronengruppe direkt berechnet werden konnte. „Leitet die Gruppe kein Ausgangssignal mehr weiter, ist dies ein Zeichen, dass das Eingangssignal
zu schnell war und die Neuronen überfordert hat“, erklärt der Erstautor der Studie Wei Wei den Grundgedanken des Modells. Die
Rechnungen der Forscher zeigen, dass die Obergrenze für die Verarbeitungsgeschwindigkeit nur von der Zeit abhängt, die das Neuron zum Aufbau eines Impulses benötigt. Teams von Neuronen
können somit problemlos hochfrequente Signale von einigen hundert Hertz empfangen und weiterleiten.
Die neuen Ergebnisse könnten unter anderem von großer
Bedeutung für die Entwicklungsneurobiologie sein. Schon lange
wissen Forscher, dass bei Säuglingen und Jungtieren visuelle Erfahrungen erst ab einem bestimmten Alter neue Verknüpfungen
der Nervenzellen in der Großhirnrinde auslösen. Mithilfe der neuen Ergebnisse ließe sich dieses Phänomen nun im Prinzip erklären. „Das Knüpfen neuer Verbindungen funktioniert nur dann zuverlässig, wenn die Neuronen möglichst schnell und präzise auf
eingehende Sinnesinformationen reagieren können“, erläutert die
Entwicklungsbiologin Siegrid Löwel vom Bernstein Zentrum Göttingen. Sollte sich im Experiment herausstellen, dass die Neuronen
von Jungtieren nicht so schnelle Signale verarbeiten können wie
die ausgewachsener Tiere würde dies diese Erklärung bestätigen.
Text: Birgit Krummheuer (gekürzt)
Wei W, Wolf F (2011): Spike onset dynamics and response
speed in neuronal populations, Phys Rev Lett 106, 088102
Aktuelle Publikationen
Warum Fliegen Flüstertöne hören
Seit Jahren suchen Wissenschaftler Ionenkanäle deren Verlust
komplette Taubheit verursacht – ohne diese Schallwandler
können Ohren schließlich keine Nervensignale mehr produzieren.
Doch trotz zahlreicher Studien am Hörsystem von Fruchtfliegen,
Mäusen, Ratten und Menschen konnte bislang keiner dieser
schallwandelnden Ionenkanäle identifiziert werden. Die
Göttinger Forscher entfernten bei ihren Experimenten den bereits
bekannten Ionenkanal NompC aus dem Ohr der Fliegen. Dabei
fanden sie heraus, dass die Fliegen auch ohne den Ionenkanal
hören können, ihre Hörempfindlichkeit jedoch stark vermindert
ist. Nur wenn die Tiere sehr laut beschallt wurden, wurden von den
Ohren Nervensignale ans Gehirn weitergeleitet. Die Fähigkeit der
Fliegen, auch leisen Schall zu hören, konnten die Wissenschaftler
auf eine bestimmte Gruppe empfindlicher Sinneszellen im Ohr
einschränken. Es stellte sich heraus, dass genau diese Gruppe
den Kanal NompC für die Schallwandlung braucht.
Zwar gibt es diesen Kanal auch in den umliegenden weniger
empfindlichen Sinneszellen, die Schallwandlung muss dort aber
auf einem anderen Ionenkanal beruhen, denn der Verlust des
NompC-Kanals stört die Schallwandlung in diesen Sinneszellen
nicht. Für die Wissenschaftler bedeutet die Entdeckung, dass sie
ihren Forschungsansatz ändern müssen: „Würden wir die Suche
weiterhin auf Ionenkanäle beschränken, deren Verlust komplette
Taubheit bewirkt, dann würden wir die Schallwandler im Ohr
vermutlich nie finden“, so Thomas Effertz, der Erstautor der Studie.
Text: Pressestelle, Universität Göttingen (modifiziert)
Effertz T, Wiek R, Göpfert M (2011): NompC TRP channel is essential
for drosophila sound receptor function, Curr Biol. 21(7): 592-597
Aufnahme mit
einem konfokalen
Mikroskop:
Rezeptoren im
Fliegenohr (grün),
überlagert sind
Antworten der
Rezeptoren auf
Schall (rot bis
gelb).
© University Göttingen
Wenn Schallwellen auf eine Sinneszelle im Ohr treffen,
werden sie dort in elektrische Nervensignale umgewandelt.
Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass ein bestimmter
Ionenkanal im Hörsystem der Fruchtfliege Drosophila offenbar
speziell für die Schallwandlung in den empfindlichsten
Sinneszellen verantwortlich ist. Das bedeutet, dass er die Fähigkeit
der Fliege steuert, besonders leise Geräusche wahrnehmen zu
können. Gleichzeitig konnten die Forscher in der Studie erstmals
zeigen, dass es in Ohren offenbar nicht nur einen, sondern
mehrere verschiedene Ionenkanäle für die Schallwandlung gibt.
Die Studie, in der Fachzeitschrift Current Biology veröffentlicht,
fand unter Leitung von Martin Göpfert im Rahmen des
Sonderforschungsbereichs „Zelluläre Mechanismen sensorischer
Signalverarbeitung“ in der Abteilung Zelluläre Neurobiologie der
Universität Göttingen sowie am Bernstein Zentrum Göttingen statt.
Mitteilungen und Termine
© Anne Faden, Tübingen
Personalia
Onur Güntürkün (BFNL Sequenzlernen,
Ruhr-Universität Bochum) erhielt den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen für
seine Verdienste um den wissenschaftlichen,
persönlichen und gesellschaftlichen Austausch
zwischen Deutschland und seinem Geburtsland Türkei.
www.idw-online.de/de/news417517
Gregor Schöner (BGCN Bochum, BFNL Lernen
von
Verhaltens-modellen,
Ruhr-Universität
Bochum) koordiniert das neue EU-Projekt „Neural
Dynamics“, in dem Roboter entwickelt werden
sollen, die sich wie Menschen mühelos in ihrem
Umfeld zurechtfinden.
www.idw-online.de/de/news405973
Philipp Hövel ist Leiter der neuen
Nachwuchsgruppe
„Nonlinear
Dynamics
and Control in Neuroscience“ am Bernstein
Zentrum Berlin. Die Stelle wurde in der zweiten
Förderperiode des Zentrums an der Technischen
Universität Berlin eingerichtet.
www.idw-online.de/de/news410951
Hermann Wagner (BCOL Zeitliche Präzision,
RWTH Aachen) wurde als neues Mitglied in
die Nationale Akademie der Wissenschaften
Leopoldina und für die Amtszeit 2011/2012
zum Präsidenten der Deutschen Zoologischen
Gesellschaft gewählt.
www.nncn.de/nachrichten/leopoldinawagner
Bernhard Schölkopf (BCCN Tübingen, BFNT
Freiburg-Tübingen,
Max-Planck-Institut
für
Intelligente Systeme, Stuttgart und Tübingen)
erhält den mit 750.000 Euro dotierten Max-PlanckForschungspreis 2011. Mit dem Preis werden
jährlich jeweils ein in Deutschland und ein im Ausland tätiger
Forscher ausgezeichnet, die bereits international anerkannt sind
und von denen im Rahmen internationaler Kooperationen weitere
wissenschaftliche Spitzenleistungen erwartet werden.
www.idw-online.de/de/news413142
Felix Wichmann wurde zum neuen W3 Bernstein
Professor für Neuronale Informationsverarbeitung
am BCCN Tübingen und dem Wilhelm Schickhard
Institut für Informatik an der Eberhard Karls
Universität Tübingen ernannt.
www.bccn-tuebingen.de/news/article/new-bernstein-professorfelix-wichmann-78.html (auf Englisch)
Mitteilungen und Termine
DAAD-Förderung für Promotionsprogramm des BCCN Tübingen
Im Rahmen des DAAD-Förderprogramms „International
promovieren in Deutschland“ erhält das Bernstein Zentrum
Tübingen eine dreijährige Förderung seines Promotionsprogramms „Neural Information Processing“. Das Programm
wird die Internationalisierung der Doktorandenausbildung des
Bernstein Zentrums Tübingen verstärken.
Fünf Bernstein Mitglieder in
NWG Vorstand gewählt
Die
Mitglieder
der
deutschen
Neurowissenschaftlichen Gesellschaft e.V. (NWG) haben Anfang des
Jahres den neuen Vorstand für die Amtsperiode 20112013 gewählt. Bernstein Mitglieder sind wie folgt beteiligt:
Präsident:
• Herta Flor (BCCN Heidelberg-Mannheim)
Schatzmeister:
• Andreas Draguhn (BCCN Heidelberg-Mannheim,
BGCN Heidelberg)
Sektionssprecher:
• Computational Neuroscience:
Fred Wolf (BCCN und BFNT Göttingen, BFNL Visuelles Lernen, BCOL Aktionspotential-Kodierung)
• Entwicklungsneurobiologie/Neurogenetik:
Michael Frotscher (BCF Freiburg)
• Systemneurobiologie:
Stefan Treue (BCCN und BFNT Göttingen)
http://nwg.glia.mdc-berlin.de/de/news/
Neue D-J Fördermaßnahme in CNS
Das BMBF, die DFG und die JST haben am 20. Mai 2011
Richtlinien für die neue Förderinitiative „Deutschland-Japan
Zusammenarbeit in Computational Neuroscience“ veröffentlicht.
Die Förderrichtlinien dienen der Etablierung transnationaler
Forschungsprojekte und zielen darauf ab, die bereits bestehende
Zusammenarbeit zwischen Forschern dieser beiden Länder zu
vertiefen und auf eine neue Ebene zu heben. Bewerbungsfrist:
8. August 2011. www.nncn.de/nachrichten/djcall/
Ministerin Wanka besuchte das
Bernstein Zentrum Göttingen
Im Februar 2011 besuchte die niedersächsische
Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka das
Bernstein Zentrum Göttingen, um sich über die Entwicklung
und Perspektiven des Zentrums und des Bernstein Fokus
Neurotechnologie Göttingen zu informieren. Besonders
beeindruckt zeigte sich die Ministerin vom interdisziplinären
Ansatz des Bernstein Zentrums. Sehr überzeugend fand sie die
Tatsache, dass Nachwuchswissenschaftler in zwei sehr unterschiedlichen Disziplinen wie Neurobiologie und theoretischer
Physik gleichzeitig auf so hohem Niveau ausgebildet werden.
www.ds.mpg.de/Aktuell/pr/20110225/index.html
V. r. n. l.: S. Löwel (BFNT Göttingen, BFNL Visuelles Lernen, BCOL
Aktionspotential-Kodierung, Georg-August-Universität Göttingen), Prof. Dr.
Johanna Wanka (Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur),
T. Geisel (BCCN,
BFNT Göttingen,
MPI für Dynamik
und Selbstorganisation, GeorgAugustUniversität
Göttingen), T.
Niemann (BCCN,
BFNT Göttingen).
© MPIDS
Mitteilungen und Termine
Termine
Datum
Titel
Organisation
URL
8.-9. Juni,
Tübingen
Symposium: Retinal Coding in
Light of Clinical Applications
Thomas Euler, Matthias Bethge,
Judith Lam (BCCN Tübingen)
www.bccn-tuebingen.de/
events/symposium-a.html
13.-15. Juni,
Espoo, Finnland
8th Workshop on SelfOrganizing Maps
T. Kohonen, T. Honkela,
K. Obermayer (BCCN & BFNT Berlin,
in program committee)
www.cis.hut.fi/wsom2011/
14.-17. Juni,
Espoo, Finnland
International Conference on
Artificial
Neural
Networks
(ICANN) 2011
E. Oja (K.-R. Müller, K. Obermayer,
BCCN & BFNT Berlin, area chairs)
www.cis.hut.fi/icann2011/
19.-24. Juni,
Bertinoro, Italien
FENS-IBRO SfN School: Causal
Neuroscience: Interacting with
Neural Circuits (with M. Brecht,
BCCN Berlin and H. Monyer,
BCCN Heidelberg-Mannheim &
BGCN Heidelberg, as faculty)
G. Buzsaki, M. Häusser
http://fens.mdc-berlin.de/
fens-ibro-schools/2010/
schools/read.php?id=2057
22.-24. Juni,
Osnabrück
1st Osnabrück Computational
Cognition Alliance Meeting
F. Jäkel, P. König, G. Pipa (BFNT
Frankfurt)
www.occam-os.de/home.html
6.-8. Juli,
London, UK
IMPRS NeuroCom Summer
School (with M. Ernst, BCCN
Tübingen and A. Villringer,
BCCN Berlin)
MPI for Human Cognitive & Brain
Sciences (Leipzig), Institute of
Cognitive Neuroscience, UCL (London)
http://imprs-neurocom.mpg.de/
summerschool/index.html
23.-28. Juli,
Stockholm, Schweden
20th Annual Computational
Neuroscience Meeting (CNS)
Organization
for
Computational
Neuroscience (K. Obermayer, BCCN
Berlin, in executive committee)
www.cnsorg.org/2011/
1.-26. Aug.,
Bedlewo, Polen
16th Advanced Course on
Computational Neuroscience
(with Bernstein members as
faculty)
D. Jäger, P. Latham, Y. Prut, C. van
Vreeswijk, D. Wojcik, T. Bem
www.neuroinf.pl/accn
24.-27. Aug.,
Frankfurt a. M.
IEEE-ICDL-EPIROB Conference
A. Cangelosi, J. Triesch
(BFNT Frankfurt)
www.icdl-epirob.org
Mitteilungen und Termine
Termine (Fortsetzg.)
Datum
Titel
Organisation
URL
4.-6. Sept.,
Boston, USA
4th INCF Congress of Neuroinformatics
International
Neuroinformatics
Coordinating Facility (INCF)
www.neuroinformatics2011.org
11.-16. Sept.,
St. Andrews, UK
Summer School: Advanced
Scientific Programming
in
Python
K. M. Zeiner, M. Spitschan, Z.
Jedrzejewscy Szmek
(G-Node),
T. Zito (BCCN Berlin, G-Node)
https://python.g-node.org/wiki/
19.-20. Sept.,
Göttingen
Ribbon Synapses Symposium
2011
F. Schmitz, H. von Gersdorff, T.
Moser (BCCN and BFNT Göttingen),
J.S. Rhee, T. Pangrsic, D. Riedel,
E.
Reisinger,
M.
Rutherford,
C. Wichmann
www.rss2011.uni-goettingen.de
4.-6. Okt.,
Freiburg
Bernstein Conference 2011
U. Egert, A. Aertsen, F. Dancoisne,
G. Grah, G. Jäger, B. Wiebelt (BCF
Freiburg), S. Cardoso (BCOS)
www.bc11.de
16.-21. Okt.,
Freiburg
BCF/NWG Course: Analysis and
Models in Neurophysiology
S. Rotter, U. Egert, A. Aertsen, J. Kirsch
(BCF Freiburg), S. Grün (BCCN Berlin)
www.bcf.uni-freiburg.
de/events/conferences/
20111016-nwgcourse
26.-28. Okt.,
Bled, Slovenien
Conference: Humanoids 2011
A. Ude (G. Cheng, BCCN Munich,
Awards co-Chair)
www.humanoids2011.org/
Welcome.html
Das Bernstein Netzwerk
Vorsitzender des Bernstein Projektkomitees: Andreas Herz (München)
Stellvertretender Vorsitzender des Projektkomitees: Theo Geisel (Göttingen)
Bernstein Zentren für Computational Neuroscience (Koordinator)
Berlin (Michael Brecht)
Freiburg (Ad Aertsen, Direktor: Stefan Rotter)
Göttingen (Theo Geisel)
Heidelberg / Mannheim (Daniel Durstewitz)
München (Andreas Herz)
Tübingen (Matthias Bethge)
Bernstein Fokus: Neurotechnologie (Koordinator)
Berlin (Klaus-Robert Müller)
Frankfurt (Christoph von der Malsburg, Jochen Triesch, Rudolf Mester)
Freiburg – Tübingen (Ulrich Egert)
Göttingen (Florentin Wörgötter)
Bernstein Fokus: Neuronale Grundlagen des Lernens (Koordinator)
Visuelles Lernen (Siegrid Löwel)
Plastizität neuronaler Dynamik (Christian Leibold)
Gedächtnis und Entscheidungsfindung (Dorothea Eisenhardt)
Sequenzlernen (Onur Güntürkün)
Kurzzeitgedächtnis (Hiromu Tanimoto)
Komplexe Lernvorgänge (Christian Büchel)
Zustandsabhängigkeit des Lernens (Petra Ritter, Richard Kempter)
Lernen von Verhaltensmodellen (Ioannis Iossifidis)
Bernstein Gruppen für Computational Neuroscience (Koordinator)
Bochum (Gregor Schöner)
Bremen (Klaus Pawelzik)
Heidelberg (Gabriel Wittum)
Jena (Herbert Witte)
Magdeburg (Jochen Braun)
Bernstein Kooperationen für Computational Neuroscience
Berlin-Tübingen, Berlin-Erlangen-Nürnberg-Magdeburg, Berlin-GießenTübingen, Berlin-Konstanz, Berlin-Aachen, Freiburg-Rostock, FreiburgTübingen, Göttingen-Jena-Bochum, Göttingen-Kassel-Ilmenau, GöttingenMünchen, München-Heidelberg
Titelbild: Honigbiene im Flug (s. Artikel S. 2).
© modifiziert nach: alle|dreamstime.com
Bernstein Preis für Computational Neuroscience
Matthias Bethge (Tübingen), Jan Benda (München), Susanne
Schreiber (Berlin), Jan Gläscher (Hamburg), Udo Ernst (Bremen)
Deutscher INCF-Knoten (Koordinator)
G-Node (Andreas Herz, Direktor: Thomas Wachtler-Kulla)
Deutsch–US-Amerikanische Kooperationen in Computational Neuroscience
(Koordinator)
Berlin–Cambridge (Klaus Obermayer)
Freiburg–Cambridge (Andreas Schulze-Bonhage)
Lübeck–New York (Lisa Marshall)
Mannheim–Los Angeles (Thomas Hahn)
München–San Diego (Christian Leibold)
Das Bernstein Netzwerk für Computational Neuroscience wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Impressum
Herausgeber:
Koordinationsstelle des
Nationalen Bernstein Netzwerks Computational Neuroscience
www.nncn.de, [email protected]
Text, Layout:
Simone Cardoso de Oliveira, Johannes Faber,
Kerstin Schwarzwälder (News and Events)
Redaktionelle Unterstützung:
Koordinationsassistenten im Bernstein Netzwerk
Gestaltung: newmediamen, Berlin
Druck: Elch Graphics, Berlin
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