Drei Kleine

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PFLANZEN + SORTIMENTE
D
ie Gattungen Amelanchier (Felsenbirne) und
Aronia
(Apfelbeere)
gehören zur Familie der Rosengewächse. Es sind durchweg
mit bodenbürtigen Trieben aus
einem zentralen Herz wachsende Sträucher unterschiedlicher
Wuchshöhe, die sowohl von der
Wuchsform als auch von Belaubung, Blüte und Fruchtschmuck
wertvolle Zierpflanzen sind. Bekannteste Art ist die häufig verwendete Kupfer-Felsenbirne
(Amelanchier lamarckii), die
sich im Alter zu einem bis 8 m
hohem Großstrauch entwickeln
kann. Weniger bekannt ist eine
kleinere Vertreterin der Gattung, die 1988 in der Schweiz
als Auslese der auch in
Deutschland heimischen Art A.
ovalis entstanden ist.
Zwerg-Felsenbirne
Amelanchier ovalis wächst am
Naturstandort an sonnigen, südexponierten Abhängen auf
nährstoffarmen, felsigen Böden.
Die Pflanze ist also genügsam.
Die Auslese ‘Helvetica’ erreicht
im Alter kaum mehr als etwas
über 2 m. Sie wächst extrem
langsam und kann leicht auf
100 bis 150 cm gehalten werden. Kurze Ausläufer lassen den
Strauch im Laufe der Jahre breiter werden. Die Blätter sind
annähernd kreisrund und bläulich bereift. A. ‘Helvetica’ blüht
im April/Mai, rein weiß. Später
erscheinen kleine schwarzblaue Früchte, die wie bei A. lamarckii essbar sind. Auf inten-
BEZUGSQUELLEN
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www.eggert-baumschulen.de
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Amelanchier
ovalis
‘Helvetica’
Aronia
arbutifolia
Gehölze
Drei Kleine
Die durchschnittliche Grundstücksgröße
der Privatgärten nimmt stetig ab.
Klein bleibende Gehölze gewinnen deshalb
zunehmend an Bedeutung. Drei
schwachwüchsige Rosengewächse haben
besonderes Potenzial.
sive Herbstfärbung muss man
bei A. Pumila leider verzichten
– sie ist schwach ausgeprägt,
eher gelb. Der kleine Strauch
eignet sich für trockene Böden
in Verbindung mit mediterranen Staudenpflanzungen sowie
mit Zwergsträuchern (Lavendel,
Gamander, Rosmarin) und kleinen Strauchrosen. Die im Handel selten vertretende Sorte
wird zum Teil auch als A. ovalis
var. pumila, oder A. rotundifolia
oder als ‘Pumila’ vermarktet.
Apfelbeeren
Aronia melanocarpa (Kahle Apfelbeere) hat in den letzten Jahren einen Boom erlebt. Das als
Färbepflanze kultivierte Gehölz
macht auch im Privatgarten eine gute Figur. Die Pflanze ist
anspruchslos, hat attraktive
Blüten, eine intensiv orange-ro-
te Herbstfärbung und schwarz
gefärbte Beeren, die allerdings
schon deshalb nicht lange haften, weil sie gerne von Vögeln
gefressen werden. Die Früchte
sind essbar, jedoch relativ fade.
Der Strauch wird 200 bis
250 cm hoch, im Alter wohl
auch höher, lässt sich aber
leicht schneiden. Bodenbürtige
Triebe sorgen für stete Erneuerung und langsames Breitenwachstum. Die aus dem östlichen Nordamerika stammende
Art wächst am Naturstandort
wohl auf wechselfeuchten und
feuchten Böden, erträgt aber
problemlos auch trockenen
Sandboden und ist auch als Kübelpflanze zu kultivieren.
Angeboten wird die Stammform sowie die Kreuzung A. ×
prunifolia und deren auf Fruchtertrag ausgelesenen Sorten ‘Nero’ und ‘Viking’.
Aronia x prunifolia
Kaum im Handel ist A. arbutifolia (Filzige Apfelbeere), die
vom Habitus ganz ähnlich ist,
aber kleiner bleibt und rote,
lange haftende Früchte trägt.
Weshalb die Pflanze bisher so
wenig Verbreitung gefunden
hat, bleibt ein Rätsel. Da sie
ebenfalls anspruchslos ist,
langsam wächst und mit
weißen Blüten, Fruchtschmuck
und intensiver Herbstfärbung
alle Voraussetzungen für eine
herausragende Gartenpflanze
mitbringt, sollte dem Gehölz
deutlich mehr Beachtung geschenkt werden. Alle Apfelbeeren sind ideale Partner in
Staudenpflanzungen, sowohl
in Kombination mit mediterranen Pflanzungen oder Präriestauden als auch mit heimischen Arten.
Text und Bilder: Tjards Wendebourg
33/2004
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