Herzschlag Woche 6: beherzt – Predigt

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Kernsatz:
„Wer mit dem Herzen bei Gott ist, ist gerne mit Leib und Seele bei den Menschen.“
Bibelstellen:
Johannes 17,16-23
Matthäus 13,3-9
Matthäus 13,18-23
Woche 6 – beherzt / Predigt
Erkenntnisziel:
Wir Menschen, die an Gott glauben, sind Nachfolger von Jesu Christus. Deshalb sind wir die Weit
dessen, was Jesus Christus uns geschenkt und vorgelebt hat. Jesu Fokus bestand immer darin, den
tiefsten Willen Gottes (sein Herz) zu erkennen und ihn auch zu leben. Somit ist folgende
Lebenshaltung die geeignetste für uns: Gottes Herzschlag spüren, um ein Mensch zu sein, durch den
Gottes Liebe in dieser Welt pulsiert.
Handlungsziele:
Raum schaffen: Welche Aktivitäten und Gewohnheiten in unserem Leben verstopfen unser Leben so,
dass Gottes Liebe für unsere Mitmenschen kaum oder gar nicht spürbar wird? Was hält uns davon ab,
den Herzschlag Gottes zu erkennen und zu spüren? Was sind unsere „Zeitfresser“ die nichts mit
Gottes Vision zu tun haben (z. B. Hobbys, Fernsehkonsum, 70 Stundenarbeitswoche, Karriere,
perfektionistische Ansprüche, …)? Was sind Bereiche, in denen wir (auch in der Gemeinde) aktiv sind
und die nur Frustration auslösen, weil sie aus Tradition am Leben erhalten werden (Aufgaben, die
gemacht werden, weil man es eben immer gemacht hat, aber nur Ressourcen schluckt, usw.)?
Ein Zitat, das zum Denken anregt: „Wir müssen aufpassen, dass uns die Seile, die uns in der
Vergangenheit gezogen haben, in der Gegenwart nicht zum Strick werden“ 1 - Markus Müller
=> das eigene Programm reduzieren, damit Gottes Herzschlag in unserem Leben lauter wird!
Das eigene Herz spüren: 6 Wochen mit den Visionstexten. Welche tiefe Sehnsucht Gottes hat es in
mir geweckt? Für was brennt mein Herz? Wenn wir Raum in unserem Leben geschaffen haben,
können wir unseren Fokus auf die Dinge legen, die Gottes Herzschlag und unseren Gaben
entsprechen. Es geht darum Reich Gottes durch unser Leben für andere Menschen erlebbar werden
zu lassen. Es geht darum am Puls des Lebens, am Herzschlag Gottes zu sein. Überdenke deine
Prioritäten und setze sie ggf. neu. Fokussiert auf Gottes Herz und ausgerichtet auf die Menschen.
Einstieg
Wir sind in der letzten Woche der Serie „Herzschlag“ angekommen. Wir haben viel gehört über Gottes
Vision für uns. Die Begeisterung über ihn und für die Menschen ist gewachsen. Wir haben geübt,
andere Menschen so zu sehen, wie Gott es tut. Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Was ist in dieser
Zeit in uns gewachsen? Wie sehr schlagen unsere Herzen schon im Takt mit Gottes Herzen? Was soll
weitergehen, weiterwachsen? Was jetzt? Was hat uns die Serie gebracht? Sind wir als ChrischonaBewegung jetzt auf einem Gemeinsamen Weg und schlagen unsere Herzen synchron? Miteinander
als Gemeinde und mit Gott?
Im Johannesevangelium im Kapitel 17 erfahren wir, was Jesu tiefstes Anliegen für uns ist. Wir erleben
Jesus beim Beten – hautnah, herzhaft, leidenschaftlich... Er tritt für uns ein, betet für uns, ringt um uns
– seine Nachfolger. Seine Leidenschaft für die Herzenssache Gottes ist ungebrochen.
Lesen: Johannes 17,16-23
1. Eins sein mit Gott
Es gibt nichts Wichtigeres, als Eins zu sein mit dem Schöpfer. Jesus wiederholt sich. Er fleht. Er
kämpft. Das macht er aber nicht an tausend Baustellen gleichzeitig, sondern richtet seine
Konzentration auf einen wichtigen und entscheidenden Punkt: dass Menschen, die ihm nachfolgen, ob
in der Gegenwart oder Zukunft, mit sich und mit Gott in engster Gemeinschaft leben. Denn dazu sind
wir Menschen bestimmt.
Häufig haben wir unseren Fokus auf die Welt gerichtet. Auf unser Umfeld. Auf unsere internen
Gemeindeprobleme. Unsere Projekte, die zu unserer Tradition dazu gehören. Auf das „am Laufen
halten was schon immer da war!“
Der Fokus von Jesus ist jedoch in erster Linie NICHT auf die To-Do-Liste der Gemeinde gerichtet,
oder auf die Missstände in seinem Umfeld – auf die tausend Baustellen um uns herum. Die
Aufmerksamkeit von Jesus konzentriert sich darauf in Gemeinschaft und Einheit mit Gott und unseren
1
Die Bereiche, die uns als Gemeinde in der Vergangenheit gute Dienste geleistet haben und „dran“ waren, dürfen uns nicht
davon Abhalten in der Gegenwart anzukommen. Programme und Angebote, Gottesdienstformen und Ablaufe, die damals
richtig und gut waren, dürfen auf den Prüfstand gestellt werden. Damals war es „Zeitgemäss“. Wir müssen uns aber heute
fragen, was „Zeitgemäss“ ist. Das Evangelium bleibt, aber die Formen und Sprachen ändern sich.
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Woche 6 – beherzt / Predigt
geistlichen Geschwistern zu leben. Diese Ausrichtung ist kein egoistische, denn Gott hat uns zwar im
Blick, aber immer auch den Nächsten um mich herum.
Bei Gott:
1. erkennen wir auch seine Leidenschaft
2. sehen wir die Dinge durch seine Augen
3. bekommen wir das, was wir brauchen, um seine Wünsche für die Mitmenschen umsetzen zu
können
Ich möchte euch heute herausfordern, euch das erste Mal oder erneut dem Herzschlag Gottes zu
verpflichten. Ohne diese innere Verpflichtung wird in meinem Leben vieles nur „Aktivismus“ sein!
=> Mein erster Fokus ist Gott
2. Mit Gottes Herzen sehen lernen
Jesus geht aber noch einen Schritt weiter. Eins sein mit Gott, „vor Gott denken“, wie es hier heisst, hat
immer auch etwas mit dem Blick auf seine Schöpfung, seine Menschen zu tun. Es geht nicht nur
darum, dass wir mit ihm zusammen sind, sondern darum, dass wir Gottes Herzen immer besser
verstehen und hören können. Vor Gott zu denken hat etwas damit zu tun, Gottes Herzschlag
wahrzunehmen. Und Gottes Herz bleibt nie bei sich selbst! Es schlägt nicht nur für mich persönlich.
Nein, noch viel mehr! Es schlägt auch für alle anderen Menschen.
In 1.Thessalonicher 1,3 beschreibt Paulus deutlich, welche Auswirklungen es hat, bei Gott und mit ihm
eins zu sein. Dort heisst es: „[Wir] denken ohne Unterlass vor Gott, unserem Vater, an eure Werke im
Glauben, und eure Arbeit in der Liebe und an eure Geduld in der Hoffnung auf unsern Herrn Jesus
Christus.“
•
Glaube
•
Liebe
•
Geduld
•
(Ausdauer)
•
Hoffnung
Eins sein mit Gott, „vor Gott denken“, wie es hier heisst, hat immer auch etwas mit dem Blick auf seine
Schöpfung, seine Menschen zu tun. Es geht nicht nur darum, dass wir mit ihm zusammen sind,
sondern darum, dass wir Gottes Herzen immer besser verstehen und hören können. Vor Gott zu
denken hat etwas damit zu tun, Gottes Herzschlag wahrzunehmen. Und Gottes Herz bleibt nie bei
sich selbst! Es schlägt für mich als Mensch. Nein, noch viel mehr auch für alle anderen Menschen.
Paulus beschreibt hier, dass er und seine Leute, wenn er in der Gegenwart Gottes über die Menschen
nachdenkt, sich über diejenigen freut, die bereits an Jesus Christus glauben. Er freut sich aber noch
viel mehr über diejenigen, die aus diesem Glauben heraus Dinge tun, die es anderen Menschen
ermöglichen, auch eins mit Jesus zu sein. Die alles, was sie für Gott tun (und das betrifft alle Bereiche
im Leben) in dieser Liebe tun, die sie von Gott erhalten haben, weil sie mit ihm eins sind. Und
letztendlich in der Hoffnung eins sind und deshalb Jesus Christus furchtlos vertrauen.
Gottes Herz schlägt für seine Welt, die er geschaffen hat. Dabei ist ihm nichts – wirklich gar nichts –
wichtiger, als die Wiederherstellung von der echten, tiefen und sinnerfüllten Gemeinschaft mit seinen
Geschöpfen. Er wünscht sich Wiederherstellung dessen, was spürbar nicht mehr vorhanden ist.
Dafür müssen wir uns jedoch zunächst selber wiederherstellen lassen. Oft ist im eigenen Leben noch
so viel Müll und zerstörerische Einsichten, dass unser Blick gar nicht frei ist, um mit Gottes Herzen
sehen zu können. Jesus weiss diese Tatsache und bittet für uns, „reinige sie und heilige sie, indem du
sie deine Worte der Wahrheit lehrst“ (Joh.17,17-Neues Leben-Übersetzung).
Wir können nur lernen mit Gottes Herzen und Augen zu sehen, wenn wir uns durch seine Gegenwart
und Wahrheit von all dem frei machen lassen, was uns den Blick trübt. Eins-sein bedeutet in seiner
Gegenwart zu sein und in seiner Wahrheit zu sein.
Wir sind, wie die Jünger Jesu damals, nicht mehr dieser Welt zugeordnet. In dem ich Gott nahe bin,
kann ich mich und die Art wie er mich ansieht neu verstehen und erkennen. So wie Gott mich ansieht,
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sieht er auch meine Mitmenschen an. Lasst uns lernen mit Gottes Augen unsere Mitmenschen zu
sehen!
=> Mein zweiter Fokus bin ich im Einssein mit Gott
3. Mit Gottes Leidenschaft bei den Menschen
Jesus bleibt aber nicht bei mir als Mensch stehen, denn das wäre nur ein Faktor von Gottes
Herzschlag. Er sagt: „Wie du mich in die Welt gesandt hast, so sende ich sie in die Welt.“ (Joh.17,18Neues Leben-Übersetzung).
Es gibt letztlich nur ein Ziel, wenn wir bei Gott und seinem Herzschlag sind: Die Menschen, für die
Gottes Herz ebenfalls schlägt!
Ja, als erstes für mich (vollkommenes Angenommen sein von Gott meinem Schöpfer). Gleichzeitig
aber auch für die Menschen, die noch nichts von seiner Liebe erfahren haben. Er will jeden jeden
Menschen vollkommen an sich ziehen und all das ganz ohne Vorleistung! Jesus bittet seinen Vater,
dass alle Menschen eins mit ihm werden. Es geht ihm darum, allen Menschen zu zeigen und sie
spüren zu lassen, was es bedeutet mit ihm eins zu sein. Darum: Nicht nur „Gott und ich“, sondern
„Gott und ich, und Gott durch mich zum Nächsten“!
Warum? Weil Gottes Herzschlag mich auf die Menschen um mich herum aufmerksam macht. Indem
ich lerne meine Mitmenschen in Gottes Augen zu sehen, bringt mich das mit Leib und Seele in das
Leben meiner Mitmenschen und in ihre Situation hinein. Als Christ sind wir nicht von dieser Welt. Wir
leben aber in dieser Welt. Wir SIND in der „Welt“ und wir müssen in der Welt bleiben, denn dort
gehören wir hin. Als Botschafter Gottes, stellvertretend für Gott / für Christus.
=> mein dritter Fokus sind meine Mitmenschen
4. Wofür schlägt mein Herz
Hier kommt die alles entscheidende Frage für uns als Gemeinde und für jeden einzelnen: Wofür
schlägt mein Herz? An welchem Punkt erhöht sich mein Puls, in welchen Bereichen bricht
Leidenschaft durch?
Vielleicht wenn du bestimmten Menschen dienen kannst? Wenn du anderen Menschen von deinem
Glauben erzählst? Wenn du anderen Christen das Evangelium lehren kannst? Entsteht bei dir
Leidenschaft, wenn du an eine bestimmte Zielgruppen denkst? Oder indem du persönliche Kontakte
pflegst? Mission? Bei den Kindern der Gemeinde? Oder die Kinder, die noch keinen Kontakt zum
Glauben und zu Menschen haben, die Gott kennen? Für Familien, die dringend Orientierung in
unserer heutigen Gesellschaft benötigen, weil sie ihnen ansonsten niemand mehr gibt? Im Betreuen
der Webseite? Beim Putzen oder vorbereiten im Hintergrund, damit andere das Fundament nutzen
können um Menschen zu dienen? Für (evtl. schwierige) Jugendliche, die so viel Schwung in die
Gemeinde bringen könnten? Für Senioren, die immer mehr in unserer heutigen Gesellschaft und
unseren Gemeinden „vergessen“ werden? Für Alleinstehende, die dringend einen Ort suchen, wo sie
anderen Menschen begegnen können? Alleinerziehende, die nicht wissen, was sie noch tun können,
um über die Runden zu kommen? Usw.
Wofür schlägt mein Herz?
Denn es gilt: Es geht nicht darum, wieder einmal viel Wissen aus dieser Predigt mitzunehmen. Es geht
vielmehr darum, selbst ein Teil dieses Herzschlages Gottes zu sein! Ja, genau:
Herzschlag...Gottes...sein! Wenn wir diesen Punkt mitnehmen, und nicht nur als zusätzliches Wissen
auffassen, sondern zu unserem Lebensstil werden lassen, dann haben wir die Hauptsache zur
Hauptsache gemacht. Heute ist nicht nur der Abschluss dieser Kampagne, sondern auch der
Startschuss von dem, was aus diesem Herzschlag Gottes heraus kommen wird. Denn das Leben am
Herzen Gottes versorgt uns täglich, so dass wir Gottes Pulsschlag bei den Menschen sein können.
Deshalb ist der Letzte Punkt ebenfalls noch wichtig:
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Woche 6 – beherzt / Predigt
5. Mich begrenzen um leidenschaftlich zu leben
Oftmals machen wir schon sehr viel in der Gemeinde. Vielleicht habt ihr am Anfang der Kampagne
gemerkt, dass wir einige Programmpunkte unserer Gemeinde für diese Zeit eingestellt haben, damit
wir uns ganz auf diese Serie konzentrieren können.
Wir haben etwas (evtl. befristet) abgeschafft, damit mehr Raum entsteht, um Gottes Herzschlag zu
spüren. Und diesen Gedanken wollen wir an diesem Punkt noch einmal aufgreifen. Denn manchmal
muss etwas sterben, damit etwas Neues und Fruchtbares entstehen kann.
Deshalb möchte ich euch heute dazu herausfordern, euer Programm abzuspecken. Ich weiss nicht,
was dich in deinem Leben vom Besten fernhält. Vielleicht sind es die viele Gemeindeprogramme, die
dich davon abhalten, Dinge zu tun, die deinem Herzschlag entsprechen. Aber vielleicht sind es auch
deine Liebe zum Schlaf, die Autopflege, dein Strebergarten, dein Körperkult, dein klassischer Fernsehund Computerkonsum, der dich aussaugt und davon abhält deine Leidenschaft im Einssein mit Gott
frei zu setzen.
Worauf legst du deinen Fokus? Wofür schlägt dein Herz? Und was hält dich oder uns als Gemeinde
davon ab, diesen Weg einzuschlagen?
Ihr habt auf euren Stühlen einen Zettel gefunden, auf dem steht: „Abspecken für Gottes Leidenschaft
in mir“. Nehmt euch kurz Zeit und schreibt euch auf, in welche Bereiche die meiste Zeit eures Lebens
investiert wird.
1. MEINE WOCHE: Schreibe alles auf, wofür du pro Woche mehr als 2 Stunden investierst (in
Klammern die geschätzte tatsächliche Stundenzahl)!
2. GANZ BEI GOTT: Welche deiner unter 1. aufgeführten Investitionen helfen dir, ganz nah an
Gottes Herzen zu sein?
3. GANZ BEI MENSCHEN: Welche deiner unter 1. aufgeführten Investitionen lassen dich ganz
bei den Menschen sein?
4. DISTANZHALTER: Welche deiner unter 1. aufgeführten Investitionen verhindern wirksam
Nähe zu Gott und welche die Nähe zu Menschen?
6. Hilfe zum Fokussieren – Vorbereitungen für die Kleingruppe und persönliche
Zeit
Darum geht es, wenn wir den Herzschlag Gottes zu unserem werden lassen wollen. Welche Kraft hier
drin stecken kann, können wir in der Vergangenheit, in den 2000 Jahren Kirchengeschichte immer
wieder nachlesen. In der Urgemeinde in der Apostelgeschichte angefangen bis heute.
Deshalb:
Bete darum, seinen Willen zu erkennen.
Schaffe Raum, um Zeit für seinen Willen zu haben.
Setzte Prioritäten, um seinen Willen zu tun.
In den Kleingruppen wollen wir noch einmal intensiver in den Bereich abspecken und Verzicht
eingehen.
Damit das geschieht: „Ich bete darum, dass sie alle eins sind – sie in uns, so wie du, Vater, in mir bist
und ich in dir bin. Dann wird die Welt glauben, dass du mich gesandt hast. Die Herrlichkeit, die du mir
gegeben hast, habe ich nun auch ihnen gegeben, damit sie eins sind, so wie wir eins sind. Ich in ihnen
und du in mir – so sollen sie zur völligen Einheit gelangen, damit die Welt erkennt, dass du mich
gesandt hast und dass sie von dir geliebt sind, wie ich von dir geliebt bin.“ (Johannes 17,21-23)
Amen.
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