Die rechtspopulistische Partei Pro NRW ist bisher nur in Erscheinung getreten, wenn es gegen den Bau einer Moschee ging oder wenn es gegen Asylanten ging. In den Schriften von Pro NRW findet sich zwar nirgends, dass sie den Islam in Deutschland ganz verbieten wollen, aber auf ihren Kundgebung fällt immer wieder sinngemäß, dass der „Islam keine friedliche Religion sei und dass deswegen auch keine Moslems in Deutschland friedlich leben können.“ Mit zum Teil abstrusen Begründungen wetterte Pro NRW bisher gegen alles Fremde … und meinte damit meist unsere Deutschen MitbürgerInnen mit Migrationshintergrund. Doch jetzt im nahenden Bundestagswahlkampf scheint es der selbsternannten „Bürgerbewegung“ aufgefallen zu sein, dass sie als reine „Dagegen Partei“ keinen Blumentopf gewinnen können. Jetzt gehen sie plötzlich für einen anderen Nichtraucherschutz auf die Straße, solidarisieren sich mit den Demonstrierenden in der Türkei und wollen sogar mit Homosexuellen in Köln den Christopher Street Day (CSD) feiern. Wir warnen jedoch davor, sich von diesen neuen Themen blenden zu lassen. Im demokratischen Spektrum anderer Parteien gibt es genug, die eben auch diese Themen aufgreifen. Und all diese Parteien meinen es damit ernst. Nur Pro NRW versucht jetzt populistisch in anderen Gefilden zu wildern und damit ihren eigenen Rechtsextremismus zu kaschieren. Rechtsextremismus? Ja, wir meinen Rechtsextremismus! Es gibt verschiedene Definitionen, ab wann eine Partei rechtsextremistisch ist. Da wären zum Beispiel die Texte von Sebastian Edathy und Bernd Sommer "Die zwei Gesichter des Rechtsextremismus in Deutschland" oder Hans-Peter Killguss, Jürgen Peters und Alexander Häusler "PRO KÖLN – Entstehung und Aktivitäten". An diese lehnt sich Wikipedia an und nennt Pro NRW deswegen rechtsextremistisch. Schauen sie sich daher die neuen „Vorlieben“ der Pro Bewegung doch mal anders an: Da lässt sich Pro NRW zusammen mit Aleviten bei der Soli-Demo für die Türkei ablichten. Ein Schelm wer böses denkt? Wird doch eine Abschiebung der zumeist in Deutschland aufgewachsenen Aleviten einfacher, wenn die Türkei als freies und Demokratisches Land angesehen wird. Es bleibt für Pro NRW eben doch dabei: was nicht arisch genug ist soll gehen … Deutscher Pass hin oder her … hier verwurzelt oder nicht. Und wo kommt das plötzliche Engagement für Schwule und Lesben her um sogar mit einem eigenen Wagen auf dem CSD mitzufahren? Hat Pro NRW doch noch den bekennend Schwulen Bundestagsabgeordneten Volker Beck auf einer Demo in Köln aufs übelste beschimpft und über Facebook führte ein Kommentar der Pro Bewegung gar zu einer Anzeige. Und noch 2010 schrieb Pro Köln „Homosexualität ist kein besonderer Wert an sich. [...] Wir werden aber auch in Zukunft die Freiheit verteidigen, uns kritisch mit Homosexualität auseinandersetzen zu dürfen.“ Und der Journalist Michael Klarmann schrieb über die Pro Bewegung: „[...]"Pro Köln" ging in der Vergangenheit noch weiter, äußerte Kritik an dem CSD und an der Homosexualität. Im Jahre 2002 hatte "Pro Köln" eine Mahnwache gegen den CSD angekündigt. Im Januar hatte "Pro Köln" diese "Mahnwache wider den Werteverfall" bekannt gemacht. Weiter hieß es: "Pro Köln wird gegen die Legalisierung der Homo-Ehe, gegen die Verschwendung von Steuergeldern für den CSD und gegen die öffentliche Zurschaustellung homosexueller Sexualpraktiken im Herzen von Köln anlässlich des CSD demonstrieren." [...]“ Und wie kommt es nun zu diesem Sinneswandel? Traurige Realität ist, dass Homosexuelle in vielen islamischen Staaten aus politischen oder religiösen Gründen verfolgt, inhaftiert oder gar getötet werden. Und so hofft Pro NRW wohl auch bei den Homosexuellen mit ihren Anti-Islam Themen punkten zu können. Deswegen bleibt es für uns dabei: Auch wenn die selbsternannte Bürgerbewegung jetzt mit anderen Themen versucht neue Zielgruppen zu erreichen, zur Strategie gehört weiterhin das gezielte Schüren rassistischer Ängste. Insbesondere versuchen die Rechtspopulisten, Feindseligkeiten gegen muslimische Menschen anzuheizen, etwa durch gezielte Provokationen vor Moscheen. Damit wird letztlich der gesellschaftliche Boden für Überfälle von Neonazis auf Migranten und Brandanschläge auf Moscheen bereitet. Ob sie mit Springerstiefeln oder Nadelstreifen kommen: Keinen Fußbreit den rechten Biedermännern und geistigen Brandstiftern! V.i.S.d.P. T. Schultz Hauptstraße2 41236 Mönchengladbach