Master-Arbeit Inaktivierung von Sporen und vegetativen Zellen des

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Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften
Masterstudiengang Lebensmittel- und Bioprodukttechnologie
Master-Arbeit
Inaktivierung von Sporen und
vegetativen Zellen des Bakteriums
Alicyclobacillus acidoterrestris mit Hilfe
von atmosphärischem Kaltplasma
URN:
urn:nbn:de:gbv:519-thesis2015-0048-7
vorgelegt von:
Anne Joppa
Erstprüfer:
Prof. Dr. Steffens
Zweitprüfer:
Prof. Dr. Garbe
Neubrandenburg, der 02.12.2015
Abstract
The aim of this master thesis was to prove an inactivation of vegetative cells and spores of the
bacteria Alicyclobacillus acidoterrestris due to the use of atmospheric cold plasma treatment.
The germ has been given into a fluid medium as well as onto a plastic surface (Petri dish) and
onto a grapefruit pericarp followed by the regarded treatment.
In doing so the test results displayed an inactivating effect of the issued procedure to the
bacteria. Differences between varying surrounding medias occurred. Whereas the liquid
inoculation showed a low mortification of 0.9 logs, the bactericidal effect of the cold plasma
on the grapefruit pericarp and the Petri dish was much stronger. The inhibition on the plastic
surface also showed in opposite to the grapefruit a superiority by 1 log unit. This effect has
been observed at the trial regarding the vegetative cells as well as the trial on spores. An
inactivation rate of 4.2 logs during the longest application time has been reached. This suggests,
the duration of the treatment is crucial to the extent of the inactivation. A fundamental
difference between the inhibition of vegetative cells and spores due to the treatment has not
been observed.
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis
Abkürzung
Bedeutung
A. a.
Alicyclobacillus acidoterrestris
aW-Wert
„activity of water“ = Wasseraktivität
DBD
„dielectric barrier discharge“ = dielektrisch behinderte Entladungen (DBE)
KbE
Koloniebildende Einheit(en)
MW
Mittelwert
pH-Wert
negativer dekadischer Logarithmus der Wasserstoffionenkonzentration
ppb
„parts per billion“ = 1 Milliardstel (10-9)
ppm
„parts per million“ = 1 Millionstel (10-6)
Sp.
Sporen
ssp.
Subspezies
St.-abw.
Standardabweichung
veg.
vegetativ
v.Z.
vegetative Zellen
YSG-Agar
Hefeextrakt-Stärke-Glucose-Agar
Formelzeichen
Erklärung
Einheit
c
Konzentration
g/l
E
Elektronenvolt
eV
g
Erdbeschleunigung
m/s2
L
Länge
m, cm, mm
Λ
Wellenlänge
nm
m
Masse
g
n
Drehzahl
U/min
t
Zeit
s, min, h, d
T
Temperatur
°C
V
Volumen
μl, ml, l
Ø
Durchmesser
cm
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung ................................................................................................................................ 6
2 Stand der Wissenschaft und Technik ...................................................................................... 8
2.1 Alicyclobacillus acidoterrestris........................................................................................ 8
2.1.1 Auftreten .................................................................................................................... 8
2.1.2 Beschreibung ............................................................................................................. 8
2.1.3 Reaktionsprodukte von A. a. ..................................................................................... 9
2.1.4 Sporen...................................................................................................................... 11
2.1.4.1 Ursache der Sporenbildung .............................................................................. 11
2.1.4.2 Bildung ............................................................................................................. 12
2.1.4.3 Auskeimung ..................................................................................................... 13
2.1.4.4 Resistenz........................................................................................................... 14
2.1.5 Dekontaminationsverfahren .................................................................................... 15
2.3 Kaltplasma im Lebensmittelbereich ............................................................................... 16
2.3.1 Definition ................................................................................................................ 16
2.3.2 Einteilung nach der Positionierung des Lebensmittels ........................................... 18
2.3.3 Funktionsweise der Inaktivierung von Mikroorganismen ...................................... 20
2.3.4 Einfluss auf Lebensmittel ........................................................................................ 21
2.3.5 Anwendung im Lebensmittelbereich ...................................................................... 21
2.4 Zitrusfrüchte ................................................................................................................... 23
3 Material und Methoden ......................................................................................................... 24
3.1 Verwendete Mikroorganismen und Materialien............................................................. 24
3.2 Geräte ............................................................................................................................. 25
3.3 Vorbereitung der Versuche ............................................................................................ 25
3.4 Vorbereitung des Oberflächenplasmageräts ................................................................... 26
3.5 Durchführung der Versuche ........................................................................................... 27
3.5.1 Vorversuche ............................................................................................................ 27
3.5.2 Plasmabehandlung von A. a. in einer Flüssigkeit.................................................... 29
3.5.3 Plasmabehandlung von A. a. auf einer Kunststoffoberfläche (Petrischale) ............ 29
3.5.4 Plasmabehandlung von A. a. auf einer Grapefruitschale......................................... 31
3.5.5 Vergleich der Plasmabehandlung von A. a. auf einer Grapefruitschale mit der
Behandlung mit UV-Strahlen ........................................................................................... 32
3.5.6 Statistische Auswertung .......................................................................................... 33
4 Ergebnisse ............................................................................................................................. 34
4.1 Vorversuche ................................................................................................................... 34
4.2 Plasmabehandlung von A. a. in einer Flüssigkeit........................................................... 36
4.3 Plasmabehandlung von A. a. auf einer Kunststoffoberfläche (Petrischale) ................... 37
4.4 Plasmabehandlung von A. a. auf einer Grapefruitschale................................................ 42
4.5 Vergleich der Plasmabehandlung von
A. a. auf einer Grapefruitschale mit der
Behandlung mit UV-Strahlen ............................................................................................... 46
5 Diskussion ............................................................................................................................. 49
6 Zusammenfassung ................................................................................................................. 52
7 Literaturverzeichnis ............................................................................................................... 53
8 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis ................................................................................... 59
9 Anlagen ................................................................................................................................. 61
1 Einleitung
Eine Kernfrage der Gegenwart ist die Gewährleistung der Ernährung für eine stetig wachsende
Weltbevölkerung und damit verbunden die Verhinderung des vorzeitigen Verderbs
vorhandener Lebensmittel. Auf dem Weltmarkt steht eine Vielzahl von Obst zur Verfügung.
Dieses reicht von einheimischen Früchten wie Äpfeln, Birnen oder Blaubeeren bis exotischen
wie Bananen, Kiwis oder auch Orangen und Grapefruits. Allen gemein ist, wie auch bei anderen
natürlichen Produkten, dass Mikroorganismen auf diesen vorkommen. Dabei gibt es neben
Schimmelpilzen und Hefen, die die Hauptverursacher für mikrobiellen Verderb auf Früchten
darstellen, auch einige Bakterien, die bei der Obstverarbeitung eine größere Rolle spielen
(Müller, 1997; Innerhofer, 2005). Dazu zählen neben Essigsäure-, Milchsäure- und
Buttersäurebakterien auch die Bakterien der Gattung Alicyclobacillus. Diese Mikroorganismen
sind zwar nicht pathogen, allerdings verursachen sie beispielsweise in der Getränkeindustrie
jährlich einen Schaden in Millionenhöhe, indem sie einen Stoff produzieren, das sogenannte
Guajacol, der die Sensorik beeinträchtigt und somit das Produkt letztendlich nicht mehr
verzehrfähig macht. Die Art Alicyclobacillus acidoterrestris hat dabei die größte Bedeutung.
In der Lebensmittelindustrie ist es daher wichtig, möglichst Produkte herzustellen, die nur
wenige solcher Mikroorganismen enthalten bzw. frei von diesen sind. Allerdings ist dieses
Bakterium nur schwer abzutöten, da es sowohl hitzeresistent, acidophil als auch sporenbildend
ist. Gerade bei der Herstellung von Säften wie z.B. Orangensaft, wo dieser Keim vermehrt
auftritt, stellt sich die Frage wie dieser Mikroorganismus inaktiviert oder entfernt werden kann.
Weder eine längere Pasteurisation noch das saure Milieu hindern den Keim am Wachstum und
an der Produktion von Guajacol. (Tianli et al., 2012; Clotteau, 2014) So ist ein Ansatz, den
Mikroorganismus vor der Weiterverarbeitung zu inaktivieren. Dazu existieren schon mehrere
Verfahren, die allerdings aus unterschiedlichen Gründen nicht optimal sind. Beispielsweise
werden Verfahren wie γ-Strahlen, die zu einer schnellen nicht thermischen Dekontamination
beitragen, aufgrund fehlender gesetzlicher Regelungen und geringer Verbraucherakzeptanz
nicht eingesetzt (Reineke, 2013). Methoden, die UV-Strahlung beinhalten, beschädigen bei
höheren
Dosen
das
Lebensmittel.
Desinfektionsflüssigkeiten
wie
Chlor
oder
Wasserstoffperoxid kommen aufgrund ihrer Aggressivität und Gesundheitsgefahr für den
Anwender durch entstehende Dämpfe auch eher selten in Frage. (Clotteau, 2014; Beer, 2009)
Eine Möglichkeit jedoch, die noch nicht lange verfolgt wird, ist die Anwendung von Plasmen
zur Verringerung bzw. Inhibierung von Mikroorganismen. Dabei ist vor allem Kaltplasma
interessant, da das Rohmaterial bei geringen Temperaturen damit behandelt werden kann. Bei
6
verschiedensten Früchten bzw. Oberflächen wurde dieses bereits angewandt und zeigte Erfolge
in der Hemmung.
Deswegen sollen in dieser Arbeit Versuche unternommen werden, die vegetativen Zellen bzw.
die Sporen von Alicyclobacillus acidoterrestris mit atmosphärischen Kaltplasma abzutöten
bzw. zu inaktivieren. Dabei sollen sowohl Experimente durchgeführt werden, wo der Keim in
einer Flüssigkeit vorliegt als auch auf zwei verschiedenen Oberflächen fixiert ist. Das
Bakterium A. a. soll im verbrauchten Nährmedium auf einer Kunststoffoberfläche (Petrischale)
und auf einer Grapefruitschale inaktiviert werden.
7
2 Stand der Wissenschaft und Technik
2.1 Alicyclobacillus acidoterrestris
2.1.1 Auftreten
Das Bakterium Alicyclobacillus acidoterrestris wurde erstmals 1982 in Deutschland als
Ursache für einen großflächigen Verderb von Apfelsäften nachgewiesen. (Cerny et al., 1984)
Die Kontaminationsquelle ist der Boden. Der Keim kommt auf sehr vielen verschiedenen
Früchten wie Äpfeln, Orangen, Bananen, Wassermelonen, Grapefruits, Blaubeeren sowie
Zitronen vor. (Takahashi et al., 2007; Tianli et al., 2014) Somit ist er bei unterschiedlichen
Produkten wie Säften, Saftmischungen, -konzentraten, kohlensäurehaltigen Fruchtgetränken
und haltbaren Eistees zu finden. (Clotteau, 2014)
Vielfältige Untersuchungen zum Vorkommen dieses Keims wurden daraufhin unternommen.
In einer Studie der AIJN (European Fruit Juice Association) im Jahr 2005 stellte sich heraus,
dass bei 45 % der 68 untersuchten industriellen Früchteverarbeiter Alicyclobacillus bereits
mindestens einmal als Verderbniskeim auftrat. (Tianli et al., 2014) Bei einer anderen Befragung
zeigte sich das sogar bei 60 % von 57 Firmen, wovon 35 % speziell auf Alicyclobacillus
acidoterrestris zurückzuführen war. (Lee et al., 2002)
Prinzipiell sind dabei bestimmte
Produkte anfälliger als andere. Bei einer Analyse wurden verschiedene Risikoniveaus für die
Kontamination ermittelt. Laut Clotteau (2014) sind Fruchtkonzentrate (Orange, Mango,
Kokosnuss, Ananas) 8 % gefährdet, Fruchtsäfte für die Vermischung 9 bis 42,1 %,
Orangensäfte 14,7 %, frische Saftprodukte 32 %, Apfelsaftkonzentrate 30,5 bis 75 %, und
Orangensaftkonzentrate 82,1 %. Insgesamt gibt es allerdings kaum Statistiken, die sich mit den
finanziellen Schäden dieses Keims direkt auseinandersetzen. Bei einer Berechnung aus den
USA von Kang (2006) entstanden durch Alicyclobacillus spp. 0,41 Millionen US-Dollar
Schaden allein im Bundesstaat Washington. Schließlich ist hieraus ersichtlich, dass dieser Keim
in der Industrie auf jeden Fall Beachtung geschenkt werden sollte.
2.1.2 Beschreibung
Alicyclobacillus acidoterrestris ist ein gram-positives Stäbchen. Vegetative Zellen können
zwischen 2,9 bis 4,3 μm lang und 0,6 bis 0,8 μm breit werden. Zudem lebt der Mikroorganismus
obligatorisch aerob. Bei ungünstigen Umweltbedingungen bildet es Endosporen aus.
(Wisotzjsey et al., 1992) Es ist frei beweglich und Katalase-positiv. Sein Gehalt an Cytosin und
Guanin liegt bei 51,6 bis 53,3 %. Der aw-Wert für das Wachstum des Mikroorganismus sollte
über 0,984 liegen. Optimal sind 0,992. (Bevilacqua et al., 2008b) Der Temperaturbereich,
indem das Bakterium überleben kann, liegt im Bereich von 20 bis 70 °C, sein pH-Bereich bei
8
2,2 bis 5,8, wobei eine Temperatur von 40 bis 45 °C und ein pH-Wert von 4,0 bis 4,5 optimal
sind. (Tianli et al., 2014; Bevilacqua et al., 2008b) Alicyclobacillus acidoterrestris gehört somit
zu den thermo- und acidophilen Keimen. Gegenüber NaCl ist es relativ tolerant. Erst bei der
Anwesenheit von 5 % NaCl ist der Organismus nicht mehr in der Lage zu wachsen. (Wisotzjsey
et al., 1992) Für seinen Stoffwechsel kann er verwenden: D-Glucose, Erythritol, D-Ribose, DXylose, D-Fructose, D-Mannose, Rhamnose, Glycerol, D-Galctose, L-Arabinose, Inositol,
Mannitol, D-Sorbitol, Arbutin, Salicin, Cellobiose, Maltose, Lactose, Xylitol, D-Arabitol und
Gentiobiose. (Tsuruoka et. al., 2003)
Der Name dieses Keims stammt dabei von den verschiedenen ω-Cyclohexan-Fettsäuren, die in
der Zellmembran dieses Bakteriums eingelagert sind. Auf diese ist auch die extreme Säure- und
Temperaturresistenz zurückzuführen. Sie ermöglichen eine kompakte und stabile Struktur der
Membranlipide. (Kannenberg et al., 1984) Die konkrete Zusammensetzung der Fettsäuren ist:
65,1 % ω-Cyclohexan-C17:0, 24,0 % ω-Cyclohexan-C19:0, 4,1 % 17:0 anteiso, 2,5 % 17:0 iso,
2,5 % 16:0 und Spuren von 15:0 iso und 15:0 anteiso. (Tsuruoka et al., 2003)
Für die Kultivierung oder Isolierung von A. acidoterrestris wurden unterschiedliche
Untersuchungen durchgeführt. Walls und Chuyate (2000) testeten Nährmedien wie OrangenSerum-Agar (OSA) oder K-Agar auf ihren möglichen Einsatz. Dabei stellte sich K-Agar als am
besten geeignetstes Medium für die Isolation von Sporen heraus. Überdies gibt es weitere
Medien, die für A. a. geeignet sind: angesäuerter Kartoffel-Dextrose-Agar (APDA),
Hefeextrakt-Stärke-Glucose-Agar (YSG), Hiraishi-Glucose-Hefeextrakt-Agar (HGYE), B.
acidoterrestris
thermophiles
Medium
B.
acidocaldarius
Medium
(BAT-BAM),
Alicyclobacillus Medium (ALI), A. acidoterrestris Medium (AAM), SK-Agar und angesäuerter
Malzextrakt Agar (MEA). (Bevilacqua et al., 2008b) YSG-Agar entspricht dabei der IFU
(Internationale Fruchtsaft Union)-Standard Methode Nr. 12 für den Nachweis von Verderb
produzierenden Organismen in Fruchtsäften. (Yokota et al., 2007) Beim Wachstum dieses
Bakteriums auf Agar sind die Kolonien rundlich, cremefarben und teilweise transparent.
Innerhalb von 6 Tagen bei einem pH-Wert von 4,0 und einer Temperatur von 50 °C können sie
je nach Eignung des Mediums 3 bis 5 mm im Durchmesser betragen. (Wisotzjsey et al., 1992)
2.1.3 Reaktionsprodukte von A. a.
Alicyclobacillus acidoterrestris ist ein nicht pathogener Mikroorganismus. Bei Tests mit A. a.
an Mäusen und Meerschweinchen kam es zu keinerlei Beeinträchtigung. (Walls; Chuyate,
2000) Das wesentliche Problem mit diesem Keim ist die Produktion von geschmacks- und
geruchsverändernden Bestandteilen. Bei sensorischen Verkostungen wurde der Geschmack
9
bzw. Geruch der verdorbenen Produkte als medizinisch, phenolisch, desinfektionsmittelartig
oder rauchig beschrieben. (Clotteau, 2014). Die Haupt-Off-Flavors sind Guajacol (2methoxyphenol) und Halophenole (2,6-dibromophenol und 2,6-dichlorophenol). Bei deren
Produktion entstehen allerdings keine Gase, sodass ein Verderb rein äußerlich nicht sichtbar
ist. Nur manche Lebensmittel zeigen dabei Sedimente, Trübungen oder Farbveränderungen.
Sensorisch wahrnehmbar ist Guajacol schon bei sehr geringen Mengen. Untersuchungen
zeigten, dass bereits 0,01 bis 40 ppb reichten, um den Geruch und Geschmack erkennbar zu
verändern. Guajacol wird mit Zwischenschritten aus der organischen Verbindung Ferulasäure,
4-vinylguajacol, Vanillinsäure oder direkt aus Vanillin durch den Keim gebildet. Nicht gänzlich
geklärt ist eine mögliche Entstehung von Guajacol aus Tyrosin. (Tianli et al., 2014)
Die Erzeugung der Stoffe Guajacol und Halophenole wird dabei durch unterschiedliche
Faktoren beeinflusst. Dazu zählen vor allem der Ausgangsstoff des Saftes, die
Zellkonzentration, die Temperatur und die Hitzeschockanwendung. Dabei tritt bei Apfel- und
Orangensäften am häufigsten ein Verderb auf, während manche andere Säfte für das Überleben
von Alicyclobacillus ungeeignet sind. Die Konzentration an Zellen muss etwa 104-105 KbE/ml
betragen, bevor eine Produktion eintritt. Zudem ist eine stärkere Zunahme der Verderbnis
auslösenden Stoffe bei höheren Temperaturen in bestimmten Bereichen zu finden. (Tianli et al.,
2014; Clotteau, 2014) Laut Goto et al. (2008) waren manche Stämme von Alicyclobacillus
acidoterrestris bei 45 °C schon nach 5 h in der Lage, über 40 ppm Guajacol herzustellen.
Pettipher et al. (1997) stellte eine Produktion auch bei einer niedrigeren Temperatur von 25 °C
fest. Nach 6 Tagen waren 14,1 ppb Guajacol bei einer Zellkonzentration von 6∙105 KbE/ml im
Orangensaft vorhanden, im Apfelsaft nach 10 Tagen 11,6 ppb bei einer Keimzahl von 2∙107
KbE/ml. Schließlich spielt auch eine Hitzeschockanwendung, wie diese bei der Pasteurisation
eintritt, eine entscheidende Rolle. Dabei werden die Endosporen angeregt, wieder auszukeimen,
und tragen so zur Erhöhung der Keimzahl und zur Produktion von Guajacol bei. (Tianli et al.,
2014; Clotteau, 2014) Mittlerweile stehen chemische Verfahren wie auch Nachweiskits zur
Verfügung, um diese Verbindung qualitativ oder auch quantitativ zu bestimmen. Dazu werden
sowohl Extraktions- als auch chromatografische Verfahren wie z.B. Festphasenextraktion oder
Hochleistungsflüssigkeitschromatografie eingesetzt. (Tianli et al., 2014)
10
2.1.4 Sporen
2.1.4.1 Ursache der Sporenbildung
Sporen, sogenannte Endosporen, sind stoffwechselinaktive Dauerformen. (Unden, 2014)
Erkennbar sind sie anhand typischer Merkmale wie ein extrem geringer Wassergehalt, keinerlei
nachweisbare Stoffwechselaktivität und Vorkommen der Verbindung Dipicolinsäure.
(Cypionka, 2010) Zur Bildung der Sporen kommt es, wenn ein Nährstoffmangel induziert wird.
Sinken wachstumslimitierende Faktoren wie zum Beispiel Glucose unter einen kritischen Wert,
dann werden etwa 200 Gene für den Sporulationsprozess aktiv. Es erfolgt eine differentielle
Genexpression, bei denen die Gene der vegetativen Zellen wiederum inaktiv werden. (Fritsche,
2002) Der letztendliche Impuls der Zelle zur Sporulation entsteht dabei durch verschiedene
zelluläre
und
extrazelluläre
Faktoren
und
Reize,
die
durch
eine
mehrstufige
Phosphorylierungskaskade ausgelöst und durch einen sogenannten Phosphatschalter
wahrgenommen werden. Dabei sind z.B. Energie- und Redoxstatus oder der Zellzyklus solche
Faktoren. Sie regulieren die Aktivität von vier Sensorkinasen (KinA-KinD), die wiederum auf
drei bestimmte Phosphoproteine mit Asp- oder His-Resten durch Phosphorylierung auf
verschiedenen Ebenen einwirken. Ein hoher ATP-Gehalt (als Kennzeichen für gute
Energieversorgung) oder eine aktive Chromosomenreplikation (als Merkmal für vegetatives
Wachstum) hemmen die Kinasen direkt oder indirekt. Zudem existiert ein Phosphorelay,
welches durch Phosphatasen in Abhängigkeit von zellulären Reizen dephosphoryliert und
damit inaktiviert wird. Diese wirken im Zusammenspiel auf das Schalterprotein Spo0A ein. Bei
ausreichender Phosphorylierung des Proteins ist die Differenzierung irreversibel. Das Protein
schaltet dann die Expression der Sporulationsgene an und es kommt zur Sporenbildung.
(Unden, 2014; Fritsche, 2012)
11
2.1.4.2 Bildung
Die genaue morphologische Differenzierung ist in acht Entwicklungsstufen (0-VII) eingeteilt.
(Unden, 2014) (Siehe Abbildung 1)
Abbildung 1: Morphologische Veränderungen während der Sporulation von 0-VII (Unden,
2014)
Der gesamte Prozess kann etwa 7 bis 8 Stunden dauern. Zu Beginn kommt es zu einem
Proteinturnover. Es werden bestimmte Eiweiße abgebaut und Proteine neu synthetisiert. Das
Chromosom wird repliziert. (0) Zudem erfolgt eine Kernteilung, allerdings ohne anschließende
Zellteilung. Es findet eine asymmetrische Abschnürung eines kleinen Teils des Cytoplasmas
mit einem Kernäquivalent statt, auch Sporenprotoplast genannt, woraus sich die letztendliche
Endospore in der Sporenmutterzelle entwickelt. (I) Dabei verteilt sich jeweils eine Kopie der
DNA auf die entstandenen Protoplasten. (II) Im Anschluss umwächst die Cytoplasmamembran
der Mutterzelle die Vorspore. Sie ist dann insgesamt von drei Membranen umgeben: einer
Cytoplasmamembran des Sporenprotoplasten
und zwei Cytoplasmamembranen der
Sporenmutterzelle. (III) Aus diesen Membranen werden die Sporenwandschichten gebildet. Die
Sporenzellwand, auch Core genannt, entsteht aus der Vorsporenmembran. Zudem wird durch
Anlagerung von mehreren Schichten dicht vernetzter Peptidoglykane die Sporenrinde oder
Cortex von der Sporenmutterzelle nach innen synthetisiert. (IV) Der Vernetzungsgrad und die
chemische Zusammensetzung des Peptidoglykangerüsts ist dabei unterschiedlich dem von
vegetativen Zellen. Daraufhin beginnt die Dehydrierung. In der V. Phase folgt die Bildung der
12
Sporenhülle bzw. Coat, die überwiegend aus Polypeptiden besteht. Ein locker anliegendes
Exosporum wird allerdings bei Alicyclobacillus acidoterrestris nicht gebildet. (VI)
Abschließend erfolgt die Autolyse der Sporenmutterzelle und somit die Freisetzung der
Endospore. (VII) (Fritsche, 2002; Unden, 2014) Diese ist elliptisch und etwa 1,5 bis 1,8 μm
lang und 0,9 bis 1,0 μm breit. (Yokota et al., 2007; Clotteau, 2014)
Dieser Prozess wird durch räumlich und zeitlich getrennt arbeitende Zweikomponentensysteme, sowie spezifische σ-Faktoren und Anti-σ-Faktoren reguliert. Durch die
unterschiedliche Größe der beiden Kompartimente (Sporenmutterzelle und Vorspore) entstehen
Konzentrationseffekte. Zudem kommt es durch die zu Beginn asymmetrisch vorliegenden
chromosomalen Gene zwischen Vorspore und Mutterzelle zu Synthesen der unterschiedlichen
Faktoren
σ E,
σK,
σF
und
σG
und
damit
zum
Start
von
Expressions-
und
Differenzierungsprogrammen. Während der Anti-σF-Faktor in der Vorspore beispielsweise
nicht synthetisiert wird, ist das in der Mutterzelle in zwei Loci (Genorten) der Fall. Dadurch
findet das σF-abhängige Differenzierungsprogramm in der Vorspore statt. In der Mutterzelle ist
es hingegen inaktiviert. Durch die einzelnen σ-Faktoren werden der Reihe nach die Expression
weiterer Transkriptionsfaktoren reguliert, wodurch kompartimentsspezifische Proteine gebildet
werden. Die Richtigkeit der zeitlichen Abfolge wird dabei durch einen Austausch von Signalen
zwischen der Vorspore und der Mutterzelle durch die Membranen gewährleistet. In der
Mutterzelle kommt es durch den σE-Faktor zum Umwachsen der Spore, zur Bildung der Cortex
und der Hülle. σK-Faktor hingegen leitet die Phase IV und V in der Mutterzelle ein. Die σF und
σG-Faktoren spielen, wie bereits erwähnt, in der Vorspore eine Rolle. Sie sorgen für den Beginn
der II. Stufe (σF) bzw. der III. Phase, der Konservierung der DNA und die Vorbereitung der
Keimung (σG). (Unden, 2014)
2.1.4.3 Auskeimung
Die Auskeimung der Sporen erfolgt unter günstigen Umweltbedingungen. Frisch ausgebildete
Sporen sind dazu nicht in der Lage. Sie müssen eine Ruhephase einlegen, die jedoch durch
einen Hitzeschock wie ein Aufkochen oder mehrere Stunden Erwärmung bei 60 °C umgangen
werden kann. (Fritsche, 2002) Dabei kommt es zur Ausscheidung der Dipicolinsäure und zur
Freisetzung von Kationen. Es wird Wasser aufgenommen. Dadurch erfolgt der hydrolytische
Abbau der Cortex. Zudem dehnt sich die Zellwand wieder aus und es kommt zu einer
Stoffwechselumschaltung. (Schneider, 2014) Die zuvor katalytisch inaktiven Enzyme des
Primärstoffwechsels werden reaktiviert. Außerdem erfolgen die Bildung von ATP und NADH
aus gespeicherten niedermolekularen Substanzen durch den Katabolismus und der Abbau von
13
Reserveproteinen durch Proteasen. Überdies entstehen während des Auswachens Proteine, die
spezifisch für diese Phase sind und vermutlich eine regulierende Funktion haben. (Fritsche,
2002) Schließlich werden auch RNA und DNA synthetisiert. Die keimende, vegetative Zelle
befreit sich von der Sporenhülle und beginnt wieder mit der Zellteilung. (Fritsche, 2002;
Schneider, 2014)
2.1.4.4 Resistenz
Die Endosporen sind laut Cypionka (2010) in der Lage, kurzfristige Erhitzungen von 80 °C,
wie sie bei einer Pasteurisation vorkommen, zu überstehen. Nach Fritsche (2002) vertragen sie
aber auch stundenlanges Kochen, jahrzehntelange Trockenheit und die Einwirkung von
aggressiven Chemikalien. Zudem sind sie resistent gegen ionisierende Strahlung (Unden,
2014). Die Resistenz gegenüber Hitze liegt dabei vor allem an der Bildung von Dipicolinsäure.
Sie ist eine Vorstufe des Dihydrodipicolinsäure, die bei der Lysinsynthese hervorgeht. Während
der Synthese wird eine große Menge an Ca2+-Ionen aufgenommen, sodass die Dipicolinsäure
vermutlich als Calciumchelatkomplex vorliegt. Dieser Komplex befindet sich im Protoplasten
und nimmt etwa 10-15 % der Sporentrockensubstanz ein. Die genaue Funktion ist allerdings
noch nicht geklärt. (Fritsche, 2002) Die Hitzeresistenz geht allerdings, wie in 2.1.2 schon
erwähnt, auch von den enthaltenen ω-Cyclohexan-Fettsäuren aus. (Kannenberg et al., 1984)
Zur Definition wie stark eine Sterilisation bzw. Hitzeresistenz ist, werden der D- und z-Wert
verwendet. Der D-Wert stellt die Zeit dar, bei der nur noch ein Zehntel der Population zurück
bleibt. Der z-Wert hingegen gibt den Betrag an, der bei der Temperatur erhöht werden muss,
um den D-Wert auf ein Zehntel zu reduzieren, d.h. den Inaktivierungsgrad auf das Zehnfache
zu erhöhen. (Keding, 1993) Je nach Stamm von Alicyclobacillus acidoterrestris kann die
Hitzeresistenz laut Silva und Gibbs (2001) unterschiedlich ausfallen, sodass D95 °C-Werte in
Säften von 0,06 bis 5,3 min und z-Werte von 7,2 bis 12,9 °C entstehen. Andere Studien
ermittelten zudem D90 °C-Werte von 16 bis 23 min. (Lee et al., 2002; Bevilacqua et al., 2008b)
Typische Bedingungen einer Pasteurisation (86 bis 96 °C für 15 s bis 2 min) von Säften werden
dadurch überstanden. Die Sporen werden im Gegenteil sogar zum Auskeimen stimuliert.
(Clotteau, 2014) Verschiedene Parameter können den Effekt der Sterilisation verstärken oder
schwächen. Dazu zählen der pH-Wert, der Trockensubstanzgehalt, das umgebene Medium und
vorhandene zweiwertige Kationen. (Tianli et al., 2014)
Vegetative Zellen werden hingegen bei einem pH-Wert von 4,0 bei einer 20-minütigen 80 °C
Behandlung zu 99 % abgetötet. (Clotteau, 2014)
14
2.1.5 Dekontaminationsverfahren
Es gab bisher vielfältige chemische und physikalische (oder auch beide in Kombination
angewandt) Verfahren, die zur Inaktivierung von Alicyclobacillus acidoterrestris eingesetzt
wurden. Dabei kann allerdings nicht gesagt werden, welches die effektivste Methode ist. Ein
Vergleich der Wirksamkeit ist schwierig, da sowohl unterschiedliche Stämme, Medien als auch
Versuchsbedingungen verwendet wurden. Teilweise waren selbst die Ergebnisse innerhalb
einer Studie unterschiedlich. (Tianli et al., 2014)
Zur Inaktivierung des Bakteriums wurden unter anderem verschiedene Stoffe wie ätherische
Öle,
Bakterizide,
Lysozyme,
immobilisierte
Silberionen,
Chlordioxid,
Ozon,
Desinfektionsmittel, überkritisches CO2 und Säuren in Versuchen getestet. Zudem wurde mit
physikalischen Methoden wie Hochdruckhomogenisierung, hoher hydrostatischer Druck,
Mikro- und Ultraschallwellen, Ohmsche Erwärmung, Gammastrahlung, UV-C Licht und
thermischen Technologien experimentiert. (Tianli et al., 2014) Davon zeigten die angewandten
Verfahren eine verschieden starke Wirkung auf den Mikroorganismus. Beispielsweise
verlangsamten oder behinderten ätherische Öle wie Eugenol oder Zimtaldehyde die
Sporenauskeimung. (Bevilaqua et al., 2008a) Nisin als Beispiel für ein Bakterizid verringerte
bei einer Studie von Yamazaki et al. (2000) den D90 °C-Wert um 70 % und verhinderte das
Auskeimen von Sporen. Der Effekt in Apfelsäften war allerdings, wahrscheinlich durch die
enthaltenen Phenole, stark eingeschränkt. Zudem sind die Kosten dieses Stoffs erhöht.
Lysozyme in der Studie von Bevilaqua et al. (2014) zeigten bei einer Konzentration von 0,25
bis 1 g/l eine Inhibierung von 100 %. Beim Einsatz von Ozon kam es zur Inaktivierung von 3
Log-Stufen bei 28 mg/ml und 60 s und zur vollständigen Inhibierung bei 18 mg/ml und 90 s.
(Qiu; Chen, 2004) Trotz der Effektivität mancher Zusätze sind sie nicht immer optimal für
Lebensmittel geeignet. Beim Einsatz von Zusätzen muss auch auf die Verbraucherakzeptanz
und die gesetzlichen Bestimmungen geachtet werden. (Tianli et al., 2014)
Bei den physikalischen Verfahren zeigte sich z.B. hoher hydrostatischer Druck (Silva et al.,
2012) als effektiv für die Konservierung von empfindlichen Produkten. Bei deren Versuchen
war eine Reduktion der Keimzahl um 2 bis 2,5 Log-Einheiten möglich. UV-Strahlung ist laut
Baysal et al. (2013) in Grapefruitsaft sehr effektiv gewesen. Bei den Experimenten wurden je
nach UV Dosis eine Minimierung um 3,5 bis 5,5 Log-Stufen erreicht, bei Apfelsaft hingegen
nur 0,8 bis 2,2. Allerdings verursachen solche Verfahren höhere Anschaffungs- und
Betriebskosten. Zudem besteht weiterer Forschungsbedarf. (Tianli et al., 2014)
15
2.3 Kaltplasma im Lebensmittelbereich
2.3.1 Definition
Es wurden bisher drei Aggregatzustände (fest, flüssig und gasförmig) unterschieden. In der
Physik definiert man „Plasma“ als vierten Zustand. Dieser entsteht, wenn durch viel Energie
molekulare und atomare Strukturen eines Gases aufgebrochen werden und Elektronen und
Ionen freigesetzt werden. (Niemira, 2012) Somit bezeichnet der Begriff „Plasma“ ein
angeregtes Gasgemisch, das sowohl aus Neutralteilchen, Ionen, Elektronen, freien Radikalen
als auch metastabilen Molekülen zusammengesetzt sein kann. Im Unterschied zu im
Normalzustand befindlichen Gasen ist bei Plasma ein erhöhter Gehalt an Ladungsträgern
vorherrschend. Dabei besteht nur selten ein gleich verteiltes Verhältnis von positiven und
negativen Ladungen. In der Regel kommt es zur Bildung von stark fluktuierenden
Ladungsüberschüssen und damit zu lokalen elektrischen Feldern. (Wintermantel; Ha, 2009) Die
Entstehung und Zusammensetzung eines Plasmas ist dabei in Abbildung 2 dargestellt.
Abbildung 2: Entstehung und Zusammensetzung eines Plasmas (Beer et al, 2009)
Plasma kann dabei in verschiedene Gruppen unterteilt werden. Eine Möglichkeit der Einteilung
ist die nach der Art des Temperaturzustandes. Die Fachbegriffe dabei sind allerdings aufgrund
der noch jungen Technologie unterschiedlich. Niemera (2012) unterscheidet in thermisches und
nicht thermisches Plasma. Thermisches Plasma liegt bei mehreren 100 bzw. 1.000 Grad Celsius
über der Raumtemperatur. Alle Teilchen sind extrem reaktiv. Die Energie ist ausreichend hoch,
sodass sich alle Partikel im Gleichgewicht befinden und kein Energieaustausch zwischen ihnen
erfolgt. Thermisches Plasma findet beispielsweise fürs Lichtbogenschweißen oder für
Zündkerzen eine Anwendung. Beim nicht thermischen Plasma hingegen wird bei jedem
Zusammenstoß von Elektronen Energie übertragen. Die verschiedenen Partikel behalten die
verliehene Energie über eine gewisse Zeitspanne. Sie geben sie ab, wenn die Partikel
miteinander wechselwirken. Das wird über visuelle und UV-Strahlung vollzogen. Die Menge
an vermittelter Energie durch das Plasma ist dabei von der chemischen Zusammensetzung,
16
Dichte und der Temperatur abhängig. (Niemera, 2012) Die Elektronen- und Gastemperatur
weist dabei einen deutlichen Unterschied auf. Ersteres kann Temperaturen von mehreren
10.000 K annehmen, während die Gastemperatur sich weit darunter in der Nähe von
Raumtemperatur befindet. Die mittlere kinetische Energie liegt dabei bei mehr als 1 eV, d.h.
die Energiemenge eines Elektrons nimmt durch Beschleunigungsspannung zu (DFG, 2012).
Anwendungsbeispiele für nicht thermische Plasmen sind dabei Leuchtstoffröhren oder
Plasmabildschirme.
Zu der Kategorie des nicht thermischen Plasmas gehört auch das Kaltplasma. Es wird wie
bereits erwähnt bei bzw. in der Nähe von Raumtemperatur erzeugt und ist deswegen auch für
die Anwendung von hitzeempfindlichen Objekten wie z.B. Lebensmitteln geeignet. Allerdings
muss beachtet werden, dass die aktiven Teilchen des Plasmas auch mit der Oberfläche des
Lebensmittels reagieren können. Insbesondere können Auswirkungen auf die Farbe,
Geschmack und Aroma entstehen. Bei Lebensmitteln, die leicht anfällig sind (wie Obst und
Gemüse), muss die Bedeutung gegenüber der antimikrobiellen Wirkung abgewogen werden.
(Niemira, 2012)
Es gibt viele Arten Kaltplasmen zu erzeugen. Dazu stehen unterschiedlichste Geräte mit
verschiedenen
Systemen
zur
Verfügung.
Zum
einen
können
die
Geräte
unter
Atmosphärendruck oder Unterdruck arbeiten. Zum anderen kann die Energieart unterschieden
werden. Das Plasmagerät wird entweder mit Elektrizität, Mikrowellen oder Laser betrieben.
Als Gase werden einfache Moleküle wie Luft oder Stickstoff oder Gemische verschiedener
Bestandteile wie z.B. inerte Gase Helium, Argon oder Neon in Kombination mit Sauerstoff o.
ä. eingesetzt. (Niemira, 2012) Einen genaueren Einblick in die Möglichkeiten einer
Plasmabehandlung zeigt Tabelle 1 auf.
17
Tabelle 1: Technische Kenngrößen und Einflussparameter zur Beschreibung einer
Plasmabehandlung (DFG, 2012)
Einzelsysteme
Kategorie
Kenngrößen
Plasma
Anlage
Kenngrößen
Applikator
Kenngrößen
Produkt
Strahlung
Geladene
Teilchen
Plasma
Neutralteilchen
Beispiele für Parameter
Art der Plasmaerzeugung
Geometrie
Spannung
Strom
Druck
Gasgemisch
Kammervolumen
Behandlungsdruck
Behandlungsfläche/ -volumen
Behandlungsdosis
Behandlungstemperatur
spektrale Leistungsverteilung
Elektronendichte
Ionenenergieverteilung
Ionendichte
Art
Dichte
Lebensdauer
Reaktivität
Temperatur
2.3.2 Einteilung nach der Positionierung des Lebensmittels
Kaltplasmageräte können nach Art ihrer Anordnung zum Lebensmittel in drei Gruppen
eingeteilt werden: Entfernung zur Plasmaentstehung, relative Nähe zur Quelle und unmittelbar
innerhalb der Erzeugung des Plasmas. Aufgrund dieser unterschiedlichen Positionierungen
kommt es zu Differenzen in der Reaktivität und Wirksamkeit des Verfahrens basierend auf den
zugrunde liegenden chemischen Eigenschaften der Gase.
Die erste Methode findet in der Praxis nur eine geringe Anwendung. Um das Lebensmittel zu
behandeln, wird das Plasma zunächst erzeugt und auf das Produkt geleitet. Das kann entweder
durch ein Transportgas oder seltener durch das Ausnutzen von Magnetfeldern geschehen. Das
Lebensmittel und die Plasmaerzeugung sind separiert. Dadurch entsteht der Vorteil, dass
Objekte mit unterschiedlicher Größe und Form behandelt werden können.
Die zweite Möglichkeit ist ein Kaltplasmasystem mit Direktbehandlung. Hierbei stellt die
Vorrichtung aktives Plasma direkt zur Behandlung des Produkts bereit. Das Plasma wird dabei
18
wie bei der ersten Methode mit Hilfe des Transportgases oder vergleichbaren Mitteln bewegt.
Dieses System liefert allerdings höhere Konzentrationen an aktiven Teilchen. Der Grund dafür
ist zum einen das dichter gelegene Ziel zur Generation des Plasmas. Zum anderen liegt es daran,
dass das Plasma schneller in Kontakt gebracht wird, bevor die Teilchen wechselwirken und sie
dadurch inaktiv werden. Zudem kann das System im Impulsbetrieb mit Frequenzen von über
100 bis mehreren 1.000 Hertz arbeiten. Ferner ist aufgrund von nur wenig bis nicht
entscheidend normaler Atmosphäre zwischen der Generation und dem Zielbereich die Intensität
der entstehenden UV-Strahlung auf die zu behandelnde Fläche relativ hoch. Insbesondere der
aw-Wert und der Feuchtegehalt des Produkts spielen eine wichtige Rolle in Bezug auf die
Leitung der Elektrizität in einer ausreichend hohen Spannung. Allerdings kann die Elektrizität,
wenn sie auf tierisches oder pflanzliches Gewebe geleitet wird, auch lokale Erhitzungen
verursachen, die zu einem sensorischen Schaden wie angebrannte Stellen, Proteinkoagulation
oder auch Veränderungen hinsichtlich Aroma, Textur oder Aussehen führen. Punktuelle
Entladung konzentriert den Stromfluss, wodurch die Hitzeschäden entstehen. Deswegen muss
die direkte Leitung durch das zu behandelnde Produkt möglichst verhindert werden. Das gelingt
durch exakte Anpassung des Plasmageräts. Prinzipiell sind sie dadurch allerdings etwas
schwieriger zu bauen als die Systeme mit weiter entfernt liegende Plasmaquellen. Je nach
Bauweise des Emitters sind die Systeme flexibel in Bezug auf die Größe und Form des
behandelnden Zielobjekts. Allerdings sind, wie bereits erwähnt, dem System Grenzen gesetzt.
Nicht alle Produkte sind durch die elektrische Leitung für diese Art von Plasmaprozess
geeignet.
Als dritte Bauart gibt es die Elektrodenkontaktsysteme, wo sich die zu sterilisierende
Oberfläche zwischen den beiden Elektroden oder einer Elektrode und einem neutralen Grund
befindet. Die Oberfläche liegt direkt im Feld der Kaltplasmaerzeugung. Hier besteht die höchst
mögliche Intensität von Elektronen, Radikalen, Ionen und UV-Strahlung. Dadurch ist in diesem
System die antimikrobielle Wirkung gegenüber des Produkts am größten. Allerdings muss hier
sorgfältig die Form und der Aufbau der Elektroden zum Produkt überwacht werden, um
punktuelle Entladungen und die damit verbundenen Hitzeansammlungen zu verhindern. Bei
diesem System gibt es Einschränkungen in Bezug auf die zu behandelnden Lebensmittel. Es
sind nur bestimmte Lebensmittelklassen für die Behandlung geeignet. Auch wenn gewisse
Flexibilität durch die Verwendung von unterschiedlichen Gaszusammensetzungen und/oder
dem Aufbau von einer oder beiden Elektroden besteht, sind aufgrund des eher geringen Raumes
zwischen den Elektroden nur kleinere bzw. flachere Produkte für dieses System geeignet.
Beispielsweise passen Nüsse, Beeren oder auch abgeflachte Lebensmittel wie Hühnerbrüste
19
zwischen bzw. unter die Elektrode. Deswegen hat dieses System seine Grenzen in der
technischen Bauweise. (Niemira, 2012)
2.3.3 Funktionsweise der Inaktivierung von Mikroorganismen
Bei der Anwendung von Plasma kommt es zur Reduzierung von Mikroorganismen. Der
antimikrobielle Effekt tritt dabei primär auf den Oberflächen auf. (DFG, 2012) Die
Mikroorganismen werden durch drei verschiedene Mechanismen inaktiviert. Es beruht zum
einen auf der chemischen Interaktion der Radikale, reaktiven Teilchen oder geladenen Partikel
wie Hydroxylradikale, Hydrogenperoxid, Ozon, Singulett-Sauerstoff und Superoxid mit der
Zellwand der Organismen. (Niemira, 2012; DFG, 2012) Dabei kann die Elektronenenergie
kovalente Bindungen in organischen Molekülen spalten. Die Energie, die für Einfachbindungen
benötigt wird, liegt bei 1,5 bis 6,2 eV, bei Doppelbindungen bei 4,4 bis 7,4 eV und bei
Dreifachbindungen bei 8,5 bis 11,2 eV. (DFG, 2012) Zum anderen beschädigt die auftretende
UV-Strahlung (100 – 380 nm) die Membranen und die Zellbestandteile durch photochemische
Reaktionen. Es kommt durch gebildete Radikale aus Sauerstoff und/oder Stickstoff zu
Oxidations-, Spaltungs- oder Polymerisationsreaktionen. Außerdem werden die DNA Stränge
teilweise zerstört. Die letztendliche (Letal-) Schädigung hat ihren Ursprung also in der
Oxidation von Zellkomponenten, in der Akkumulation geladener Teilchen an der
Zelloberfläche, im Absinken des pH-Werts mit Verlust der pH Regulation und im
Zusammenbruch des Membranpotentials und der Energiegewinnung. Je nach Art des Produkts,
Mikroorganismus
und
der
Plasmamethode
ist
die
Wirksamkeit
der
genannten
Inaktivierungsmechanismen unterschiedlich. Bei atmosphärischen Plasma soll das Ätzen mit
Radikalen die Hauptursache für die Inaktivierung sein. Der abtötende Effekt kann aber auch
durch andere antimikrobielle Methoden verstärkt werden. (Niemira, 2012; DFG, 2012)
Die Effektivität der Plasmabehandlung hinsichtlich einer Inhibierung wird entscheidend von
der Oberflächenstruktur beeinflusst. Poren, Kapillaröffnungen, ein hoher Wassergehalt und die
Pufferkapazität werden als mögliche Einflussfaktoren betrachtet. Die Wirkung weicht
deswegen von Lebensmitteloberfläche zu Lebensmitteloberfläche stark voneinander ab.
Aufgrund dieser Tatsache lassen sich Experimente an Modellsystemen nur mit
Einschränkungen
auf
andere
komplexe
Oberflächen
anwenden.
Ebenso
nehmen
produktspezifische Eigenschaften auf das Ergebnis einen Einfluss. Dazu gehören der
spezifische
Energieeintrag,
die
Produkterwärmung,
die
Temperaturverteilung,
die
Materialeigenschaften, die Zusammensetzung und die Geometrie. Zudem ist von Bedeutung,
20
ob gleichmäßig geformte, stückige bzw. Schüttgüter oder Flüssigkeiten einer Behandlung
unterzogen werden. (DFG, 2012)
2.3.4 Einfluss auf Lebensmittel
Bei der Plasmabehandlung wirkt das Plasma nicht nur auf die kontaminierenden
Mikroorganismen, sondern auch in gleicher Weise auf die Lebensmittel bzw. die
Lebensmitteloberflächen. Bei der Entkeimung sollte zwar eine größtmögliche Reduzierung der
Mikroorganismen angestrebt, allerdings auch die Lebensmittelqualität nicht vernachlässigt
werden.
Einige
Untersuchungen
zeigten
Veränderungen
von
bestimmten
lebensmittelrelevanten Verbindungen auf. (DFG, 2012) Beispielsweise lag bei Feldsalat nach
der Plasmabehandlung ein ungeklärt erhöhter Gehalt an Flavonoiden vor. (Grzegorzewski et
al., 2010) Bei anderen Versuchen wurden Stoffverluste festgestellt. Aber auch die Veränderung
von
Pflanzenoberflächen
durch
Kaltplasma
wurde
beobachtet.
Unter
einem
Rasterelektronenmikroskop zeigte sich eine veränderte obere Epidermis aufgrund von
Erosionsphänomenen. Zudem kam es bei behandelten Spinatblättern, die anschließend gekühlt
gelagert wurden, zu Verfärbungen. Zudem gab es z.B. Versuche, wie die von Reineke et al.
(2013), die auf Gewürzen (Paprikapulver, gerebelter Oregano, ganzer schwarzer Pfeffer)
zeigten, dass keine Veränderungen in der Produktfarbe zu sehen waren. Andere Sensorische
Einschränkungen wurden bisher kaum untersucht. Der Einsatz von Plasma auf Lebensmitteln
ist also noch umstritten. Es ist nicht auszuschließen, dass bei dieser Plasmabehandlung Stoffe
entstehen, die gesundheitsschädlich oder ähnliches sind. (DFG, 2012)
2.3.5 Anwendung im Lebensmittelbereich
Industriell wird Kaltplasma schon länger in den verschiedensten Bereichen wie in der
Medizintechnik, der Werkstoffherstellung oder auch Beleuchtungstechnik eingesetzt. Seit
einigen Jahren wird auch auf dem Gebiet der Lebensmittelindustrie geforscht. Der Hauptteil
von Untersuchungen bezog sich dabei überwiegend auf die Inaktivierung unerwünschter
Mikroorganismen durch Kaltplasma bei hitzeempfindlichen Lebensmitteln. Das Kaltplasma
fand dabei auf einige verschiedene Produkte und Mikroorganismen seine Anwendung. Die
meist untersuchten Produkte sind stückige Lebensmittel. (DFG, 2012) Es wurden unter
anderem Blaubeeren (Lacombe et al., 2015), ganzer schwarzer Pfeffer (Hertwig et al., 2015;
Reineke et al., 2013) oder rotes Paprikapulver (Kim et al., 2014) direkt mit Plasma behandelt.
21
Auch bei Flüssigkeiten wie z.B. Apfelsaft (Surowsky et al., 2014) konnte der Einsatz bisher
stattfinden. Untersuchungen zu Weizenmehlen (Misra et al., 2015) fanden ebenfalls statt.
Außerdem wurde der Einsatz von Kaltplasma bei Innenverpackungen von Tomaten (Misra et
al., 2014a) und Erdbeeren (Misra et al., 2014b) untersucht. Das Plasma wurde auch zur
Oberflächensterilisation bzw. –dekontamination von hitzeempfindlichen Gegenständen
eingesetzt. Mehrere Studien, wie die von Wan et al. (2009) zeigten ein hohes Potential, Keime
auf Trägermaterialien wie Glas, Papier und Kunststoffen zu hemmen bzw. abzutöten. Aber auch
bei der Entkeimung von Metalloberflächen wie z.B. Werkzeuge in der Fleischverarbeitung
wurde Plasma erfolgreich getestet. (Leipold et al., 2009)
Besonders interessant in dem Zusammenhang mit der Plasmaforschung in der
Lebensmittelindustrie sind Endosporen-bildende Bakterien wie Clostridien und Bacillus
Spezies. Sporen, wie die von Bacillus subtilis, waren der Mittelpunkt vielfältiger
Untersuchungen. Sie sind aufgrund ihrer widerstandsfähigen Hüllschichten vergleichsweise
resistent gegen herkömmliche Sterilisationsverfahren. Bei atmosphärischen Plasma waren für
die Inaktivierung dieser Sporen hauptsächlich reaktive Teilchen von Bedeutung. Allerdings
zeigte bei Experimenten mit einem geringen UV-Anteil eine unzureichende Inaktivierung,
sodass die Parameter der Plasmabehandlung und die Zusammensetzung des Gases eine
wichtige Rolle einnehmen. (DFG, 2012)
Ferner wurde dieses Gasgemisch gegen verschiedene Bakterien wie z.B. Escherichia coli,
Salmonella enterica serovar Typhimurium, Listeria monocytogenes (Ziuzina et al., 2014),
Bacillus atrophaeus (Patil et al., 2014), Geobacillus (Bokhorst-van de Veen et al., 2015) oder
auch Citrobacter freundii (Surowsky et al., 2014) angewandt. Daten zu verschiedenen
Lebensmitteln und deren Entkeimung liegen vor. Es sind Inaktivierungen bis zu 6, im Einzelfall
bis zu 8 Log-Stufen möglich. Biofilme stellten allerdings eine größere Hürde dar. Sie zeigen
eine besondere Widerstandsfähigkeit gegenüber atmosphärischem Plasma. (DFG, 2012;
Niemira, 2012)
An sich stellt das Plasma dabei eine potenzielle Alternative für physikalische (z.B. ionisierende
Bestrahlung,
Hochdruck-,
Hochspannungsimpulse)
oder
anderen
chemischen
(z.B.
Chloreinsatz) Verfahren dar. Die Vorteile des Plasmas sind unter anderem eine hohe
Wirksamkeit bei niedrigen Temperaturen, gezielte und verbrauchsgerechte Bereitstellung,
geringe Beeinflussung der inneren Produktmatrix, wasser- bzw. lösemittel- und rückstandsfreie
sowie ressourceneffiziente Anwendung. (DFG, 2012)
22
2.4 Zitrusfrüchte
Der Begriff „Zitrusfrüchte“ ist definiert als eine Sammelbezeichnung für Früchte der Gattungen
Citrus, Fortunella und x Citrofortunella. Dazu gehören unter anderem Orangen, Mandarinen,
Grapefruits und Zitronen. Sie gehören zu den Rautengewächsen. (Liebster; Levin, 2002)
Die Schale (Perikarp) der reifen Frucht besteht aus drei Schichten, dem Exo-, Meso- und
Endokarp. Außen befindet sich das Exokarp. Es besteht aus einer wachsbedeckten Epidermis
und schützt vor Austrocknung und Schädlingsbefall. (Liebelei; Reisdorff, 2007; Liebster;
Levin, 2002) Darunter schließt sich das Mesokarp an. Es nimmt den größten Anteil der Schale
ein und weist zwei Farbbereiche auf. Dazu gehören überwiegend das Flavedo und das Albedo.
Das erste Gewebe ist durch Carotinoide gelb bis orange gefärbt und besitzt zahlreiche
Ölbehälter, die mit artspezifischen ätherischen Ölen gefüllt sind. Das Albedo enthält große
Interzelluren (gasgefüllte Hohlräume) und bildet ein relativ trocken, weißlich erscheinendes
Schwammgewebe aus. Die letzte Schicht ist das Endokarp. Es umschließt mit seiner Haut die
Fruchtfächer. (Liebelei; Reisdorff, 2007)
Zitrusfrüchte sind gegen zahlreiche Mikroorganismenarten recht widerstandsfähig. Große
Schäden werden nur durch Schimmelpilze verursacht. (Müller; 1997) Deswegen findet nach
der Ernte teilweise der Einsatz von Überzugsmitteln und Konservierungsstoffen statt. (Liebster;
Levin, 2002)
Für den Verkauf werden die Früchte zur Entfernung von Staub, Rußtau und Rückstände von
Pflanzenbehandlungsmittel häufig gewaschen und die Wachsschicht geht verloren. Um den
Schutz vor Austrocknen und vorzeitigem Verderb wieder zu gewährleisten, erhält die Frucht
einen künstlichen Wachsüberzug mit
weißem oder
gelben
Bienen-, Candelilla-,
Carnaubawachs, Schellack, Montansäureester, Polyethylenwachsoxidate oder Glycerinester
aus Wurzelharz. Die Früchte besitzen einen stärkeren Glanz und leuchtendere Farbe als
unbehandelte. Allerdings müssen diese Zusatzstoffe mit dem Hinweis „gewachst“
gekennzeichnet sein. Von der Kennzeichnung bis zu einer bestimmten Höchstmenge befreit
sind der Einsatz von Zuckerestern von Speisefettsäuren und der Zuckerglyceride.
Zum Schutz vor Mikroorganismen werden außerdem verschiedene Konservierungsmittel
eingesetzt, die fungizid wirken. Dazu zählen Thiabendazol, Orthophenylphenol und/oder
Imazalil. (Liebster; Levin, 2002)
23
3 Material und Methoden
3.1 Verwendete Mikroorganismen und Materialien
Für die Untersuchungen wurden folgende Materialien eingesetzt:
- Alicyclobacillus acidoterrestris DSM. No.: 3922
- Hefeextrakt (Bacto Yeast Extract; DIFCO Laboratories)
- Stärke (Sigma-Aldrich)
- Glucose (D(+)-Glucose wasserfrei; Roth)
- Agar-Agar (Roth)
- Pepton (Kraemer & Martin GmbH)
- Tween 80 (Roth)
- Chlorwasserstoff (1 M, Riedel-de Haën)
- Äpfelsäure (Pulver)
- Natriumchlorid (Reinheit mind. 99,9 %, Appli Chem)
- Plastikschale (etwa 20 x 12 cm)
- Papiertücher
- Aluminiumfolie
- Malachitgrün-Oxalat (Roth)
- Safraninlösung (Roth)
- Methylenblau (Ferak Laborat GmbH)
- Aceton (Merck Schuchardt OHG)
- Plastik70 Schutzlack (CRC Industries Deutschland GmbH)
- Grapefruits (Kaufland, etwa 10 cm Ø, behandelt mit Orthophenylphenol, Thiabendazol und
Imazalil, gewachst)
- Flächendesinfektionsreiniger (Konzentrat, Sokrena, Bode Chemie Hamburg)
Zudem wurden bei den Versuchen verschiedene Labormaterialien wie Petrischalen,
Reagenzgläser und Erlenmeyerkolben unterschiedlicher Größe, Laborflaschen, Dionatwasser,
Messkolben, Waagen, pH-Meter, Gasbrenner, Impfösen, Drigalski-Spatel und Ethanol,
Drehtische, Pipetten mit verschieden großen Pipettiermengen und Auszählgerät verwendet.
24
3.2 Geräte
- Plasmaquelle (Oberflächen DBE des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie
e.V. Greifswald mit Spannungswandler, Elektroden und Kleinteilen)
- Zentrifuge (Sigma Laborzentrifuge GmbH 3K30, Rotor 12158-H & 12159-H)
- Brutschrank (Heraeus Instruments Typ B 6200, 70°C)
- Brutschrank (Heraeus Instruments Typ B15, 50 °C)
- Schüttler (Sartorius Stedim Biotech GmbH)
- Schüttler (Sartorius Certomat IS)
- Wasserbad (Gesellschaft für Labortechnik)
- Mikroskop (Nicon Eclipse E400)
- Autoklav (UnityLab)
3.3 Vorbereitung der Versuche
Für die Versuche mussten unterschiedliche Medien wie Bouillons, Petrischalen mit Agar und
Reagenzgläser vorbereitet werden.
Als Wachstumsmedien für den A. acidoterrestris wurden YSG-Bouillon bzw. YSG-Agar
verwendet. Für die Bouillon wurden zu der festgelegten Menge Dionatwasser 0,2 %
Hefeextrakt, 0,2 % Stärke und 0,1 % Glucose in einen Erlenmeyerkolben eingewogen, mit 1 M
Salzsäure auf einen pH-Wert von 3,7 eingestellt und anschließend bei 121 °C autoklaviert. Für
die Herstellung des Agars wurden nur in die Hälfte des Anteils an destilliertes Wasser die
entsprechenden Mengen an Nährstoffen übertragen. Die weitere Vorgehensweise geschah wie
bei der Bouillon. In den anderen Anteil (500 ml) sind 15 g Agar-Agar eingewogen und mit
einem Rührfisch verteilt worden, da es sonst zu einer starken Klumpenbildung im Nachhinein
kam. (Goto et al., 2008) Diese so gefüllten Laborflaschen wurden ebenfalls autoklaviert. Im
Anschluss daran wurden die Lösungen miteinander vermengt und jeweils etwa 25 ml (im
1.Versuch 20 ml) in Petrischalen gefüllt. Die Änderung wurde aufgrund von leichtem
Austrocknen am Rand vorgenommen. Der K-Agar zum Vergleich des Wachstums wurde von
der Technik her ebenso wie der YSG-Agar hergestellt. Als Nährbestandteile wurden allerdings
5 g/l Pepton, 2.5 g/l Hefeextrakt, 1 g/l Glucose und 1 g/l Tween 80 verwendet (Bevilacqua et
al., 2008b). Zum Einstellen des pH-Werts wurde zudem 2,5 %ige Äpfelsäurelösung anstatt
Salzsäure eingesetzt.
In die fertig autoklavierte YSG-Bouillon wurde der A. acidoterrestris mit Hilfe einer Impföse
vom Ursprungsmedium übertragen. Der Erlenmeyerkolben wurde dann in eine Plastikschale
gestellt, mit feuchten Papiertüchern umgeben und mit Aluminiumfolie umwickelt, damit die
25
Mikroorganismenkultur nicht austrocknet. Anschließend wurde sie für 5 Tage bei 45 °C im
Schüttler bei 140 U/min inkubiert.
In
die
Reagenzgläser
für
die
Verdünnungsreihen
wurden
je
9
ml
0,85%ige
Natriumchloridlösung gefüllt und ebenfalls autoklaviert.
3.4 Vorbereitung des Oberflächenplasmageräts
Bei dieser Plasmaanwendung handelt es sich um eine direkte Behandlung mit dielektrisch
behinderten Entladungen (DBE). Das Plasmagerät arbeitet unter Atmosphärendruck und als
Gasgemisch kommt Luft zum Einsatz. Das Gerät besteht dabei aus verschiedenen Elementen.
Dazu gehören vor allem der Funktionsgenerator, die Hochspannungsversorgung, das
Steuergerät, ein Spannungswandler, mehrere Elektroden zum Wechseln mit einem Glasdeckel
mit drei Bohrungen und ein Verbindungskabel, welches zwischen dem Funktionsgenerator und
dem Steuergerät gesteckt wird. Diese Elemente wurden miteinander verbunden und auf dem
Funktionsgenerator wurde eine Frequenz von etwa 611 mHz eingestellt. Bis auf den
Funktionsgenerator befand sich alles unter einem Abzug. (Siehe Abbildung 3)
Abbildung 3: Verwendete Plasmaanlage in den Versuchen
Der Spannungswandler kann bis 50 kV erzeugen. Deswegen befand sich die Plasmaanlage auf
elektrisch isoliertem Untergrund.
Die Elektrode wurde nach einem etwa 30-minütigen Einsatz gegen eine andere Elektrode
ausgetauscht. Nach der Plasmabehandlung mussten die Elektroden neu vorbereitet werden.
Dazu wurden sie zunächst von restlichen Lackbestandteilen gereinigt, indem sie jeweils einzeln
in ein gläsernes Becherglas mit Aceton gelegt und nach ca. 3 min wieder entnommen wurden.
Anschließend wurden sie in ein Styropor-Rack gestellt und mit dem Plastik70 Lack besprüht.
26
Nach einer mindestens zweistündigen Trocknung konnten sie maximal 45 min verwendet
werden, bevor sie mit dem Lack neu besprüht werden mussten.
3.5 Durchführung der Versuche
3.5.1 Vorversuche
Bei den Vorversuchen wurde geprüft, inwiefern der Mikroorganismus auf dem YSG-Medium
und in den Inkubatoren wächst und wie er auf die Hitzebehandlung zur Sporenisolation und auf
die Plasmaeinwirkung reagierte. Dazu wurden mehrere Untersuchungen vorgenommen.
Zunächst wurde versucht, das optimale Temperatur- und Zeitverhältnis für die Inaktivierung
der vegetativen Zellen zu finden. Laut Pettipher et al. (1997) war eine Anwendung von 80 °C
und 10 min Länge am effektivsten. So wurden unterschiedliche Kombinationen von
Temperaturen und Zeiten eingesetzt. Dazu wurde in sieben mit 9 ml NaCl-Lösung gefüllte
Reagenzgläser jeweils 1 ml der gleichen Bakteriensuspension pipettiert. Jeweils eins wurde in
ein Wasserbad bei folgenden Bedingungen gestellt: 80 °C für 10, 20 und 30 min, 85 °C für 5,
10 und 20 min und 90 °C für 5 und 10 min. Anschließend wurden Verdünnungsreihen von
10-2 bis 10-5 erstellt, auf Agarplatten ausgestrichen und für 2 Tage bei 45 °C inkubiert.
Zudem wurden mikroskopische Untersuchungen der Proben ohne Behandlung und 10minütigen 80 °C Wasserbadanwendung unternommen, um zu überprüfen, inwiefern die
vegetativen Zellen gehemmt bzw. die Sporen durch das Wasserbad aktiviert wurden. Dazu
wurden unterschiedliche Färbemittel angesetzt, eine 5%ige Malachitgrün-, 1%ige Safranin- und
0,4%ige Methylenblaulösung. Dabei sollten bei der Malachitgrünfärbung insbesondere Sporen,
mit der Safraninlösung die vegetativen Bakterien und mit Methylenblau einzelne
Zellbestandteile sichtbar werden. Um den Mikroorganismus unter dem Mikroskop zu
betrachten, wurden 7 μl der Bakteriensuspension und etwa 5 mm daneben 5 μl steriles Wasser
auf einen Objektträger gegeben und mit einem Deckgläschen auf dem Objektträger verteilt,
sodass auf der einen Seite des Trägers eine höhere Konzentration vorlag. Anschließend wurde
dieser an der Luft getrocknet und mit der beschichteten Seite nach oben dreimal kurz durch eine
Gasbrennerflamme gezogen. Für die Anfärbung wurde der Ausstrich mit einer großen Menge
Methylenblau bedeckt. Nach anschließender Einwirkzeit von etwa 8 min und vorsichtiger
Spülung mit Wasser konnte das Präparat nach Trocknung an der Luft mikroskopiert werden.
Bei der Behandlung mit Malachitgrün wurde zunächst ähnlich vorgegangen. Die
luftgetrocknete und hitzefixierte Probe wurde mit der Malachitgrünlösung überschichtet.
Danach wurde sie über einer Gasbrennerflamme eingedampft, bis sich eine metallisch
glänzende Farbschicht zeigte. Dabei war zu beachten, dass der Objektträger nur mehrmals kurz
27
in die Flamme gehalten wurde. Nach der anschließenden 2 bis 3 minütiger Entfärbung unter
fließendem Leitungswasser wurde das Präparat mit Safranin etwa 10 min gegengefärbt, um
auch die vegetativen Zellen rot sichtbar zu machen. Danach folgten wieder eine Spülung mit
Wasser und die Trocknung an der Luft, bevor die Probe unter dem Mikroskop betrachtet werden
konnte. (Steffens, 2011)
Zur Überprüfung des Wachstums wurde von der 5 Tage inkubierten YSG-Bouillon eine
Verdünnungsreihe bis 103 erstellt. Von der 103 Verdünnung wurden je 0,1 ml im
Oberflächenausstrichverfahren auf 4 YSG- und 4 K-Agarplatten übertragen. Im Anschluss
wurde diese bei 80 °C ins Wasserbad gestellt und wie zuvor vorgegangen. Diese Proben wurden
dann in den Inkubator für 1 bzw. 2 Tage bei 45 °C gelegt und im Anschluss ausgezählt und
verglichen.
Um herauszufinden, ob die Agarplatten im Inkubator aufgrund der erhöhten Temperatur von
45 °C eingepackt werden müssen, wurde auch dazu ein Versuch durchgeführt. Dabei wurden
drei unterschiedliche Methoden angewandt. Es kam ohne Verpackung, mit Aluminiumfolie
aber ohne angefeuchtetes Papier und mit Aluminium und Papier mit 5 g Wasser zum Einsatz.
Dazu wurden jeweils 4 Platten mit 0,1 ml einer 103 Verdünnung der konzentrierten
Bakteriensuspension belegt und dementsprechend eingepackt. Nach 2 Tagen wurden die
Ergebnisse betrachtet und miteinander verglichen.
Zuletzt wurde die Auswirkung des Plasmas auf Alicyclobacillus acidoterrestris überprüft. Dazu
wurden aus der fünf Tage inkubierten Probe je 2 ml entnommen und in eine zuvor 2,5 min
plasmabehandelte Petrischale von 6 cm Durchmessern gegeben. Auf diese wirkte dann 5, 10
oder 30 min Plasma ein. Im Anschluss wurden je 1 ml entnommen, in ein Reagenzglas mit 9
ml 0,85%ige Natriumchloridlösung gefüllt und eine Verdünnungsreihe bis 10-6 erstellt. Jeweils
0,1 ml wurden dann im Oberflächenausstrichverfahren mit dem Drigalski-Spatel auf der
Agarplatte verteilt. Die Verdünnungsreihe wurde bei 80 °C für 10 min ins Wasserbad gestellt
und anschließend nach kurzem Abkühlen ebenfalls ausgestrichen. Im Anschluss wurden die
bestrichenen Agarplatten mit leicht feuchten Papiertüchern und Aluminiumfolie eingewickelt,
sodass allerdings noch ein wenig warme Luft ins Innere gelangt und in den Inkubator bei 45 °C
für 2 Tage gegeben.
28
3.5.2 Plasmabehandlung von A. a. in einer Flüssigkeit
Für die Behandlung von einer in Flüssigkeit vorliegender A. a. Kultur wurden mehrere
Untersuchungen vorgenommen. Es wurden insgesamt 3 Experimente durchgeführt, die ähnlich
den Vorversuchen waren. Es wurden fünf 60er Petrischalen jeweils 2,5 min mit Plasma
behandelt und mit 2 ml der verbrauchten Kultur befüllt. Drei wurden dann für jeweils 30 min
plasmabehandelt, die anderen zwei stellten Nullproben dar. Aus diesen wurden wieder jeweils
1 ml für eine Verdünnungsreihe bis 10-6 entnommen, im Oberflächenverfahren ausgestrichen,
bei 80 °C für 10 min behandelt und wieder auf Agarplatten gegeben. Diese Platten wurden in
den Inkubator bei 45 °C gestellt und nach 2 Tagen ausgezählt.
3.5.3 Plasmabehandlung von A. a. auf einer Kunststoffoberfläche (Petrischale)
Zudem wurden Untersuchungen durchgeführt, wo die Mikroorganismen nicht in einer
Flüssigkeit während der Plasmabehandlung vorlagen, sondern getrocknet auf der
Polystyroloberfläche einer 60er Petrischale.
Es fanden zunächst drei Versuche statt, wo überprüft worden ist, ob es einen Unterschied
zwischen vor und nach der Plasmabehandlung aktivierten Sporen gibt. Dazu wurden die 25 ml
des inkubierten YSG-Medium in ein Plastikröhrchen überführt und bei 8000 g bei einer
Drehzahl von 9517 U/min im Rotor 12158-H für 10 min zentrifugiert. Dabei setzten sich die
Mikroorganismen und andere feste Bestandteile am Boden ab. Der Überstand wurde abgekippt
und das Gefäß mit 25 ml sterilem Dionatwasser aufgefüllt und wieder bei gleichen Parametern
zentrifugiert. Dieser Vorgang wurde 2-mal wiederholt, sodass die Alicyclobacillus
acidoterrestris Zellen gewaschen vorlagen. Im Anschluss daran wurden zum Absatz etwa 20
ml steriles Dionatwasser gegeben. Davon wurden dann 1 ml für die Keimzahlbestimmung der
Nullprobe der vegetativen Zellen und Sporen vor der Trocknung entnommen. Es wurde eine
Verdünnungsreihe bis 10-6 erstellt und im Oberflächenausstrichverfahren wie bei den
Vorversuchen auf den Agar gebracht. Von einem anderen Anteil der 20 ml wurden je 2 ml in
vier einzelne 60er Petrischale gegeben. Die Petrischalen sind zuvor 2,5 min mit Plasma
behandelt worden, um die Flüssigkeitsverteilung besser zu gewährleisten. Weitere 9 ml wurden
10 min ins 80 °C Wasserbad gestellt und danach ebenfalls in die Petrischalen wie zuvor gefüllt.
Bei 45 °C wurden diese etwa 1,5 h ohne Deckel in einem Inkubator ohne Schütteln getrocknet.
Im Anschluss wurden die Proben mit 0, 5, 10 oder 30 min Plasma behandelt. Beim ersten
Versuch fehlte die Nullprobe allerdings. Nach diesem Vorgang sind in die Petrischalen je 2 ml
0,85%ige Natriumchloridlösung gegeben und für mindestens 1 h geschüttelt worden. Aus den
29
Schalen wurden dann je 1 ml entnommen, in ein Reagenzglas mit 9 ml übertragen, eine
Verdünnungsreihe erstellt und auf Agarplatten ausgestrichen wie zuvor beschrieben. Die Reihe,
die zuvor aus der Flüssigkeit ohne 80 °C Behandlung erstellt worden ist, wurde zudem auch
noch ins Wasserbad bei 80 °C für 10 min gestellt und anschließend nach kurzer Wartezeit
ausgestrichen, um auch die Sporenbestimmung nach der Plasmabehandlung vornehmen zu
können.
In weiteren Experimente wurde versucht, die Keimzahl zu erhöhen und die Wirkungsweise des
Plasmas in kürzerer Zeit zu bestimmen. Dazu fanden zwei Versuche statt. Es wurden anstelle
der 25 ml 75 ml YSG-Bouillon verwendet. Diese wurde in drei sterile Plastikröhrchen a 25 ml
gefüllt, einmal bei den oben genannten Parametern zentrifugiert, mit je 25 ml sterilem
Dionatwasser aufgefüllt und anschließend in der Zentrifuge dreimal gewaschen. Im Anschluss
wurden in zwei Gefäße jeweils 5 ml gefüllt, der Absatz aufgeschüttelt, in das dritte Gefäß
übertragen und mit 3,5 ml wiederholt. Dieses Behältnis wurde dann ebenfalls geschüttelt bis
die Bestandteile in die Lösung übergingen. So lagen 17 ml der Bakteriensuspension vor. Es
wurde die Nullprobe vor der Trocknung entnommen, vier 60er Petrischalen 2,5 min mit Plasma
behandelt und mit je 2 ml Bakterienlösung gefüllt. Diese wurden wie zuvor getrocknet. Die
Petrischalen mit den belegten Bakterien wurden mit 0, 1, 2 und 5 min Plasma behandelt. Im
Anschluss sind dann je 2 ml Natriumchloridlösung zugegeben und über 1 h bei 100 U/m
geschüttelt worden. Daraufhin wurde eine Verdünnungsreihe bis 10-5 für die Bestimmung der
vegetativen Zellen erstellt, die Proben auf YSG-Agar ausgestrichen, mit 80 °C behandelt und
erneut auf Agarplatten gebracht, die dann nach 2 Tagen Inkubationszeit bei 45 °C ausgezählt
wurden.
Zudem wurde eine noch höhere Aufkonzentration der Mikroorganismen aus der
Bakterienkultur vorgenommen. Für diese insgesamt 6 Versuche wurden jeweils 450 ml YSGBouillon angesetzt. Nach der 120 h Bebrütung bei 45 °C im schüttelnden Inkubator wurde das
Medium mit den Bakterien insgesamt viermal zentrifugiert. Dazu wurde das Medium in 6
größere Zentrifugengefäße a 75 ml gefüllt und im Rotor 12159-H bei 8000 g mit einer Drehzahl
von 8544 U/min für 10 min zentrifugiert. Nach diesem Durchgang wurde der Überstand
abgegossen und die Flaschen jeweils mit 15 ml sterilem Dionatwasser aufgefüllt. Anschließend
wurden sie im Reagenzglasschüttler für 10 s gehalten, um den Absatz wieder in Flüssigkeit zu
bringen und in kleinere Zentrifugengefäße a 25 ml überführt. Weitere 10 ml sind jeweils zum
Ausspülen der größeren Behälter verwendet und ebenfalls in die Gefäße gegeben worden.
Daraufhin wurden die Behältnisse in den kleineren Rotor 12158 gestellt und bei 8000 g mit
einer Drehzahl von 9517 U/min zentrifugiert. Dieser Prozess wurde anschließend wiederholt.
30
Am Ende wurden allerdings nur 3 Gefäße genutzt, sodass im vierten Zentrifugierprozess
insgesamt nur 75 ml steriles Deionatwasser verwendet wurde. Für den letzten Schritt wurden
in zwei der Plastikröhrchen 5 ml pipettiert, geschüttelt bis sich der Absatz löste, in das dritte
überführt und mit je 1 ml nachgespült. So standen für die Untersuchung insgesamt 17 ml zur
Verfügung. Bei den ersten drei Versuchen wurden jeweils 2 ml der Bakteriensuspension in eine
60er Petrischale gegeben und anschließend im Inkubator bei 45 °C bei geöffnetem Deckel über
mindestens 1 h bis maximal 2 h getrocknet. Je nach Position im Inkubator fand die Trocknung
unterschiedlich schnell statt, deswegen entstanden Zeitunterschiede. Bei den anderen drei
Versuchen wurde hingegen ein Schüttler eingesetzt, der die Proben allerdings ebenfalls bei
45 °C trocknete. Dabei wurden die Proben kurz 10 min angetrocknet, dann erst 10 min bei 50
U/min und anschließend etwa 45 bis 60 min bei 100 U/min geschüttelt. Im Anschluss wurden
die Petrischalen mit den aufgetragenen Bakterien für 0, 1, 2, 5, 10, 20 oder 30 min
plasmabehandelt. Nach diesem Vorgang erhielten sie jeweils 2 ml 0,85%ige NaCl-Lösung und
wurden 1 h bei 100 U/min bzw. bei den letzten Versuchen bei einer höheren Drehzahl von
140 U/min geschüttelt, damit auch der mittlere Bereich mit den belegten Bakterien wieder in
Lösung geht. Wie bei den anderen Versuchen auch wurden dann Verdünnungsreihen erstellt,
die Proben auf YSG-Agarplatten ausgestrichen und für 2 Tage bei 45 °C inkubiert.
3.5.4 Plasmabehandlung von A. a. auf einer Grapefruitschale
Für die Versuche, Grapefruitschalen mit Plasma zu behandeln, musste zunächst
herausgefunden werden, ob sich auf der Oberfläche der Grapefruit Fremdkeime insbesondere
der Art Alicyclobacillus befinden, die später die Berechnungen verfälschen könnten. Dazu
wurden zwei verschiedene Methoden angewandt. Zum einen wurde ein 9 cm2 großes Stück
Grapefruitschale mit einem vorher in NaCl getauchten Tupfer abgestrichen und diesen dann für
15 min in die NaCl-Lösung gegeben, zum anderen die gleiche Fläche mit 1 ml NaCl über einer
Schale abgespült. Aus diesen wurden dann Verdünnungsreihen erstellt, auf YSG-Agarplatten
übertragen, bei 42 °C inkubiert und über eine Dauer von 7 Tagen auf Mikroorganismen
kontrolliert.
Für die eigentlichen Versuche wurde die Grapefruit zunächst unter lauwarmen Wasser
gewaschen. Anschließend wurde sie trotz des negativen Ergebnis auf Keime mit 2,5%ige
Oberflächendesinfektionsmittellösung eingesprüht und dieses etwa 20 s einwirken lassen.
Daraufhin wurden auf der Grapefruit-Oberfläche möglichst ebene Flächen herausgesucht und
insgesamt sieben 3 mal 3 cm große Stücke mit einem Messer herausgeschnitten. Diese Teile
31
waren etwa 4 bis 7 mm hoch, was für die Behandlung unter der Elektrode zu dick war. Es wurde
versucht, möglichst den Großteil des Mesokarps zu entfernen und so eine Dicke von etwa 2 bis
3 mm zu erreichen. Diese zugeschnittenen Quadrate wurden jeweils in eine 60er Petrischale
gelegt und vorsichtig etwas platt gedrückt. Auf diese sind dann im ersten Versuch 0,5 ml und
in den anderen drei Versuchen 0,3 ml der Bakteriensuspension, die wie im Versuch vorher
hergestellt worden ist, geträufelt und sachte über die Oberfläche wurde, ohne dass an den Seiten
die Flüssigkeit herunterrann. Die Petrischalen mit den belegten Grapefruitschalenstücken
wurden für 25 min in den Inkubator bei 45 °C zum Trocknen gestellt, bis auf der Oberfläche
eine leichte Schicht erkennbar wurde. Die einzelnen Stücke wurden 0, 1, 2, 5, 10, 20 oder 30
min mit Plasma behandelt. Anschließend wurden die Stücke mit einer Pinzette senkrecht über
der Petrischale festgehalten. Die Grapefruitstücke wurden dann mit 3 ml NaCl-Lösung
abgespült, umgedreht in die Petrischale zurückgelegt und etwa 1 h bei 100 U/min in den
Schüttler gelegt. Nach dieser Zeitspanne wurden Verdünnungsreihen erstellt, auf YSG-Agar
per Oberflächenausstrichverfahren aufgetragen und für 2 Tage bei 45 °C inkubiert.
3.5.5 Vergleich der Plasmabehandlung von A. a. auf einer Grapefruitschale mit der
Behandlung mit UV-Strahlen
In diesen beiden Versuchen wurde untersucht, ob die bei der Plasmabehandlung entstehende
UV-Strahlung für die Inaktivierung der Bakterien ursächlich ist. Dazu wurden, wie beim
Experiment zuvor, die Quadrate der Grapefruitschalen entnommen und mit den Bakterien
belegt. Zusätzlich zur ein- bzw. fünfminütigen Plasmabehandlung wurden die Schalen zum
direkten Vergleich unter eine UV-Lampe, die 41 cm über den Proben war, für 0, 1, 5, 10, 20
und 30 min gelegt. Beim zweiten Versuch kam eine zweiminütige Verweildauer unter der UVLampe hinzu. Im Anschluss wurden die Proben wie sonst 1 h bei 100 U/min geschüttelt, in
Verdünnungsreihen überführt, auf YSG-Agarplatten übertragen und bei 45 °C über 2 Tage
inkubiert.
32
3.5.6 Statistische Auswertung
Für
die
statistische
Auswertung
der
Ergebnisse
wurden
die
Mittelwerte
und
Standardabweichungen bestimmt. Für die Bestimmung der signifikanten bzw. nicht
signifikanten Unterschiede wurden dann zudem die Anova (engl. analysis of variance =
Varianzanalyse) und der Tukey-Test durchgeführt. Als Irrtumswahrscheinlichkeit wurde dabei
p=0,05 für signifikant, p=0,01 für hoch signifikant und p=0,001 für höchst signifikant
angenommen. Es entsteht eine Signifikanz, wenn der berechnetet F-Wert größer als der
kritische F-Wert ist. Diese Berechnungen wurden in Excel mit Hilfe eines Add-Ins ausgeführt.
Dabei gilt es aber zu beachten, dass nicht alle gleich durchgeführten Versuche auf diese Weise
zusammen betrachtet werden konnten, da teilweise die Ausgangskeimzahlen unterschiedlich
waren. Diesem konnte durch den Bezug der entsprechenden Keimzahl zur Nullprobe Abhilfe
geschaffen werden:
ܳ ൌ
‫ܧܾܭ‬
݀݁‫ͲͲͳ כ ݐ݃݊ݑ݈݄ܾ݀݊ܽ݁ܽ݉ݏ݈ܽܲݎ‬
݈݉
‫ܧܾܭ‬
‫ ݐܾ݁݋ݎ݌݈݈ݑܰݎݑݖ‬ൌ Ͳ
‫݈݄݊݅ܽݖ݉݅݁ܭ‬
݈݉
‫݈݄݊݅ܽݖ݉݅݁ܭ‬
Das Ergebnis dieser Formel stellt die prozentuelle Menge dar, die nach der Behandlung noch
vorhanden ist. Durch diese Formel konnten Experimente mit gleichen Versuchsparametern
miteinander verglichen werden.
Bei den Auszählungen kam es auch vor, dass kein Keim auf den Agarplatten wuchs, sodass
diese Proben mit „<10“, d.h. kleiner 10, gekennzeichnet wurden. Bei den Berechnungen wurden
diese als 10 angenommen, um diese Werte verwenden zu können.
33
4 Ergebnisse
4.1 Vorversuche
Bei den Vorversuchen stellten sich einige eher unerwartete Ergebnisse heraus.
Das Nährmedium, wo der Keim über die fünf Tage angezüchtet worden war, änderte sowohl
die Farbe als auch den Geruch. Als das Bakterium hineingegeben wurde, war das Medium
orange und hatte den typischen Hefeextraktgeruch. Nach drei Tagen nahm die Flüssigkeit eine
gelbe bis hellorange Farbe an. Zum fünften Tag hin veränderte es sich zu blassgelb und einem
unangenehmen Geruch. (Siehe Abbildung 10 im Anhang) Daran konnte man das Wachstum
des Keimes erkennen. Vermutlich stellte die geruchsbildende Komponente Guajakol dar.
Ursprünglich war es vorgesehen, nach einem Tag die Platten auszuzählen. Die Kolonien waren
allerdings nach 24 h sehr klein, sodass die Zeit auf 2 Tage verlängert wurde. Zudem zeigte sich,
dass in die Petrischalen zu wenig YSG-Agar gegossen worden war. Sie waren an den Rändern
leicht eingetrocknet. Daraufhin wurde die Menge Agar auf etwa 25 ml erhöht. Das wurde in
den nächsten Versuchen explizit beachtet.
Für die Inaktivierung der vegetativen Zellen, also um die Sporen beim Wachstum separat
sichtbar zu machen, wurden unterschiedliche Temperaturen und Verweildauer im Wasserbad
gewählt. Es stellte sich heraus, dass eine Temperatur von 80 °C und 10 min Dauer am besten
dafür geeignet sind. Nach diesem Einfluss waren noch 2,4∙105 KbE/ml vorhanden. Die
Ursprungskeimzahl der Lösung ohne Behandlung lag pro ml bei 5,9∙105 KbE. Es fand etwa eine
Halbierung der Keimzahl statt. Bei einer Temperatur von 90 °C und 5 min Verweildauer waren
nur noch sehr wenige bzw. bei 10 min gar keine Bakterien vorhanden. Bei 85 °C und 5 min
Behandlung waren zwar mehr Keime (4,2∙105 KbE/ml) gezählt worden, allerdings ist hier
davon auszugehen, dass auch noch vegetative Zellen darunter waren. (Siehe Tabelle 2 im
Anhang) Um das zu überprüfen, wurden einige Proben verschiedener Färbemethoden unter dem
Mikroskop bei unterschiedlichen Vergrößerungen dazu betrachtet. Dabei kamen nicht sehr
aussagekräftige Bilder heraus. Auf den Bildern ohne Hitzebehandlung, die mit Methylenblau
angefärbt wurden, sind jeweils kleinere Ansammlungen oder Verklumpungen von
stäbchenförmigen Bakterien zu erkennen. Auf den Bildern der 80 °C Hitzebehandlung
hingegen einzeln verteilte Bakterien, vermutlich die gebildeten Sporen. Bei der Färbung mit
Malachitgrün bzw. Safranin sind Unterschiede hinsichtlich der Form erkennbar gewesen. Bei
den mikroskopischen Bildern der Probe, die die Hitzebehandlung erhielt, erkennt man nur viele
einzelne eher rundliche Bakterien, beim anderen sowohl Stäbchen als auch rundliche Formen
(Siehe Abbildungen 11 und 12 im Anhang). Die typische Farbgebung wurde allerdings nicht
erkannt.
34
Versuche mit anderen in der Literatur genannten Nährböden wurden durchgeführt,
Alicyclobacillus acidoterrestris Bakterien (vegetative Zellen und Sporen) wurden sowohl auf
K-Agar als auch YSG-Agar aufgetragen. Dabei wuchs der Keim auf YSG-Agar besser als auf
K-Agar. Es wurden Keimzahlen von 6,0∙104 KbE/ml und 2,5∙105 KbE/ml für die vegetativen
Zellen und 7,0∙104 KbE/ml und 2,3∙105 KbE/ml für die Sporen gefunden. Im Durchschnitt also
70 bis 76 % mehr Mikroorganismen beim YSG-Agar. (Siehe Tabelle 3 im Anhang) Eine
Erklärung dieses Ergebnisses kann aber die Boullion sein, da sie dieselben Bestandteile enthielt
wie der zuletzt verwendete Agar. Das Bakterium könnte mit seinem Stoffwechsel optimal an
die Verwertungsprodukte Hefeextrakt, Stärke und Glucose angepasst gewesen sein. Auch aus
diesen Gründen wurde der YSG-Agar dann in allen Versuchen verwendet.
Zudem wurde versucht, herauszufinden, welches die beste Art der Verpackung der Agarplatten
während der Inkubation ist. Dabei kam heraus, dass ohne Aluminiumfolie weniger Bakterien
gewachsen sind als mit Folie. Im Durchschnitt waren 7,2∙105 KbE/ml auf den Platten ohne
Verpackung vorhanden und 1,0∙106 mit Verpackung. (Siehe Tabelle 4 im Anhang) Zudem fiel
auf, dass die Platten ohne Umhüllung teilweise sehr trocken waren. Ferner konnte man ebenfalls
feststellen, dass es mit einer Einlage aus zu feuchtem Papier zum Schwärmen des Keimes kam
und somit das Auszählen nicht mehr möglich war. Diese Ergebnisse beziehen sich allerdings
auf nur wenige eingepackte Platten, sodass in den folgenden Versuchen mit teilweise bis zu 12
Platten übereinander und 7 Stapeln in Kreisform nebeneinander trotzdem eine Lage feuchtes
Papier jeweils darunter und darüber eingelegt wurde.
Bei den ersten Voruntersuchungen mit der Plasmaquelle zeigte sich keine große Veränderung
der Keimzahlen. In einer Flüssigkeit wie dem verbrauchten Medium ist die Wirkung des
Plasmas scheinbar nicht sehr hoch. Während vorher eine Anzahl an 1,7∙106 KbE/ml für die
vegetativen Zellen und 8,7∙105 KbE/ml für die Sporen bestand, waren nach 5 bis 30 min
Plasmabehandlung 7,5 bis 9,9∙105 KbE/ml bzw. 5,8∙105 bis 1,1∙106 KbE/ml vorhanden. Die
stärkste Wirkung trat bei der 30-minütigen Variante auf. Es wurde eine Minimierung um 34 bis
57 % erreicht, allerdings damit nur eine Reduzierung um 0,4 Log-Stufen. (Siehe Tabelle 5 im
Anhang) Anhand dieses Ergebnisses ist anscheinend eine Abtötung erkennbar, sodass weitere
Experimente in dieser Richtung stattfanden.
35
4.2 Plasmabehandlung von A. a. in einer Flüssigkeit
Aufgrund der Vorversuche wurde die These der inaktivierenden Wirkung einer 30-minütigen
Plasmabehandlung weiterhin untersucht. Bei den Experimenten wurde diese These bestätigt.
Es kam zu einer Inaktivierung von 34,7 bis 86,1 %. Damit reduzierte sich die Keimzahl um 0,2
bis 0,9 Log-Einheiten. In allen drei Versuchen wurde der Keim sowohl bei den vegetativen
Zellen als auch bei den Sporen reduziert. (Siehe Abbildung 4)
KbE/ml
1,0E+07
8,4E+05
1,3E+06
3,8E+05
5,2E+05
4,9E+05
1,0E+06
4,4E+05
3,4E+05
2,2E+05
2,2E+05
4,0E+05
5,2E+04
1,0E+05
3,8E+04
veg. Z.: 0 min
veg. Z.: 30 min
Sp.: 0 min
Sp.: 30 min
1,0E+04
1
2
Experiment
3
Abbildung 4: Vergleich der Keimzahlen der vegetativen Zellen und Sporen bei einer
Plasmabehandlung von 0 und 30 min
Die stärkste Wirkung trat dabei beim 3. Versuch auf. Die Keimzahl der vegetativen Zellen
verminderte sich von 3,8∙105 auf 5,2∙104 KbE/ml, bei den Sporen von 2,2∙105 auf 3,8∙104
KbE/ml. Es fiel zudem auf, dass die Sporenabtötung etwas niedriger war als die der vegetativen
Zellen. Der Unterschied bei den ersten beiden Versuchen zwischen der Wirkung auf die
vegetativen Zellen und Sporen lag bei 11,8 bzw. 17,6 %, während sich beim letzten Versuch
die Inaktivierung kaum differenzierte (3,0 %). (Siehe Tabelle 6 im Anhang) Allerdings waren
nicht alle Ergebnisse statistisch sicher. Die Abtötung der Sporen beim 2. Versuch und die der
vegetativen beim 3. konnte zwar in den Keimzahlen erkannt werden, allerdings nicht statistisch
bewiesen werden. Hingegen waren die Inaktivierung der vegetativen Zellen bei Versuch 1 und
2 und der Sporen beim 3. Experiment mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 0,01 höchst
signifikant.
Diese Minimierung der Keime ist allerdings trotzdem relativ gering. Es stellt sich die Frage, ob
eine höhere Inaktivierung durch gewaschene oder trocken vorliegende A. a. Bakterien
vollzogen werden kann. Es wurde versucht, das in den nächsten Experimenten aufzugreifen.
36
4.3 Plasmabehandlung von A. a. auf einer Kunststoffoberfläche (Petrischale)
Die unterschiedlichen Versuche zu den auf Petrischalen getrockneten, gewaschen vorliegenden
und mit Plasma behandelten A. a. Kulturen zeigten unterschiedlich stark inaktivierende
Wirkungen.
Bei den drei Versuchen, wo die Sporen entweder vor oder nach der Plasmabehandlung aktiviert
worden sind, trat ein starkes Schwärmen der Bakterien auf, sodass manche Agarplatten nicht
auszählbar waren. Beim ersten Versuch fiel zusätzlich am 4. oder 5. Tag der Inkubator aus,
sodass die Umgebungstemperatur nur bei etwa 20 °C lag und das Bakterium sich nur
geringfügig entwickelte. Das Experiment wurde trotzdem als eine Art Vorversuch
durchgeführt. Dabei wuchsen nur auf den Platten mit den Verdünnungsstufen 10-1 bis 10-3 vor
der Trocknung die Bakterien. Allerdings waren diese aufgrund des Schwärmens nicht
quantitativ auswertbar. Es kann davon ausgegangen werden, dass mindestens eine
Bakterienkonzentration von 102 KbE/ml vorlag. Es sind also mindestens 102 KbE/ml reduziert
worden. Da die Nullprobe nach der Trocknung nicht gemacht worden war, ist unklar, ob der
Keim durch die Trocknung oder die Plasmabehandlung inaktiviert worden ist. Beim nächsten
Versuch zeigte sich ein ähnliches Ergebnis. Es kam zum Schwärmen von Alicyclobacillus
acidoterrestris. Auf den Agarplatten vor der Trocknung und auf der Nullprobe wuchsen
allerdings die Bakterien. Zusätzlich waren auf den Agarplatten der vegetativen Zellen bei 5 min
Plasmabehandlung und bei den Proben der vorher aktivierten Sporen bei der 5 und 10 minütigen
Behandlung Keime zu finden. Bei den Agarplatten der Sporen, die nach der Plasmabestrahlung
erst aktiviert worden sind, trat dagegen kein Wachstum auf. Werden die ermittelten Keimzahlen
und qualitativen Bewertungen der geschwärmten Proben genauer betrachtet, fällt auf, dass
durch die Trocknung zumindest eine Reduzierung von einer Zehnerpotenz stattfand. Die
Keimzahl verringerte sich bei den vegetativen Zellen von 1,6∙105 auf etwa 103 bis 104 KbE/ml
und bei den Sporen von 6,5∙104 auf 7,0∙103 KbE/ml. Zudem schienen schon 5 min
Plasmabehandlung eine Wirkung auf die Mikroorganismen zu haben. Bei den vegetativen
Zellen waren nur bei den 100 und der 10-2-Platten Bakterien zu finden. Außerdem war zu
erkennen, dass die Sporen, die nach dem Plasmaeinsatz aktiviert worden sind, scheinbar stärker
minimiert wurden. Es waren, wie bereits erwähnt, dort keine Kolonien bis auf eine bei der Platte
mit der 10-2-Verdünnung der 5 minütigen Plasmabehandlung entstanden, währenddessen beim
anderen von der Nullprobe zur 5 bzw. 10 min und zur 30 min Anwendung vermutlich eine
Reduzierung um jeweils eine Zehnerpotenz vorherrschend war. Beim dritten Versuch wurde
dieses Ergebnis bestätigt. Bei diesem Experiment waren alle Agarplatten quantitativ
bestimmbar. Kein Schwärmen war erkennbar. Es kam wieder zu einer Minimierung der
37
Keimzahl von mindestens einer Zehnerpotenz während der Trocknung. Die Keimzahl sank von
1,8∙105 auf 6,5∙103 KbE/ml bei den vegetativen Zellen und von 6,3∙104 auf 4,6∙103 bzw. 5,9∙103
KbE/ml bei den Sporen. Durch die Trocknung trat somit eine Reduzierung von 92,7 bis 96,4
% auf. Bei der eigentlichen Behandlung mit Plasma zeigte sich ebenso eine Inaktivierung von
Bakterien. Durch die fünfminütige Plasmabehandlung wurden die vegetativen Zellen auf
2,0∙102 und die vor der Anwendung aktivierten Sporen auf 2,7∙102 KbE/ml verringert. Bei den
10- und 30-minütigen Behandlung ging die Keimzahl noch weiter zurück. Sie lag bei den
vegetativen Zellen bei bzw. unter 1,0∙101 und bei den vorher reaktivierten Sporen jeweils bei
2,0∙101 KbE/ml. Die Sporen, die im Nachhinein wieder zur Vermehrung angeregt worden sind,
wurden durch das Plasma scheinbar komplett gehemmt. Auf den Agarplatten bildeten sich bis
auf die 10-1-Verdünnung keine Kolonien. (Siehe Tabelle 7 im Anhang) Allerdings sind diese
Ergebnisse nicht statistisch sicher. Zudem war die Ursprungskeimzahl bei allen drei
Untersuchungen ziemlich gering. Möglicherweise ist noch ein größerer Inaktivierungseffekt
erreichbar, wenn die Keimzahl höher ist.
Daher wurde eine Aufkonzentrierung in den nächsten Versuchen vorgenommen. Die
Aktivierung der Sporen vor der Plasmaanwendung wurde trotz der besseren Ergebnisse in
weiteren Versuchen weggelassen, da das in der Praxis eher unrealistisch ist. Zudem wurde
aufgrund der starken Reduzierung eine 1 und 2 minütige Plasmabehandlung zusätzlich zur 5
minütigen Anwendung durchgeführt. Dabei kam bei den meisten der aufkonzentrierten
Versuche heraus: Je länger die Behandlung war, desto weniger Keime waren vorhanden.
Allerdings zeigte sich das im 1. Versuch weniger stark als beim zweiten. (Siehe Abbildung 5)
Kolonienanzahl in KbE/ml
1,0E+07
1,0E+06
veg. Zellen (1.)
1,0E+05
Sporen (1.)
veg. Zellen (2.)
1,0E+04
Sporen (2.)
1,0E+03
0
1
2
3
4
Zeit der Plasmabehandlung in min
5
Abbildung 5: Inaktivierung von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei einer
Plasmabehandlung von 0, 1, 2 und 5 min im 1. und 2. Versuch
38
Die Ursprungskeimzahl nach der Trocknung fiel von 6,1∙104 auf 4,0∙104 KbE/ml nach 1 min
und auf 2,8∙103 KbE/ml nach 2 min bei den vegetativen Zellen und von 1,6∙104 KbE/ml auf
2,2∙103 (1 min) bzw. 3,4∙103 (2 min) und 2,4∙103 KbE/ml nach 5 min bei den Sporen. Hier wurde
eine Hemmung von 79,4 bis 95,4 % (0,8 Log) nach 2 bzw. 5 min erreicht. Scheinbar war die
Probe, die eine Plasmaanwendung von 1 min erhielt ein Ausreißer. Es ist erneut ein Schwärmen
aufgetreten, wodurch Messfehler entstanden sein könnten.
Im 2. Versuch entstand ein klareres Ergebnis. Dort minimierte sich durch die
Plasmabehandlung insgesamt die Keimzahl um 94,2 (v.Z.) bzw. 96,4 % (Sp.). Die
Ursprungskeimzahl ging von 1,3∙106 auf 7,8∙104 KbE/ml bei den vegetativen Zellen bzw. von
1,2∙106 auf 4,2∙104 KbE/ml bei den Sporen zurück. Es lag also eine Reduzierung um 1,2 bzw.
1,4 Log-Einheiten vor. (Siehe Tabelle 8 im Anhang)
Bei den Versuchen mit den höheren Aufkonzentrierungen bestätigte sich teilweise dieses
Ergebnis. Es zeigte sich in den Untersuchungen ohne das Schütteln beim Trocknen, dass die
Inaktivierung der vegetativen Zellen stärker war als die der Sporen. In der Abbildung 6 ist die
Stärke der Inaktivierung im Durchschnitt der drei Versuche zu sehen.
Überlebende (% Nullprobe)
100
10
veg. Zellen
Sporen
1
0
0,1
5
10
15
20
25
30
Zeit der Plasmabehandlung in min
Abbildung 6: Inaktivierung von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei einer
Plasmabehandlung von 0, 1, 2, 5, 10, 20 und 30 min im Versuch ohne Schütteln
Im Mittel wurden die vegetativen Zellen bei den unterschiedlichen Längen der
Plasmaeinwirkung um 92,0 bis 99,3 % (1,1 bis 2,4 Log) inaktiviert, die Sporen hingegen nur
um 48,9 bis 80,5 % (0,2 bis 0,6 Log). Schon die 1-minütige Plasmabehandlung zeigte eine
große Wirkung auf die vegetativen Zellen. Bei längerer Anwendung des Plasmas minimierte
sich die Keimzahl nur noch wenig. Bei den Sporen dagegen kam es durch eine weitere Minute
39
zum tieferen Absinken der Keimzahl. Die Sporen schienen auf der Kunststoffoberfläche
widerstandsfähiger gegen das Plasma zu sein.
Werden die drei Versuche im Einzelnen betrachtet, gibt es allerdings Unterschiede, vor allem
beim Effekt des Plasmas auf die Sporen, sodass größere Standardabweichungen von 14,8 bis
25,6 zustande kamen. Die Plasmawirkung ist innerhalb der Experimente trotz etwa gleicher
Ausgangskeimzahl von 3,6∙104 bis etwa 1,3∙105 KbE/ml verschieden (Letztere Keimzahl wurde
aus dem Wert vor der Trocknung berechnet, da er nicht auswertbar war). Beim 1.Versuch lag
die Zahl der Überlebenden im Bereich von 34,3 bis 72,8 %, wobei die stärksten Wirkungen
nach 10 und 30 min eintraten und der schwächste Effekt nach 1 min zu sehen war. Der 2.
Versuch zeigte hingegen eine Inaktivierung von 70,7 bis 98,3 % (0,5 bis 1,8 Log), d.h. es
blieben nur 1,7 bis 29,3 % der Keime zurück. Zwischen der Plasmabehandlung von 5 bis 30
min bestand dabei kaum ein Unterschied, während beim Versuch zuvor noch ein stärkeres
Absinken der Keimzahl von 5 zu 10 min zu beobachten war. Beim letzten Versuch trat ein
Schwärmen auf und es war zu erkennen, dass wieder weniger Bakteriosporen inaktiviert
wurden. Allerdings musste die Nullprobe durch Berechnungen aus der Probe vor der Trocknung
ermittelt werden, wodurch auch Fehler aufgetreten sein könnten. Hier wurden die Sporen um
39,4 bis 78,3 % (0,3 bis 0,6 Log) reduziert. Die Keimzahl war im 104-Bereich wie beim 1.
Versuch nach der Plasmabehandlung somit noch ziemlich hoch. Die Inaktivierung der
vegetativen Zellen war bei den drei Versuchen hingegen relativ gleichwertig. Die
Ausgangskeimzahlen ähnelten sich ebenfalls. Sie lagen bei 8,9∙105 bis 5,2∙106 KbE/ml. Nur die
Probe aus dem 3. Versuch, die 1 min behandelt worden war, wich sehr stark ab, sodass sie nicht
in die Berechnungen einbezogen wurde. (Siehe Tabelle 9 im Anhang) So lagen die
Standardabweichungen im Bereich von 0,3 bis 4,8.
Die Versuche, in denen während des Trocknens der Schüttler eingesetzt wurde, zeigten ein
etwas anderes Ergebnis als die Experimente ohne Schüttler. Bei diesen kam im Durchschnitt
ein sehr ähnliches Resultat für die vegetative Zellen und Sporen heraus. (Siehe Abbildung 7)
40
Überlebende (% Nullprobe)
100
10
veg. Zellen
Sporen
1
0
0,1
5
10
15
20
25
30
Zeit der Plasmabehandlung in min
Abbildung 7: : Inaktivierung von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei einer
Plasmabehandlung von 0, 1, 2, 5, 10, 20 und 30 min im Versuch mit Schütteln
Im Mittel wurden die vegetativen Zellen auf 0,2 bis 19,9 % reduziert. Es fand eine Minimierung
um 0,7 bis 2,7 Log-Einheiten. Wenn man anhand der erhöhten Standardabweichung von 20,3
annimmt, dass im 3. Versuch bei der 2-minütigen Plasmabehandlung ein Ausreißer aufgetreten
ist, dann blieben nur bis zu 9,8 % der ursprünglichen Keimzahl von 5,1∙104 bis 1,9∙105 KbE/ml
nach der Anwendung erhalten. Diese 90,2 %ige Minimierung trat nach 1 min auf. Bei längerer
Einwirkung des Plasmas ging die Keimzahl weiter zurück. Zwischen der 5 bis 30-minütigen
Behandlung waren allerdings nur noch minimale Unterschiede zu erkennen. Die Anova und der
anschließende Tukey-Test dazu bestätigte auch nur mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von
p=0,001 die Differenz zwischen der Nullprobe und den übrigen Proben. Bei den Keimzahlen
der Sporen sah es ähnlich aus. Auch hier gab es einen stärkeren Ausreißer beim 3. Experiment
bei der Probe, auf die 2 min lang Plasma angewendet worden war. Die Standardabweichung
wies auch hier einen erhöhten Wert von 16,1 auf. Da es sich um dieselbe Probe wie bei den
vegetativen Zellen nur mit dem Zusatz einer 80 °C Erhitzungsphase handelt, trat vermutlich bei
dieser Probe ein Messfehler auf. Mit dieser Annahme kam es insgesamt zu einer Hemmung um
95,6 bis 99,9 %, d.h. es blieben im Durchschnitt 0,1 bis 4,6 % der Keime an Alicyclobacillus
acidoterrestris zurück und es fand eine Reduzierung um 1,3 bis 3,0 Log-Stufen statt. Die
statistische Sicherheit der Wirkungsweise des Plasmas auf das Bakterium wurde auch hier mit
höchst signifikant bestätigt.
Genauer die einzelnen Versuche betrachtet, war das 2. Experiment am erfolgreichsten. Hier
wurde die höchste Inaktivierungswirkung erzielt. Auf den Agarplatten der Sporen wuchsen ab
der 5-minütigen Probe keine Keime mehr, sodass sich ein Wert für die Keimzahl von <10
41
KbE/ml ergab und somit eine Hemmung von mehr 99,9 %. Selbst 1 min Plasmaanwendung
zeigte eine große Wirkung. Es blieben nur 1,9 % der Keime. Ähnlich war es auch bei den
vegetativen Zellen. Dort ging die Keimzahl von 5,1∙104 auf unter 101 KbE/ml bei der 10- und
30-minütigen Probe zurück. (Siehe Tabelle 10 im Anhang)
Es stellt sich die Frage, ob das Schütteln beim Trocknen einen direkten Einfluss auf die
Behandlung nahm oder die Ergebnisse nur zufällig so entstanden sind. Es ist möglich, dass die
bessere Substanzverteilung beim Schütteln das Einwirken des Plasmas auf die
Mikroorganismen optimierte.
Zusammengefasst zeigten diese Untersuchungen insgesamt einen unterschiedlich starken
Effekt des Plasmas auf Alicyclobacillus acidoterrestris, die auf einer Kunststoffoberfläche
aufgebracht wurden. Allerdings fand bei jedem Experiment eine Inaktivierung statt, sodass die
Keimzahl teilweise um mehrere Log-Stufen reduziert wurde. Die Höhe der Ursprungskeimzahl
nahm dabei scheinbar nur eine geringe bis gar keine Rolle ein.
4.4 Plasmabehandlung von A. a. auf einer Grapefruitschale
Bei der Untersuchung, ob sich Fremdkeime auf der Grapefruit befinden, kam ein negatives
Ergebnis heraus. Selbst nach 7 Tagen waren auf den Agarplatten keine Mikroorganismen zu
finden.
Wahrscheinlich
zeigte
die
erzeugerseitige
Oberflächenbearbeitung
mit
Orthophenylphenol, Thiabendazol und Imazalil ihre Wirkung oder es lag an der eher schlechten
Möglichkeiten für Bakterien auf der Frucht zu überleben.
Für die Untersuchung, inwieweit Alicyclobacillus acidoterrestris auf Grapefruitschalen
inaktiviert werden kann, wurden mehrere Versuche unternommen. Zu Beginn der Versuche
zeigten sich einige Probleme. Durch die flüssige Bakteriensuspension und die leicht gewölbte
Oberfläche der Grapefruitschale war der Auftrag der Bakterien nicht einfach. Beim ersten
Experiment liefen zunächst eingesetzte 0,5 ml teilweise von der Grapefruitschale in die
Petrischale, was das Ergebnis hätte verfälschen können. Deswegen wurde nach dem ersten
Versuch die Menge auf 0,3 ml reduziert. Zudem war es aufgrund der unterschiedlichen Dicke
der Schalen und der ungleichmäßigen Trocknung durch den Inkubator nicht möglich, die exakte
Zeit für die Trocknung zu bestimmen. Es bildete sich bei zu langer Trocknung auf manchen
Stückchen eine stark abblätternde Haut (Siehe Abbildung im Anhang), die dann wieder mit
einem Tropfen sterilem Dionatwasser auf die Oberfläche aufgebracht werden musste. Darauf
folgte wieder eine kurze Trocknungsphase.
Bei der Plasmabehandlung an sich gab es weitere Störfaktoren. Durch die Trocknung wölbten
sich manche Schalen nach oben, sodass sie nicht unter das Plasmagerät passten. Diese wurden
42
dann vorsichtig mit einem sterilen Glasstab heruntergedrückt, wobei bei zu starkem Druck
teilweise ätherische Öle austraten, die eventuell auch einen Einfluss auf die Mikroorganismen
hatten. Trotz des Plattlegens kam es teilweise dazu, dass sich die Schalen wieder aufstellten
und während der Plasmabehandlung ein Funkenschlag von der Elektrode zur Grapefruitschale
entstand, der dann einen Brandschaden auf der Oberfläche der Grapefruitschale hinterließ.
(Siehe Abbildung im Anhang) Zudem musste die Plasmabehandlung aufgrund der Brandgefahr
unterbrochen werden. Erst nachdem die Schale wieder flach auf der Petrischale auflag, konnte
die Anwendung weiter von statten gehen.
Trotzdem ergab sich in jedem Experiment ein positives Ergebnis hinsichtlich der Inaktivierung.
Es zeigte sich ein direkter Zusammenhang der Minimierung der Keimzahl zur Dauer der
Plasmabehandlung. Bei der größten Verringerung sank die Keimzahl um mehr als 3
Zehnerpotenzen. Die Inaktivierung lag somit bei mehr als 99,9 %. Es zeigte sich allerdings
kaum ein Unterschied zwischen der Behandlung der vegetativen Zellen und der Sporen.
Die Agarplatten waren bei diesen Untersuchungen gut auszählbar. Es kam nur bei wenigen
Platten im ersten Versuch zum Schwärmen. Ansonsten zeigte sich eine deutliche Tendenz der
Abhängigkeit der Keimzahl von der Zeit der Plasmaanwendung. Nach der Trocknung war beim
1. Versuch eine Keimzahl von 1,6∙105 bei den vegetativen Zellen vorhanden. Diese stieg laut
Betrachtung zunächst nach 1 min Plasma auf 3,6∙105 an. Es ist möglich, dass durch die kurze
Anwendung die Sporen von Alicyclobacillus acidoterrestris aktiviert worden sind und so die
Erhöhung zu Stande kam. Allerdings könnte bei der Verdünnungsreihe auch ein Fehler
aufgetreten sein, da auf der 10-2 Verdünnung 389, aber auf der 10-3 nur 2 Kolonien zu finden
waren. Bei den anderen Plasmabehandlungen sank die Keimzahl wie erwartet. Dort waren nach
der Anwendung noch 0,7 bis 13,8 % der Bakterien vorhanden. Die stärkste Inaktivierung fand
mit 2,1 Log-Einheiten nach 20 min statt. Es blieben 1,1∙103 KbE/ml zurück. Die 13,8 % (1,8∙104
KbE/ml) bezogen sich auf die 2 min, welche sich kaum von dem 5-minütigen Plasmaeinsatz
mit 11,6 % bzw. 1,8∙104 KbE/ml unterschied. Dasselbe war auch bei der Keimzahl der Sporen
zu finden. Auch hier kam es nach 1 min zunächst zu einer Erhöhung von 1,4∙104 auf 1,6∙104
KbE/ml. Ansonsten war die Wirkung der 20-minütigen Behandlung am stärksten (7,1∙101
KbE/ml) und die der 2-minütigen (2,3∙103 KbE/ml) am schwächsten. Letzteres ähnelte sich wie
zuvor auch der 5-minütigen Anwendung.
Beim zweiten Versuch wurde die These der stärkeren Inaktivierung bei längerer
Behandlungszeit im Wesentlichen bestätigt. Die Mikroorganismen wurden durch die 1minütige Plasmabehandlung im Gegensatz zur ersten Untersuchung reduziert, was eventuell
auch am Funkenschlag bei dieser Probe gelegen haben könnte. Die ursprünglichen 3,0∙104
43
KbE/ml bei den vegetativen Zellen nahmen um 86,7 % (0,8 Log) ab. Die anderen Minderungen
waren recht ähnlich zueinander. Sie lagen im Bereich von 95,3 bis 99,9 %, wobei die 20- und
30-minütige Behandlung mit 1,8 und 3,0 Log gegenüber der von 2 und 5 min mit 1,3 und 1,5
Log eine stärkere Inaktivierung aufwiesen. Bei den Sporen waren die Keimzahlen etwa gleich
bis auf einen Ausreißer bei der 5-minütigen Probe. Es fand eine Verminderung um 69,8 bis
mindestens 99,8 % von der Nullprobe 6,1∙103 KbE/ml statt. Dieses Mal allerdings war laut den
Keimzahlen die 5-minütige Behandlung am wenigsten wirksam. Am stärksten zeigte sich der
Effekt bei der Probe, wo 20 min lang Plasma eingesetzt wurde. Hier wuchs nur auf der 10 -1Verdünnung eine Kolonie heran.
Beim dritten Versuch stimmten die Ergebnisse mit den vorherigen in etwa überein. Die
unterschiedlich langen Plasmaanwendungen zeigten sich allerdings nur gering in den
Keimzahlen.
Die
Inaktivierungen
lagen
mit
Ausnahme
von
der
10-minütigen
Plasmabehandlung bei den vegetativen Zellen im Bereich von 92,8 bis 99,5 % (1,1 bis 2,3 Log)
und bei den Sporen bei 93,3 bis 99,9 % (1,2 bis 3,0 Log). Die Plasmaanwendung scheint also
sehr effektiv gewesen zu sein. Die Keimzahl ging von 1,3∙104 (v.Z.) bzw. 2,5∙104 KbE/ml (Sp.)
auf maximal 6,3∙101 (v.Z.) bzw. 3,6∙101 KbE/ml (Sp.) zurück. Die stärksten Wirkungen wiesen
dabei die Anwendungen mit einer Zeit von 20 und 30 min auf. Bei der 10-minütigen Probe
wurden immerhin 73,1 bzw. 81,9 % Hemmung erreicht. Hier lag gewiss eine Abweichung vor.
Der vierte Versuch bestätigte diese starke Inaktivierung bei den längeren Plasmabehandlungen.
Auch hier bestand kaum ein Unterschied zwischen der Hemmung der vegetativen Zellen und
der Sporen. Es fand bei den Anwendungen von 5, 10, 20 und 30 min eine Reduzierung um 95,8
bis 99,5 % (1,4 bis 3,0 Log) bei den vegetativen Zellen und 99,4 bis mindestens 99,9 % (2,2 bis
3,0 Log) bei den Sporen statt. Eine geringere Wirkung trat bei den 1- und 2-minütigen
Behandlungen ein. Dort wurden die Mikroorganismen von 4,2∙103 KbE/ml (v.Z.) um 85,7 bzw.
63,2 % und von 1,5∙104 KbE/ml (Sp.) um 91,0 bzw. 76,2 % reduziert. (Siehe Tabelle 11 im
Anhang) Durch die Doppelbestimmungen besteht hier eine größere Sicherheit als bei den
vorherigen Versuchen. Eine statistische Sicherheit wird allerdings erst durch eine Anova und
anschließendem Tukey-Test erreicht. Bei diesen kam heraus, dass sich die Keimzahlen von den
Plasmabehandlungen und die von der Nullprobe bis auf die 1-minütige Probe bei den
vegetativen Zellen signifikant mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 0,05 unterscheiden. Die
Plasmaanwendungen von 5 und 20 min wiesen bei den vegetativen Zellen im Vergleich zur
Nullprobe sogar eine hohe Signifikanz auf. Bei den Sporen ist das Ergebnis statistisch noch
sicherer. Hier war es höchst signifikant.
44
Abschließend lässt sich im Vergleich der Versuche zueinander also sagen, dass eine Hemmung
von Alicyclobacillus acidoterrestris auf den Grapefruitschalen stattgefunden hat. Statistisch
sicher war dieses allerdings nur im Vergleich zur Nullprobe. Anhand der Mittelwerte der
Inaktivierungen war dagegen auch ein Unterschied zwischen den einzelnen Behandlungslängen
sichtbar. (Siehe Abbildung 8)
Überlbende (% Nullprobe)
100,0
10,0
veg. Zellen
Sporen
1,0
0
0,1
5
10
15
20
25
30
Zeit der Plasmabehandlung in min
Abbildung 8: Inaktivierung von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei einer
Plasmabehandlung von 0, 1, 2, 5, 10, 20 und 30 min auf einer Grapefruitschale
Beim Betrachten dieses Diagramms fällt die hohe Inaktivierung durch Anwendungen von 2, 5,
10, 20 und 30 min auf. Nur die 1-minütige Behandlung weicht stark ab. Es besteht allerdings
dort eine große Standardabweichung von 83,3 bei den vegetativen Zellen bzw. 42,5 bei den
Sporen. Das lag an den teilweise verschiedenen Ergebnissen der Versuche. Zudem ist zu
erkennen, dass sich die Werte von den 5- zu 10-minütigen und 20- zu 30-minütigen
Behandlungen sehr ähneln. Es wurde dort im Durchschnitt etwa die gleiche Hemmung erreicht.
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass jeweils die Plasmaanwendung mit der geringeren Dauer
effektiver im Kosten-Nutzen-Verhältnis ist.
45
4.5 Vergleich der Plasmabehandlung von A. a. auf einer Grapefruitschale mit der
Behandlung mit UV-Strahlen
Bei der Untersuchung zur Wirkung des UV-Lichts gegenüber der des Plasmas stellte sich
heraus, dass das Plasma stärker inaktivierend wirkt. Die zwei Versuche zeigten je nach Länge
der UV-Einwirkung eine Hemmung von 32,4 bis 96,4 % bzw. 0,2 bis 1,4 Log-Stufen.
Allerdings ist hier im Gegenteil zu den Plasmabehandlungen kein klarer Zusammenhang zur
Dauer erkennbar. Die Annahme, je länger die Einwirkung, desto stärker die Inaktivierung zeigte
sich nur teilweise. Der 1. Versuch wies nur eine Tendenz in diese Richtung auf. (Siehe
Abbildung 9)
Überlebende (% Nullprobe)
100
veg. Zellen (1.)
10
Sporen (1.)
veg. Zellen (2.)
Sporen (2.)
1
0
5
10
15
20
25
Zeit der UV-Behandlung in min
30
Abbildung 9: Inaktivierung von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei einer UVBehandlung von 0, 1, 2, 5, 10, 20 und 30 min auf einer Grapefruitschale
Die Hemmung laut den berechneten Keimzahlen trat bei den vegetativen Zellen nach 1 min
stärker als bei den UV-Bestrahlungen von 5, 10 und 20 min auf. Der Effekt der 30-minütigen
Behandlung lag mit einer Minimierung um 89,5 % höher als die 77,9 % (1 min). Die Keimzahl
reduzierte sich von 2,2∙103 auf 2,3∙102 KbE/ml. Auch bei den Sporen war die
Keimzahlverringerung bei der längsten Einwirkung am höchsten. Sie entsprach bis auf einen
Ausreißer (5 min mit 85,1 %) der bisherigen These. Die Inaktivierung reichte von 43,8 bis 86,8
%. Dabei veränderte sich die Keimzahl von 3,4∙103 auf ein Minimum von 4,5∙102 KbE/ml. Bei
Betrachtung der bei dem Versuch durchgeführten Plasmabehandlung mit einer Länge von 1
und 5 min zeigte sich eine stärker hemmende Wirkung als bei der UV-Anwendung. Dort
blieben im direkten Vergleich nach 1 min eine Differenz von 18,9 % und nach 5 min 39,4 %
46
weniger vegetative Zellen zurück als bei der UV-Bestrahlung. Bei den Sporen gab es ein
ähnliches Ergebnis. Nach 1 min wurden im Gegensatz zur UV-Strahlung 48,8 % und nach 5
min 4,8 % mehr inaktiviert.
Der zweite Versuch hingegen bestätigte die These nicht weiter. Es fand trotzdem eine
Inaktivierung der vegetativen Zellen und Sporen statt. Selbst nach 1 min Bestrahlung mit UVLicht zeigte sich bei den vegetativen Zellen eine Minderung der Keimzahl um 92,0 %. Bei den
anderen Zeiten von 2, 5, 10, 20 und 30 min lag die Hemmung bei 66,8 bis 96,4 % (0,5 bis 1,4
Log), wobei die stärkste Wirkung bei 20 min und die schwächste bei 30 min eintrat. Bei der
Betrachtung der Ergebnisse der Sporen hingegen zeigte sich der schwächste Effekt bei der 1minütigen Behandlung. Hier ging die Keimzahl nur von 1,3∙104 auf 8,6∙103 KbE/ml zurück
(32,4 % Verringerung). Die anderen Bestrahlungslängen wiesen eine Reduzierung von 72,1 bis
97,9 % (0,5 bis 1,7 Log) auf. Zur größten Reaktion kam es bei der 5-minütigen Anwendung,
zur kleinsten bei der 30-minütigen. Im direkten Vergleich zeigt sich in diesem Versuch nicht
die Überlegenheit des Plasmas gegenüber des UV-Lichts. Die Keimzahl bei den vegetativen
Zellen nach 1 min UV-Licht war um den Wert 105,8 %-Punkte geringer als nach 1 min Plasma.
Bei 5 min war es hingegen andersherum. Dort lag die Differenz bei 9,5 %-Punkten. Der
Unterschied bei der Keimzahl der Sporen war ähnlich. (Siehe Tabelle 12 im Anhang)
Beim Zusammenfassen der Werte der UV-Behandlung fällt der große Unterschied zwischen
den beiden Versuchen auf. Es ergeben sich teilweise größere Standardabweichungen. Sie liegen
im Bereich von 5,7 bis 22,8. Vor allem bei den Keimzahlen der 5- und 10-minütigen UVBehandlung der vegetativen Zellen war die Standardabweichung mit 17,6 und 22,8 relativ hoch.
So sind diese wie auch die Werte der Plasmaanwendung von 2 und 30 min Länge gegenüber
der Nullprobe nicht statistisch unterschiedlich. Die anderen Proben (1 und 20 min) sind
hingegen von dieser mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 0,05 signifikant verschieden. Bei
den Sporen trifft mit Ausnahme der 1-minütigen Behandlung mit p = 0,01 eine hohe Signifikanz
der Abweichung zur Nullprobe zu. Untereinander sind sie hingegen statistisch als gleich
anzusehen. Es kann also eine Wirkung der UV-Strahlen auf Alicyclobacillus acidoterrestris
zwar bestätigt werden, allerdings nicht der zeitliche Zusammenhang.
Werden diese Ergebnisse direkt mit den Versuchen bzw. Resultaten der Plasmaanwendung
verglichen, fällt der Unterschied zwischen dem verwendeten UV-Licht und Plasma auf. Bis auf
zwei Ausnahmen war die Hemmungswirkung des Plasmas im Wesentlichen stärker als die des
UV-Lichts. Nur nach 1 min bei den vegetativen Zellen und nach 5 min bei den Sporen war die
Inaktivierung des UV-Lichts im Durchschnitt höher. Ersteres lag gewiss an den zwei hohen
47
Ausreißern bei den Plasmauntersuchungen. Beim Zweiten bestand nur ein geringer Unterschied
von 4,5 %, sodass dieses auch auf Messfehlern basieren könnte.
Es kann also gesagt werden, dass durch die UV-Strahlung eine inaktivierende Wirkung eintritt.
Allerdings ist sie in diesen Versuchen nicht so groß wie bei der Plasmabehandlung. Die
Vermutung, dass allein die entstehende UV-Strahlung für die Hemmung verantwortlich ist,
stimmt somit vermutlich nicht. Plasma scheint effektiver gegen Alicyclobacillus acidoterrestris
zu wirken.
48
5 Diskussion
Die Versuche in dieser Arbeit zur Anwendung des Kaltplasmas auf vegetative Zellen und
Sporen des Bakteriums Alicyclobacillus acidoterrestris brachten vorzeigbare Ergebnisse. Es
fand eine Hemmung des Keimes statt. Allerdings war diese nicht soweit ausgeprägt, dass alle
Bakterien inaktiviert wurden. Es blieb auch nach 30 min Behandlung eine teilweise noch recht
hohe Restkeimzahl vorhanden. Eine Reduzierung des Keims sowohl bei den vegetativen Zellen
als auch bei den Sporen bis zu 4,2 Log-Stufen auf einer Kunststoffoberfläche und bis zu 3,2 auf
einer Grapefruitschale fand trotzdem statt. Solch ein ähnliches Ergebnis wurde auch bei einer
anderen Untersuchung mit einer DBD-Plasmaanlage und atmosphärischen Plasma beobachtet.
Dabei wurden bei den Experimenten von Schwabedissen et al. (2007) Mikroorganismen auf
Erdbeeren und Kirschtomaten um bis zu 4 Log-Einheiten minimiert. Auf PET-Folien wurden
laut Wan et al. (2009) hingegen unterschiedliche Mikroorganismen um 5,1 bis mehr als 6,9
Log-Stufen inhibiert. Größere Unterschiede gab es allerdings bei der Hemmung in einer
Flüssigkeit. In dieser Arbeit konnte nur ein Maximum von 0,9 Log-Stufen erreicht werden,
während bei Shi et al. (2011) in Orangensaft durch atmosphärisches Kaltplasma einer DBD
eine Inaktivierung um 5 Log-Einheiten stattfand. Dabei handelte es sich zwar um andere
Mikroorganismen wie auch bei den anderen Studien, trotzdem stellt sich die Frage, ob eventuell
noch ein anderer Grund dafür verantwortlich war. Möglicherweise ist der Orangensaft für das
Plasma durchlässiger gewesen oder es wurden mehr aktive Teilchen gebildet.
Es besteht auf jeden Fall weiterer Forschungsbedarf. So sind vielfältige Modifikationen für
nachfolgende Arbeiten denkbar. Fortführend könnten andere Plasmaquellen eine noch größere
Wirkung erzielen. Zudem könnten auch andere Gasgemische eine stärkere Inaktivierung zur
Folge haben. Laut Lee et al. (2011) war bei ihren Versuchen eine Inaktivierung bis zu 7,6 LogStufen des Bakterium Listeria monocytogenes durch Plasma-Jet und ein Gemisch von N2 und
O2 möglich. Patil et al. (2014) zeigte, dass ein Gasgemisch von 65 % O2, 30 % CO2 und 5 %
N2 schon nach 30 s eine Inaktivierung um 3 bis 6 Log-Einheiten von Bacillus atrophaeus
Sporen auslöste.
Um die Plasmabehandlung besser mit der Anwendung der UV-Strahlung vergleichen zu
können, wäre hier auch ein Ansatzpunkt für weitere Versuche. Es ist weiterhin unklar, ob
eventuell das entstehende UV-Licht den Hauptteil der Inaktivierung ausmacht. Die in diesen
Versuchen verwendete UV-Lampe war relativ weit von den Proben entfernt gelegen. Zudem
war die Wellenlänge unbekannt, die auf die Grapefruitschalen und den Mikroorganismen
wirkte. Es sollte eine UV-Bestrahlung vorgenommen werden, wie sie auch bei der
Plasmabehandlung entsteht, d.h. mit gleichem Abstand und gleicher Wellenlänge. Darüber
49
hinaus könnte auch die Oberflächenbeschaffenheit der Grapefruitschale für einen verminderten
Effekt gesorgt haben. Da diese eher uneben mit Vertiefungen ist als glatt, führte das zum Schutz
der Keime durch eventuell auftretenden Schatten. Experimente auf einer Kunststoffoberfläche,
wie die der Petrischale, wären sinnvoll.
Für weitere Versuche sollte eventuell die Anfangskeimzahl noch erhöht werden. Bei den ersten
Versuchen war diese teilweise bis zu 3 log-Stufen höher als zum Ende. Allerdings ist die
generelle Gesamtkeimzahl als auch die Anzahl an vegetativen Zellen oder Sporen des
Bakteriums Alicyclobacillus acidoterrestris auf einer bestimmten Fruchtschale wie der
Grapefruit auch aufgrund verschiedener antibakterieller Vorgehensweisen sehr gering.
Außerdem könnten die Bakterien auch noch auf anderen Oberflächen bestimmter Obstsorten
aufgebracht werden. Dabei wäre speziell die Untersuchung der Wirkung der Inaktivierung auf
anderen Zitrusfrüchten interessant. Es wäre denkbar, dass der Effekt aufgrund der
unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheit stärker oder schwächer ausfällt.
Es könnten zudem noch Versuche unternommen werden, wo die Bakterien zwar gewaschen
worden sind, aber nicht getrocknet. Möglicherweise geht durch die Komponenten des
Nährmediums eine Schutzfunktion gegen die Plasmaanwendung aus, sodass weniger Bakterien
inaktiviert werden. Das wäre beispielsweise für die Anwendung auf flüssige Produkte wie Säfte
o.ä. entscheidend.
Zudem sollte bei weiteren Untersuchungen die Betrachtung der Guajacolproduktion durch den
Mikroorganismus mit einbezogen werden. Es ist möglich, dass der Keim zwar in seinem
Wachstum gehemmt wurde, allerdings noch Guajacol produzieren kann.
Da der Keim nicht gesundheitsgefährdend ist, stellt sich überdies die Frage, inwiefern sich die
Anwendung des Plasmas aus finanzieller Sicht lohnen würde. Die Anschaffung und das
Betreiben solcher Plasmaanlagen sind nicht günstig (Niemera, 2012). Hierbei müssten die
Verwender eine Kosten-Nutzen-Analyse durchführen. Dazu sollte ebenso die Dauer der
Anwendung betrachtet werden. Wie bei den Versuchen gezeigt wurde, waren die Ergebnisse
der 20- und 30-minütigen Behandlung teilweise fast identisch. Zudem waren die
Plasmaanwendungen mit weniger Zeit auch schon sehr effektiv. Da ein Wert von 0 nie erreicht
werden würde, sollte die Frage gestellt werden, wie sinnvoll dann die Inaktivierung von nur
weniger Keimen mehr ist. Auch die Inaktivierung bei geringerer Dauer als 1 min wäre
interessant. Es wurde gezeigt, dass die Plasmabehandlung z.B. auf der Grapefruitschale bei
mehreren Versuchen schon nach 1 min um 80 bis 90 % der Keime inaktiviert hat. Das führt zu
der Überlegung, ob auch wenige Sekunden eine Wirkung zeigen würden. Eventuell würde ein
50
Effekt in diesem Bereich reichen, um einen entscheidenden Teil der Mikroorganismen zu
hemmen.
Zudem könnte es zu Abweichungen während der Untersuchungen gekommen sein. Eventuell
war das Alter der verwendeten Kultur für die späteren Versuche entscheidend. Die
Ursprungskeimzahl
nach
der
Trocknung
nahm
trotz
gleicher
Bedingungen
und
Aufkonzentration bei den späteren Untersuchungen immer weiter ab. Während der Dauer der
Versuchsreihen lagerte die Kultur auf einer YSG-Platte im Kühlschrank bei 6 °C. Das ist für
vegetative Zellen von Alicyclobacillus acidoterrestris außerhalb des Lebensbereichs.
Allerdings sollten sie sporulieren und somit überlebensfähig bleiben. Deswegen stellt sich die
Frage, womit diese Abnahme der Keimzahl zu erklären ist. Es ist durchaus möglich, dass dieses
auch einen Einfluss auf die Plasma- bzw. UV-Behandlung nahm. Deshalb sollte bei
Weiterführung versucht werden, immer eine „frische“ Kultur einzusetzen.
Möglicherweise sind auch durch die Unterbrechungen während der Plasmabehandlung
Messfehler entstanden. Zudem könnten Bakterien auf dem Glas beim Plattdrücken der
Grapefruitstücke haften geblieben sein. Auch eine Abtötung durch den Funkenschlag anstatt
bzw. zusätzlich zum Plasma wäre möglich.
Teilweise wurde bei den einzelnen Versuchen keine Doppelbestimmung von Proben
durchgeführt, sodass es nicht auszuschließen ist, dass auch so Fehler entstanden sein könnten.
Allein durch die Annahme, dass die ursprüngliche Keimzahl in den einzelnen Proben mit der
Nullprobe überall identisch ist, führt zu weiteren möglichen Abweichungen.
Es ist auch denkbar, dass der hemmende Effekt auf dem aufgetragenen Schutzlack des
Plasmageräts beruht. Dieser könnte durch das Plasma gasförmig und/oder zu schädlichen
Verbindungen für den Alicyclobacillus acidoterrestris geworden sein. Das lässt sich allerdings
nur schwer überprüfen, da dieser Lack zum Schutz der Elektroden aufgetragen werden muss.
51
6 Zusammenfassung
Das Ziel dieser Masterarbeit war es, vegetative Zellen und Sporen des Bakterium
Alicyclobacillus acidoterrestris mit Hilfe von atmosphärischen Kaltplasma zu inaktivieren.
Dazu wurde der Keim sowohl in flüssigem Medium, als auch auf einer Kunststoffoberfläche
(Petrischale) und Grapefruitschale plasmabehandelt.
Dabei zeigen die Versuchsergebnisse eine inaktivierende Wirkung des atmosphärischen
Kaltplasmas auf das Bakterium. Es gab zwischen den verschiedenen Umgebungsmedien
Unterschiede. Während im flüssigen Medium nur eine geringe Abtötung um 0,9 Log-Stufen
gelang, war die inaktivierende Wirkung auf der Oberfläche der Petri- und auch der
Grapefruitschale stärker. Die Inhibierung auf der Kunststoffoberfläche zeigte zudem gegenüber
der der Grapefruit eine Überlegenheit um 1 Log-Einheit. Sowohl bei vegetativen Zellen als
auch bei den Sporen wurde dieser Effekt festgestellt. Es kam bis zu einer Inaktivierung von 4,2
Log-Stufen bei der längsten Anwendung. Scheinbar ist also auch die Länge der Anwendung
entscheidend. Einen grundlegenden Unterschied zwischen der Hemmung von vegetativen
Zellen und Sporen gab es dabei nicht.
52
7 Literaturverzeichnis
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58
8 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abbildung 1: Morphologische Veränderungen während der Sporulation von 0-VII (Unden,
2014)......................................................................................................................................... 12
Abbildung 2: Entstehung und Zusammensetzung eines Plasmas (Beer et al, 2009) ............... 16
Abbildung 3: Verwendete Plasmaanlage in den Versuchen .................................................... 26
Abbildung 4: Vergleich der Keimzahlen der vegetativen Zellen und Sporen bei einer
Plasmabehandlung von 0 und 30 min ...................................................................................... 36
Abbildung 5: Inaktivierung von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei einer
Plasmabehandlung von 0, 1, 2 und 5 min im 1. und 2. Versuch .............................................. 38
Abbildung 6: Inaktivierung von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei einer
Plasmabehandlung von 0, 1, 2, 5, 10, 20 und 30 min im Versuch ohne Schütteln .................. 39
Abbildung 7: : Inaktivierung von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei einer
Plasmabehandlung von 0, 1, 2, 5, 10, 20 und 30 min im Versuch mit Schütteln .................... 41
Abbildung 8: Inaktivierung von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei einer
Plasmabehandlung von 0, 1, 2, 5, 10, 20 und 30 min auf einer Grapefruitschale .................... 45
Abbildung 9: Inaktivierung von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei einer UVBehandlung von 0, 1, 2, 5, 10, 20 und 30 min auf einer Grapefruitschale ............................... 46
Abbildung 10: Veränderung des Nährmediums von Tag 0 über Tag 3 zu Tag 5 .................... 61
Abbildung 11: Mit Methylenblau angefärbte Alicyclobacillus acidoterrestris Bakterien bei
600facher Vergrößerung (links: ohne Hitzebehandlung, rechts: mit 80 °C Hitzebehandlung) 61
Abbildung 12: Mit Malachitgrün bzw. Safranin angefärbte Alicyclobacillus acidoterrestris
Bakterien bei 600facher Vergrößerung (links: ohne Hitzebehandlung, rechts: mit 80 °C
Hitzebehandlung) ..................................................................................................................... 62
Abbildung 13: Abblätternde Schicht auf der Oberfläche einer 9 cm² großen Grapefruitschale
.................................................................................................................................................. 72
Abbildung 14: Brandschaden auf der Oberfläche der Grapefruitschalen der 20- und 30minütigen Plasmabehandlung .................................................................................................. 72
59
Tabelle 1: Technische Kenngrößen und Einflussparameter zur Beschreibung einer
Plasmabehandlung (DFG, 2012) .............................................................................................. 18
Tabelle 2: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei
verschiedener Temperatur und Dauer ...................................................................................... 61
Tabelle 3: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. einer
10-3-Verdünnung auf K- und YSG-Agar .................................................................................. 62
Tabelle 4: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. einer
10-3-Verdünnung bei unterschiedlicher Verpackung ............................................................... 62
Tabelle 5: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei einer
Plasmabehandlung der Nährflüssigkeit von 0, 5, 10 und 30 min bei unterschiedlichen
Verdünnungen .......................................................................................................................... 63
Tabelle 6: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei einer
Plasmabehandlung der Nährflüssigkeit von 0 und 30 min bei unterschiedlichen Verdünnungen
.................................................................................................................................................. 64
Tabelle 7: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei einer
Plasmabehandlung der Kunststoffoberfläche von oT, 0, 5, 10 und 30 min bei unterschiedlichen
Verdünnungen .......................................................................................................................... 65
Tabelle 8: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei einer
Plasmabehandlung der Kunststoffoberfläche von oT, 0, 1, 2 und 5min bei unterschiedlichen
Verdünnungen .......................................................................................................................... 66
Tabelle 9: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei einer
Plasmabehandlung der Kunststoffoberfläche von oZ, oT, 0, 1, 2, 5, 10, 20 und 30 min bei
unterschiedlichen Verdünnungen (Trocknung ohne Schüttler) ............................................... 67
Tabelle 10: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei
einer Plasmabehandlung der Kunststoffoberfläche von oT, 0, 1, 2, 5, 10, 20 und 30 min bei
unterschiedlichen Verdünnungen (Trocknung mit Schüttler) .................................................. 68
Tabelle 11: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei
einer Plasmabehandlung der Grapefruitschalen von oZ, oT, 0, 1, 2, 5, 10, 20 und 30 min bei
unterschiedlichen Verdünnungen ............................................................................................. 70
Tabelle 12 : Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei
einer Plasmabehandlung von 1 und 5 min und einer UV-Behandlung der Grapefruitschalen von
oT, 0, 1, 2, 5, 10, 20 und 30 min bei unterschiedlichen Verdünnungen .................................. 73
60
9 Anlagen
Abbildung 10: Veränderung des Nährmediums von Tag 0 über Tag 3 zu Tag 5
Tabelle 2: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei
verschiedener Temperatur und Dauer
vegetative
Zellen
Temperatur
in °C
Zeit
in min
10-2
10-3
10-4
10-5
KbE/ml
-
-
606
44
2
0
5,9E+05
10
20
30
5
10
20
5
10
247
85
46
453
8
22
5
0
15
12
4
14
3
1
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
2,4E+05
8,8E+04
4,5E+04
4,2E+05
1,0E+04
2,1E+04
5,0E+03
< 1,0E+01
80
Sporen
85
90
Abbildung 11: Mit Methylenblau angefärbte Alicyclobacillus acidoterrestris Bakterien bei
600facher Vergrößerung (links: ohne Hitzebehandlung, rechts: mit 80 °C Hitzebehandlung)
61
Abbildung 12: Mit Malachitgrün bzw. Safranin angefärbte Alicyclobacillus acidoterrestris
Bakterien bei 600facher Vergrößerung (links: ohne Hitzebehandlung, rechts: mit 80 °C
Hitzebehandlung)
Tabelle 3: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. einer
10-3-Verdünnung auf K- und YSG-Agar
Agar
K
YSG
K
YSG
Form
vegetative
Zellen
Sporen
I
8
40
10
48
II
0
12
8
18
III
6
28
5
15
IV
10
21
5
12
KbE/ml
6,0E+04
2,5E+05
7,0E+04
2,3E+05
I-IV = Anzahl Platten
Tabelle 4: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. einer
10-3-Verdünnung bei unterschiedlicher Verpackung
Verpackung
ohne
I
II
III
IV
KbE/ml
73
64
80
71
7,2E+05
mit
Aluminiumfolie,
ohne Papier
103
98
111
92
1,0E+06
mit Aluminiumfolie,
mit feuchtem Papier
(5g Wasser)
S
S
S
S
n.a.
I-IV = Anzahl Platten, S = Schwärmen, n.a. = nicht auswertbar
62
Tabelle 5: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei
einer Plasmabehandlung der Nährflüssigkeit von 0, 5, 10 und 30 min bei unterschiedlichen
Verdünnungen
Form
vegetative
Zellen
Zeit in
min
0
5
10
30
0
5
Sporen
10
30
10-1
10-2
10-3
10-4
10-5
10-6
10-7
KbE/ml
n.a.
n.a.
701
581
174
32
117
81
120
86
81
58
84
44
82
56
18
8
11
15
2
34
15
61
36
11
4
6
1
0
1
1,7E+06
1
0
0
7,6E+05
1
0
0
9,9E+05
8
0
1
0
0
0
7,5E+05
8,7E+05
0
0
0
1,1E+06
0
0
0
6,4E+05
1
1
38
5,8E+05
n.a. = nicht auswertbar
63
Tabelle 6: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei
einer Plasmabehandlung der Nährflüssigkeit von 0 und 30 min bei unterschiedlichen
Verdünnungen
Versuch 1
Form
vegetative
Zellen
Sporen
vegetative
Zellen
Sporen
vegetative
Zellen
Sporen
Zeit in
min
0
0
30
30
30
0
0
30
30
30
10-1
10-2
10-3
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
1298
n.a.
366
376
545
382
538
170
223
260
0
0
30
30
30
0
0
30
30
30
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
865
816
402
413
326
547
492
339
335
192 T
0
0
30
30
30
0
0
30
30
30
n.a.
n.a.
476
586
554
n.a.
n.a.
226
452
472
397
364
48
43
27
207
213
49
24
34
112
14
151
19
55
(74)
37
(73)
69
8
74
25
61
(305)
21
(86)
29
5
23
3
Versuch 2
41
8
108
11
57
(14)
73
(52)
42
(37)
56
2
51
7
39
(19)
36
(26)
32
(15)
Versuch 3
34
5
29
3
2
0
1
0
4
1
44
1
32
1
4
1
2
0
5
0
10-4
10-5
10-6
KbE/ml
1
3
(23)
(16)
5
2
2
(25)
2
2
0
0
(7)
(16)
(85)
(4)
(4)
(1)
(81)
(28)
1,3E+06
1,6E+06
3,8E+05
3,8E+05
5,6E+05
4,3E+05
5,5E+05
1,7E+05
2,3E+05
2,6E+05
6
1
(86)
(184)
(163)
(28)
(17)
(100)
(318)
(185)
0
0
0
0
-
8,3E+05
8,4E+05
4,2E+05
4,4E+05
3,3E+05
5,5E+05
5,0E+05
3,4E+05
3,4E+05
3,2E+04
1
0
(1)
0
0
0
0
0
(1)
0
0
0
(25)
(6)
(10)
(23)
0
(6)
(1)
(5)
3,9E+05
2,9E+04
4,7E+04
5,7E+04
5,3E+04
2,3E+05
2,2E+05
4,8E+04
2,4E+04
5,0E+03
MW
1,3E+06
4,4E+05
4,9E+05
2,2E+05
8,4E+05
4,0E+05
5,2E+05
3,4E+05
3,8E+05
5,2E+04
2,2E+05
3,8E+04
n.a. = nicht auswertbar, T=trockene Stellen, in Klammern stehende Zahlen wurden nicht zur Berechnung der
Keimzahl verwendet
64
Tabelle 7: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei
einer Plasmabehandlung der Kunststoffoberfläche von oT, 0, 5, 10 und 30 min bei
unterschiedlichen Verdünnungen
Versuch 2
Form
vegetative
Zellen
Zeit in
min
100
10-1
10-2
10-3
10-4
10-5
10-6
KbE/ml
oT
-
S
159
S
S
0
0
0
0
0
0
1,6E+05
0
-
S
S
0
0
S
>1,0E+03
5
10
30
S
0
0
102
82
7
(1)
0
0
S
0
0
0
8
10
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
S
0
0
0
0
(7)
0
(4)
S
>10
<10
<10
S
1
0
(1)
-
0
>100
10
30
S
0
0
0
0
0
S
>102
S >32
0
S
S
S
>145
0
0
0
587
664
S
0
0
0
S
S
0
-
0
0
>30
<10
oT
0
5
10
30
oT
0
5
10
30
0
5
10
30
616
19
0
1
457
0
0
0
581
27
2
2
0
>100
(2)
1
0
0
(4)
0
-
0
(7)
-
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
1,8E+05
6,5E+03
2,0E+02
<10
1,0E+01
6,3E+04
4,6E+03
<10
<10
<10
5,9E+03
2,7E+02
2,0E+01
2,0E+01
oT
Sporen
(nachher)
0
5
10
30
0
Sporen
(vorher)
5
vegetative
Zellen
Sporen
(nachher)
Sporen
(vorher)
S
0
0
0
0
0
Versuch 3
1801 192
16
86
23
1
3
0
0
0
0
0
0
0
0
630
54
11
46
3
0
0
0
0
0
0
0
(10)
0
0
74
4
2
0
0
0
0
0
0
0
0
0
6,5E+04
7,0E+03
<10
<10
<10
>100
oT = ohne Trocknung, S = Schwärmen, n.g. = nicht getestet, in Klammern stehende Zahlen wurden nicht zur
Berechnung der Keimzahl verwendet
65
Tabelle 8: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei
einer Plasmabehandlung der Kunststoffoberfläche von oT, 0, 1, 2 und 5min bei
unterschiedlichen Verdünnungen
Versuch1
Form
Zeit in
min
oT
vegetative
Zellen
0
1
2
5
Sporen
(nachher)
vegetative
Zellen
Sporen
(nachher)
oT
0
1
2
5
oT
0
1
2
5
oT
0
1
2
5
100
10-1
10-2
10-3
S
S >200 S >100
>1000
>2000 S >200
61
S
>1000 S >49
36
8
S >200
30
1
S
S
S >100
S
S
>1000
2312
289
30
1452
292
64
4
219
19
1
S
S >100
35
2
(11)
S >300
24
(122)
(262)
Versuch 2
n.a.
n.a.
267
n.a.
n.a.
1268
168
n.a.
n.a.
501
(396)
n.a.
1512 S >100 130
n.a.
619
234
(423)
n.a.
n.a.
407
n.a.
n.a.
1112
187
n.a.
n.a.
322
(227)
n.a.
1108
108
38
n.a.
379
85
(179)
-
10-4
10-5
KbE/ml
82
(179)
8,2E+06
S
S
(65)
-
6,1E+04
4,0E+04
2,8E+03
-
-
n.a.
(39)
(8)
S
(36)
-
(138)
-
2,4E+05
1,6E+04
2,2E+03
3,4E+03
2,4E+03
38
49
n.a.
(665)
106
(696)
n.a.
(109)
-
(103)
(644)
-
2,8E+06
1,3E+06
5,0E+05
1,6E+05
7,8E+04
4,7E+06
1,2E+06
3,2E+05
1,1E+05
4,2E+04
oT = ohne Trocknung, S = Schwärmen, n.a. = nicht auswertbar, in Klammern stehende Zahlen wurden nicht zur
Berechnung der Keimzahl verwendet
66
Tabelle 9: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei
einer Plasmabehandlung der Kunststoffoberfläche von oZ, oT, 0, 1, 2, 5, 10, 20 und 30 min
bei unterschiedlichen Verdünnungen (Trocknung ohne Schüttler)
Versuch 1
Form
vegetative
Zellen
Sporen
vegetative
Zellen
Sporen
Zeit in
min
oZ
oT
0
1
2
5
10
20
30
oZ
oT
0
1
2
5
10
20
30
100
10-1
10-2
10-4
10-5
10-6
10-7
KbE/ml
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
2056
2092
1232
1668
1384
5460
2200
1216
n.a.
680
718
464
1980
213
268
205
113
92
53
(55)
60
3
(14)
(8)
2
(19)
(11)
-
14
(5)
(29)
(4)
-
(16)
(1)
(21)
(23)
-
5,5E+05
5,4E+07
2,9E+06
2,3E+05
1,2E+05
1,0E+05
6,8E+04
7,2E+04
4,7E+04
2,0E+05
3,1E+05
3,6E+04
2,6E+04
2,1E+04
2,1E+04
1,2E+04
1,6E+04
1,3E+04
oT
0
1
2
5
10
20
30
oT
0
1
2
5
10
20
30
n.a.
n.a.
3448
358
351
650
409
272
108
114
577
438
511
372
25
24
174
96
56
34
4
12
544
121
14
n.a.
520
60
260
257
50
22
104
27
(44)
96
16
(87)
n.a. (107)
77
9
48
6
192
27
5
231
106
2
2
76
5
(6)
12
3
(27)
45
16
(9)
28
13
(187) >200
34
6
Versuch 2
45
10
96
2
133
14
(35)
43
2
(10)
67
1
(2)
36
11
13
8
1
4
22
1
6
0
20
1
(5)
22
5
(7)
8
(13)
(7)
11
(2)
3
(2)
7
(14)
-
1
(6)
(3)
(2)
(1)
(10)
-
(6)
(2)
(2)
(8)
-
(4)
(2)
(7)
(8)
-
5,0E+05
8,9E+05
6,5E+04
4,4E+04
5,2E+04
3,5E+04
3,6E+03
3,4E+03
2,1E+05
6,0E+04
1,8E+04
7,0E+03
4,3E+03
2,9E+03
1,0E+03
1,2E+03
10-3
67
vegetative
Zellen
Sporen
oZ
oT
0
1
2
5
10
20
30
oZ
oT
0
1
2
5
10
n.a.
n.a.
S
S
S
n.a.
n.a.
>500
>100
0
S
20
30
S
S
S
S
S
160
S
2452
S
260
S
S
Versuch 3
1044 153
0
n.a.
n.a.
181
S
321
182
S
S
137
73
9
(7)
S
76
>100
S
S
4
(30)
5
S
288
41
n.a.
622
68
n.a.
n.a.
S
S
S
S
42
30
(15)
S
(61)
S
S
S
-
0
14
74
>200
(29)
3
S
(37)
-
18
0
2
S
-
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
1,1E+06
1,8E+07
5,2E+06
1,4E+07
7,5E+04
7,6E+05
n.a.
1,5E+04
5,0E+03
2,8E+05
6,3E+05
n.a.
n.a.
2,7E+04
n.a.
n.a.
328
S
S
-
-
-
n.g.
3,3E+04
>200
77
S
-
-
-
n.g.
7,7E+04
oZ = ohne Zentrifuge, oT = ohne Trocknung, S = Schwärmen, n.a. = nicht auswertbar, n.g. = nicht getestet, in
Klammern stehende Zahlen wurden nicht zur Berechnung der Keimzahl verwendet
Tabelle 10: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei
einer Plasmabehandlung der Kunststoffoberfläche von oT, 0, 1, 2, 5, 10, 20 und 30 min bei
unterschiedlichen Verdünnungen (Trocknung mit Schüttler)
Versuch 1
Form
vegetative
Zellen
Sporen
Zeit in min
100
10-1
10-2
10-3
10-4
10-5
KbE/ml
oT
0
1
2
5
10
20
30
oT
0
1
2
5
10
1052
n.a.
363
223
212
58
138
84
13
18
n.a.
892
123
70
17
5
9
0
1868
323
10
7
1
2
428
124
6
10
1
1
3
0
170
34
2
0
1
0
53
12
0
(32)
0
0
0
0
25
8
0
0
0
(1)
6
9
(11)
(6)
(1)
0
1
0
(1)
(2)
0
(5)
2
(17)
-
4,4E+05
9,3E+04
1,1E+04
7,3E+03
3,4E+03
2,1E+03
2,0E+03
5,8E+02
1,9E+05
3,3E+04
1,4E+03
8,3E+02
1,4E+02
1,8E+02
68
vegetative
Zellen
Sporen
vegetative
Zellen
Sporen
20
30
55
7
oT
0
1
2
5
10
20
30
oT
0
1
2
5
10
20
30
638
171
21
0
2
0
21
9
0
0
0
0
oT
0
1
2
5
10
20
30
oT
0
1
2
5
10
20
30
889
n.a.
160
106
117
2
336
1508
11
86
23
0
1
0
0
0
Versuch 2
296
39
486
63
126
2
12
1
1
1
0
(7)
0
0
0
0
604
47
127
16
6
1
3
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Versuch 3
n.a.
814
n.a.
203
57
2
n.a.
80
5
1
4
7
6
2
0
0
n.a.
225
399
52
17
0
110
17
2
3
12
6
3
0
0
(3)
(2)
(1)
-
-
5,1E+02
7,0E+01
2
8
1
(6)
(2)
2
2
0
0
0
-
2
5
1
0
-
0
(3)
-
3,1E+04
5,1E+04
6,9E+03
1,7E+03
2,1E+02
<10
2,0E+01
<10
5,9E+04
1,3E+04
2,5E+02
1,1E+02
<10
<10
<10
<10
54
11
2
24
(27)
22
5
(1)
1
(11)
-
(92)
(31)
10
0
-
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
7,9E+05
1,9E+05
8,6E+03
9,5E+04
1,5E+03
1,1E+03
1,1E+03
2,0E+01
2,3E+05
4,1E+04
3,2E+03
1,5E+04
1,4E+02
9,4E+02
2,4E+02
<10
oT = ohne Trocknung, n.a. = nicht auswertbar, n.g. = nicht getestet, in Klammern stehende Zahlen wurden nicht
zur Berechnung der Keimzahl verwendet
69
Tabelle 11: Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei
einer Plasmabehandlung der Grapefruitschalen von oZ, oT, 0, 1, 2, 5, 10, 20 und 30 min bei
unterschiedlichen Verdünnungen
Versuch 1
Form
Zeit in
min
oZ
oT
1
2
5
10
20
30
611
61
377
122
7
64
oZ
oT
0
1
2
5
10
20
30
oZ
oT
0
1
2
5
128
141
106
2
45
45
188
0
vegetative
Zellen
1
2
5
10
20
30
oZ
oT
0
Sporen
vegetative
Zellen
Sporen
100
10-1
10-2
10-3
S >200 S >20 S >10
S >500
173
199
5
139
1
389
2
220
20
0
168
32
2
81
8
2
59
0
0
21
2
0
S >50
1
0
S >100 S >50
21
1
7
1
16
0
24
1
1
24
7
0
11
0
0
0
0
0
13
2
0
Versuch 2
710
90
(122)
439
55
>653
28
5
38
6
0
8
6
17
11
3
0
10
1
0
0
1
2
3
10
407
109
7
253
53
63
4
6
14
1
1
5
0
15
14
2
0
70
10-4
10-5
KbE/ml
0
80
0
0
0
0
0
0
S
0
0
0
0
6
-
1
1
0
0
0
1
0
0
-
n.a.
2,3E+06
1
6
19
0
4
3
16
3
-
7
3
-
7,3E+04
4,5E+05
3,0E+04
4,0E+03
1,3E+03
1,4E+03
1,1E+03
2,0E+01
4,4E+02
4,7E+04
2,8E+05
6,1E+03
1,4E+03
4,5E+02
1,8E+03
1,6E+05
3,6E+05
2,2E+04
1,8E+04
6,3E+03
1,1E+03
3,6E+03
n.a.
n.a.
1,4E+04
1,6E+04
2,3E+03
2,8E+03
1,2E+03
7,0E+01
7,1E+02
Form
10
20
30
47
0
15
6
1
3
1
0
1
Versuch 3
2
5
-
-
-
4,9E+02
<10
1,7E+02
Zeit in
min
oT
100
10-1
10-2
10-3
10-4
10-5
KbE/ml
38
100
119
305
16
5
31
185
50
439
3
2
164
101
3
5
4
86
0
2
164
62
8
2
14
59
1
3
155
1
0
3
0
14
0
60
2
2
1
5
3
1
-
23
0
1
39
2
0
-
1
2
-
1,2E+06
65
60
204
81
15
19
20
10
0
0
1
3
-
30
44
1
(41)
32
17
1
4
0
0
0
0
0
0
255
44
1179
12
16
0
1
7
2
0
0
1527
42
9
0
0
0
5
1
41
Versuch 4
1115
17
1
(1)
(13)
8
0
0
(15)
0
0
0
(1)
0
0
1475
20
3
166
1
0
130
1
1
20
53
-
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
1,2E+06
0
vegetative
Zellen
1
2
5
10
20
30
oT
0
Sporen
1
2
5
10
20
30
oT
0
1
2
vegetative
Zellen
5
10
20
30
oT
Sporen
0
71
1,3E+04
3,7E+02
9,5E+02
1,2E+03
3,5E+03
1,6E+02
6,3E+01
1,5E+06
2,5E+04
3,5E+02
1,7E+03
5,8E+02
4,5E+03
3,6E+01
4,5E+01
4,2E+03
6,0E+02
1,5E+03
1,8E+02
1,5E+02
<10
2,0E+01
1,5E+06
1,5E+04
1
2
5
10
20
30
223
51
343
355
6
10
11
2
0
0
0
0
10
5
42
24
0
1
0
0
0
0
0
0
2
(23)
4
2
(7)
(1)
0
0
0
(1)
0
0
-
-
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
1,3E+03
3,5E+03
8,1E+01
6,5E+01
<10
<10
oZ = ohne Zentrifuge, oT = ohne Trocknung, S = Schwärmen, n.a. = nicht auswertbar, n.g. = nicht getestet, in
Klammern stehende Zahlen wurden nicht zur Berechnung der Keimzahl verwendet
Abbildung 13: Abblätternde Schicht auf der Oberfläche einer 9 cm² großen Grapefruitschale
Abbildung 14: Brandschaden auf der Oberfläche der Grapefruitschalen der 20- und 30minütigen Plasmabehandlung
72
Tabelle 12 : Kolonienanzahl und Keimzahl von vegetativen Zellen und Sporen von A. a. bei
einer Plasmabehandlung von 1 und 5 min und einer UV-Behandlung der Grapefruitschalen
von oT, 0, 1, 2, 5, 10, 20 und 30 min bei unterschiedlichen Verdünnungen
Versuch 1
Form
Anwendung
ohne
vegetative
Zellen
Plasma
UVStrahlung
ohne
Plasma
Sporen
UVStrahlung
ohne
Plasma
vegetative
Zellen
UVStrahlung
ohne
Sporen
Plasma
UVStrahlung
Zeit in
min
oT
0
1
5
1
5
10
20
30
oT
0
1
5
1
5
10
20
30
7
43
42
130
138
50
23
25
34
206
51
122
78
44
oT
0
1
5
1
2
5
10
20
30
oT
0
1
5
1
2
5
184
31
255
-
100
10-1
10-2
10-3
10-4
10-5
KbE/ml
99
22
1
0
(1)
0
(1)
9
2
11
0
14
1
8
1
2
0
258
36
1
0
(1)
0
(1)
2
0
4
0
0
0
5
0
5
0
Versuch 2
8
91
0
3
1
6
1
13
0
10
2
63
5
1
0
37
3
11
92
8
17
3
86
0
18
5
2
1
73
21
1
(6)
(2)
0
(3)
(4)
12
0
(8)
(1)
(41)
(1)
0
5
5
-
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
1,1E+05
2,2E+03
7,0E+01
4,3E+02
4,8E+02
1,3E+03
1,4E+03
5,3E+02
2,3E+02
2,5E+05
3,4E+03
2,5E+02
3,4E+02
1,9E+03
5,0E+02
1,2E+03
7,5E+02
4,5E+02
158
0
0
0
0
0
0
1
0
36
3
2
16
0
0
0
21
0
0
(1)
(1)
0
3
5
3
0
0
(7)
2
0
-
1,6E+06
8,0E+03
9,1E+03
3,6E+02
6,4E+02
1,3E+03
1,1E+03
2,3E+03
2,9E+02
2,7E+03
3,5E+05
1,3E+04
9,2E+03
1,8E+03
8,6E+03
2,1E+03
2,7E+02
10
20
30
175
60
350
11
5
39
3
2
5
1
(27)
-
-
-
1,7E+03
6,0E+02
3,5E+03
oT = ohne Trocknung, n.g. = nicht getestet, in Klammern stehende Zahlen wurden nicht zur Berechnung der
Keimzahl verwendet
74
Erklärung über die selbstständige Anfertigung der Arbeit
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig angefertigt habe und keine
anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Weiterhin bestätige ich,
dass die elektronische Fassung der Arbeit mit der gedruckten Version übereinstimmt.
___________________________________
Ort, Datum
____________________________
Unterschrift
75
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