A N PA S S U N G Grundlagen der Kontaktlinsen-Praxis Teil 7 – Anpassung weicher torischer Kontaktlinsen Jane Veys, John Meyler und Ian Davies setzen ihre Serie fort, indem sie die jüngsten Techniken zur Beurteilung der Passform weicher torischer Kontaktlinsen vorstellen. Zudem werden Kontaktlinsen-Designs besprochen, die dafür sorgen sollen, dass auch Patienten bzw. Kunden mit über 0,75 dpt Astigmatismus mit weichen torischen Kontaktlinsen versorgt werden können. Die Anpassung weicher torischer Kontaktlinsen galt früher als „Spezialaufgabe“ für erfahrene Kontaktlinsen-Anpasser. In den letzten Jahren wurden jedoch immer mehr Designs auf den Markt gebracht und die Anpassung wurde vereinfacht. Der Anteil weicher torischer Kontaktlinsen unter den KontaktlinsenTrägern in Deutschland liegt bei 17 Prozent. Weiche torische Kontaktlinsen sind inzwischen jederzeit verfügbar. Immer häufiger bieten sie auch die Vorteile von kurzen Austauschintervallen, Ein-Tages-Kontaktlinsen oder Silikon-Hydrogelmaterialien. So können torische Kontaktlinsen empirisch oder anhand gut sortierter Muster-Kits in dem Geschäft/der Praxis angepasst werden. Durch Letzteres wird es für astigmatisch Fehlsichtige genauso einfach, torische Ein-Tages-Musterlinsen zu testen, wie es bei sphärischen Kontaktlinsen der Fall ist. Einer der Gründe dafür, dass die Anpassung torischer Kontaktlinsen inzwischen einfacher ist, ist der Fortschritt in der Herstellungstechnologie. Neue, kostengünstige Formgusstechniken und Techniken, bei denen die Kontaktlinsen während der Herstellung hydratisiert bleiben, haben die Reproduzierbarkeit und die optische Qualität der Kontaktlinsen verbessert. Daher können Kontaktlinsen-Anpasser umso mehr darauf vertrauen, dass die Kontaktlinse, die der Patient bzw. Kunde bekommt, der bestellten Kontaktlinse entspricht. Eine aktuelle Befragung von Kontaktlinsen-Trägern hat jedoch gezeigt, dass die hohen Ansprüche von Trägern torischer Kontaktlinsen an die Kontaktlinsen-Leistung, insbesondere in den Bereichen Tragekomfort und Sehqualität, bisher nicht erfüllt werden. [01] Die Notwendigkeit, die Leistung weiter zu verbessern und das Verständnis für die Kräfte, die auf torische Kontaktlinsen wirken, zu fördern, hat in den letzten Jahren zu neuen, fortschrittlicheren Designs geführt. Mittlerweile sind weiche torische Kontaktlinsen aus Serien- und Einzelfertigung sowie Silikon-Hydrogelmaterialien erhältlich. Die dadurch verbesserte Sauerstoffversorgung ermöglicht größere Dickenvariationen beim Kontaktlinsen-Design, welche die Ausrichtung und Stabilität der Kontaktlinsen auf dem Auge verbessern. Etwa 16 Prozent der angepassten Kontaktlinsen korrigieren einen Astigmatismus von über 1,00 dpt. Betrachtet man die fehlsichtige Bevölkerung mit einem Brechungsastigmatismus von 0,75 dpt oder mehr, wächst der Anteil auf über 30 Prozent.[02] Dem Kontaktlinsen-Anpasser stehen zur Korrektion dieses Refraktionsfehlers verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: 82 Formstabile sauerstoffdurchlässige Kontaktlinsen Mit formstabilen sauerstoffdurchlässigen Kontaktlinsen (RGP-Kontaktlinsen) wird ein Hornhaut-Astigmatismus korrigiert. Der Vorteil sphärischer formstabiler sauerstoffdurchlässiger Kontaktlinsen bei der Korrektion eines Astigmatismus ist die relativ leichte Anpassung. Nachteile sind der geringere Tragekomfort formstabiler Kontaktlinsen, in einigen Fällen die schwierige Zentrierung der Kontaktlinse und das häufige Problem der Stippung bei drei und neun Uhr. Mit sphärischen RGP-Kontaktlinsen lässt sich jedoch kein Linsen-Astigmatismus korrigieren. Im Fall einer stark torischen Hornhaut kann die Passform mit sphärischen formstabilen Kontaktlinsen leiden. Dann wird eine torische oder periphertorische Rückfläche erforderlich, wie es im sechsten Teil dieser Serie erläutert wurde. Eine vollständig torische Rückfläche der Kontaktlinse ist die beste Möglichkeit, die richtige Ausrichtung zu erreichen. Dicke weiche Kontaktlinsen Eine häufig angewandte Strategie zur Korrektion eines gering ausgeprägten Astigmatismus mit Hilfe weicher Kontaktlinsen ist die Verwendung dickerer Kontaktlinsen oder eines Materials mit höherem Modulus. Theoretisch schmiegt sich eine dickere bzw. steifere Kontaktlinse weniger der Hornhautkontur an und gleicht den Astigmatismus daher besser aus. Allerdings konnte in kontrollierten Studien bei den meisten Patienten bzw. Kunden in der Regel kein signifikanter Effekt festgestellt werden. [03,04] Auch sphärische Kontaktlinsen mit höherem Modulus aus Silikon-Hydrogelmaterial haben im Vergleich mit weichen Kontaktlinsen aus Hydrogel erwiesenermaßen keine signifikanten Auswirkungen. [05] Insgesamt liegt der Schluss nahe, dass das durch sphärische weiche Kontaktlinsen erzielte Maß der Astigmatismus-Korrektion klinisch nicht signifikant ist. Asphärische Hydrogellinsen Es gibt Beweise dafür, dass durch die Verwendung von Kontaktlinsen mit asphärischer Vorderfläche die Sehqualität bei gering ausgeprägtem Astigmatismus im Vergleich zu sphärischen weichen Kontaktlinsen verbessert werden kann. Dabei wird die sphärische Aberration des aus Kontaktlinse und Auge bestehenden Systems verringert, auch wenn der Astigmatismus an sich nicht korrigiert wird. Die Aberration der Augen ist jedoch individuell sehr unterschiedlich. Deshalb erfüllt diese Art von Kontaktlinsen zwar die Bedürfnisse einiger KontaktlinsenTräger, aber nicht aller. Darüber hinaus zeigen jüngste Forschungsergebnisse, dass die Sehschärfe von Patienten bzw. Kunden mit gering ausgeprägtem Astigmatismus und größeren Pupillen bei Verwendung einer asphärischen KontaktlinsenOberfläche nicht so gut ist wie bei einer voll-ständigen Astigmatismus-Korrektion mit weichen torischen Kontaktlinsen.[06] DOZ 12-2008 KONTAKTLINSE A N PA S S U N G Weiche torische Kontaktlinsen Die letzte Option für den Kontaktlinsen-Spezialisten ist die Anpassung weicher torischer Kontaktlinsen. Diese bieten die Tragekomfort-Vorteile des weichen Materials und ganz allgemein eine bessere Sehqualität im Vergleich zu den anderen angesprochenen Optionen im Bereich weicher Kontaktlinsen. Der folgende Teil dieses Beitrags befasst sich mit der Anpassung weicher torischer Kontaktlinsen in der Praxis. ■ Instrumente Die wichtigsten Instrumente für die Anpassung weicher torischer Kontaktlinsen sind dieselben wie bei der Anpassung „einfacher“ weicher Kontaktlinsen. Ein Spaltlampenmikroskop mit Messokular und Winkelmesser ist besonders hilfreich, wenn es darum geht, die Achse zu finden. Steht ein solches Gerät nicht zur Verfügung, kann es nützlich sein, den Lichtspalt zu drehen und eine Skala zur Messung der Inklination zu verwenden (Abbildung 1). Abb. 1: Drehung des Lichtspalts zur Ermittlung der KontaktlinsenMarkierung und Messung der Inklination (mit freundlicher Genehmigung von Trusit Dave) ■ Testen der Kontaktlinsen Ideal wäre es, im Geschäft oder in der Praxis über eine umfassende Auswahl an Musterlinsen zur einmaligen Verwendung zu verfügen. Dadurch kann astigmatisch Fehlsichtigen, die Kontaktlinsen testen möchten, derselbe Komfort geboten werden wie Trägern sphärischer Kontaktlinsen. Die Alternative besteht darin, empirisch vorzugehen und dabei Austausch-Kontaktlinsen oder herkömmliche torische Kontaktlinsen aus dem Anpasssatz auszuprobieren. Passt die Austausch-Kontaktlinse, sollte der Kontaktlinsen-Anpasser eine Musterlinse für den betreffenden Patienten bzw. Kunden bestellen. Unabhängig vom Lösungsansatz muss der Kontaktlinsen-Anpasser die Kontaktlinse auf dem Auge im Hinblick auf die physische Passform und das Rotationsverhalten beurteilen, weil das optische Ergebnis davon abhängt. Für den erfolgreichen Einsatz weicher torischer Kontaktlinsen ist es besonders wichtig, die Kontaktlinse rotationsstabil zu halten, und zwar nicht nur in der primären Blickrichtung, sondern auch bei seitlichen Augenbewegungen und wenn sich der Kopf in unterschiedlichen Positionen befindet. KONTAKTLINSE DOZ 12-2008 Position des Apex und Topografie Bei der Videokeratoskopie wird eine topografische Karte der Hornhaut erstellt, die bei der Suche nach Gründen für ungewöhnliche Fluoreszeinmuster oder eine schlechte Zentrierung hilfreich sein kann. Die Videokeratoskopie ermöglicht die Visualisierung des Hornhaut-Apex, der nicht unbedingt mit der optischen Achse übereinstimmen muss und deshalb zu einer falsch positionierten Kontaktlinse führen kann. Dabei zeigen sich auch Veränderungen der Topografie aufgrund von Erkrankungen, chirurgischen Eingriffen oder natürlichen Abweichungen von der Idealtopografie. Diese Technik ist nicht nur ein wichtiges Hilfsmittel: Sie kann auch dazu dienen, dem Patienten bzw. Kunden den Mechanismus der Kontaktlinsen-Anpassung zu erläutern. Oberflächentorizität Ist die Hornhauttopografie für eine torische Kontaktlinse geeignet, kann sich diese mit ihrer Rückfläche an der Hornhaut ausrichten und dadurch auf dem Auge stabilisieren. Bei der Herstellung einer weichen Kontaktlinse mit torischer Rückfläche hat der geringere Elastizitätsmodulus zur Folge, dass sich die Kontaktlinse an die Oberflächenkontur schmiegt und deshalb auf dem Auge rotiert. Die meisten aktuellen nach dem Formgussverfahren hergestellten torischen weichen Kontaktlinsen haben eine torische Rückfläche und passen auch auf eine sphärische Hornhaut, wenn es darum geht, einen LinsenAstigmatismus zu korrigieren. Die jüngsten Designs haben eine sphärische Kurve, die den optischen Bereich der torischen Rückfläche umgibt. Um den Astigmatismus mit der Kontaktlinse an der gewünschten Stelle zu korrigieren, muss die Kontaktlinse jedoch in der richtigen Position bleiben. Das lässt sich grundsätzlich auf zwei Arten erreichen: 1. Design mit Prismenballast oder 2. Design ohne Prismenballast (z. B. dynamische Stabilisation, Dual Thin Zone, Accelerated Stabilisation Design (ASD)) Design mit Prismenballast Diese Art, die Kontaktlinse auf dem Auge zu stabilisieren, ist die älteste und, obwohl sie im Laufe der Jahre wesentlich verändert wurde, noch immer die häufigste. Im Prinzip werden die Kontaktlinsen so hergestellt, dass sie ein Profil aufweisen, das in Richtung Unterseite immer dicker wird (Abbildung 2a). Der dünnere Teil der Kontaktlinse positioniert sich unter dem Oberlid, das dann den dickeren Teil in Richtung Unterlid drückt (so genanntes Wassermelonenkern-Prinzip). Jahrelang dachte man, die Schwerkraft habe keine Auswirkung auf die Lage der Achse. Die jüngsten Forschungsergebnisse aufgrund der Beobachtung von KontaktlinsenTrägern, die beim Tragen von Kontaktlinsen mit Prismenballast auf der Seite lagen, zeigen jedoch, dass die Schwerkraft gewisse Auswirkungen hat (Abbildung 3).[07] In dieser Position dreht sich die Unterseite mit dem Prisma in die Vertikale. Sowohl Lidposition als auch Lidschlag und Schwerkraft haben bei diesem Kontaktlinsen-Design einen bedeutenden Einfluss auf die Ausrichtung der Kontaktlinse. Dreht sich eine Kontaktlinse mit Prismenballast 45 Grad aus der Normalposition, dreht sie sich unter dem Einfluss der Schwerkraft schnell 20 bis 30 Grad wieder zurück. 83 A N PA S S U N G Sobald die Schwerkraft nicht mehr signifikant wirkt, geschieht die Drehung hauptsächlich während des Lidschlags, weil sich das Oberlid schnell über die Kontur der Kontaktlinse bewegt. Die größere Dicke der Kontaktlinse impliziert, dass das Material weniger sauerstoffdurchlässig ist. Das kann auch zu geringerem Tragekomfort insbesondere im Bereich des Unterlids führen. Deshalb minimieren die Hersteller das Prisma so weit wie möglich durch eine abgeschrägte Kante rund um die Kontaktlinse zur Steigerung des Tragekomforts und konstruieren die Kontaktlinse exzentrisch, um die Dicke der Kontaktlinse zu verringern[08] (Abbildung 2b). Mittlerweile gibt es noch raffiniertere Designs mit Prismenballast, die zu einer prismenfreien Optik führen (Peri-Ballast) sowie Prismen, die nur in der Peripherie der Kontaktlinse liegen.[09,10] Andere Designs zielen darauf ab, das vertikale Dickenprofil zu kontrollieren, um unerwünschte Rotationskräfte zu beschränken und die Unterschiede in der Stabilisierung von Kontaktlinsen mit unterschiedlicher Stärke und Zylinderachse zu minimieren[11] (Abbildung 2c). Design ohne Prismenballast Auch bei diesen Designs wird die Stabilisierung durch die Interaktion zwischen den Lidern und der Kontaktlinse erreicht. Im Gegensatz zu den Designs mit Prismenballast, bei denen die Interaktion hauptsächlich mit dem Oberlid stattfindet, spielen bei den Designs ohne Prismenballast beide Lider eine aktive Rolle. Diese Designs drehen sich aufgrund der Schwerkraft kaum bzw. gar nicht. Bei den älteren Designs wird die Stabilisierung durch eine dünne Zone oberhalb und unterhalb der optischen Zone erreicht, so dass keine zusätzliche Dicke erforderlich ist (Abbildung 4a). Die Lider drücken gegen die Kontaktlinse mit den unterschiedlich dicken Zonen und halten diese stabil. Der Vorteil dieses Designs ist, dass das Dickenprofil insgesamt minimiert werden kann. Dadurch werden die physiologische Reaktion und der Tragekomfort des Patienten bzw. Kunden optimiert. Dieser Ansatz zur Stabilisierung wurde bei Designs, bei denen die Sehkorrektion auf eine optische Zone beschränkt wurde, weiter verbessert, so dass unabhängige Stabilisierungsbereiche entstanden.[12] Dadurch ist eine gleichbleibende Ausrichtung bei allen Sehstärken und ein insgesamt dünnes Dickenprofil zur Verbesserung der Sauerstoffdurchlässigkeit möglich (Abbildung 4b). In jüngster Zeit wurde die Wirksamkeit dieser Designs dadurch maximiert, dass die „aktiven Zonen“ dicker gestaltet wurden, während die Dickenunterschiede der Kontaktlinse unter den Lidern minimiert wurden[13] (Abbildung 4c). Dadurch dreht sich die Kontaktlinse schnell in die gewünschte Position. Es wird zudem unwahrscheinlicher, dass sie sich zwischen den Lidschlägen oder durch Seitwärtsbewegungen des Unterlids während des Lidschlags aus dieser Position bewegt. Abb. 2: Designs mit Prismenballast (nur zur Illustration) Abb. 4: Designs ohne Prismenballast (nur zur Illustration) Abb. 3: Auswirkung der Schwerkraft auf eine weiche torische Kontaktlinse mit Prismenballast (mit freundlicher Genehmigung von Graeme Young) 84 Designs ohne Prismenballast können für Patienten bzw. Kunden mit einem hoch liegenden Unterlid vorteilhafter sein, insbesondere bei hoher Lidspannung, weil dies sonst eher zu einer Drehung in nasaler Richtung führen kann. Da die Schwerkraft auf Designs ohne Prismenballast nur minimale DOZ 12-2008 KONTAKTLINSE A N PA S S U N G Auswirkungen hat, eignen sie sich besser für dynamische Situationen (z. B. Sport treiben oder beim Sport zuschauen) oder für Berufsgruppen wie Tänzer, Mechaniker etc.[07] Kein weiches torisches Kontaktlinsen-Design passt für alle Augen. Deshalb sollte der Kontaktlinsen-Anpasser mindestens zwei verschiedene Designs vorrätig haben, darunter eines mit und eines ohne Prismenballast. Das Material erster Wahl sollte Silikon-Hydrogel sein. Der Kontaktlinsen-Spezialist sollte nicht nur Sets aus weichen torischen Musterlinsen mit unterschiedlichen Designs auswählen. Er sollte auch dafür Sorge tragen, dass die angepassten Kontaktlinsen reproduzierbar sind und, falls es sich nicht um Austausch-Kontaktlinsen handelt, dass gegebenenfalls Ersatz-Kontaktlinsen beim Hersteller erhältlich sind. Die Reproduzierbarkeit weicher torischer Kontaktlinsen ist im Laufe der Jahre besser geworden, aber insbesondere bei gedrehten Kontaktlinsen kann es noch zu Abweichungen kommen. Bei allen weichen torischen Kontaktlinsen sind bestimmte Markierungen erforderlich, anhand derer der Kontaktlinsen-Anpasser die Position der Zylinderachse feststellen kann. Die Hersteller verwenden unterschiedliche Symbole, die sie entweder bei sechs Uhr (an der Prismenunterseite) oder bei drei und neun Uhr anbringen (Abbildungen 5 und 6). Abb. 5: Achsenmarkierungen auf unterschiedlichen weichen torischen Kontaktlinsen (mit freundlicher Genehmigung von Trusit Dave) ■ Techniken Erstanpassung Die Lidposition, die Steigung bzw. die Neigung der Lider und die vertikale Lidspalte sind erwiesenermaßen die wichtigsten individuellen Faktoren im Zusammenhang mit der Ausrichtung und der Stabilität der Kontaktlinse.[14] Auch wenn sie mittlerweile viel über die Anpassung weicher torischer Kontaktlinsen wissen, können Kontaktlinsen-Anpasser noch nicht ganz auf das Prinzip „Versuch und Irrtum“ verzichten. Sie verstehen aber besser, welche Probleme auftreten können und wie sie zu lösen sind. Das genaue Verfahren zur Anpassung weicher torischer Kontaktlinsen ist von Marke zu Marke unterschiedlich. Das Grundprinzip zur Beurteilung torischer Kontaktlinsen auf dem Auge ist jedoch immer gleich. Einige Hersteller sprechen sich für die empirische Anpassung aus: Dabei wird die endgültige Kontaktlinse bestellt, ohne vorher eine andere ausprobiert zu haben. Eventuell erforderliche Angleichungen erfolgen, sobald die Kontaktlinse auf dem Auge ist. Mit torischen Austausch-Kontaktlinsen ist eine empirische Vorgehensweise genauso möglich wie die Auswahl einer Kontaktlinse mit passender Stärke aus den im Geschäft/in der Praxis verfügbaren Anpasssätzen. Physischer Sitz Das Sitzverhalten einer weichen torischen Kontaktlinse sollte dasselbe sein wie bei einer sphärischen weichen Kontaktlinse. Die Kontaktlinse sollte die Hornhaut in allen Blickrichtungen abdecken und einen adäquaten Tränenfluss zulassen, so dass Stoffwechselprodukte entfernt werden und die Kontaktlinse an der Horn- und Bindehaut ausgerichtet bleibt. Ist das Sitzverhalten grenzwertig zwischen adäquat und etwas zu beweglich, ist Letzteres in der Regel vorzuziehen. Denn in diesem Fall haben die unterschiedlichen Kräfte eher den erwünschten Effekt auf die Drehung der Kontaktlinse. KONTAKTLINSE DOZ 12-2008 Abb. 6: Beispiele für Achsenmarkierungen auf unterschiedlichen weichen torischen Kontaktlinsen Auswahl und Aufsetzen der ersten Musterlinse Die Auswahl des Radius der rückflächenoptischen Zone (BOZR), des Gesamtdurchmessers (TD) und der Mittendicke (tc) einer weichen torischen Kontaktlinse sollte wie bei einem sphärischen weichen Kontaktlinsen-Design erfolgen. Bei der Auswahl sollten die sphärische Stärke und insbesondere die Zylinderstärke sowie die Achse möglichst nah an den für die endgültige Kontaktlinse vorgesehenen Parametern liegen. Bei früheren weichen torischen Designs konnte davon ausgegangen werden, dass sie sich 5 bis 10 Grad in nasaler Richtung drehen. Das ist bei moderneren Designs nicht mehr der Fall. Es wurden diverse patienten- bzw. kundenabhängige Faktoren und Sitzcharakteristika identifiziert, die Einfluss auf die Ausrichtung weicher torischer Kontaktlinsen haben. Sie reichen jedoch nicht aus, damit der Kontaktlinsen-Anpasser die Ausrichtung torischer Kontaktlinsen genau vorhersagen kann. Deshalb sollte die Zylinderachse bei der Auswahl der ersten Musterlinse zunächst nicht kompensiert werden. Da bei den Kontaktlinsen sowohl Zylinderstärken als auch achsen variieren, besteht das Risiko, dass die Stabilität und das Ausmaß der Inklination abweichen, insbesondere, wenn das stabilisierende Dickenprofil der Kontaktlinse von der optischen Wirkung abhängt. Entgegen der landläufigen Meinung sind die Zylinderachsen bei gering ausgeprägtem Astigmatismus fast gleichmäßig über alle möglichen Positionen verteilt (siehe Tabelle 1). Die Korrektion schräger Achslagen gilt im Allgemeinen als weniger Erfolg versprechend. Die jüngsten KontaktlinsenDesigns zielen jedoch darauf ab, die Inklinationsunterschiede zu minimieren. 85 A N PA S S U N G Bei der Anpassung der Musterlinsen werden zwei Ziele verfolgt: Die Beurteilung des Sitzverhaltens und der Verträglichkeit durch den Anpasser und die Beurteilung des Komforts durch den Kontaktlinsen-Träger. Außerdem erfolgt die Messung der Inklination und der Ausrichtungsstabilität. Nach dem Aufsetzen sollte man wie bei einer sphärischen weichen Kontaktlinse warten, bis sich die Kontaktlinse ausgerichtet hat, bevor man den Sitz beurteilt. Bei den jüngsten Designs ist die Ausrichtungsgeschwindigkeit höher, so dass der Sitz bereits nach einer bis drei Minuten beurteilt werden kann. Abb. 7: Beispiele für die richtige, bzw. falsche Ausrichtung der Achsen Tabelle 1: Verteilung der Ausrichtung von Zylinderachsen nach Bennett [2] Visuelle Beurteilung Nach dem Stabilisierungszeitraum sollte eine Überrefraktion durchgeführt werden. Dabei geht es nicht darum, die Linsenstärke oder die Inklination zu bestimmen, sondern die Stabilität der Kontaktlinse zuverlässig beurteilen zu können. Klagt der Patient bzw. Kunde darüber, dass die Sehqualität bei jedem Lidschlag verschwimmt, ist entweder das Sitzverhalten der Kontaktlinse mangelhaft oder die Rotationsstabilität schlecht. In beiden Fällen muss eine andere Kontaktlinse mit anderem Parameter (bei schlechtem Sitzverhalten) bzw. anderem Design (bei Rotationsinstabilität) verwendet werden. Wird bei der Refraktion ein eindeutiges Endergebnis erzielt, sollte der Kontaktlinsen-Anpasser anschließend den Sitz und die Inklination der Kontaktlinse beurteilen. Vor der Beurteilung des Sitzverhaltens sollte der Kontaktlinsen-Spezialist zunächst die Rotationsstabilität der Kontaktlinse begutachten. Dazu beobachtet man die Achsenmarkierungen auf der Kontaktlinse. Sie sollten sich beim Lidschlag bzw. zwischen den Lidschlägen nicht drehen und annähernd in der gewünschten (vertikalen bzw. horizontalen) Position liegen. Weicht die Position der Kontaktlinse um über 30 Grad von der gewünschten ab, deutet das auf eine unzureichende Stabilisierung hin. Dann sollte man den Einsatz eines anderen Kontaktlinsen-Designs in Betracht ziehen. Liegen die Markierungen in der primären Blickposition stabil, sollte der Kontaktlinsen-Anpasser die Daten in Bezug auf die gewünschte Position sowie gegebenenfalls die Inklination notieren. Diese Werte können entweder mit einem Messokular oder mit Hilfe der Drehung des Lichtspalts der Spaltlampe ermittelt (Abbildung 1) oder anhand der Achsenmarkierungen geschätzt werden (Abbildung 6, 7). 86 Bei der Beurteilung der Positionsmarkierungen einer dezentrierten Kontaktlinse muss sorgfältig gearbeitet werden: Es könnte so aussehen, als ob die Kontaktlinse sich gedreht hat, obwohl das gar nicht der Fall ist. Ein Vorteil torischer Kontaktlinsen mit zwei gegenüberliegenden Markierungen ist, dass man die Rotation der Kontaktlinse genauer beurteilen kann, indem man den Lichtspalt über beide Markierungen legt. Das gilt sowohl bei zentrierter als auch bei dezentrierter Kontaktlinse. Die Ausrichtungsstabilität sollte auch bei erzwungenem Lidschlag und Seitwärtsbewegungen beurteilt werden. Der Kontaktlinsen-Spezialist sollte den Patienten bzw. Kunden bitten, nach oben, unten, links und rechts zu schauen und auf signifikante Drehbewegungen der Kontaktlinse zu achten. Bleibt die Kontaktlinse trotz dieser Blickrichtungsauslenkungen relativ stabil, sollte auch eine relativ stabile Sicht gewährleistet sein. Auch die Sehqualität beim Nahsehen sollte beurteilt werden. Die Inklination ist der Wert, den der Kontaktlinsen-Anpasser braucht, um die Kontaktlinse bestellen zu können. Die Inklination der Kontaktlinse zeigt, wie weit sich die Zylinderachse beim Aufsetzen der endgültigen Kontaktlinse aus der gewünschten Position bewegt. Diese Fehlstellung kann dadurch kompensiert werden, dass eine Kontaktlinse mit der Achse in einer anderen Position bestellt wird. Beträgt die Refraktion des Auges z. B. -3,00/-1,75x180 und dreht sich die Musterlinse beim Aufsetzen um 10 Grad im Uhrzeigersinn, liegt die Korrektion bei -3,00/-1,75x170 und die Sicht ist verschwommen. Um das auszugleichen, sollten Kontaktlinsen mit -3,00/ -1,75x10 bestellt werden, sodass die Drehung um 10 Grad im Uhrzeigersinn die Achse auf 180 Grad bringt. Die Faustregel lautet, dass bei einer Drehung der Kontaktlinse im Uhrzeigersinn das Ausmaß der Drehung zur Achse zu addieren ist, bei einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn jedoch von der Achse zu subtrahieren ist. Alternativ kann man bei einer Linksdrehung der Kontaktlinse die Drehung addieren bzw. bei einer Rechtsdrehung subtrahieren (LARS). DOZ 12-2008 KONTAKTLINSE Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe Überrefraktion Liegen die Markierungen der Musterlinse innerhalb einer Toleranz von 10 Grad um die gewünschte Position, kann man die Sehqualität beurteilen und eine sphärische Überrefraktion durchführen, um festzustellen, ob eine andere sphärische Stärke erforderlich ist. Bei Kontaktlinsen, die nicht „auf Achse liegen“, ergibt sich ein Refraktionsfehler, der eine Funktion der Zylinderstärke und des Ausmaßes der Inklination ist. Bei einer weichen torischen Kontaktlinse, die z. B. mit der Stärke -3,00/ -1,75x180 den Refraktionswerten des Patienten bzw. Kunden entspricht, aber 20 Grad neben der Achse liegt, kommt es zu einer Überrefraktion von +0,50/-1,25x55. Die Stabilität der endgültigen Position deutet darauf hin, dass das Sitzverhalten der Kontaktlinse in Ordnung ist. Es ist jedoch unmöglich festzustellen, ob die sphärische Komponente bei der endgültigen Bestellung angepasst werden muss. Deshalb sollte man nach der Kompensierung der Zylinderachse eine neue Musterlinse aufsetzen, damit die nun berücksichtigte Inklination der Kontaktlinse eine aussagekräftige sphärische Überrefraktion ergibt. Bei der endgültigen Bestellung sind BOZR, TD, tc (falls variabel) sowie die Stärke mit Sphäre, Zylinder und gewünschter Achse anzugeben. ■ Fehlersuche Schlechte Sehqualität Das häufigste Problem bei der Anpassung weicher torischer Kontaktlinsen ist eine inakzeptable oder variable Sehschärfe. Der häufigste Grund dafür ist die Fehlstellung der Achse. Beim Aufsetzen der endgültigen Kontaktlinse oder bei einer Nachkontrolle kann eine Abnahme der Sehschärfe festgestellt werden. Geschieht dies im Rahmen der Nachkontrolle, ist es wichtig zu wissen, ob es eine bestimmte Sehaufgabe für die Augen gibt, bei der die Sehqualität besonders unbefriedigend ist, z. B. beim Lesen einer großformatigen Zeitung, was häufig wechselnde Blickrichtungen erfordert, oder beim Fernsehen im Liegen. In diesen Fällen können die Achsen und die Sehschärfe in der primären Blickrichtung anscheinend richtig sein, während die Symptome auf eine inadäquate Stabilität der Kontaktlinse hindeuten. Dann sollte ein anderes Kontaktlinsen-Design ausprobiert werden. Ist die Sehqualität beim erstmaligen Aufsetzen der Kontaktlinse schlecht, sollte der Kontaktlinsen-Anpasser die Kartei des Patienten bzw. Kunden prüfen, um festzustellen, welche Stärke die Musterlinse hatte. War die Stärke (Sphäre und Achse) der Musterlinse ähnlich wie bei der endgültigen Kontaktlinse, könnte eine der beiden Kontaktlinsen von den genannten Parametern abweichen. In einigen Fällen ist die Inklination der Grund für die schlechte Sehqualität. Das liegt an der unterschiedlichen Wirkung der Lider auf die endgültige bzw. die Musterlinse aufgrund unterschiedlicher Dickenprofile bzw. unterschiedlicher optischer Wirkung und damit der Stabilisation bei einigen Kontaktlinsen-Designs. Dieses Problem kann vermieden werden, indem Kontaktlinsen verwendet werden, die nahe an den Refraktionswerten des Patienten bzw. Kunden liegen oder bei denen optischer und stabilisierender Bereich voneinander unabhängig sind. Abbildung 8 zeigt ein Flussdiagramm für mögliche Lösungsansätze bei mangelnder Sehschärfe.[15] Es basiert darauf, die KONTAKTLINSE DOZ 12-2008 Die neue Contact Individual ist vor allen Dingen eine Contactlinse für Individualisten. Demnächst auch als Silikonhydrogel CON TACT individual 6-MonatsTauschrhythmus In sphärisch und torisch lieferbar Beste Materialien Contactlinsen sind Maßarbeit für‘s Auge Jede Contact Individual wird exakt nach Ihren Vorgaben gefertigt. Wählen Sie zu den neu entwickelten Geometrien das Material, das zu Ihren Kunden passt. Ob Vitafilcon B mit dem wasserbindenden Strukturelement Sulfobetain oder das ab demnächst erhältliche Silikonhydrogel Aerofilcon B mit erhöhter Sauerstoffversorgung. 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Ergibt sich als Überrefraktion ein Kreuzzylinder, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass die Kontaktlinse einfach nicht auf Achse liegt.[16] Mangelnder Tragekomfort Der Tragekomfort von Kontaktlinsen steht erwiesenermaßen im Zusammenhang mit dem Gesamtvolumen der Kontaktlinse. Klagt ein Patient bzw. Kunde mit weichen torischen Kontaktlinsen über Probleme mit dem Tragekomfort, sollte der Kontaktlinsen-Anpasser ein anderes Design oder eine Kontaktlinse mit dünnerem Profil in Betracht ziehen. Das ist z. B. durch den Wechsel zu einem Design mit dünnerem Prismenballast oder einem dünneren Design ohne Prismenballast möglich. Auch der Umstieg auf Silikon-Hydrogelmaterial kann den Tragekomfort steigern und bei vielen Kontaktlinsen-Trägern Trockenheitssymptome mildern. Ödeme Da weiche torische Hydrogellinsen dicker sind als weiche sphärische Hydrogellinsen, ist die Sauerstoffversorgung der Hornhaut schlechter, was zu vereinzelten Ödemen und Vaskularisation führen kann. Die ersten torischen Kontaktlinsen- Designs mit geringerem Wassergehalt und stärkerem Dickenprofil verursachten signifikante Hornhautödeme. Um den Sauerstofffluss bei Hydrogelmaterialien zu verbessern, sollten Kontaktlinsen-Anpasser entweder auf Designs mit dünnerem Profil oder mit höherem Wassergehalt bzw. idealerweise einer Kombination aus beidem zurückgreifen. Da immer mehr weiche torische Silikon-Hydrogellinsen erhältlich sind, kann das Auftreten von Ödemen bei den meisten Patienten bzw. Kunden verhindert werden. Stippung Da weiche torische Kontaktlinsen ausdrücklich so konstruiert sind, dass sie sich möglichst nicht drehen, damit die gewünschte optische Wirkung erzielt wird, kann der Austausch von Tränenflüssigkeit verringert sein. So können Ablagerungen zurückbleiben. Das kann wiederum zu einer Hornhautstippung führen. Tritt eine Hornhautstippung auf, gelten bei der Problemlösung für weiche torische Kontaktlinsen dieselben Prinzipien wie für weiche sphärische Kontaktlinsen. Bei torischen Silikon-Hydrogellinsen ist es wichtig, die Kombination aus Kontaktlinsen-Material und Pflegemittel als Ursache für die Stippung auszuschließen. Andernfalls wird die Stippung zurückgehen, wenn auf ein Pflegemittel umgestiegen wird, das sich mit dem betreffenden Kontaktlinsen-Material besser verträgt. ■ Schlussfolgerungen Unter den Strategien zur Astigmatismus-Korrektion mittels weicher Kontaktlinsen ist die Verwendung weicher torischer Kontaktlinsen am vorteilhaftesten. Je besser wir die Kräfte, die im Auge auf weiche torische Kontaktlinsen wirken, ver- Abb. 8: Flussdiagramm zur Lösung des Problems geringer Sehschärfe bei weichen torischen Kontaktlinsen 88 DOZ 12-2008 KONTAKTLINSE A N PA S S U N G stehen, desto besser werden die Kontaktlinsen-Designs in den Bereichen schnelle Ausrichtung beim ersten Aufsetzen, vorhersehbare Rotation und Stabilisation in dynamischen Situationen. Durch torische Silikon-Hydrogellinsen können sowohl der Tragekomfort als auch die Sauerstoffversorgung der Hornhaut verbessert werden. In vielerlei Hinsicht und bei den meisten Patienten bzw. Kunden ist die Anpassung weicher torischer Kontaktlinsen heutzutage genauso einfach wie die Anpassung sphärischer Kontaktlinsen. Da die Kontaktlinsen-Leistung und damit auch die Patienten- bzw. Kundenzufriedenheit weiter steigen, sollten weiche torische Kontaktlinsen auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil der Kontaktlinsen-Praxis bleiben. ■ Wichtigste Punkte • Bei torischen Kontaktlinsen sind Verbesserungen der Ausrichtungsgeschwindigkeit, der Kontaktlinsen-Stabilität, der Sauerstoffversorgung der Hornhaut und der Reproduzierbarkeit zu verzeichnen. Kontaktlinsen-Anpasser sollten daher bei Patienten bzw. Kunden, deren schlechter Visus auf einem Astigmatismus basiert, auf die Effektivität weicher torischer Kontaktlinsen vertrauen. • Die Beurteilung der Rotationsstabilität in allen Blickrichtungen bzw. zwischen den Lidschlägen ist der Schlüssel zum Erfolg. • Kontaktlinsen-Anpasser sollten mindestens zwei Kontaktlinsen-Designs zur Auswahl haben, darunter eines mit und eines ohne Prismenballast. • Kontaktlinsen-Anpasser sollten aus zeitlichen und finanziellen Gründen nicht nur eine Kontaktlinse pro Auge ausprobieren, aber auch nicht mehr als zwei. Literaturhinweise 1 Hickson-Curran S and Dias L. Toric soft contact lenses: where are we now? Optician, 2006; 231:6041 14-16. 2 Bennett AG and Rabbetts RB. Distribution and ocular dioptrics of ametropia. In: Clinical Visual Optics (London: Butterworths), 1984; 433-444. 3 Cho PC and Woo GC. Vision of low astigmats through thick and thin lathe-cut soft contact lenses. Contact Lens Ant Eye, 2001;24: 153-160. 4 Bernstein PR et al. 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Weihnachtskarten mit orginellen optischen Motiven sind ein schönes Instrument, den persönlichen Kontakt zum Kunden zu zeigen. Preisbeispiel: 500 Stück + passende Umschläge = 95 Euro (+ MwSt +Versand) Motiv Nr. 62 Tel: +49(0)62 21-90 5170 Fax: +49(0)62 21-90 5171 www.doz-verlag.de 89