Eine Gonokokkeninfektion lässt sich nicht bei einer Routineuntersuchung erkennen. Es ist ein Abstrich vom Ort der Infektion oder eine Untersuchung des Erststrahlurins erforderlich, frühestens zwei Stunden nach der letzten Blasenentleerung. Behandlung Eine Gonorrhoe wird mit Antibiotika behandelt. Da immer häufiger Resistenzen auftreten, kann es sinnvoll sein, vor der Behandlung eine Kultur anzulegen und die Wirksamkeit der gängigen Antibiotika zu prüfen. Eine Kontrolle mittels PCR sollte frühestens zwei Wochen nach Therapieende durchgeführt werden. Bis zum Nachweis des Therapieerfolges sollte auf Sexualkontakte verzichtet werden. Weitere Empfehlungen Gut zu wissen: Die AIDS-/STI-Beratungsstellen der Gesundheitsämter in NRW bieten anonyme und kostenlose Beratung zu Gonorrhoe und anderen sexuell übertragbaren Infektionen an. Das Gesundheitsamt in Ihrer Nähe Gonorrhoe und HIV-Infektion Wie auch immer Gonorrhoe und andere sexuell übertragbare Infektionen erhöhen das Risiko einer HIV-Infektion. Weitere Informationen Informationen zur www.wie-auch-immer.vak-nrw.de www.rki.de www.bzga.de www.dstig.de www.aidshilfe.de GonorRhoe Kondome können die Ansteckung in vielen Fällen verhindern. Je nach Risiko sind auch Untersuchungen auf Chlamydien, Syphilis, HIV und Hepatitis anzuraten. Alle SexpartnerInnen der letzten drei Monate sollten ebenfalls untersucht werden, auch wenn sie keine Beschwerden haben. www.wie-auch-immer.vak-nrw.de Hintergrundbild: © R_K_by_Sarah Blatt/pixelio.de Untersuchungsmethoden Mit uns können Sie reden. Wir beraten und helfen kompetent, vertraulich, unkompliziert, anonym und kostenfrei. Die Beratungsstellen der Gesundheitsämter in NRW zu HIV/AIDS und sexueller Gesundheit gefördert vom: Die Gonorrhoe, auch Tripper genannt, wird durch Bakterien (Gonokokken) hervorgerufen und gehört weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI = sexually transmitted infections). Weil in vielen Fällen keine Beschwerden auftreten, bleibt sie oft unentdeckt. Um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern, ist eine frühestmögliche Behandlung notwendig. Die Gonorrhoe ist bei früher Diagnose und einer gezielten Antibiotikatherapie heilbar. Übertragungswege Die Gonorrhoe ist eine sehr ansteckende, sexuell übertragbare Infektion (STI). Ansteckend ist der oft eitrige Ausfluss aus Scheide, Penis oder Po. Die Übertragung erfolgt •bei ungeschützem Vaginal-, Anal- und Oral- verkehr, •durch die gemeinsame Benutzung von Sexspiel- zeugen, •wenn der eitrige Ausfluss durch Finger und Hände auf Schleimhäute übertragen wird (Petting). Gut zu wissen: Besonders betroffen sind junge Erwachsene, Menschen mit häufig wechselnden SexualpartnerInnen und Männer, die Sex mit Männern haben. Wie verläuft die Infektion? Die Zeit zwischen Ansteckung und ersten Krankheitsanzeichen (Inkubationszeit) beträgt 2 bis 16 Tage. Gonokokken können je nach Eintrittspforte die Schleimhaut von Muttermund, Gebärmutterhals, Harnröhre, Darm oder Rachen befallen. Lokale Symptome können Ausfluss oder Schmerzen beim Wasserlassen sein. Bei einer weiteren Ausbreitung kann es zu schweren Entzündungen des Unterbauchs mit erheblichen Spätfolgen kommen. Da in der Schwangerschaft nicht speziell auf Gonokokken getestet wird, besteht bei einem unerkannten Tripper das Risiko von vorzeitiger Wehentätigkeit und Frühgeburtlichkeit. Wird die Infektion auf das Neugeborene übertragen, kann es zu einer Bindehautentzündung kommen, die unbehandelt zur Blindheit führen kann. Woran erkenne ich, ob ich mich infiziert habe? Frauen: Symptome können sein: •eitriger Ausfluss aus der Scheide, •einseitige, schmerzhafte Schwellung der Scham- lippen, •Brennen, Schmerzen beim Wasserlassen, •Zwischenblutungen oder verstärkte Menstruation, •Schmerzen im Unterbauch. Männer: Symptome können sein: •Brennen, Schmerzen beim Wasserlassen, •eitriger Ausfluss aus der Harnröhre, •Schmerzen, Schwellung des Hodens. Frauen und Männer: Infektionen im Enddarm verlaufen in vielen Fällen ohne Beschwerden. Jucken, Brennen, schleimigeitrige Beimengungen im Stuhl oder Schmerzen beim Analverkehr können Hinweise auf einen Tripper sein. Infektionen im Rachen verlaufen fast immer ohne Beschwerden oder wie eine leichte Halsentzündung. Am Auge können Gonokokken Bindehautentzündungen hervorrufen. Gut zu wissen: Schätzungsweise 50% der Frauen und zirka 25% der Männer, bei denen ein Tripper vorliegt, haben keine oder nur geringe Symptome im Genitalbereich. Prävention/Schutz Das Übertragungsrisiko lässt sich durch den konsequenten Gebrauch von Kondomen senken, •bei Vaginal-, Anal- und Oralverkehr, •bei der gemeinsamen Benutzung von Sexspiel- zeug. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es allerdings nicht, weil Gonokokken beim Sex sehr leicht übertragen werden. Lassen Sie sich im Zweifelsfall beraten und ärztlich untersuchen! Gut zu wissen: Menschen mit mehr als zehn unterschiedlichen SexualpartnerInnen im Jahr wird empfohlen, sich regelmäßig auf STI untersuchen zu lassen.