eLexikon Bewährtes Wissen in aktueller Form Uralit | Mineralogie und Geologie - Physiographie - Amphoterolithe Internet: http://peter-hug.ch/lexikon/uralit Seite 15.1041 Uralit 3 Wörter, 23 Zeichen ? Uralit, ? s. Hornblende. ?Hornblende (Amphibol, Tremolith), Mineral aus der Ordnung der Silikate, Repräsentant einer Gruppe, zu welcher auch der Augit und eine Anzahl sich anschließender Mineralien gehören (vgl. Augit). Innerhalb dieser Gruppe bildet die Hornblende mit einigen andern Mineralien eine besondere Reihe. Sie kristallisiert monoklinisch, findet sich ein- und aufgewachsen, in Drusen, sehr häufig derb in stängeligen, faserigen und körnigen Aggregaten, auch eingesprengt, als wesentlicher Bestandteil vieler Gesteine. ? Sie ist farblos, meist aber gefärbt, besonders grün und schwarz, glasglänzend, zuweilen perlmutter- oder seidenglänzend, durchsichtig bis undurchsichtig, Härte 5-6, spez. Gew. 2,9-3,3. Die chemische Zusammensetzung stimmt in jeder Hinsicht mit der des Augits (Pyroxen) überein. Man unterscheidet thonerdefreie und thonerdehaltige Hornblenden. Erstere sind vorwiegend Calcium- und Magnesiumsilikat mit Eisenoxydulsilikat (CaMgFe)SiO3 ^[(CaMgFe)SiO3], letztere enthalten neben Eisenoxydul auch Eisenoxyd und etwas Alkali. Das Alkalisilikat (KNa)SiO3 ^[(KNa)SiO3] ersetzt einen Teil des ersten Silikats, während Thonerde und Eisenoxyd wahrscheinlich eine isomorphe Mischung mit demselben bilden. Viele Hornblenden enthalten etwas Fluor, manche auch wenig Titan. Man unterscheidet folgende Varietäten: Grammatit (Tremolith, Calamit), weiß, grau, hellgrün, eingewachsen und in stängeligen Aggregaten, perlmutter- oder seidenglänzend, halbdurchsichtig bis durchscheinend, wesentlich Magnesiakalksilikat, in körnigem Kalkstein und Dolomit. Eine dichte Varietät des Grammatits bildet der Nephrit (s. d.). Aktinolith (Strahlstein), grünlichgrau bis schwärzlichgrün, durchscheinend bis kantendurchscheinend, eingewachsen und in stängeligen Aggregaten Magnesiakalk- mit Eisenoxydulsilikat, in Kalk-, Chloritschiefer und auf gewissen Erzlagern. Hornblende im engern Sinn und zwar: a) Gemeine Hornblende, dunkelgrün bis schwärzlichgrün, undurchsichtig, kristallisiert, derb eingesprengt, als Gemengteil vieler älterer Gesteine. b) Basaltische Hornblende, bräunlichschwarz, undurchsichtig, eingewachsen, mit sehr glatten, stark glänzenden Spaltungsflächen, in basaltischen und trachytischen Gesteinen, enthält oft sehr viele mikroskopische Körner von Magneteisenerz. Diese Hornblende enthält besonders mehr oder weniger Thonerde und viel Eisenoxyd. Uralit, in den Formen des Augits, aber aus feinen Hornblendenfasern zusammengesetzt, im Innern oft mit unverändertem Augit; in Grünsteinporphyren des Urals, Norwegens und Südtirols Asbest (s. d.). Die Hornblende, namentlich die eigentliche, ist für die Gesteinslehre eins der wichtigsten Mineralien, und namentlich ist ihre Unterscheidung von den Augiten oft von größter Wichtigkeit. Im allgemeinen ist diese aber leicht, da der Prismenwinkel von 125,5,° nach dem die Hornblende spaltet, augenfällig von dem der Augite (87 und 93°) verschieden ist. Fernere Unterscheidung geben die Streifen der Prismenflächen und die vertikalen Endflächen, die Neigung zum faserigen (nicht bloß blätterigen) Zerfallen und die optischen Eigenschaften, da die Hornblende schon mit einem Nicol stärkern Farbenwandel zeigt, der Augit nicht, wogegen dieser zwischen beiden Nicols weit lebhafter gefärbt ist. Man benutzt Hornblende zuweilen als Zuschlag beim Schmelzen der Eisenerze. Ende Hornblende Quelle: Meyers Konversations-Lexikon, 1888; Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892;8. Band, Seite 724 im Internet seit 2005; Text geprüft am 22.8.2006; publiziert von Peter Hug; Abruf am 7.4.2017 mit URL: Weiter: http://peter-hug.ch/08_0725?Typ=PDF Ende eLexikon. Seite 1 / 1