F USION & F ISSION D IE DYNAMISCHE M EMBRAN Membrane sind keine starren Gebilde. Verschiedene membranumhüllte Organellen können bei Bedarf miteinander fusionieren und ihren Inhalt dabei vereinen. Solche Organellen können ihre Membran auch so einschnüren, dass sich Bläschen (Vesikel) davon abknospen (Abb. 1). 1 ENDOCYTOSE & EXOCYTOSE Genau diese Mechanismen sind die Ursache vieler Transporte in die Zelle hinein und aus der Zelle hinaus. Den Transport in die Zelle nennt man Endocytose, den Transport aus der Zelle hinaus Exocytose. Fusion’n’Fission Prozesse sind nicht nur an der Zelloberfläche sondern auch im Zellinnern an vielen Transportvorgängen beteiligt. AUFTRAG 1. Skizzieren Sie das Schema zur Endo- und Exocytose von der Tafel auf ein separates Blatt Papier. 2 FORMEN DER ENDOCYTOSE 3 DYNAMISCHE ZELLORGANELLEN Werden bei der Endocytose grosse Proteinkomplexe, Viren oder gar ganze Bakterien von einer Zelle aufgenommen, spricht man von einer Phagocytose. In der Zelle wird das Vesikel mit dem Bakterium im Normalfall mit Lysosomen fusioniert. Lysosome sind Vesikel, welche in ihrem Inneren einen Verdauungssaft gespeichert hat, welcher das Bakterium zerstören kann. Die Überreste des zerstörten Bakteriums werden durch Exocytose wieder aus der Zelle ausgeschieden (vgl. Link 1). Das Lysosom ist ein erstes Beispiel für einen membranumhüllte Organell mit einer ganz spezifischen Funktion: Das Zerkleinern von Bakterienproteinen und Ähnlichem. Damit solche Reaktionen nur an bestimmten Orten in der Zelle ablaufen, sind die Organellen durch Membrane begrenzt. Solche Organellen können sich durch Fusion’n’Fission der Membrane stetig verändern, dabei ihre Form und Anzahl verändern und Stoffe transportieren. Bei der Pinocytose werden gelöste Partikel durch Endocytose aufgenommen. Endocytosen sind meist rezeptorvermittelt. Sobald bestimmte Moleküle an entsprechende Rezeptoren auf der Zellmembran gebunden haben, verformt sich das Cytoskelett (aus Proteinen) auf der Membraninnenseite und ermöglicht so die Einstülpung der Membran. AUFGABEN 2. Auf der Rückseite ist in Abb. 2 eine pflanzliche Zelle schematisch dargestellt. Zeichnen Sie anhand der Vorlage auf dem OHP fehlende Organellen ein. 3. Kolorieren Sie gemäss der Kompartimentierungsregel plasmatische Räume gelb und nicht-plasmatische blau! 4. Diskutieren Sie mündlich, wie die einzelnen Organellen entstanden sein könnten! Vergleichen Sie ihre Hypothese mit der Endosymbiontentheorie (LINDER23, S.46)! 5. Notieren Sie auf einem separaten Blatt, wie sich pflanzliche und tierische Zellen unterscheiden! 6. VORSCHAU Lesen Sie im LINDER23 S. 40-44. Notieren Sie auf einem separaten Blatt in Stichworten die Funktionen der einzelnen Organellen. LINK 1 Endocytosis & Exocytosis HTTP://HIGHERED.MHEDUCATION.COM /OLC /DL/120068/BIO 02.SWF Abb. 1: Abknospen eines Membranteils während einer Endocytose; das Zellinnere befindet sich oben; Proteine an der Membran sind als Schatten sichtbar BIO 1 – ZELLBIOLOGIE 114 - I Abb. 2: Struktur einer pflanzlichen Zelle BIO 1 – ZELLBIOLOGIE 114 - II