Stand des Wissens und Glaubens – Religion und deren organisierte Vertreter ______________________________________________________________________________ Religionen und deren organisierte Vertreter Die Anzahl der unterschiedlichen Glaubensrichtungen und Konfessionen, die sich voneinander separiert in großen Gemeinschaften organisiert haben und miteinander konkurrieren oder sich sogar bekämpfen, ist nahezu unüberschaubar groß (guter Überblick in Wikipedia). Allein die Liste christlicher Konfessionen ist viele Seiten lang. Gerade auch die größten Weltreligionen haben sich im Lauf der Zeit in verschiedene Zweige oder Hauptgruppen aufgespalten: Das Christentum als die größte Weltreligion: o Orthodox o Römisch-Katholisch o Anglikanisch o Protestantisch Der Islam als zweitgrößte Weltreligion: o Sunniten o Schiiten o Ibaditen-Charidschiten Der Hinduismus als drittgrößte Weltreligion: o Vishnuismus (Kosmischer Gott der Sonne) o Shivaismus (Männlicher Gott) o Shaktismus (Weiblicher Gott) Rang Religio Entstehungszeit Entstehungsort Anzahl Anhänger Monotheistische Religionen: Judentum 6. Jhd. v. Chr. Israel 14 Millionen 1 Christentum ca. 200 n. Chr., nordöstlicher Mittelmeerraum 2,2 Milliarden 2 Islam 7. Jhd. n. Chr. Arabien 1,5 Milliarden Sikhismus 15. Jhd. n. Chr. Nordwest-Indien und Pakistan 20 Millionen weltweit ca. 700 Millionen Polytheistische Religionen 5 Indigene, traditionell afrikanische und Stammes-Religionen Andersartige Religionen und Mischformen des Theismus Pantheismus und Schamanismus ca. 30000 bis 100000 v. Chr. weltweit 4 Hinduismus ca. 1750 v. Chr. Indien 900 Millionen 6 Daoismus, trad. chinesisch ca. 400 v. Chr. China ca. 400 Millionen 6 Buddhismus ca. 400 v. Chr. Nordindien, Süd-Ost-Asien 400 Millionen ca. 1600 n. Chr. Europa 1,1 Milliarden Abwendung von Religionen 3 Säkularismus Tafel der größten Religionen und Glaubensrichtungen Weltbild_Religion und deren Vertreter.doc 1/4 Stand des Wissens und Glaubens – Religion und deren organisierte Vertreter ______________________________________________________________________________ Der Glaube an viele Götter, genannt Polytheismus, war Ihnalt der meisten Religionen des Altertums. Prominente Beispiele sind: Historische griechische, römische und frühere Kulturen (Sumerer, Babylonier, Assyrer, Ägypter) Historische germanische und keltische Kulturen (Skandinavier, Balten, Finnen, Slawen) Historische indianische Hochkulturen (Maya, Azteken, Inka) Historischer Ursprung des Hinduismus (Vedische Religion Nordwest-Indiens und Pakistans) Der Daoismus, die Hauptrichtung traditionell chinesischer Religion, wurde besonders durch den Gelehrten Laotse begründet. Daneben entwickelte sich zu ähnlicher Zeit eine weitere Säule der traditionellen chinesischen Religion durch den Gelehrten Konfuzius. Die dritte Säule der auch als „die drei Lehren“ umschriebenen Religion bildet der Buddhismus. Im Daoismus liegen die Wurzeln der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), des Shiatsu und des Feng Shui mit den Lehren von Yin und Yang, der Qi-Energie, dem Prozeß der fünf Wandlungsphasen und dem IGing. Der Begrifflichkeit des Pantheismus findet sich vor allem bei Platon (ca. 400 v. Chr., Griechenland) und in der Philosphenschule der Stoa.(ca. 300 v. Chr. bis 200 n. Chr., Griechenland und Römisches Reich). Er bezeichnet die Präsenz des Göttlichen in allen Seinsformen als „logoi spermatikoi“, aus dem Griechischen übersetzt die Samenkörner der „göttlichen“ Intelligenz, die allem innewohnen. Betrachtet man den zeitlichen Verlauf der am meisten verbreiteten Religionsformen, so fällt auf, daß sich der Monotheismus erst zuletzt herausgebildet hat, gefolgt von einem Antitheismus. Diese Epoche fällt in das sogenannte Fische-Zeitalter, das astronomisch berechnet einen Zeitraum beginnend um etwa Christi Geburt oder ein paar Jahrhunderte davor und endend um das Jahr 2000 oder ein paar Jahrhunderte danach bezeichnet. Zu den Zeitaltern gibt es bemerkenswerte astrologische, psychologische und esoterisch-spirituelle Erläuterungen, wie über das Fische-Zeitalter etwa hier: http://astroinfo.astrologix.de/spezial/fische/fischeZeitalter.htm. Dabei erkennt man, daß es in diesem Zeitalter offenbar einen Reduktionismus der Gottheiten gibt. Von anfänglich vielen verehrten und vielleicht auch wahrgenommen Gotteswesen schrumpfte deren Zahl immer mehr zusammen nach dem Fische-Prinzip „es kann nur einen geben“, das ein Bekenntnis zu Macht und Alleinherrschaft darstellt. Es verwundert nicht, genau dies als Entwicklung und vorherrschenden irdischen Ehrgeiz in diesem Zeitalter anzutreffen. Auch im Hinduismus, der seine Wurzeln in der polytheistischen Religion der „Veden“ lange vorher hat, entwickelte sich in dieser Zeit ein sogenannter Monismus, der die Heraushebung und Verehrung von nur einem der vormals mehreren Gottheiten besagt. Unter dem irdisch interpretierten Leitbild göttlicher Alleinherrschaft, die am aggressivsten und mit missionarischem Eifer durch die monotheistischen Religionen des Christentum und Islam verbreitet wurden, erlebte dieses Zeitalter beispiellose Zwietracht, Zwiespalt, Lieblosigkeit und Trennung bis hin zur Spaltung zwichen Geist und Materie. Kein Wunder also, daß die irdischen Anhänger immer weniger von ihrem verehrten einen Gott und dessen Geist wahrnehmen und erfahren, da er sich ihnen unter diesem Leitbild zunehmend zu entfernen und entfremden scheint. Dabei zeigt sich auf der irdischen Ebene immer deutlicher das kosmische Prinzip der Dualität, die ebenfalls ein Merkmal des Fische-Zeichens ist. Offenbar hat dieses Prinzip eine wichtige Rolle in der geistig-seelischen Evolution zu spielen, indem es einerseits Trennung und Polarität wie etwa hell und dunkel bringt, damit aber auch eine Unterscheidungsmöglichkeit und folgliche Entscheidungsfreiheit. Den Menschen wird damit immer mehr Freiheit zugestanden, die aber auch eine individuelle Verantwortung nach sich zieht, wie man damit umgehen sollte. Das hat direkte und weitreichende Konsequenzen, die leider oft auch verheerend sind, wie wir immer wieder erkennen dürfen. Weltbild_Religion und deren Vertreter.doc 2/4 Stand des Wissens und Glaubens – Religion und deren organisierte Vertreter ______________________________________________________________________________ Warum gibt es aber diese Religionsvielfalt und gleichzeitig eine oft immer noch harte Konkurrenz zwischen den Vertretern der unterschiedlichen Glaubensrichtungen. Man müßte doch der Logik folgend annehmen, wenn zwei Parteien verschiedene „Glaubens“-Standpunkte äußern, daß beide Seiten letztlich damit ihr „Nicht-Wissen“ bekunden, wie es die Wissenschaft definiert. Dann hätten beide Seiten einen gemeinsamen Konsens (einheitliche Meinung) und könnten sich einig sein. Das Gegenteil ist jedoch häufig der Fall, da der eigene Glaube zur angeblichen Herzenssache erhoben und daher hart verteidigt wird. Es gibt wohl kaum eine Religion, die also nicht von sich selbst überzeugt und in der Meinung wäre, sie stünde über den anderen Religionen dieser Welt. In der Hinsicht gibt es liberalere und auch radikalere, konservativere und totalitärere Glaubensrichtungen. Je vehementer die Selbstüberzeugung ist, um so mehr trennt sich so eine Gruppe gewöhnlich von allen anderen ab. Es stellt sich allerdings die Frage, woher so eine Gruppe die Gewißheit nimmt, daß sie mehr Recht als andere hätte und im Besitz des höheren Wissens im Vergleich zu den Anderen sei. Sehr gerne werden da als Argumente Berichte und Mythen von Gotteserscheinungen und -manifestationen wie auch angeblich personifizierten Gesandten Gottes wie den Propheten herangezogen, die das individuelle Einwirken der Göttlichkeit in Form von Wundern, Weissagungen, Erleuchtungen und verkündeten Regelwerken belegen. Schaut man sich aber genauer um, so sind diese übernatürlichen Erscheinungen nicht auf eine Religion allein beschränkt, was diese gegenüber den anderen herausheben würde. Man findet all diese Ereignisse wohl in sehr vielen Religionen wieder. Einzig die subjektive Betroffenheit hebt diese für einen selbst über die aller anderen hinaus. Das ist das Phänomen der Begeisterung durch die subjektive Wahrnehmung und Beurteilung, also die Begeisterung für die eigene Sache, die einen blind macht für die Gleichberechtigung der anderen Individuen, die letztlich alle nichts anderes tun als man selbst auch. Offensichtlich ist hier vielmehr das begeisterungsfähige individuelle Ego involviert als das Herz, welches irreführend als Motivator vorgeschoben wird, denn mit einer Herzensliebe hat das wenig zu tun. Das führt schließlich zu dem allseits wahrnembaren, unüberbrückbaren Dissens (geteilte Meinung) hinsichtlich Glaubensinhalten und –auslegungen. Ein weiteres Merkmal für totalitäre Religionsauffassungen sind Irreführungen durch die Glaubensvertreter, die ihren Anhängern mit felsenfester Überzeugung Glauben machen wollen, was man ihrer subjektiven Meinung nach zu glauben habe. Als Rechtfertigung ihrer Glaubenshoheit werden entweder Ermächtigungen oder Stellungen in der Hierarchie einer Glaubensorganisation, persönliches Charisma, ein langes Studium, die Berufung auf „heilige“ Schriften oder aber einfach nur die Behauptung von göttlichen Eingebungen, Channelings oder Erleuchtungen herangezogen. Ist das stichhaltig? Die wenigsten Glaubenswilligen jedenfalls hinterfragen diese Begründungen jemals, was man daher auch als naive Gutgläubigkeit bezeichnen könnte. Milliarden von Menschen werden so von den unterschiedlichen Glaubensrichtungen mit Illusionen der Wirklichkeiten und Gesetzmäßigkeiten geprägt. Und all diese Menschen glauben naturgemäß, sie selbst hätten mit der ihnen aufgeprägten Sicht der Dinge Recht. Das sollte uns allemal zu denken geben. Was aber sind die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Religionen? Jeder Mensch bekommt eine subjektive Glaubensauffassung und Weltsicht aufgeprägt. Er wird sich im Laufe seines Lebens ganz individuell damit auseinandersetzen - oder auch nicht. In allen Religionen gibt es ein höheres Wesen in einer immateriellen Form von einem oder mehreren Göttern, Geistern, Intelligenzen oder Energien. Nur der Säkularismus als letzte und vollendetste Stufe der Egozentriertheit leugnet all diese. Dieses höhere, immaterielle Wesen wird unterschiedlich wahrgenommen, scheint aber etwas zu sein, dem wir uns irgendwie nähern und wieder damit verbinden wollen (Religion von religare, Latein-Infinitiv: zurück-, auf-, emporbinden; religo = ich verbinde mich zurück). Dies ist ein persönlicher und individueller Weg. Seinem Ziel kommen wir nicht durch Auswendiglernen und blindes Einhalten aufgedrängter Glaubensvorschriften näher, die Weltbild_Religion und deren Vertreter.doc 3/4 Stand des Wissens und Glaubens – Religion und deren organisierte Vertreter ______________________________________________________________________________ dafür gemacht sind, breite Massen zu gewinnen und gefügig und folgsam zu machen. In den meisten Religionen wird ein wie auch immer geartetes Fortbestehen unseres Geistes nach dem Tod postuliert. Nur über die Art und Weise und Funktion dieses Jenseits-Zustands besteht Uneinkigkeit. Die älteren, vor allem fernöstlichen Religionen gehen von einem periodischen Wechsel der Daseinszustände zwischen jenseitigem Geist-Zustand und diesseitigem Körper-Zustand über viele Leben aus, was man mit dem Begriff der Reinkarnation (Wiedergeburt) bezeichnet. Einige Religionen, darunter vor allem auch die inzwischen mächtigsten monotheistischen Religionen Christentum und Islam, glauben dagegen nur an ein einziges Leben im Körper und einen danach folgenden, körperlosen Jenseitszustand, der dem Gott näher sein soll als der diesseitige Zustand im Körper. Von den Glaubensvertretern wird dieses Einbahnstraßen-Modell gerne mit Hypothesen einer Belohnung oder Bestrafung des irdischen Lebens im folgenden Jenseits belegt. Auf diese Weise will man die Glaubensanhänger zu diversen „Gott gefälligen“ Handlungsweisen im Leben hier motivieren oder manipulieren. Es ist sehr einfach, solche Kausal-Zusammenhänge zu behaupten, denn diese kann ja niemand beweisen, da auch keiner vom Jenseits wiederkehren kann, wie es das Modell selbst besagt. Außerdem werden jegliche Phänomene bestritten, bei denen sich jemand aus dem Jenseits bei uns melden und darüber berichten könnte, wie es dort so sei. Würden Berichte aus dem Jenseits bekannt werden, so brächte das vermutlich üble Widersprüche zu den Behauptungen der angeblich allwissenden Glaubensvertreter, welche diese ihrer Glaubensherde einimpfen. Das würde folglich deren Glaubwürdigkeit und Macht massiv untergraben. Es liegt also ganz im Interesse dieser mächtigen Glaubensvertreter, daß möglichst wenig Wissen über Gott und die Existenz im Jenseits erforscht, erkannt und verbreitet wird, da dies ihre Machtposition und die Steuerbarkeit der Massen gefährden könnte. Was wäre zum Beispiel, wenn herauskäme, daß ein islamistischer Selbstmord-Attentäter im Jenseits keine 99 Jungfrauen zu seiner ewigen sexuellen Lustbefriedigung bereitgestellt bekommt, sondern etwas ganz anderes eintritt? Wenn etwa bekannt würde, daß er im Gegenteil vielleicht lange in einem Exil-Zustand über seine geistige Verirrung und Grausamkeit wird reflektieren dürfen, wobei er sich selbst so lange zur Rechenschaft und Verantwortung ziehen wird, bis er zu wahrhafter Reue gelangt ist? Was, wenn diese folgende Selbstbetrachtung des Lebens schließlich dazu führt, daß er dann bereit ist, im nächsten Leben eine Rolle einzunehmen, in der er das von ihm angerichtete Leid einmal von der Seite der Opfer erleben oder als mitfühlender und leidender Helfer solcher Opfer Wiedergutmachung an diesen leisten darf? Welcher vernunftbegabte Mensch würde bei diesem Wissen noch der aufhetzenden Lehre militanter Glaubensführer folgen? Das Unwissen der Menschen ermöglicht oder erleichtert deren Manipulation zu mitunter irrsinnigen Übeltaten. Weltbild_Religion und deren Vertreter.doc 4/4