24. Aufsatz: Die Eifel nach einer kosmischen Katastrophe ( Die

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24. Aufsatz: Die Eifel nach einer kosmischen Katastrophe
( Die Entstehung und Lage der Trockenmaare)
Die Augusttage bringen meist die Möglichkeit, regenfrei die
Eifellandschaft nahe zu erleben. Mit Freunden habe ich darüber
gesprochen, wie sehr dieses Land mit dem Vulkanismus und den
Maarseen die Menschen anspricht. Man muss nur eine Einschränkung
machen. Für den oft massigen Besuch müssen diese ovalen Gruben
Wasser enthalten. Die Eifel ist immer etwas herb, ihre Bewohner
auch, da sie lange in großer Armut leben mussten. Man sagt auch jetzt
noch, dieser Teil des rheinischen Schiefergebirges sei lange Zeit das
Armenhaus Deutschlands gewesen. Heute trifft das nicht mehr zu,
denn der Tourismus hat diese Landschaft genau so erfasst, wie andere
noch grüne und waldreiche Gebiete des Landes.
Wenn man in einem Trip zuerst das Totenmaar erreicht, dann stehen
dort einige Busse, die einen Schwarm von Menschen ausstreuen. Ich
frage mich: Was ist der Grund für diese Ansammlung von Reisenden?
Es ist auf Anhieb nicht gut zu beantworten, denn gerade dieser See
verbreitet eine gewisse Melancholie, die nicht zu erklären ist. Die
ganze Eifel trägt eine eigenwillige Herbheit. Da aber in dem bergigen
und waldreichen Land die große Menge der Besucher sich verstreut,
empfindet man nicht die Überschüttung mit dem Tourismus, die
manche Gebiete kennzeichnet. Besonders an Regentagen macht sich
eine gewisse Traurigkeit bemerkbar. Dann tritt plötzlich wieder die
Stille ein, die ein Charakteristikum schafft, das viele Jahrhunderte,
vielleicht auch Jahrtausende hier Grundstimmung war.
Ich besuche heute mehrere Trockenmaare, weil ich noch einmal die
Form und die Lokalisation in der Landschaft ansehen möchte. In
meinem Ausgangsbereich finden sich das Dürre Maar“, „HitscheMaar“, „Strohner Maar und der „Dreiser Weiher“. Von gestern
kommen noch das „Mosbrucher Maar“ und das Booser
Doppelmaar“ hinzu.
Was mir zuerst auffällt, ist die Tatsache, dass alle die eben genannten
Trockenmaare auf planen Flächen liegen. Da kommt schon sofort die
Frage auf: Wer will denn das dem Eifelvulkanismus zuordnen?
Alle diese von Südost nach Nordwest ausgerichteten ovalen Flächen
haben gemeinsam, dass sie auf völlig ebenem Gelände gelagert sind.
Es will mir doch keiner klar machen, dass hier ehemals
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Vulkanschlote, Krater, Lava- Ausbrüche oder Ähnliches zu sehen
seien. Wenn aber die Ursache der Entstehung Vulkanismus nach der
letzten Eiszeit gewesen sein soll, dann muss man diesen doch
irgendwie noch erkennen können.
Zuerst suche ich nach dem Dreiser Weiher. Aber im Ort Dreis können
selbst dort Geborene mir nicht sagen, wo der sein soll. Ich finde ihn
schließlich über ein Namensschild einer Straße, die Weiherstraße
heißt, ansonsten besteht kein Hinweis.
Dreiser Weiher, ein Trockenmaar in einem ebenen Tal.
Eine große Wiesenfläche mit benachbarten abgeernteten Feldern. Die
südost- nordwest- ovale Ausrichtung bestätigt die Einflugschneise des
Kometensplitters. Ansonsten ist weit und breit von Vulkanismus nichts
zu sehen. –
Etwas später gelange ich zu der Region mehrerer Trockenmaare.
Zuerst finde ich das Dürre Maar. Es liegt auf einer Hochfläche, wo
man auch das Getreide schon abgemäht hat. Zur Charakterisierung
hat man einen Holzzaun darum erstellt. Es ist eine ganz typische
trockene Fläche ohne Hinweise auf irgendwelche Vulkantätigkeit. Es
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liegt ein grauer Himmel über mir, der die Schwermut der
Eifellandschaft unterstreicht.
Das eingezäunte „Dürre Maar“
Das mit nur 60 Metern Längsdurchmesser kleinste Maar entdeckt man
schnell, wenn man aus dem umliegenden Wald in eine offene
Ackerlandschaft tritt. Wieder liegt dieses Hitsche Maar in einer
großen ebenen Fläche am Rande eines gerade abgeernteten
Getreidefeldes. Es ist für Nichtkenner solcher Strukturen vermutlich
schwer zu entdecken.
Auch führt kein Weg dorthin, von einem Hinweisschild ganz zu
schweigen. Natürlich ist mir klar, dass für diese Plätze ein
mangelhaftes Interesse besteht, denn die Besucher wollen etwas sehen
und hier erkennt man fast nichts.
Über der Weite der Landschaft hängt weiterhin ein grauer bedeckter
Himmel und kündigt baldigen Regen an. Das kenne ich bei Besuchen
der Eifel, dass selbst im Sommer das Wetter hier oft unbeständig ist.
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In dem grünen Streifen zwischen den Feldern erkennt man dieses kleine Maar kaum
Das Holzmaar, das an den Rändern eine Tendenz der Verlandung zeigt
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Das Holzmaar, das an den Seiten Verlandungs- Erscheinungen zeigt,
liegt ganz in der Nähe und kann so ebenfalls einen Besuch abgestattet
bekommen. Bisher habe ich noch keinen Menschen entdeckt. Ich muss
gestehen, dass der Augusttag wenig Reize zu einem Ausflug zeigt.
Pulvermaar
Bei der Suche nach dem Strohner Maarchen kann ich einen Blick auf
das wunderschön mit Wald umgebene Pulvermaar mit seiner
schüsselförmigen Einfassung werfen. Daun ist wegen seiner Fülle von
Maaren als das Zentrum der Maar- Eifel zu betrachten.
Dass es hier zu einem wassergefüllten Krater gekommen ist, liegt
wohl an dem steinigen Untergrund, der beim Einschlag des Impaktes
diese nur leicht in ovale von Südost nach Nordwest ausgerichtete
Form erlaubt hat.
Übrigens möchte ich einmal fragen, warum gibt es keinen Bildband,
der einmal alle Maare, ob trocken oder wassergefüllt, enthält? Die
landschaftlichen Reize sind nicht nur für einen Eifelliebhaber
erfreulich.
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Südostbogen des Strohner Maarchens
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Das Holzmaar hat auch schwermütige Blickpunkte und charakterisiert
deutlich, dass es in der Eifellandschaft zu finden ist.
Der Hauptgrund, weswegen ich einmal den Gegensatz von Maarseen
und Trockenmaaren aufzeigen will, ist die ebene Landschaft, in der
ich alle diese trockenen Flächen gefunden habe. Es macht doch
keinen Sinn, hier von Vulkanismus zu reden, da nirgendwo auch nur
eine Andeutung eines vulkanischen Geschehens zu erkennen ist.
Immerather Maar mit einem Schilfkranz am Ufer
Ein kleiner Abstecher zum Immerather Maar nimmt nur wenig Zeit in
Anspruch. Auch hier sieht man keine Menschenseele, Vielleicht haben
auch schon andere Sucher keinen gefunden, der einem das idyllisch
gelegene Wasser zeigt. Das Herbe der Landschaft ist ebenfalls nicht
wegzudenken. Ich will aber noch einmal die Trockenmaare des
Vortagesausflugs zeigen. Auch bei diesen beiden Stellen, in Boos und
Mosbruch, wo zwar ein Parkplatz mit Hinweisschildern zu finden ist,
entdeckt man keinen Besucher.
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Das Mosbrucher Trockenmaar in planer Landschaft ohne vulkanische Zeichen
Die kaum erkennbaren trockenen Flächen. Alle Photographien habe ich aufgenommen
Was wollte ich mit diesen Ausführungen erreichen? Ich mahne noch
einmal eine weitere Erforschung der Maare an. Bei den
Trockenmaaren wird der Mangel eines vulkanischen Ursprungs
deutlicher als bei den Maarseen. Es gibt keine nachweisbare
Vulkanursache bei der Entstehung der Maare!
Im August 2008
Dr. Wilhelm Pilgram
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