Übungsblatt 2 zur Vorlesung EP2 (Prof. Grüner) im SS 2011 20. Mai 2010 Aufgabe 1: Feldlinien a) Richtig oder falsch? • Das elektrische Feld einer Punktladung zeigt immer von der Ladung weg. Falsch! Bei negativen Ladungen zeigen die Feldlinien hin. • Alle makroskopishcen Ladungen q können als q = ±ne geschrieben werden, wobei n eine ganze Zahl und e die Ladung des Elektrons ist. Richtig! • Elektrische Feldlinien divergieren niemals von einem Raumpunkt. Falsch! Feldlinien divergieren immer von der positiven Ladung. • Elektrische Feldlinien kreuzen sich nie in einem Raumpunkt. Richtig! Feldlinien zeigen in die Richtung der Kraft und die muÿ eindeutig sein. • Alle Moleküle haben in Gegenwart eines äuÿeren elektrischen Feldes elektrische Dipolmomente. Richtig! b) Zwei gleich groÿe positive Ladungen benden sich in kleinem Abstand voneinander. Skizzieren Sie sowohl die Äquipotentiallinien als auch die Feldlinien. Lösung: Abbildung ?? c) ist richtig Aufgabe 2: Elektrisches Feld einer geladenen Linie Gegeben ist eine geladene Linie mit der konstanten Linienladungsdichte λ und der Länge l, die auf der x-Achse liegt. Berechnen Sie die y-Komponente des elektrischen Feldes an einem Punkt P der im Abstand d senkrecht über dem Mittelpunkt der Linie liegt. 1 Abbildung 1: Rot - Equipotentiallinien Lösung: Das Koordinatensystem wird so gewählt, daÿ der Ursprung mit der Mitte der Ladungsverteilung übereinstimmt und die Linienladung selbst auf der x-Achse liegt (siehe Abbildung ??). Das Feld besitzt eine x- und eine y-Komponente allerdings existiert aus Symmetriegründen für jedes rechts des Ursprungs liegende Ladungselement ein entsprechendes Ladungselement ~ links des Ursprungs. Dadurch heben sich die x-Komponenten des Feldes dE ~ ) brau~ (Integration über die Feldelemente dE auf. Bei der Berechnung von E chen daher nur die y-Komponenten berücksichtigt werden. Die Stärke des Feldes, das durch ein Ladungselement dq = λdx erzeugt wird, ist: |dE| = 1 λdx 1 dq = 2 4π0 r 4π0 r2 (1) Die y-Komponente des Feldes ist: dEy = 1 λdx cosΘ 4π0 r2 (2) Das Gesamtfeld Ey der Linienladung mit der Länge l erhält man durch Integration entlang der Geraden von x = − 21 l bis x = + 21 l. Wegen der Symmetrie 2 Abbildung 2: Skizze zu Aufgabe 2) der Ladungsverteilung genügt es, von x = 0 bis x = 21 l zu integrieren und das Resultat zu verdoppeln: x=+ 12 l x=+ 21 l Z Z dEy = 2 Ey = dEy (3) x=0 x=− 12 l Ersetzt man die Variable x durch Θ, so vereinfacht sich die Integration. Die Ortsvariablen x und y hängen mit dem Winkel Θ über x = y tanΘ (4) zusammen, wobei y den Abstand von P zur Linienladung angibt. Wir erhal3 ten: 1 dx =y 2 =y dΘ cos Θ 2 r . y (5) Der Zuwachs dx steht somit durch dx = ry dΘ mit dem Zuwachs dΘ in 2 Beziehung. Ersetzt man in Gleichung (??) dx durch ry dΘ, so ist: 2 dEy = 1 λ cos ΘdΘ. 4π0 y (6) Gleichung (??) ergibt Θ = 0 für x = 0 und Θ = Θ0 für x = 21 l. Es gilt: tan Θ0 = 1 l 2 y (7) . Integration der Gleichung (??) von Θ = 0 bis Θ = Θ0 und Verdoppelung des Ergebnisses ergibt die gesamte y-Komponente des Feldes: 1 λ Ey = 2π0 y ZΘ0 (8) cos ΘdΘ, 0 oder 1 λ 1 λ q Ey = sin Θ0 = 2π0 y 2π0 y 1 l 2 1 2 l 2 , (9) + y2 wobei sin Θ0 mit l und y durch: sin Θ0 = q 1 l 2 1 2 l 2 (10) + y2 verknüpft ist. Ist y sehr viel gröÿer als l, so ergibt sich als Näherung: sin Θ≈ 1 l 2 y für y l, (11) und Ey beträgt dann angenähert: Ey ≈ 1 λl 1 Q = , 2 4π0 y 4π0 y 2 (12) wobei Q = λl die Gesamtladung ist. Wie erwartet, wirkt die endliche Linienladung in groÿer Entfernung wie eine Punktladung. 4 Aufgabe 3: Potentielle Energie von Punktladungen Drei Punktladungen der Werte 1 C, 2 C und 3 C benden sich an den Ecken eines gleichseiteigen Dreiecks mit Kantenlänge 1 m. Welche Arbeit muss man aufwenden, um die drei Ladungen zu einem gleichseitigen Dreieck mit halber Kantenlänge zusammenzuschieben? Lösung: Betrachte Ausgangskonguration: Wieviel Energie steckt schon im System? Erste Ladung sei da. Zweite Ladung zur ersten bringen: Z Epot = − Z1m ∆Epot,1 = − ∞ ~ F~ dl 1 1C · 2C 1 dr = 2 4π0 r 4π0 1C · 2C 1m (13) Dritte Ladung kommt dazu: Z1m ∆Epot,2 Z1m 1 1C · 3C 1 2C · 3C = − dr − dr 2 4π0 r 4π0 r2 ∞ ∞ 1C · 3C 1 2C · 3C 1 + = 4π0 1m 4π0 1m ⇒ ∆Epot,ges = ∆Epot,1 + ∆Epot,2 = 11 2 C /m. 4π0 (14) (15) (16) → Halbe Kantenlänge → 1m wird zu 0.5m → Energie verdoppelt sich. Daraus folgt, daÿ nochmals ∆Epot,ges aufgewendet werden muÿ. Besprechung der Aufgaben am 27.05.11