DGHT – Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und

DGHT – Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde
1a) Wie ist der generelle Standpunkt Ihrer Parte
Partei zur Haltung von Reptilien und Amphibien durch private
Halter?
Die Haltung von exotischen Tieren in privaten Haushalten ist nicht unkompliziert und benötigt eine Überprüfung, da exotische Tierarten besonderer Pflege und Sachkunde des Halters bedürfen. Nicht selten sind
die Halter wegen hoher Unterbringungskosten, Gefährlichkeit der Tiere oder mangelnder Kenntnisse über
die gehaltene Tierart überfordert und setzen die Tiere aus. Durch das Aussetzen insbesondere von Reptilien wird nicht nur die öffentliche Sicherheit beeinträchtigt, sondern auch heimische Tiere in ihren Lebensräumen bedroht. Die FDP setzt auf fachmännische Aufklärung über die Haltung von Reptilien und
Amphibien beim Handel mit diesen Tieren über entsprechende Fachgeschäfte und ausgebildete Fachhändler.
1b) Wie ist der generelle Standpunkt Ihrer Partei zur Haltung von Reptilien und Amphibien durch öffentliöffentliche Einrichtungen wie Zoologische ForschungsForschungs- und Bildungseinrichtungen?
Zoologische Gärten haben vier Hauptaufgaben zu erfüllen: sie dienen dem Arten- und Naturschutz, der
Erholung, der naturkundlichen Bildung sowie der Forschung. Liberale Tier- und Naturschutzpolitik unterstützt und bestärkt Zoologische Gärten in diesen Zielen. Der Arten- und Naturschutz nimmt bei der täglichen Arbeit immer mehr Raum ein und beinhaltet in erster Linie die Zucht bedrohter Arten. Jedoch engagieren sich auch immer mehr Zoos für den Schutz der natürlichen Lebensräume der Tiere. Die Haltung
und Zucht von Wildtieren, also auch von Reptilien und Amphibien, in zoologischen Forschungs- und Bildungseinrichtungen ist eine wichtige Aufgabe des internationalen Artenschutzes.
1c) Wie ist der Standpunkt Ihrer Partei zur Haltung von sogenannten gefährlichen Tieren in Privathand?
Die FDP setzt sich dafür ein, die momentane Rechtslage zu überprüfen. Unser Ziel ist, dass nur derjenige
gefährliche Tiere halten darf, der dazu auch in der Lage ist. Neue Gesetze müssen sowohl Gefahren für
Menschen als auch den Tierschutz verbessern, aber auch vollziehbar sein.
1d) Wie könnte, nach Standpunkt Ihrer Partei, eine Befähigung zur fachkundigen Tierhaltung in PrivatPrivathand festgestellt werden?
Die FDP möchte keinen allgemeinen Sachkundenachweis für die Haltung von Reptilien und Amphibien
einführen. Auch wenn diese Tiere besondere Ansprüche an die Haltung stellen. Bei bestimmten als gefährlich eingestuften Tierarten ist dagegen ein Nachweis der Befähigung zum Halten dieser Tiere sinnvoll.
Bei unsachgemäßer Pflege verkümmern oder sterben viele Tiere nicht nur, sondern stellen eine Gefahr für
den Besitzer dar oder bei Aussetzen bzw. Ausreißen auch für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt. Die
FDP befürwortet deshalb Schulungen im Bereich Aquaristik oder Terrarienkunde, welche die entsprechenden Fachverbände durchführen.
2a) Wie steht Ihre Partei generell zum Handel mit Reptilien und Amphibien?
Der Handel von Reptilien und Amphibien unterliegt wie der Handel mit anderen Tieren auch den gesetzlichen Tierschutzbestimmungen. Da diese Tierarten einen hohen Anspruch an ihren Halter stellen, befürwortet die FDP den Handel über Fachgeschäfte mit ausgebildetem Fachpersonal.
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2b) Wie steht Ihre Partei zur Durchführung
Durchführung von Tierbörsen auf denen private Nachzuchten und / oder
gewerbliche Wildfänge angeboten werden?
Auch auf Tierbörsen müssen die tierschutzrechtlichen Bestimmungen, die durch die „Leitlinien zur Ausrichtung von Tierbörsen unter Tierschutzgesichtspunkten“ konkretisiert werden, eingehalten werden.
Leider werden immer wieder Missstände dokumentiert. Der Vollzug des Tierschutzrechts unterliegt den
Bundesländern, es ist aber die Aufgabe des Bundes, für solche Vorschriften zu sorgen, deren Einhaltung
eine schonende Haltung von Tieren gewährleistet. Die FDP möchte erreichen, dass Informationen über
die Anzahl der hierzulande stattfindenden Tierbörsen und deren Verlauf zusammentragen und evaluiert
werden. Nur dann werden wir Handlungsbedarf erkennen und weitere Schritte bestimmen können.
2c) Wie bewertet Ihre Partei den Import von nicht durch das Washingtoner Abkommen geschützten RepReptilien und Amphibien?
2d) Wie bewertet Ihre Partei den Import von durch das Washingtoner Abkommen geschützten Arten in
die EU?
Die beiden Fragen werden zusammen beantwortet:
Der unkontrollierte Handel von Pflanzen und Tieren, aber auch aus Pflanzen und Tieren hergestellter Produkte kann Tier- und Pflanzen dezimieren und zur Ausrottung frei lebender Tier- und Pflanzenarten führen.
Dem wirkt das Washingtoner Artenschutzübereinkommen entgegen, in dem es den internationalen Handel von einer Prüfung der Nachhaltigkeit abhängig macht. Deutschland hat in der Vergangenheit des
Übereinkommens erhebliche Beiträge zur Weiterentwicklung geleistet. Angesichts der zunehmenden
Nachfrage und der zurückgehenden Bestände frei lebender Tiere und Pflanzen ist das Abkommen wichtig
wie nie zuvor. Die FDP befürwortet das Washingtoner Abkommen und setzt sich regelmäßig für eine Erweiterung der Artenliste ein.
Pauschale Importverbote sind jedoch nicht in jedem Fall sinnvoll. Im Einzelfall kann der Handel mit Arten,
die durch das Washingtoner Abkommen besonders geschützt sind, nachhaltig sein. Die FDP setzt sich
dafür ein, dass die Nationalstaaten ihre einheimisch geschützten Arten im Washingtoner Abkommen anerkennen lassen können.
3) Planen Sie, die von etwaigen Regelungen der angesprochenen Punkte betroffenen zoologischen ForForschungs-- und Bildungseinrichtungen, Wissenschaftler und/oder Privathalter bzw. deren
schungs
deren Verbände zu
kontaktieren?
Die FDP sucht bei jedem politischen Vorhaben das Gespräch mit betroffenen Personenkreisen. Unter
einem liberalen Ausschussvorsitzenden hat der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zahlreiche Berichterstattergespräche zum Thema Tierschutz bei Heimtieren durchgeführt.
Aber auch vor Ort nehmen wir uns die Zeit mit Verbänden, Wissenschaftlern und Bildungseinrichtungen
Kontakt aufzunehmen.