Übungsblatt 7

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Einführung in die Politische Ökonomik
Dr. Andreas Ziegler
WS 08/09
Übungsblatt 7
Problems (aus McDowell/Thom/Frank/Bernanke, 2006):
11.6) Maria und Julia können sich entscheiden, ob sie gemeinsam
in eine Wohngemeinschaft ziehen und jeweils 250€ im Monat
zahlen oder ob sie alleine ein Einzelappartement für 350€ mieten
wollen. Im Prinzip ist es den beiden völlig egal, ob sie alleine oder
in einer WG leben. Allerdings gibt es zwei Ausnahmen: Erstens, sie
zahlen lieber weniger Miete als mehr Miete. Zweitens, Julia lässt
gerne einmal schmutziges Geschirr im Waschbecken zurück, was
Maria überhaupt nicht entzückt. Maria wäre sogar bereit bis zu
175€ im Monat dafür zu zahlen, wenn sie dafür kein dreckiges
Geschirr im Waschbecken erdulden muss. Umgekehrt ist aber Julia
bereit 225€ im Monat für die Bequemlichkeit auszugeben, das
Geschirr dreckig zurückzulassen. Sollten Maria und Julia
zusammenziehen? Falls ja, wird man in der WG dreckiges Geschirr
antreffen?
11.8) Barton und Statler sind Nachbarn in einem ApartmentKomplex in einem Londoner Stadtteil. Barton ist Pianist und Statler
Poet. Barton studiert seine Stücke an einem Klavier ein, welches
genau unter dem Arbeitszimmer von Statler steht. Die folgende
Graphik zeigt die Auszahlungen der beiden, wenn Barton`s
Klavierzimmer schallgedämmt ist oder nicht. (Die Schalldämmung
ist nur wirksam, wenn sie in Barton`s Klavierzimmer angebracht
wird)
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Barton
Statler
schallgedämmt nicht schallgedämmt
100€/Monat
150€/Monat
120€/Monat
80€/Monat
a. Wenn Barton das Recht hat soviel Lärm zu produzieren wie
er will und die beiden ohne Kosten über den Umfang des
Lärms verhandeln können, wird Barton dann die
Schalldämmung installieren? Ist seine Entscheidung sozial
optimal?
b. Wenn Statler das Recht auf Ruhe hat und die beiden
kostenlos über den Umfang des Klavierlärms verhandeln
können, wird Barton dann die Schalldämmung installieren?
Ist seine Entscheidung jetzt sozial optimal?
c. Hängt das Erreichen einer sozial optimalen Lösung davon
ab, ob Barton oder Statler die Eigentumsrechte über den
Geräuschpegel haben?
11.9) Übernehmen Sie die Angaben aus Aufgabe 11.8), allerdings
mit der Änderung, dass Barton sich ein neues „High End“ Klavier
zugelegt hat. Dadurch verändern sich die Auszahlungen
folgendermaßen:
schallgedämmt nicht schallgedämmt
Barton 100€/Monat
150€/Monat
Statler
120€/Monat
60€/Monat
a. Wenn Statler das Recht auf Ruhe hat und die beiden
kostenlos über den Umfang des Klavierlärms verhandeln
können, wird Barton dann die Schalldämmung installieren?
Ist seine Entscheidung sozial optimal?
b. Wenn Barton das Recht hat soviel Lärm zu produzieren wie
er will und Statler zu monatlichen Kosten von 15€ über den
Einführung in die Politische Ökonomik
Dr. Andreas Ziegler
WS 08/09
Umfang des Lärms verhandeln kann, wird Barton dann die
Schalldämmung installieren? Ist seine Entscheidung sozial
optimal?
c. Wenn Statler das Recht auf Ruhe hat und die beiden zu
monatlichen Kosten von 15€ über den Umfang des
Klavierlärms verhandeln können, wird Barton dann die
Schalldämmung installieren? (Eine Kompensation für den
Lärm kann auch ohne Verhandlung und damit ohne
Verhandlungskosten bezahlt werden) Ist seine Entscheidung
sozial optimal?
d. Warum hängt die sozial optimale Lösung jetzt davon ab, wer
die Eigentumsrechte besitzt?
11.10) Eine Dorf hat 6 Bewohner und jeder von ihnen hat ein
gespartes Vermögen von 100 €. Jeder von den Bewohnern kann
entweder das Geld in Staatsanleihen mit einer jährlichen
Verzinsung von 15% investieren oder ein einjähriges Lama kaufen
und dieses, nachdem es ein Jahr gegrast hat, wiederverkaufen. Der
Preis, welchen ein Bewohner für ein zweijähriges Lama bekommt,
hängt von dem auf dem Weideland gewachsenen Vlies des Lamas
ab. Die Qualität des Vlies wiederum hängt vom Zugang des Lamas
zu Gras ab und der Zugang wiederum von der Anzahl der Lamas
auf dem Weideland. Der Zusammenhang ist wie folgt:
Anzahl der Lamas auf der Weide Preis für ein zweijähriges Lama
1
122
2
118
3
116
4
114
5
112
6
109
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Die Bewohner treffen ihre Entscheidung nacheinander, und ihre
Entscheidung ist öffentlich.
a. Wenn jeder Bewohner seine Entscheidung individuell trifft,
wie viele Lamas werden dann auf die Weide geschickt und
was wäre das resultierende Nettoeinkommen des Dorfes?
b. Was wäre die gesellschaftlich optimale Anzahl von Lamas
für dieses Dorf? Warum unterscheidet sich diese von der
gegenwärtigen Anzahl? Wie hoch wäre hier das
resultierende Nettoeinkommen des Dorfes?
Der Dorfrat entscheidet sich dafür, das Recht ein Lama auf die
Weide zu schicken an den Meistbietenden zu versteigern.
Angenommen die Bewohner können ihr Gespartes zu einer
jährlichen Zinsrate von 15% verleihen bzw. auch weiteres Geld zu
15% leihen. Wie hoch wird das höchste Gebot sein? Wie wird der
neue Besitzer mit dem Recht umgehen und was wird das
resultierende Einkommen des Dorfes sein?
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