Optische Systeme (5. Vorlesung) - KIT

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5.1
Optische Systeme (5. Vorlesung)
Yousef Nazirizadeh
20.11.2006
Universität Karlsruhe (TH)
Inhalte der Vorlesung
1. Grundlagen der Wellenoptik
2. Abbildende optische Systeme
2.1 Lupe / Mikroskop
2.2 Blenden / Aperturen
2.3 Aberrationen
2.4 Bekannte Mikroskope
2.5 …
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Optische Messtechnik
Biomedizinische optische Systeme
Optische Materialbearbeitung
Optische Datenspeicherung
Optische Informationstechnik
Mikro- und Nanooptische Systeme
5.2
Vergrößerung
•
5.3
α
Ein Objekt erscheint groß,
wenn wir es unter einem
großen, und klein, wenn wir
es unter einem kleinen
Sehwinkel α sehen
αο
as
•
Eine Vergrößerung kann durch näher holen erreicht werden, allerdings nur bis
zu einer gewissen Grenze
– Nahpunkt im Durchschnitt 25 cm
•
Zur weiteren Vergrößerung wird ein optisches Gerät benötigt, das den
Sehwinkel vergrößert, z.B. eine Lupe
Lupe
•
•
5.4
Objekt liegt innerhalb der einfachen Brennweite
Erzeugung eines virtuellen, vergrößerten Bildes, das mit dem Auge betrachtet
wird
Linse
αΑ
Virtuelles
Bild
Objekt
f
f
M=
•
Bezugssehweite 25 cm
αΑ
αο
Mehrstufige Abbildung
•
•
5.5
Die zweite Linse L2 bildet das von der ersten Linse erzeugte Bild
(Zwischenbild) auf das endgültige Bild ab
Das Zwischenbild kann je nach Lage der Brennpunkte und des Objekts auch
virtuell sein
L2
L1
Objekt
Bild
Zwischenbild
f2
f1
•
L1 wird Objektiv, L2 Okular genannt
Grundprinzip Mikroskop
•
•
5.6
Ziel: Vergrößerung eines nahe gelegenen Gegenstandes, d.h Erhöhung des
Sehwinkels
Das reelle Bild des Objektivs wird durch das Okular betrachtet, das als Lupe
wirkt
- Der Gegenstand liegt knapp
außerhalb der Brennweite
des Objektivs
Objekt
fObjektiv
a
Virtuelles
Bild
Zwischenbild
t („Tubuslänge“)
fOkular
Grundprinzip Mikroskop
•
•
5.7
Das Mikroskop liefert ein umgekehrtes, vergrößertes Bild von sehr
nahegelegenen Gegenständen
Die Vergrößerung hängt vom Abstand a des Gegenstandes zum Objektiv und
der Tubuslänge t ab
– Deshalb werden auf Objektiven und Okularen die Vergrößerung MObjektiv,
MOkular für feste Werte von a und t angegeben
– Für die Vergrößerung des Mikroskop ergibt sich mit der Bezugssehweite
as = 25 cm (siehe Definition der Vergrößerung)
M = MObjektiv ⋅ MOkular =
t ⋅ aS
fObjektiv ⋅ fOkular
Inhalte der Vorlesung
1. Grundlagen der Wellenoptik
2. Abbildende optische Systeme
2.1 Lupe / Mikroskop
2.2 Blenden / Aperturen
2.3 Aberrationen
2.4 Bekannte Mikroskope
2.5 …
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Optische Messtechnik
Biomedizinische optische Systeme
Optische Materialbearbeitung
Optische Datenspeicherung
Optische Informationstechnik
Mikro- und Nanooptische Systeme
5.8
Blenden
•
5.9
Man unterscheidet zwischen zwei Blendengruppen:
– Gesichtsfeldblenden (Feldblende)
– Aperturblenden (Öffnungsblenden)
•
Beeinflussen Auflösung, Helligkeit, Schärfentiefe, Bildausschnitt
Quelle: http://de.wikipedia.org/
Gesichtsfeldblende
•
•
Liegt in Objektebene, Zwischenebene oder Bildebene
Bestimmt den Bildausschnitt
Objekt
Zwischenbild
5.10
Aperturblende
•
•
5.11
Liegt abseits von Bildebene, Objektebene und Zwischenebene
Bestimmt die Helligkeit, Auflösung und Schärfentiefe
Objektiv
Okular
Auflösungsvermögen
•
5.12
Die Auflösung wird durch Beugung an der Apertur bestimmt
– Punktförmige Lichtquellen werden als Beugungsfiguren dargestellt
– Überlagern sich die hellen Bereiche (Airy-Scheibchen) zwei solcher
Beugungsfiguren zu sehr, können die Punkte nicht unterschieden
werden
Quelle: http://www.microscopyu.com/
Auflösungsvermögen
•
Minimale Strukturgröße ymin und Winkel ∆φmin, die in einem Mikroskop noch
aufgelöst werden können, sind gegeben durch
ymin = 1.22
•
5.13
λ
∆φmin = 1.22
2n sin α
Definition für numerische Apertur
λ
D
NA = n sin(α)
Apertur
Quelle: http://www.microscopyu.com/
Inhalte der Vorlesung
1. Grundlagen der Wellenoptik
2. Abbildende optische Systeme
2.1 Lupe / Mikroskop
2.2 Blenden / Aperturen
2.3 Aberrationen
2.4 Bekannte Mikroskope
2.5 …
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Optische Messtechnik
Biomedizinische optische Systeme
Optische Materialbearbeitung
Optische Datenspeicherung
Optische Informationstechnik
Mikro- und Nanooptische Systeme
5.14
Aberrationen
5.15
•
Maximales Auflösungsvermögen wird nur für ideale Abbildung erreicht
•
Für achsferne Strahlen sowie für polychromatisches Licht, treten „prinzipielle“
Abbildungsfehler (Aberrationen) auf
•
Zwei Gruppen von Aberrationen:
– Monochromatische Aberrationen: (bei Linsen und Spiegeln)
sphärische Aberration
Astigmatismus
Koma
– Chromatische Aberrationen: (nur bei Linsen)
Sphärische Aberration
5.16
•
Wegen kugelförmiger Oberfläche gängiger Linsen werden Strahlen am Rand
der Linse nicht im Fokus fokussiert
•
Korrektur: durch Asphärische Linsenform
Quelle: http://www.iol-test.org/
Astigmatismus
•
5.17
Linsen mit verschiedenen Krümmungsradien in verschiedene Ebenen
fokussieren das Licht in verschiedenen Punkte
Quelle: http://www.puchner.org/
Koma
•
•
5.18
Lichtstrahlen, die von abseits der optischen Achse kommen, werden auch
abseits dieser Achse gebündelt
verschärfte Form der sphärischen Aberration
Quelle: http://de.wikipedia.org/
Chromatische Aberrationen
5.19
•
Wegen Dispersion in Glas werden Lichtstrahlen verschiedener Wellenlänge in
verschiedenen Punkten fokussiert
•
Korrektur: durch so genannte Achromaten
Quellen: http://de.wikipedia.org/
http://cfi.linet.de/fototips/farbsaum.html
Inhalte der Vorlesung
1. Grundlagen der Wellenoptik
2. Abbildende optische Systeme
2.1 Lupe / Mikroskop
2.2 Blenden / Aperturen
2.3 Aberrationen
2.4 Bekannte Mikroskope
•
•
•
•
•
•
Lichtmikroskop
Stereomikroskop
Phasenkontrastmikroskopie
Fluoreszenzmikroskopie
Konfokalmikroskopie
Nahfeldmikroskopie
2.5 …
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Optische Messtechnik
Biomedizinische optische Systeme
Optische Materialbearbeitung
Optische Datenspeicherung
Optische Informationstechnik
Mikro- und Nanooptische Systeme
5.20
Lichtmikroskop
•
•
5.21
Aperturblenden
Gesichtsfeldblenden
Unterscheidung
zwischen
Durchlichtmikroskopie
und
Auflichtmikroskopie
Auflichtmikroskopie
für undurchsichtige
Objekte
Quelle: http://www.microscopyu.com/
Objektive
5.22
•
Mikroskopobjektive gibt es in einer Vielzahl von Ausführungen
•
Spezielle Objektive:
– Immersionsobjektiv, Öl zwischen Objektiv und
Objekt (hohe Auflösung, helles Bild)
– Objektive mit Deckglaskorrektur
Quelle: http://www.microscopyu.com/
Beleuchtungsmethoden
•
•
Hellfeld (linkes Beispiel)
– Objekt wird durchstrahlt, direktes Licht trifft ins Objektiv
Dunkelfeld (rechtes Beispiel)
– Objekt wird durchstrahlt, direktes Licht trifft aber nicht ins Objektiv.
Deshalb sind nur diejenigen Punkte im Bild zu sehen, die Streuung oder
Beugung verursachen
Stereomikroskop
•
•
5.23
5.24
Geräteklasse der Auflichtmikroskope
Stereomikroskope arbeiten mit zwei getrennt verlaufenden Strahlengängen
Quelle: http://www.microscopyu.com/
Phasenkontrastmikroskopie
•
5.25
Prinzip:
– Manche Objekte verändern die Amplitude des Lichtes kaum: Schlechter
Kontrast
– Dafür ändern solche Objekte oft die Phase des Lichts („Phasenobjekte“)
– Abschwächen des direkten Lichtes und Phasenänderung um π/2 ergibt
destruktive Interferenz mit gebeugtem Licht vom Objekt
Quelle: http://www.microscopyu.com/
Fluoreszenzmikroskopie
•
5.26
Prinzip:
– Objekt wird mit Licht einer bestimmten spektralen Verteilung beleuchtet
(meist im Blauen oder UV)
– Fluoreszierende Stoffe leuchten auf
– Mit einem geeigneten Filtersatz wird die viel hellere
Anregungswellenlänge geblockt
Quelle: http://www.microscopyu.com/
Konfokalmikroskopie
•
•
•
5.27
Prinzip:
– Anregungslicht in die Probe hineinfokussiert (meist Laser)
– Licht aus diesem Fokus wird durch das gleiche Objektiv auf eine
Lochblende abgebildet und gelangt von dort auf einen Detektor
Durch konfokalen Aufbau und Lochblenden z-Auflösung hoch
xy-Auflösung identisch einem Lichtmikroskop
Quelle: http://www.microscopyu.com/
Nahfeldmikroskopie
•
•
5.28
Prinzip:
– Objektausschnitt wird durch eine sehr kleine Öffnung (kleiner als die
Wellenlänge) und aus einer sehr kurzen Entfernung beleuchtet
– Detektion im Fernfeld
– Objekt muss „abgescannt“ werden (Rastermikroskop)
Erlaubt 100 mal bessere xy-Auflösung als mit einem Lichtmikroskop
Kohlenstoff-Nanoröhren
A.
Lichtmikroskop
B.
Nahfeldmikroskop
Quellen: http://www.fz-rossendorf.de/
http://www.olympusmicro.com/
Am LTI
•
•
•
•
5.29
Lichtmikroskop (Hell- und Dunkelfeldbeleuchtung)
Phasenkontrastmikroskopie
Fluoreszenzmikroskopie
Konfokalmikroskopie
550
5
500
450
10
400
15
350
20
300
250
25
30
200
5 µm
150
5
10
15
20
25
30
Fragensammlung
•
•
•
•
•
•
•
•
•
5.30
Was ist Vergrößerung?
Wie funktioniert eine Lupe?
Wie funktioniert ein Mikroskop?
Welche Auswirkungen haben Blenden auf ein optisches System?
Wie kann man das Auflösungsvermögen eines Mikroskops verbessern?
Welche Abbildungsfehler treten bei Spiegeln auf?
Welche Abbildungsfehler treten bei Linsen auf und wie korrigiert man diese?
Nenne die zwei gängigen Belichtungsmethoden bei der Lichtmikroskopie!
Zähle die wichtigsten Mikroskope, die auf Licht basieren, auf!
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