Befall mit dem Kleinen Bienenbeutenkäfer (Aethina

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Befall mit
dem Kleinen
Bienenbeutenkäfer
(Aethina tumida)
Am 7. Oktober 2004 wurde von der
EU-Kommission bestätigt, dass der
Kleine Beutenkäfer (Titelbild) in Spanien nachgewiesen wurde.
Das Ursprungsgebiet des Käfers ist
Südafrika. 1998 wurde er erstmals außerhalb seines natürlichen Verbreitungsgebietes in Florida, USA, festgestellt. Mittlerweile ist er in mindestens
25 Staaten der USA verbreitet.
Ernährung
Die Larven des Kleinen Beutenkäfers
fressen in erster Linie Pollen und Honig,
während erwachsene Käfer die Bienenbrut bevorzugen. Der Käfer ist aber
auch außerhalb des Bienenvolkes überlebensfähig. Alternative Nahrungsquellen sind Südfrüchte wie Zuckermelonen, Bananen, Orangen usw.
Morphologie
Geruch
Die Eier sind weißlich, rund 1,4 mm
lang und ¼ mm breit (2/3 der Größe
von Bieneneiern). Die Weibchen legen
ihre Eier in unregelmäßigen Gelegen
praktisch überall hin, bevorzugen jedoch kleine Spalten und Ritzen. Die
Größe der Gelege schwankt zwischen
1 und 200 Eiern.
Die Larven des Käfers sorgen für eine
Fermentierung des Honigs, der zusammen mit dem Kot der Larven den
typischen, fauligen Geruch von befallenen Völkern ergibt. Bei starkem Befall ist dieser z.T. schon vor dem Öffnen der Beute zu bemerken.
Die Larven (Abb. 1) sind ebenfalls weißlich (häufig mit einem bräunlichen
Film aus Kot und fermentiertem Honig
überzogen) und bis zu 1,2 cm lang.
Die Käfer sind unmittelbar nach dem
Schlupf von rötlicher Farbe und werden später dunkelbraun bis schwarz.
Die Weibchen (Länge: 5,3 mm, Breite:
3,3 mm) sind meistens etwas größer als
die Männchen (Länge: 5,1 mm, Breite:
3,2 mm).
Bekämpfung
In den USA wurden anfangs vor allen
Dingen chemische Bekämpfungsmethoden eingesetzt, wie das Räuchern
der Beuten, das Tränken des Bodens vor
den Bienenständen mit chemischen
Mitteln und mit Coumaphos imprägnierten Plastikstreifen (“Checkmite”).
Trotzdem wurde die Ausbreitung des
Kleinen Beutenkäfers nicht verhindert.
Prophylaxe
Rückstände im Wachs und Honig und
die teilweise Bienengefährlichkeit der
Mittel zur Bodenbehandlung haben
inzwischen zu einer anderen Strategie
geführt. Jetzt wird mehr auf betriebliche Maßnahmen gesetzt:
Abb. 1. Larve in der Erde vor dem Flugloch.
32 GROSSTIERPRAXIS 12/2004
• Verlassen von alten Bienenständen.
• Hygiene am Bienenstand und in den
Betriebsräumen.
• Sofortiges Schleudern der Honigzargen, wenn sie in den Imkereibetrieb kommen.
• Kein Wabentausch zwischen Völkern.
• Selektion auf Putztrieb.
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