Grüner Tee (Camellia sinensis)

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Grüner Tee (Camellia sinensis)
Substanz und Vorkommen
Die Teepflanze wird seit mehreren tausend Jahren in China angebaut. Im 6. Jahrhundert v. Chr. wurde eine neue
Variante der Verarbeitung von Tee hervorgebracht, die zu Grünem Tee führte. Im 8. Jahrhundert v. Chr.
brachten buddhistische Mönche den Tee von China nach Japan.
Grüner Tee enthält viele sekundäre Pflanzenstoffe, unter anderem so genannte Polyphenole mit antioxidativen
Eigenschaften. Die größte Gruppe der Polyphenole stellen die Catechine dar, zu denen Epigallocatechin-3-Gallat
(EGCG) gehört.
Wie wirkt die Substanz?
Untersuchungen an asiatischen Bevölkerungsgruppen, die Grünen Tee in großen Mengen konsumieren, wurden
mehrfach unternommen, um die vorbeugenden Eigenschaften von Grünem Tee nachzuweisen. Die Ergebnisse
waren nicht eindeutig, jedoch überwiegend positiv.
Zahlreiche Labor- und Tierexperimente zeigten, dass der Substanz EGCG auch in der Tumorbehandlung eine
Rolle zukommen kann. EGCG hemmt verschiedene Stoffwechselwege in Tumorzellen. Hierdurch kommt es zu
einer geringeren Vermehrung der Tumorzellen und zu ihrem Absterben. Auch die Gefäßbildung in Tumoren und
für die Metastasenbildung wichtige molekulare Schritte werden durch EGCG unterdrückt. Im Reagenzglas
konnte gezeigt werden, dass EGCG die Wirkung einiger Chemotherapiemittel unterstützen kann,
möglicherweise auch die einer Bestrahlung. EGCG bindet an den Östrogen-Rezeptor und führt zu seiner
Aktivierung. Wir wissen noch nicht, ob dadurch eine Wachstumsstimulation von hormonsensiblen Tumorzellen
z.B. bei Brustkrebs ausgelöst werden kann.
Patientinnen mit Brustkrebs dürfen nach bisherigen Untersuchungen Grünen Tee ohne Bedenken trinken. Eine
Beobachtung bei mehr als 1 000 Patientinnen beschreibt eine Senkung der Rückfallrate in frühen Stadien. Im
fortgeschrittenen Tumorstadium ergab sich weder ein positiver noch ein negativer Effekt. Zur Therapie von
Tumorpatienten mit Grünem Tee wurde bisher nur eine Studie veröffentlich: Patienten mit Prostatakarzinom
erhielten einen Extrakt aus Grünem Tee. Der Tumormarker PSA nahm zwar kurzzeitig bei einigen Patienten ab,
insgesamt zeigte sich jedoch keine Besserung. In der gegebenen hohen Dosierung kam es bei einem großen Teil
der Patienten zu Nebenwirkungen, ähnlich einer Koffeinvergiftung (Übelkeit, Erbrechen, Schlaflosigkeit,
Erschöpfung, Durchfall, Bauchschmerzen und Verwirrung).
Was empfiehlt Ihr Arzt?
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Grundsätzlich ist das Trinken von Grünem Tee zur Prävention und auch nach einer Erkrankung sinnvoll. Dabei
sollten möglichst Teesorten ohne Pestizidbelastung ausgewählt werden. Ob die Einnahme von hochdosiertem
Extrakt in Tablettenform sinnvoll ist, kann noch nicht entschieden werden.
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