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WundForum
Das Magazin für Wundheilung und Wundbehandlung
Allgemeine Prinzipien der
Versorgung akuter
traumatischer Wunden
Heft 3 / 2010 – 17. Jahrgang
Optimales Wundmilieu bei Granulation und
Epithelisierung durch HydroTac – eine Anwendungsbeobachtung
Image Source / Corbis
Abstracts von
ausgewählten Artikeln des
HARTMANN WundForum
Jannasch, Olof, Tautenhahn, Jörg, Lippert, Hans
Allgemeine Prinzipien der Versorgung akuter traumatischer Wunden
WundForum 3/2010, Jahrg. 17, 9 – 21
Dieser Artikel beschreibt sehr detailliert das Wundmanagement traumatischer Wunden: Beginnend mit
einem kurzen Abriss über die geschichtliche Entwicklung der Wundbehandlung der Antike bis hin zur aktuellen differenzierten operativen Versorgung traumatischer Wunden, die heute den Behandlungsstandard
darstellen.
Akute Wunden werden entsprechend ihrer Entstehung,
Tiefe sowie der Ausdehnung des Defektes in verschiedene Arten unterschieden:
– Mechanische bzw. traumatische Wunden
– Thermische, radiogene und chemische Wunden
– Primäre Infektionen
Mechanische Wunden entstehen durch die unterschiedlichsten Kraft- und Gewalteinwirkungen und
umfassen z.B. die geplant gesetzte Operationswunde,
die zufällig entstandene Unfallwunden oder auch die
verstümmelnde kriegsbedingte Wunden.
Die Versorgung traumatisch bedingter, akuter Wunden
provisorische Wundversorgung
 ggf. Schockbehandlung
 Blutstillung
 Notverband
 ggf. Ruhigstellung
 Transport in Klinik
definitive Wundversorgung
 Wundrevision
 Débridement
 Entscheidung Wundverschluss
Wundverschluss
primär / verzögert primär
Verband zur Aufnahme von Wundexsudat, zur Unterstützung der Reinigung, zum Schutz vor Sekundärinfektionen und zum Erhalt der Wundruhe
sekundär
Thermische, radiogene und chemische Wunden
entstehen durch Einwirkungen von Hitze und Kälte,
gewebeschädigende Strahlen, Säuren oder Laugen.
Sie weisen je nach Dauer, Einwirkungszeit der verschiedenen Medien sowie der Höhe der Temperatur
Gewebezer­störungen unterschiedlicher Art auf.
Auch bakterielle Einflüsse können als Entstehungsursachen von Wunden, die einer sachgerechten Be­handlung bedürfen, in Frage kommen. So zählen
u.a. Abzesse und Furunkel zu dieser Art primärer
Infektionen.
.
Ziel jeder Wundversorgung bzw. –behandlung ist es,
den Organismus zu unterstützen, frühstmöglich eine
morphologie- und funktionsgerechte Regeneration
bzw. Reparation des geschädigten Gewebes herbeizuführen. Die Autoren zeigen in dieser Publikation
weiterhin die Arten der Wundversorgung, wobei unterschieden wird zwischen der provisorischen und der
definitiven Wundversorgung. Zur definitiven Wundversorgung zählen die Wundrevision, das Wunddébridement sowie der Wundverschluss.
feuchte Wundbehandlung zur Konditionierung
späterer Verschluss durch Sekundärnaht, Spontanepithelisierung, Hauttransplantation, plastisch-chirurgische Verfahren
Neben der übersichtlichen Darstellung von Wundarten
und Wundversorgung werden in dieser Arbeit die wichtigsten Verletzungsmuster und -mechanismen mit ihren
Besonderheiten dargestellt:
Schürfwunden
Stichwunden
Risswunden
Quetschwunden
Décollement (Ablederung)
Bisswunden
Verbrennungen
Verätzungen
Schnittwunden
Pfählungswunden
Platzwunden
Schussverletzungen
Amputationen
Abzesse und Furunkel
Erfrierungen
Darüber hinaus werden die Behandlungsmaßnahmen
und Möglichkeiten der Wundversorgung beschrieben,
angefangen bei den erforderlichen Notfallmaßnahmen
bis hin zur Beschreibung der Aufgaben des Wund- und
Fixierverbandes im Rahmen einer Primärversorgung.
Die nachfolgende tabellarische Übersicht zeigt
anschaulich den Ablauf der Versorgung traumatisch
bedingter, akuter Wunden.
1
Kaspar, Daniela,
Optimales Wundmilieu bei Granulation und Epithelisierung durch HydroTac –
eine Anwendungsbeobachtung,
HARTMANN WundForum 3/2010, Jahrg. 17, 22 – 26
In einer multizentrischen Anwendungsbeobachtung
wurden die wundheilungsfördernde Wirkung, die Verträglichkeit und die Handhabung der Schaumstoffauflagen HydroTac und HydroTac comfort im Praxisalltag
untersucht.
Behandelt wurden 270 Patienten mit chronischen
Wunden, wie Bein- und Dekubitalulzera, und akuten
Wunden, darunter traumatische und Verbrennungswunden. Die Wunden bestanden bei der Einschlussuntersuchung im Mittel drei Monate. Bereits nach
durchschnittlich neun Behandlungstagen war eine Verbesserung des Wundstatus zu beobachten. Der Anteil
an Epithelgewebe vergrößerte sich von 16% auf 28%,
und gleichzeitig reduzierte sich die Wundgröße. Hautschädigungen der Wundumgebung gingen von 71%
auf 46% zurück.
Insgesamt waren Therapeuten und Patienten mit der
Behandlung mit HydroTac und HydroTac comfort sehr
zufrieden. Neben dem Gesamteindruck bewerteten die
Behandler die Produkteigenschaften in den meisten
Fällen mit „sehr gut“ oder „gut“. Dabei kamen neben
den guten mechanischen Eigenschaften und der guten
Hautverträglich besonders das leichte Entfernen der
Wundauflage beim Verbandwechsel und die leichte
Handhabung zum Tragen.
Auch bei den Patienten stieß die Behandlung mit
HydroTac und HydroTac comfort auf hohe Akzeptanz. Mehr als 90% der Patienten hatten einen sehr
guten oder guten Gesamteindruck, wobei neben
dem Tragekomfort und der Verträglichkeit das reduzierte Schmerzaufkommen beim Verbandwechsel eine
wesentliche Rolle spielten.
Nachfolgend wird exemplarisch das therapeutische
Ergebnis einer HydroTac-Anwendung bei einer postoperativen Wundheilungsstörung (Wunde aufgrund
einer postoperativen Infektion nach Clavicularfraktur).
PAUL HARTMANN AG
89522 Heidenheim
2
Fallbeispiel: Postoperative Wundheilungsstörung
55 Jahre alter Patient in mäßiger Allgemeinverfassung,
limitierte Mobilität, starker Raucher; die Wunde entstand durch eine postoperative Infektion nach operativer Versorgung (Clavicularfraktur); die Wunde war
vereitert und schmerzhaft, das Schlüsselbein lag offen;
Größe 4,2 x 0,6 cm. Die Wunde wurde solange tamponiert, bis sich Granulationsgewebe über dem Schlüsselbein bebildet hatte.
Am 12.04.2010 wurde auf die Versorgung mit HydroTac comfort umgestellt, da es einfach zu applizieren ist
und durch den umlaufenden Kleberand keine Fixierung
benötigt. Der Verbandwechsel verlief schmerzlos.
Unter HydroTac comfort bildete sich weiteres qualitativ gutes Granulationsgewebe (Abb. 2c), die Wunde
kontrahierte und epithelisierte rasch (Abb. 2d). Innerhalb von 17 Tagen war die Wunde komplett abgeheilt
(Kausistik F. Meuleneire, Belgien)
2a
2b
2c
2d
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