waldbewirtschaftung, holznutzung und klimaschutz – ein siegerteam

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WALDBEWIRTSCHAFTUNG,
HOLZNUTZUNG UND KLIMASCHUTZ –
EIN SIEGERTEAM
SC DI GERHARD MANNSBERGER
DER KLIMAWANDEL IST REALITÄT
Ø  Seit Beginn systematischer Messungen im Jahr 1861 stieg die global
gemittelte Temperatur um 0,6 (+/- 0,2) Grad Celsius.
Mit 1,8 Grad fällt der Anstieg in Österreich deutlich stärker aus.
Ø  Experten des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change)
erwarten bis zum Jahr 2100 im Vergleich zu 1990 eine weitere globale
Temperaturerhöhung um 1,4 bis 5,8 Grad Celsius. Im Alpenraum ist
mit einer stärkeren Erwärmung als im globalen Mittel zu rechnen.
Ø  Waldökosysteme sind vom Klimawandel besonders betroffen, da sie
sehr langlebig und daher nur langsam anpassungsfähig sind.
Ø  Auf oberster politischer Ebene ist man übereingekommen, alles daran zu
setzten, den weiteren Temperaturanstieg auf 2 Grad Celsius zu
beschränken.
NACHHALTIGE WALDBEWIRTSCHAFTUNG IN
ÖSTERREICH
Ø  Beitrag des Waldes zum Klimaschutz ist wesentlich: Wälder sind samt
ihrer Böden die wichtigsten (heimischen) Kohlenstoffspeicher
Ø  Ein wesentlicher Schlüssel ist die nachhaltige Waldbewirtschaftung
und die bestmögliche Substitution nicht-nachhaltiger Materialien und
Rohstoffe durch Holz.
Ø  Mit der Österreichischen Waldinventur steht ein periodisches,
unabhängiges und umfassendes Monitoring-System zu Verfügung.
Ø  Neben der Sicherstellung der Nachhaltigkeit aufgrund gesetzlicher
Vorgaben bestehen ergänzende freiwillige Ansätze wie insbesondere
Zertifizierungen (z. Bsp. PEFC), der Österreichische Walddialog &
Förderungen LE2020..
KEINE ZUSÄTZLICHEN
NACHHALTIGKEITSKRITERIEN ERFORDERLICH
Ø  Obwohl eine nachhaltige Waldbewirtschaftung innerhalb der
Europäischen Union Standard ist, gibt es immer wieder Vorstöße für
zusätzliche Nachhaltigkeitskriterien auf übernationaler Ebene.
Ø  So hat beispielweise die EU-Kommission Ende des Vorjahres einen
Richtlinienvorschlag für feste Biomasse vorgelegt.
Ø  Österreich hat sich gemeinsam mit den anderen holzreichen Ländern
massiv dagegen ausgesprochen.
Ø  In Österreich werden derzeit – nach Abzug des „natürlichen Abgangs“ rund drei Viertel des jährlichen nachhaltigen Holzzuwachses
geerntet. Im europäischen Durchschnitt sind die Nutzungsreserven noch
deutlich höher.
Ø  Der gemeinsame Widerstand hat schlussendlich Früchte getragen: die
Kommission hat ihren Vorschlag nicht weiter verfolgt, kommt aber jetzt
über die Hintertür (EU-Forststrategie).
NUTZUNGSRESERVEN IM
ÖSTERREICHISCHEN WALD
Ø  Überblick des zukünftigen Nutzungspotentials unter Einhaltung aller
Nachhaltigkeitsaspekte => „Holz- und Biomasseaufkommensstudie
für Österreich“.
Ø  Ziel der Studie war es, die im österreichischen Wald verfügbare
oberirdische Holz- und Biomasse, ihre Veränderung und die
nachhaltig nutzbaren Mengen bis zum Jahr 2020 unter
Zugrundelegung versch. Szenarien abzuschätzen. Berücksichtigt
wurden wirtschaftliche, ökologische und naturschutzrechtliche
Nutzungseinschränkungen.
Ø  Ergebnisse der Studien zeigen ein beudeutendes Nutzungspotential.
Dieses beträgt in einem Maximalszenario bis zu 31,1 Millionen
Erntefestmeter inklusive Rinde, Äste und Nadeln.
NUTZUNGSRESERVEN IM
ÖSTERREICHISCHEN WALD
NUTZUNGSRESERVEN IM
ÖSTERREICHISCHEN WALD
Ø  Unterlegt man ein – bei allen Unsicherheiten – aus heutiger Sicht
realistisches Szenario, kann von einer jährlichen Zusatzmenge von rund
vier Millionen Erntefestmeter-Äquivalenten ausgegangen werden.
Ø  Bezugsgröße für diese Zusatzmenge ist die bisherige Holznutzung laut
Waldinventur 2007/2009. Das sind somit rund 20-22 Mio. Efm/Jahr
ohne Rinde, Äste und Nadeln nachhaltiges Gesamtpotenzial.
Ø  Für die Erreichung der verpflichtend übernommenen Klimaschutz- und
Erneuerbare-Energie-Ziele ist ein weitgehendes Ausschöpfen der
potentiellen Nutzungsreserven unumgänglich.
WALDBEWIRTSCHAFTUNG, HOLZNUTZUNG UND
HOLZVERWENDUNG ALS SCHLÜSSELELEMENTE DES
KLIMASCHUTZES
Ø  Nach dem Kyoto Protokoll hat Österreich in der Periode 2008-2012
gemäß der EU-internen Lastenaufteilung ein Emissionsreduktionsziel
von 13% gegenüber 1990.
Ø  Gemeinsam mit der EU geht Österreich jedoch einen Schritt weiter und
verfolgt gemäß dem Klima- und Energiepaket der Europäischen
Union in der Periode 2013-2020 eine Emissionsreduktion für die
Sektoren außerhalb des Emissionshandels von 16 Prozent gegenüber
2005.
Ø  Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und Bereitstellung von Holz
als Bau- und Werkstoff sowie als Energieträger sind unabdingbar zur
Erreichung dieser Ziele.
WALDBEWIRTSCHAFTUNG, HOLZNUTZUNG UND
HOLZVERWENDUNG ALS SCHLÜSSELELEMENTE DES
KLIMASCHUTZES
Ø  Im Gegensatz dazu in einem bewirtschafteten Wald Holz vor Eintritt
von Zerfallsprozessen entnommen.
Ø  Durch die Holznutzung und die Weiterverarbeitung in langlebige
Produkte wird das Kohlendioxid nicht sofort in die Atmosphäre
abgegeben, sondern bleibt bis zum Ende der Nutzungsdauer im Holz
gespeichert.
Ø  Die Nettospeicherung von bewirtschafteten Wäldern ist daher auch
höher als in einem nicht bewirtschafteten Wald.
Ø  Langlebige Holzprodukte speichern nicht nur Kohlenstoff über lange
Zeiträume, sondern sparen auch Energie im Vergleich zur Herstellung
vergleichbarer Produkte aus anderen Materialien. Es kann grob gesagt
werden, dass jeder Kubikmeter Holz, der als Ersatz für andere Baustoffe
dient, Emissionen in der Höhe von rund zwei Tonnen CO2 einspart.
VORRATSENTWICKLUNG LT. ÖSTERR. WALDINVENTUR
Mio Vfm
1200
Österreichische Waldinventur - Vorratsentwicklung seit 1961
1.135
1.095
1100
972
1000
934
900
800
988
827
780
700
600
61/70
71/80
81/85
86/90
92/96
00/02
07/09
Quelle: BFW
Der Holzvorrat in den österreichischen Wäldern ist in den vergangenen 50 Jahren
trotz verstärkten Holzeinschlags um etwa 45 % gestiegen.
ZUWACHS DER WALDFLÄCHE LT. ÖSTERR.
WALDINVENTUR
Auch die österr. Waldfläche befindet sich im Zunehmen, sodass in einigen Jahren
die Hälfte der Staatsfläche von Wald bedeckt sein könnte.
KOHLENSTOFFBILANZ WALDWIRTSCHAFT
SUBSTITUTIONSEFFEKTE DURCH ENERGETISCHE
VERWERTUNG VON HOLZ
Umlegung auf die Fläche – ein einfaches Beispiel: •  300 ha Urwald mit idealer Altersklassenverteilung (1ha ein Jahr alt, 1ha zwei Jahre alt,.... 1ha 300 Jahre alt) hat
in Summe über alle Bestände keine Auswirkungen auf die CO2-Menge in der Atmosphäre (ist CO2 neutral) und
somit keine Senkenleistung (C-Abgabe und C-Aufnahme hier in der Graphik auf CO2 -Äquivalente umgerechnet
heben sich auf, Substitutionseffekte fehlen). 146/300= 0,5 t CO2/ha und Jahr ≈ +/– 0 t CO2/ha und Jahr. •  300 ha Wirtschaftswald mit idealer Altersklassenverteilung (1/2 Umtriebszeit bedeutet 2 ha je Altersklasse) hat
aufgrund von Substitutionseffekten (Ersatz von fossilem C) einen positiven Effekt. Die in der Abbildung
dargestellte Senkenleistung (CO2-Äquivalent, grüne Linie) beträgt in Summe ca. 1.603 t CO2 = 5.34 t CO2/ha
und Jahr. Im Gegensatz zum Urwald wird C bzw. CO2 nicht durch Zersetzungsprozesse freigesetzt (siehe rote
Linie), sondern geerntet und im Zuge der energetischen Nutzung an die Atmosphäre abgegeben. Quelle: Hasenauer, eigene Berechnungen, Substitutionseffekte bei Ersatz von Heizöl durch Buchenbrennholz, Substitutionseffekte durch
die stoffliche Nutzung von Holz und Zwischenspeichereffekte von Kohlenstoff in Holzprodukten sind nicht dargestellt. Unterschiedliche
CO2-Emissionen der Brennstoffe wurden berücksichtigt. Umrechnung von C in CO2 entspricht dem Verhältnis 12:44.
WALDBEWIRTSCHAFTUNG, HOLZNUTZUNG UND
HOLZVERWENDUNG ALS SCHLÜSSELELEMENTE DES
KLIMASCHUTZES
Ø  Laut Berechnungen der Universität für Bodenkultur Wien wird im
Gegensatz dazu in einem bewirtschafteten Wald Holz vor Eintritt von
Zerfallsprozessen entnommen.
Ø  Durch die Holznutzung und die Weiterverarbeitung in langlebige
Produkte wird das Kohlendioxid nicht sofort in die Atmosphäre abgegeben,
sondern bleibt bis zum Ende der Nutzungsdauer im Holz gespeichert.
Ø  Die Nettospeicherung von bewirtschafteten Wäldern ist daher auch
höher als in einem nicht bewirtschafteten Wald.
Ø  Langlebige Holzprodukte speichern nicht nur Kohlenstoff über lange
Zeiträume, sondern sparen auch Energie im Vergleich zur Herstellung
vergleichbarer Produkte aus anderen Materialien. Es kann grob gesagt
werden, dass jeder Kubikmeter Holz, der als Ersatz für andere Baustoffe
dient, Emissionen in der Höhe von rund zwei Tonnen CO2 einspart.
WALDBEWIRTSCHAFTUNG, HOLZNUTZUNG UND
HOLZVERWENDUNG ALS SCHLÜSSELELEMENTE DES
KLIMASCHUTZES
Ø  Auch können Holzprodukte am Ende ihres Verwendungszweckes noch
meist energetisch genutzt werden. Dies wiederum trägt zur weiteren
Einsparung fossiler Energieträger bei.
Ø  Bei der Verbrennung von Holz entsteht zwar ebenso CO2 wie bei der
Verbrennung fossiler Brennstoffe. Der Unterschied ist jedoch ein
wesentlicher – Holz wächst nach.
Ø  Holzwachstum (=CO2-Senke) und Holzverbrennung (=CO2-Quelle)
gleichen sich aus – Holz ist somit unter der Voraussetzung, dass die
Waldbewirtschaftung nachhaltig erfolgt, als Energieträger CO2-neutral.
Ø  Im Gegensatz dazu wird bei der energetischen Nutzung fossiler Rohstoffe
zusätzliches CO2, das über Jahrmillionen unterirdisch gespeichert und
damit dem oberirdischen Kohlenstoffkreislauf entzogen war, an die
Atmosphäre abgegeben.
BEDEUTUNG DER BIOENERGIE FÜR
DIE ÖSTERR. FORSTWIRTSCHAFT
KENNDATEN ÖSTERR. FORSTWIRTSCHAFT
Ø 
Ca. 50 Prozent der Staatsfläche ist mit Wald bedeckt (Europa: 37 %)
Ø 
Holzvorrat: 1.135 Millionen Festmeter, nimmt laufend zu
Ø 
Rund 75 % des Zuwachses wird genutzt
Ø 
Prämisse der Nachhaltigkeit und der Multifunktionalität
Ø 
Besitzverhältnisse: 82 % der Waldfläche ist in privatem Eigentum, 18 % sind in
öffentlichem Besitz
Ø 
Von der Nutzung und Verwendung von Holz beziehen in Österreich rund 292.100
Menschen ein Einkommen. Jeder zehnte Österreicher arbeitet mit dem Werkstoff
Holz
Ø 
In über 172.000 Betrieben wird ein jährlicher Produktionswert von rund 12
Milliarden Euro erwirtschaftet
Ø 
Außenhandelsüberschuss der Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier 2012: 3,69
Milliarden Euro
ERNEUERBARE ENERGIE IN ÖSTERREICH
EU 27: Anteil erneuerbarer Energie am Bruttoendenergieverbrauch in %
(2009)
50,0
45,0
40,0
35,0
30,0
25,0
20,0
15,0
10,0
Ø  Im Europäischen Vergleich hat Österreich einen hohen EE-Anteil
Ø  Derzeit rund 32 Prozent
Luxemburg
Vereinigtes
Königreich
Niederlande
Zypern
Belgien
Irland
Ungarn
Tschechisch
e Republik
Griechenlan
d
Polen
Italien
Deutschland
Slowakei
Bulgarien
Frankreich
Spanien
Slowenien
Litauen
Dänemark
Rumänien
Estland
Portugal
Österreich
Finnland
Lettland
0,0
Schweden
5,0
BIOENERGIE ERSETZE FOSSILE
BRENNSTOFFE:
Seit 1990 hat sich die Verwendung von Energieholz in Österreich in etwa verdoppelt –
starke Zuwächse sind vor allem beim Einsatz von Hackgut in Heizwerken und KWKAnlagen sowie bei Pellets zu verzeichnen.
ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
Ø  Durch seine Exponiertheit und Langlebigkeit ist der Wald besonders
von Klimaveränderungen betroffen. Gleichzeitig ist er aber auch ein
Schlüssel zur Eindämmung und Bewältigung des Klimawandels.
Ø  Lösungsansatz ist der Wald dann, wenn er nachhaltig bewirtschaftet
wird, sein Zuwachs geerntet und Holz bestmöglich als Ersatz nichtnachhaltiger Materialien und Rohstoffe Verwendung findet.
Ø  Kein zielführender Ansatz wäre es, den Wald nur als
Kohlenstoffspeicher zu sehen und die Bewirtschaftung einzustellen.
Ø  Allmählich gehen immer mehr Länder diesen Weg!
à Österreich?
ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
Ø  Grundvoraussetzung zur Bewältigung des Klimaproblems ist jedenfalls
eine massive Verringerung des Ausstoßes von Kohlendioxid aus
fossilen Quellen.
Ø  Österreich ist in der glücklichen Lage, durch einen hohen Anteil
Erneuerbarer Energie schon jetzt viel zum Klimaschutz beitragen zu
können.
Ø  Ziel muss es sein, die vorhanden Reserven aller Erneuerbaren
Energiequellen – unter anderem die bessere Ausschöpfung des
nachhaltigen Holzzuwachses – zu heben.
ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
Ø  Auch andere Länder (D, Nor, Fin, S, etc.) haben schon seit Längerem
e r k a n n t , d a s s n a c h h a l t i g e Wa l d w i r t s c h a f t m i t d e n
Substitutionseffekten durch Holz (Energie, Bau, etc.) einen mehrfach
höheren Beitrag zum Klimaschutz leistet, als die reine
Unterschutzstellung.
Ø  Urwald ist überhaupt, sofern er erhalten bleibt, Co²-neutral, hat
also keine Senkenwirkung!
Ø  Demgegenüber weist der nachhaltig bewirtschaftete Wald eine
Senkenwirkung von bis zu 5t CO²/ha und Jahr auf!
Ø  Wenn man den Wirtschaftswald außer Nutzung stellt
(Wildnisgebiete), dann wird er sogar wieder zur Quelle!
VIELEN DANK FÜR IHRE
AUFMERKSAMKEIT!
SC DI GERHARD MANNSBERGER
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