Presseinformation Alkohol im Essen

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17.12.2009
Presse-Information
Alkohol im Essen
Viel Wenig gibt ein Viel
Flambierte Gans, danach ein Stück Tiramisu und
zum Kaffee die Schwarzwälder Kirschtorte. So
lässt sich’s leben. Doch für suchtkranke Menschen
gilt: Jeder Tropfen Alkohol, auch ein Rum-Aroma,
kann den Rückfall in die Sucht einleiten.
Aber nein doch – hier geht es nicht um Spaßbremsen
oder Dauernörgler, die sogar noch im Essen pulen und
nach Alkoholresten suchen. Es gibt tatsächlich
Menschen, die keinen Alkohol vertragen. Es gibt
Suchtkranke, für die jeder Tropfen den Rückfall in die
Sucht einleiten kann. Und auch eine flambierte Gans
zeigt mit dem Abkühlen einen erstaunlich hohen
Restalkoholgehalt: Gut 80 Prozent des Alkohols bleiben
nämlich nach zwei Minuten Feuerzauber erhalten.
In Deutschland gibt es rund 2,5 Millionen suchtkranke
Menschen. Einem Kleinkind gießt niemand ein Bier ein,
denn Alkohol schadet Kindern, das ist inzwischen
hinlänglich bekannt. Nun wäre da aber auch noch der
Respekt gegenüber der älteren Personengruppe, die ihn
nicht verträgt und nicht möchte. Viele Lebensmittel
enthalten Alkohol und dieser ist nicht immer erkennbar
ausgezeichnet. Er muss aber auf der Verpackung in der
Zutatenliste stehen. So manch ein Blick darauf sorgte
schon für Überraschungen:
In Speiseeis, Süßigkeiten, Konfitüren, Süßspeisen,
Kuchen und Torten kann Alkohol enthalten sein. Bei
lose verkauften Produkten wie beim Bäcker gibt es
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keine Alkohol-Auszeichnung und Restaurants
Kantinen beschreiben ebenso wenig alle Zutaten
Soßen oder Gerichte. Im Übrigen enthält
alkoholfreies Bier bis zu 0,5 Prozent Alkohol und
Malzbier ist nicht frei davon.
oder
ihrer
auch
auch
Die Liste der Nahrungsmittel mit Alkohol ist leicht
fortzuschreiben bei Fertigprodukten wie Suppen
(Cognac, Sherry, Weinbrand), Soßen (Calvados, Gin,
Rum, Wein), Fleisch- und Fischgerichten, Gemüse,
Eintopf
(Weißwein)
oder
Käsegerichten
(Bier,
Weinbrand, Weißwein). Darüber hinaus enthalten
manche Lebensmittel einen natürlichen Alkoholgehalt
wie in naturtrüben Fruchtsäften.
Kurzfristig betrachtet mag der Verzehr von Alkohol in
Speisen nichts ausmachen. Für Suchtkranke ereignen
sich Rückfälle aber nicht von einem zu anderen
Moment: Viel Wenig gibt ein Viel und Rückfälle bahnen
sich langsam und lange vor dem eigentlichen Absturz
an. Sie sind eine Kette verschiedener Ereignisse von
Fehlentscheidungen. Nicht jeder Gast ist deswegen über
ein Stückchen Torte erfreut, das zwar kein Kirschwasser
aber vielleicht Rum-Aroma erhält. „Es erfordert viel Mut,
sich zu erkundigen, ob Alkohol im Essen enthalten ist.
Daher sollte auf flapsige Kommentare wie ‚das Bisschen
schadet doch nichts’ verzichtet und das Anliegen des
Betroffenen ernst genommen werden“, ermutigt Rainer
Breuninger,
Geschäftsführer
Freundeskreise
für
Suchtkrankenhilfe, Landesverband Württemberg e.V.
Weitere Hinweise zum Thema unter
www.loleh.de/html/alkohol_in_lebensmittel.html und
www.elternwissen.com/ernahrung/rezepte-fuer-kinder/art/tipp/vorsicht-alkohol...
Die
Freundeskreise
für
Suchtkrankenhilfe,
Landesverband Württemberg e.V. bestehen aus 120
Freundeskreisen. Rund 700 ehrenamtliche Mitarbeiter
engagieren sich in 280 Gesprächsgruppen um 3.500
Gruppenteilnehmer.
Gemeinsames
Ziel
ist
eine
zufriedene und suchtmittelfreie Lebensgestaltung.
Weitere Informationen unter www.freundeskreisesucht-wuerttemberg.de oder per Telefon in der
Geschäftsstelle des Landesverbandes: 07337/3778
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