Die Alkoholkrankheit besser verstehen

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Ö1 macht Schule.
Ein Projekt von
Die Alkoholkrankheit besser verstehen
Radiodoktor - Medizin und Gesundheit
Moderation: Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos
Sendedatum: 12. September 2011
Länge: 35 Minuten
Fragen und Antworten
1. Wie viele alkoholkranke Menschen gibt es aktuell zirka in Österreich?
Zirka 300 000 Menschen.
2. Wie viele der erwachsenen Männer bzw. Frauen konsumieren regelmäßig Alkohol in
gesundheitsschädigendem Ausmaß?
Ein Drittel der Männer und ein Fünftel der Frauen.
3. Wie hoch ist der Anteil der Alkoholkranken innerhalb der EU?
Zirka sechs Prozent.
4. Wie definiert man Alkohol-Abhängigkeit?
Eine Unfähigkeit mit der Substanz Alkohol umzugehen, man kann das Weitertrinken nicht mehr
steuern.
5. Wie viel Alkohol muss man täglich konsumieren, um laut aktueller Richtlinien, als alkoholkrank
zu gelten?
Männer: 40g, das entspricht zwei großen Bier
Frauen: 20g, das entspricht einem großen Bier
6. Was sind die häufigsten Erkrankungen in Folge erhöhten Alkoholkonsums?
Folgeschäden der Leber (Fettleber, Leberzirrhose, Leberkrebs), Verdauungsprobleme,
Bauchspeicheldrüsenentzündung, Diabetes, Gehirnschädigung, Herzschwäche, verminderte
Fruchtbarkeit, Missbildung bei Neugeborenen
7. Wie lang muss man in erhöhtem Ausmaß Alkohol konsumieren, damit es zu Schädigungen
kommen kann?
Das ist Individuell sehr unterschiedlich, aber im Durchschnitt zirka 10 Jahre.
8. Warum vertragen Frauen meist weniger Alkohol als Männer?
Das hat mit dem Enzymbesatz zu tun. Die für den Alkoholabbau zuständigen Enzyme in der
weiblichen Leber arbeiten einfach langsamer.
9. Warum werden so viele Menschen alkoholkrank? Was führt zum Alkoholismus?
Meist ist Depression eine der Ursachen, Alkohol unterdrückt vorübergehend Ängste.
© Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / Mag. Johannes Töglhofer
Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt.
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10. Gibt es Gesellschaften, in denen es gar keine Suchtproblematik gibt?
Nein, gibt es nicht. Es scheint in der Natur des Menschen zu liegen, dass er zu irgendwelchen
Suchtmitteln greift, wenn er schwierige Lebenssituationen zu meistern hat.
11. Verhilft der gesunde Konsum bestimmter Rotweinsorten tatsächlich zu hohem Alter?
Wein, in geringen Mengen konsumiert, kann sich tatsächlich positiv auf das Herz-Kreislauf System
auswirken.
12. Was sind erste Anzeichen für eine Abhängigkeit?
Verwendet man den Alkohol zu einem bestimmten Zweck, z.B. um etwas zu feiern, ist das völlig in
Ordnung; verwendet man den Alkohol etwa um Ängste zu „ertränken“, wird es gefährlich.
13. Wird Alkohol zu gut beworben? Würden höhere Preise und weniger Werbung die Zahl der
Alkoholkranken reduzieren?
Im Sinne der Prävention: ja. Wenn jemand aber schon abhängig ist, ist der Preis egal.
14. Gibt es aktuell neue Therapieansätze?
Das Abkommen vom Abstinenz-System. Das schrittweise Absetzen der Alkoholmengen bringt
bessere Therapieerfolge.
15. Warum weicht man von der absoluten Abstinenz ab?
Die Erfolge blieben oft aus, und die Rückfall-Raten waren sehr hoch.
16. Gibt es eine Faustregel, um auszutesten, ob man alkoholkrank ist oder nicht?
Wenn man vier Tage ohne Alkohol auskommt, ist man noch im „grünen Bereich“.
© Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / Mag. Johannes Töglhofer
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