Titel Anlage eines Herkunftsversuchs zur Prüfung der Anbauwürdigkeit von Schwarzkiefernherkünften (Pinus nigra) in Bayern angesichts zukünftiger Klimaänderungen Projektleitung/Bearbeiter: Gerhard Huber, (ASP)/ Siegfried Krause, Eva Cremer (Genetik-Labor) Kurzbezeichnung: Eignung von Schwarzkiefern-Herkünften unter veränderten Klimabedingungen Projektlaufzeit: 01.05.2008 – 31.12. 2011 Ziel des Projektes: Ziel des Projektes ist es zu untersuchen, welche der Schwarzkiefernherkünfte aus dem gesamten natürlichen Verbreitungsgebiet unter trockenen und warmen Klimabedingungen, wie sie zukünftig vermehrt zu erwarten sind und bei gleichzeitigem Auftreten von Winterkälte und Frostereignissen in Bayern, für den Anbau geeignet sind. Kurzfassung: Wälder sind hochgradig vom Klima abhängige Ökosysteme. Der Klimawandel wird sich daher auf den Wald und die Forstwirtschaft auswirken. Klima-Experten gehen davon aus, dass die Sommer heißer werden und dass auf vielen Standorten die Bodenfeuchte zurückgehen wird. Pinus nigra ist eine trockentolerante Baumart, die durch den Klimawandel begünstigt wird. Die Schwarzkiefer ist eine Baumart des südlichen und südöstlichen Europas, die geeignet ist auf mäßig trockenen bis trockenen Standorten auch in Bayern gute Wuchsergebnisse zu erzielen. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Schwarzkiefer ist sehr zerklüftet und erstreckt sich von Teilen Österreichs, dem Balkan bis nach Griechenland und der Türkei, nach Kalabrien in Italien, Korsika und Spanien. Dies wird auf die geringe Konkurrenzkraft gegenüber anderen Baumarten wie Buche und Tanne zurückgeführt. Ein erfolgreicher forstwirtschaftlicher Anbau der Schwarzkiefer in Bayern unter veränderten Klimabedingungen ist jedoch nur sinnvoll, wenn genaue Kenntnisse über das Wuchsverhalten der Herkünfte vorliegen, so dass wissenschaftlich fundierte Herkunftsempfehlungen für den Anbau in Bayern möglich sind. Durch die Wahl der Versuchsstandorte mit trockenen und warmen Klimabedingungen können Verhältnisse zugrunde gelegt werden, wie sie zukünftig auf größerer Fläche in Bayern von den Klimaexperten vorausgesagt werden Die Schwarzkiefer kommt in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet auch im Übergang zum ariden Klimabereich vor. Diese große Klimatoleranz („Klimapuffer“) und die bisherigen Erfahrungen beim Anbau in Bayern unterstreichen, dass die Schwarzkiefer zu den möglichen zukünftigen Baumarten gehören wird, die unter den veränderten Klimabedingungen erfolgreich angebaut werden können. Der Schwarzkiefern-Herkunftsversuch soll 25-35 wüchsige Herkünfte aus dem gesamten natürlichen Verbreitungsgebiet sowie akklimatisierte Herkünfte aus Bayern und dem sonstigen Bundesgebiet umfassen. Als Versuchsflächen sollen trockene Standorte auf der Fränkischen Platte, in der Oberpfalz und im Tertiär Hügelland ausgewählt werden.