L`ARCHE NOAH SEALTH - SEATTLE IN WASHINGTON Programm

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 L'ARCHE NOAH SEALTH - SEATTLE IN WASHINGTON
Programm
Internationaler Jugendfreiwilligendienst
Arbeitsfeld
Arbeit mit Menschen mit Behinderung
Land
USA
Lage
Seattle, Washington
Anzahl der Plätze
1
Projektdauer
12 Monate
Projektbeschreibung
Die Arche ist eine christliche Lebensgemeinschaft von Menschen mit
(Hintergrund-
geistiger und mehrfacher Behinderung, hauptamtlichen
informationen, Ziele,
MitarbeiterInnen und Freiwilligen. Ziel ist es, sich gegenseitig zu
Arbeitsbereiche)
unterstützen und voneinander zu lernen. Für das Zusammenleben hat
die Arche drei Häuser in Zentrumsnähe, die 13 BewohnerInnen ein
Zuhause bieten. Alle Wohngemeinschaften werden von
hauptamtlichen MitarbeiterInnen geleitet. Die Freiwilligen leben mit
den BewohnerInnen in den Häusern, in denen sie tätig sind, in
eigenen Räumlichkeiten.
Schon immer spielen Freiwillige, in der Arche "Assistants" genannt,
eine wichtige Rolle. Sie unterstützen die BewohnerInnen im Alltag und
bringen mit ihrer Tatkraft, Motivation und Spiritualität frischen Wind in
die Gemeinschaft. Ein wichtiges Ziel der Arche ist die gesellschaftliche
Inklusion der BewohnerInnen. Allen wird die Möglichkeit gegeben, ihre
Spiritualität auszuleben, sei es in Form des gemeinsamen
wöchentlichen Gottesdiensts oder auf einem individuelleren Weg.
Die Arche Noah Sealth wurde 1975 gegründet und arbeitet nach der
Idee und dem Prinzip von Jean Vanier. Sie betreibt auch das
"Mamook Activity-Center", wo BewohnerInnen und Assistants Kerzen
und Grußkarten herstellen und verkaufen. Die Produkte werden auch
auf Kunstmärkten und Basaren verkauft.
Ziele:
 gemeinschaftliches Zusammenleben und Arbeiten von
Menschen mit und ohne Behinderung
 Unterstützung der BewohnerInnen und Förderung ihrer
individuellen Entwicklung
 gemeinsames Voneinander-Lernen
 würdevolle Behandlung und gesellschaftliche Integration von
Menschen mit Behinderung
 gelebte Nächstenliebe statt ausschließlicher Versorgung
 Förderung der individuellen Spiritualität aller Mitglieder der
Gemeinschaft
Aufgaben der
Das Projekt bietet eine abwechslungsreiche und herausfordernde
Freiwilligen
Tätigkeit in der Begleitung und Betreuung von Menschen mit geistiger
und mehrfacher Behinderung. Die Tätigkeiten der Freiwilligen
berühren nicht hauptamtliche Aufgaben. Die Freiwilligen haben die
Aufgabe, den BewohnerInnen der Arche bei Dingen zu helfen, die sie
allein nicht erledigen können. Manche brauchen viel Hilfe, andere sehr
wenig. Wichtig ist ein respektvoller und wertschätzender Umgang. Im
Team werden pädagogische Maßnahmen überlegt, um die
BewohnerInnen bestmöglich in ihrer Selbständigkeit zu unterstützen.
Mitwirkung bei dem Aufbau und Erhalt einer familienähnlichen
Atmosphäre für alle BewohnerInnen des Hauses:
 Aufbau gesunder und guter Beziehungen zu den
BewohnerInnen und MitarbeiterInnen
 Aufbau guter Strukturen im häuslichen Alltag, die eine
harmonische und gesunde Atmosphäre unterstützen
 Teilnahme an wöchentlichen Teammeetings und damit Teilhabe
an Entscheidungen über den Hausbedarf, die Hausregeln und
Hausgäste
 Organisation von Freizeitaktivitäten entsprechend den
Interessen und Vorlieben der BewohnerInnen und
MitarbeiterInnen.
1. Unterstützung der einzelnen BewohnerInnen
Die/der Freiwillige unterstützt die BewohnerInnen bei der Erfüllung
ihrer täglichen persönlichen, medizinischen und finanziellen
Bedürfnisse und bei der Ausübung ihrer Arbeit. Sie/er
 achtet darauf, dass die täglichen Routinen der einzelnen
BewohnerInnen eingehalten werden
 sorgt mit für eine gesunde und ausgewogene Ernährung der
BewohnerInnen und die Organisation ihrer Zubereitung
 hilft bei der Körperhygiene (Körperpflege, Toilettengang, etc.)
und beim An- und Auskleiden bzw. legt wettertaugliche
Kleidung zurecht
 hilft bei der medizinischen Versorgung der BewohnerInnen
(Medikamentenausgabe sowie die Organisation von
regelmäßigen und im Bedarfsfalle spontanen Arztbesuchen)
 hilft bei der Kontaktpflege der BewohnerInnen mit der
Familie und Freunden außerhalb der Gemeinschaft
 unterstützt die BewohnerInnen bei der Ausübung ihrer
Arbeit
 leistet Fahrdienste
 erledigt persönliche Einkäufe für die BewohnerInnen
 dokumentiert Beobachtungen und tauscht sie mit den
MitarbeiterInnen aus, um die bestmögliche Entwicklung der
BewohnerInnen zu gewährleisten
 arbeitet mit an der Erstellung des Lern- und Entwicklungsplans
für die BewohnerInnen
 motiviert die BewohnerInnen, die gesetzten Lern- und
Entwicklungsziele zu erreichen
 ist zu konstruktiver Konfliktlösung bereit
 motiviert die BewohnerInnen zur Teilnahme an Festen und
Veranstaltungen innerhalb und außerhalb der Arche
 hilft den einzelnen BewohnerInnen bei der Geldverwaltung.
2. Mitwirkung bei den alltäglichen Aufgaben im Haus
 Die/der Freiwillige hilft dabei, das Haus sauber und ordentlich
zu halten sowie die Wäsche zu machen.
 Die/der Freiwillige ist dafür zuständig, die BewohnerInnen des
Hauses in diese Aufgaben einzubinden.
 Je nach Neigung und Fähigkeit kann die/der Freiwillige nach
Absprache bei handwerklichen Tätigkeiten, im Garten und bei
Reparaturen am Haus mithelfen.
 Einkauf für und Zubereitung von Mahlzeiten
3. Tätigkeiten für die Gemeinschaft
Je nach Interessen der/des Freiwilligen gibt es noch weitere
Einsatzmöglichkeiten, u.a. in folgenden Bereichen:
 Fundraising
 Öffentlichkeitsarbeit
 Mitgestaltung von Festen
 kreative und musische Angebote für die BewohnerInnen (z.B.
Musik, Theater- oder Sportprojekte)
Das können Freiwillige

hier lernen
 soziale und interkulturelle Kompetenzen
Selbständigkeit
 Erweiterung der Kommunikationsfähigkeit
 Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit Behinderungen
 Kennenlernen von und Umgang mit unterschiedlichen
Krankheitsbildern
 Erfahrungen in der Pflege

Kennenlernen von vielen unterschiedlichen Menschen
 Planen, Organisieren und Durchführen von Projekten
Notwendige
 gute Englischkenntnisse
Voraussetzungen
 Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung ist von
Vorteil, aber keine Voraussetzung
 Teamfähigkeit
 Bereitschaft zum Zusammenleben in der Gemeinschaft
 Neugier, Offenheit, Flexibilität
 Selbständigkeit
 Einfühlungsvermögen
 körperliche und psychische Belastbarkeit
 Mindestalter: 18
 Führerschein Klasse B
Besondere
Niedrig
Mittel
Anforderungen/
pädagogisch
Herausforderungen
praktisch
X
Eigeninitiative
X
Emotionale Herausforderung
X
Sonstiges: Vertraulichkeit
X
Hoch
X
Arbeitszeiten und
Grundsätzlich gibt es in den Archeprojekten eine Kernarbeitszeit von
technische Details
45 Stunden, die sich auf fünf Tage verteilt. Die beiden freien
Tage pro Woche sind aufeinanderfolgend, allerdings nicht
zwangsläufig am Wochenende.
Aus dem Zusammenleben ergeben sich auch Aufgaben, die über
normale Arbeitszeiten hinaus gehen. Dazu gehören die sogenannten
overnights, d. h. Nachtbereitschaft, falls Bewohner nachts Hilfe
benötigen.
Die Freiwilligen erhalten freie Unterkunft und Verpflegung und ein
monatliches Taschengeld von umgerechnet 350 €.
Verkehrsanbindung
Die Arche liegt in der Stadt Seattle, der größten Stadt im Nordwesten
der USA, 155 km von der Grenze zu Kanada entfernt. Seattle ist eine
sehr grüne Stadt und eine wichtige Hafenstadt für den Handel mit
Asien, Hawaii und Alaska. Mit dem Pike Place Market bietet Seattle
den ältesten Bauernmarkt der USA. Auf dem ständig geöffneten Markt
in Hafennähe gibt es frischen Fisch, Gemüse, Obst und andere
Attraktionen. Seattle ist eine Großstadt mit vielfältigen kulturellen
Angeboten: Oper, Theater, Museen und Ballett. Seattle ist eine
wichtige Universitätsstadt.
In den USA darf man erst mit 21 Jahren Alkohol trinken. Diese Regel
wird nicht nur im öffentlichen Leben streng eingehalten. Auch in den
Archen darf kein Alkohol getrunken werden. Alle BewerberInnen, die
in die USA wollen, müssen bereit sein, in ihrem Auslandsjahr auf den
Konsum von Alkohol zu verzichten.
Unterbringung
eigenes Zimmer in einem der Gemeinschaftshäuser
Teilnahme an gemeinsamen Mahlzeiten
Verständigung
Englisch
Weitere Links
www.larcheseattle.org
https://www.facebook.com/larcheseattle
BILDER AUS DEM PROJEKTALLTAG: BERICHTE VON FREIWILLIGEN: Häufig, wenn ich hier in der Arche etwas unterschreiben muss, muss ich neben meinem Namen
auch meinen Titel „live-in assistant“ angeben. Als Assistant ist es hier in der Arche nicht nur meine
Aufgabe, die Core Member (Bewohner/innen mit Behinderung) in ihren Pflegeroutinen zu
unterstützen, ihre Selbstständigkeit zu fördern, Medikamente zu geben und sich darum zu
kümmern, dass im Haushalt alles glatt läuft, sondern auch Menschen von außerhalb der Arche
willkommen zu heißen und zu Gebeten und zum Singen einzuladen. Zusammengefasst geht es in
erster Linie darum, dass wir hier ein zu Hause schaffen, in welchem sich jeder wohlfühlt und in
welchem jeder willkommen ist.
Persönlich nehme ich diese Aufgebe jedoch nicht wirklich als Arbeit wahr, eigentlich geschieht es
sogar ganz von alleine. Schließlich wohne ich auch in dem Haus, in welchem ich eingesetzt bin. Ob
es nun ganz neben bei passiert, dass man während des Geschirrspülens ein Lied vor sich hin
trällert und auf einmal steigen drei weitere Leute in den Gesang mit ein und eine Atmosphäre von zu
Hause entsteht oder ob es darum geht, das Haus passend zur Jahreszeit oder festlichen Anlässen
gezielt zusammen zu schmücken. Es geht darum, ein Zuhause zu schaffen und es sich zusammen
gut gehen zu lassen.
Manchmal ist es aber auch schwer, so produktiv wie möglich zu arbeiten und gleichzeitig wertvolle
Zeit mit den Bewohnern zu verbringen. In der Arche hier in Syracuse wurde das Wort „arbeiten“
durch „sharing time“ (im Sinne von „miteinander Zeit verbringen“) abgelöst. Dabei ist die Realität,
dass an manchen Tagen, gerade an Tagen, an welchen der Kalender von Arzt- und anderen
Terminen überflutet ist, sich das Miteinander-Zeit-Verbringen auf das Abendessen und die Routinen
beschränkt.
Dennoch ist es, glaube ich, ein Privileg, in der Arche zu leben und zu arbeiten. Denn auch wenn es
viele vollgepackte Tage gibt, gibt es auch genügend Tage, die sich unser Haus freihält und die ganz
im Zeichen der Gemeinschaft stehen. Tage, an welchen wir gemeinsam kochen, essen, Ausflüge
machen, Filme schauen oder einfach zusammen sitzen, singen und beten.
Jeden Donnerstag haben wir Teammeetings, in welchen wir über neue Möglichkeiten sprechen, die
Bewohner in ihrer Selbständigkeit zu unterstützen. Ein Aspekt, der mir besonders gut gefällt, da vor
allem Kreativität ein wertvolles Instrument in diesem Prozess ist. In diesem Zusammenhang steht
außerdem auch noch unsere Rolle als Motivatoren. Es geht darum, die Bewohner anzufeuern, wenn
sie gerade mit einer Aufgabe nicht weiter kommen, sie zu motivieren, es weiter zu versuchen und
nicht aufzugeben.
Mittlerweile fühle ich mich auch in der englischen Sprache viel sicherer und muss gestehen, dass
mir während ich diesen Bericht hier schreibe die englischen Wörter schneller einfallen als die
deutschen. In den ersten Wochen, hatte ich zwar keine wirklichen Probleme darin, mich normal auf
Englisch zu unterhalten, jemanden auf Englisch zu motivieren und anzufeuern viel mir jedoch
schwer. Gerade wenn Bewohner keine Lust auf eine Notwendigkeit hatten, war es herausfordernd,
die Notwendigkeit auch als so wichtig darzustellen, dass sie es verstehen würden. Dieses Problem
habe ich jedoch nicht mehr und es fällt mir sogar eher leicht, die Core Member in der fremden
Sprache zu motivieren.
Auch in meinem Haus fühle ich mich sehr wohl. Ich verstehe mich super mit meinen Mitbewohnern
und den Assistants. Auch wenn wir gerade nicht im Haus arbeiten machen wir vieles zusammen,
wie Konzerte, Kunstaustellungen oder andere Orte zu besuchen. Letztes Wochenende habe wir uns
eine Basketballshow angesehen, bei welcher die Spieler auf eine artistische Art Körbe geworfen
haben. Zwei Tage danach bin ich mit einem Bewohner zu einem Icehockeyspiel gegangen.
Mir wurde noch nie wirklich langweilig in meiner Zeit hier und es gibt immer neue Events, die
anstehen. Momentan sind wir zum Beispiel dabei, eine Reise nach Florida für einen Core Member
zu organisieren, den ich begleiten darf, um Orte wie die Universal Studios und Disneyland zu
besuchen und einfach eine schöne Zeit miteinander zu haben3222. Meine Vorfreude wächst stetig
und es macht Spaß, den Trip mit dem Bewohner zusammen zu planen.
(Bericht eines Freiwilligen aus einer anderen Arche, weil wir bisher noch keinen Freiwilligen in die
Arche Seattle entsendet haben.)
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