Gärtner Pötschke Pflanz- und Pflegeanleitung Mini-Orange Tangerine (Citrus otaitensis) Familie: Rautengewächse (Rutaceae) Herkunft: Tangerinen stammen ursprünglich aus Südostasien. Ihr Name leitet sich von der Hafenstadt Tanger in Marokko ab, die an der Straße von Gibraltar gelegen ist. Von dort gelangten die Tangerinen mit Schiffen erstmals nach Europa. Mittlerweile werden die meisten bei uns erhältlichen Früchte aus dem mediterranen Raum – hauptsächlich aus Spanien – importiert. Eigenschaften: Tangerinen werden oft mit Mandarinen gleichgesetzt. Das ist jedoch nicht ganz richtig. Tangerinen sind vielmehr eine spezifische Art innerhalb der Mandarinen. Ihre Früchte sind in der Größe etwas kleiner, ihre Schale und ihr Fruchtfleisch in der Farbe etwas dunkler (tieforange bis rötlich). Sie sind für gewöhnlich leichter zu schälen und in Segmente zu teilen als Mandarinen und werden deshalb besonders gerne als Naschfrucht von der Hand in den Mund genossen. Hinzu kommt, dass Tangerinen im Geschmack wunderbar süß schmecken, da ihr Anteil an Fruchtsäuren vergleichsweise sehr gering ist. Neben dem Frischverzehr können die Früchte auch in Fruchtsalaten, Soßen, Desserts und vielen anderen Gerichten Verwendung finden. Die Anzahl an Samen kann innerhalb der einzelnen Früchte und Sorten stark variieren. In den Zeitraum von Mai bis Juni fällt die Hauptblütezeit der Mini-Orange Tangerine. Ihre reinweißen, süßlich duftenden Blüten werden nicht größer als 2 cm, erscheinen dafür aber sehr zahlreich in großer Menge. Aus ihnen entwickeln sich anschließend die Früchte. Ihre Erntezeit fällt klassischerweise in die Wintermonate (November bis Februar). Da auch vollreife Früchte lange an den dornenlosen Zweigen haften, haben sie neben ihrem Nutzwert auch einen nicht zu unterschätzenden dekorativen Zierwert. Nicht selten kommt es daher vor, dass die immergrüne Tangerine gleichzeitig Blüten und Früchte trägt. Standort und Pflege: Den gesamten Sommer bzw. die gesamte frostfreie Zeit des Jahres verbringt die Tangerine gerne draußen an einem warmen, möglichst vollsonnigen Standort. Dieser sollte gut belüftet, aber nicht zugig sein. Während dieser Zeit sollte die Mini-Orange regelmäßig gegossen und mäßig feucht gehalten werden, ohne dabei Staunässe aufkommen zu lassen. Da die Pflanze einen sauren Boden bevor-zugt, sollte möglichst mit kalkarmem Wasser, zum Beispiel Regenwasser, gegossen werden. Gedüngt wird vom Frühjahr an bis zum Sommerende wöchentlich mit einem Flüssigdünger wie Gärtner Pötschkes Blütenwunder® flüssig (Art. 270360). Wer es bequemer haben möchte, kann im Frühjahr einen Langzeit-dünger in die Erde mischen, zum Beispiel Gärtner Pötschkes LangzeitDüngekegel für Balkonpflanzen (Art. 270378). Citruspflanzen müssen nicht jedes Jahr umgetopft werden. Ausschlaggeben ist der Grad der Durchwurzelung in den Töpfen. Wird ein Umtopfen notwendig, ist die Zeit von März bis April vor dem Neuaustrieb am besten geeignet. Verwenden Sie gute Blumen-, Kübel- oder Citruspflanzenerde. Schnitt: Werden Citruspflanzen in den ersten Jahren regelmäßig entspitzt, fördert man ihre Verzweigung. Jeder entspitzte Trieb bildet mehrere neue Seitentriebe. Auf diese Weise baut sich die gesamte Pflanze buschig auf. Diese Maßnahme kann in der Wachstumszeit von Mai bis Ende September bei Bedarf mehr-mals wiederholt werden. Hat der Strauch die gewünschte Höhe erreicht, wird das Entspitzen eingestellt. Dann reicht es aus, die Pflanze vor dem Ausräumen im Frühjahr (Februar bis April) in Form zu schneiden. Verblühte, trockene oder zu dicht stehende Triebe werden dabei ganz entfernt. Da die Früchte an den ein-jährigen Trieben gebildet werden, sollten genügend junge Zweige stehen bleiben. Schneiden Sie immer oberhalb eines „Auges“. Stark wachsende Triebe, die aus der Krone bzw. dem Busch herauswachsen, sollten ebenfalls entfernt werden. Überwinterung: Die Überwinterung erfolgt so hell wie möglich bei 8–10 °C (maximal bei 15 °C). Als Grundregel gilt zu beachten: Je wärmer der Standort ist, umso lichtreicher muss er sein. An zu dunklen Standorten kann es zu einem teilweisen Blattabwurf kommen, diese treiben aber normalerweise im Frühjahr wieder aus. Während der Überwinterung wird nur wenig gegossen und gar nicht mehr gedüngt. Die Pflanze aber nicht austrocknen lassen. Der Umzug vom Winterquartier ins Freie sollte nur an Tagen mit bedecktem Himmel erfolgen, damit sich die Pflanze erst langsam wieder an die höheren Lichtintensitäten gewöhnen kann. Ansonsten können die Blätter schnell verbrennen. Das kurzzeitige Temperaturminimum liegt bei 0 °C. www.poetschke.de