Sexualität und Krebs: WER im Team spricht WIE mit WEM darüber?

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Sexualität und Krebs: WER im Team spricht
WIE mit WEM darüber?
19. Internationales Seminar
Onkologische Krankenpflege –
Fortgeschrittene Praxis
1.-2. September 2016 - St. Gallen
Dr. sc. hum. Anette Brechtel
Dipl.-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin
Psychoonkologie (WPO)
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Der Workshop beinhaltet:
 Bedeutung und „Funktionalität“ von Sexualität
 Ausprägungen sexueller Störungen/Probleme
 Studienergebnisse
 Subjektives Erleben der Betroffenen zwischen
Anspruch und Wirklichkeit
 Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten
 Selbstreflektion
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Was ist Sexualität
?
Sexualität ist …
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Sexualität ist …
 wie ein großes Landgut mit Garten, dunklem Wald,
Wasser und Blumen
 wie ein Wald, in dem ich sowohl Rosengarten als auch
Dschungel finden kann
 wie Sonne! Sie wärmt, strahlt, geht auf und unter,
kann eine Wolke vor sich haben, Sonne ist notwendig
zum Wachsen, Gedeihen und Leben
 die sensibelste Ausdrucksform zwischen den
Geschlechtern
Buddeberg 2005
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Sexualität ist …
 eine hormonell bedingte, biologische Eigenschaft des
Menschen
 ein ureigener Trieb des Menschen
 wie eine Triebfeder, die nach Erfüllung drängt
 wie ein Seismograph für die allgemeine Verfassung
…
Buddeberg 2005
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Sexualität ist …
„ … ein zentraler Aspekt im Leben eines Menschen –
Geschlecht, Geschlechtsidentität und soziale Rolle,
sexuelle Orientierung, Erotik, Freude, Vergnügen,
Genuss, Intimität, Fortpflanzung.
Sexualität wird erfahren und findet Ausdruck in
Gedanken, Phantasien, Wünschen, Überzeugungen,
Einstellungen, Werten, Verhaltensweisen, Praktiken,
Rollen und Beziehungen.“
WHO 2003 – übersetzt A. Brechtel
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Sexualität in seiner Funktion …
 als „Beziehungsgarant oder –pfand“
 als Belohnung
 sich zu versöhnen
 Bindung, Nähe oder Intimität herzustellen
 zur Selbstbestätigung und Selbstwertstabilisierung
 zur Konfliktbewältigung
 als „Dienstleistung“
…
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Sexualität hat zu tu
it …
Selbstwert
Lebensqualität
Fruchtbarkeit
Weiblicher/
männlicher
Identität
Partnerschaft
und Liebe
sich spüren/sich
nah sein
Leben/
lebendig sein
sich attraktiv und
begehrenswert finden
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Sexualität im Kontext von
körperliches
Erleben
Krankheit /
Behandlung
emotionales
Erleben
soziales
Erleben
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Die Krebserkrankung beeinflusst das sexuelle
und körperliche Erleben und sexuelle Probleme
gehören zu den Faktoren, die Patienten/innen
mit am stärksten belasten
Bergmark et al. 2002
Butler et al. 1998
Joraskova et al. 2003
Wenzel et al. 2002
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Welche sexuellen
Beeinträchtigungen oder Probleme
beschreiben Krebspatienten/innen
?
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Häufigkeit von sexuellen
Beeinträchtigungen bzw. Störungen bei
Krebspatienten/innen:




Häufigkeiten von 20% bis nahezu 100%
in Abhängigkeit von Krankheit, Stadium, etc.
akut aber auch im Langzeitverlauf
bei Tumorerkrankungen, die direkt sexuelle
Funktionen betreffen ABER auch andere
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Sexuelle Dysfunktionen nach ICD-10
• Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen (F52.0)
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Sexuelle Aversion (F52.10)
Mangelnde sexuelle Befriedigung (F52.11)
Versagen genitaler Reaktionen (F52.2)
Orgasmusstörungen (F52.3)
Ejaculatio praecox (F52.4)
Nichtorganischer Vaginismus (F52.5)
Nichtorganische Dyspareunie (F52.6)
Gesteigertes sexuelles Verlangen (F52.7)
Sonstige nichtorgan. Sex. Funktionsstörung (F52.8)
Nicht näher bez. Nichtorgan. Sex. Funktionsstörung (F52.9)
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Sexuelle Funktionsstörungen: Frauen
Lubrikationsprobleme
18
19
6
6
Versagensängste
11
16
17
17
Sex nicht angenehm
8
13
Schmerzen beim Sex
27
21
24
15
27
21
23
22
Orgasmushemmungen
26
28
27
Mangelndes Interesse
0
Brandenburg, U. et al. (2002)
5
10
15
50-59
40-49
30-39
18-29
20
25
30
30
32
32
35
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Sexuelle Funktionsstörungen: Männer
Erektionsstörungen
9
7
18
11
14
Versagensängste
17
6
Sex nicht angenehm
8
19
19
9
10
28
Vorzeitiger Erguss
Orgasmushemmungen
7
7
Mangelndes Interesse
Brandenburg, U. et al. (2002)
5
31
32
30
9
9
15
13
14
0
50-59
40-49
30-39
18-29
10
15
17
20
25
30
35
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Vergleich des sexuellen Erlebens von Mamma-Ca-Patientinnen
mit einer Kontrollgruppe (Broeckel et al. 2002)
Orgasmusprobleme
Probleme der Erektion
Unfähigkeit, zu entspannen und Sex zu genießen
mangelnde Appetenz
allg. sexuelle Funktionsfähigkeit
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
Zufriedenheit mit
Beziehung
vaginale Trockenheit
Hitzewallungen
Brustkrebs Überlebende
Kontrollgruppe
Depression
Fatigue
0,00
2,00
4,00
6,00
8,00
10,00
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Veränderungen der Sexualität bei langzeitüberlebenden Patientinnen nach Vaginal- und
Gebärmutterhalskrebs
Gefühl, dass Sex für den Partner unangenehm
Blutungen nach Geschlechtsverkehr
Gefühl der Unattraktivität wegen Narben
Blaseninfektion oder Inkontinenz nach Geschlechtsverkehr
kein Spaß am Sex
Versagensangst
keinen Orgasmus
Schmerzen beim Verkehr
Lubrikationsprobleme
verminderte Lust
%
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Kontrollgruppe (n=320)
Patientinnen (n=160)
Lindau et al. (2007) Gynecologic Oncology
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Veränderungen der Sexualität bei Patientinnen mit
Gebärmutterhalskrebs
wenig bis gar kein sex. Interesse
in den letzten 6 Monaten
41%
41%
Reduziertes sex. Interesse
in den letzten 5 Jahren
Mittlere bis hohe Belastung durch
Veränderungen des sex. Interesses
Kontrollgruppe
n = 350
58%
54%
23%
48%
Beeinträchtigung der Lubrikation
in den letzten 6 Monaten
11%
26%
Mittlere bis hohe Belastung durch
Lubrikationsstörung
39%
Ca-Pat.
n = 256
54%
Verminderte sexuelle Erregung
in den letzten 6 Monaten
25%
36%
Mittlere bis hohe Belastung
bei anhaltender Erregungsstörung
26%
51%
58%
Geschlechtsverkehr: < 2 x pro Monat
in den letzten 6 Monaten
Kein Geschlechtsverkehr
in den letzten 6 Monaten
64%
28%
32%
dadurch bedingte
mittlere bis hohe Belastung
35%
50%
0%
10%
Bergmark et al (1999) New England J of Med
20%
30%
40%
50%
60%
70%
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Beeinträchtigung der Sexualität durch
Operation des Rektumkarzinoms
Schmidt et al ,
Dtsch ÄrzteblaIt 2010; 107 (8); 123-30
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Die Ursachen können vielfältig sein:
Bedeutung von Wechselwirkungen!
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Über Sexualität sprechen …
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Übung:
1. Persönliches sexuelles Erleben? Wünsche,
Vorlieben, Fantasien, Probleme, Abneigungen?
???
2. Welchen Stellenwert nimmt Sexualität in
Ihrem Leben ein – als Ressource, als Belastung,
als Pflicht?
3. Wie und wann, mit wem und worüber sprechen
Sie?
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Gesellschaftliche
Prägung
Familiäre
Prägung
Persönliche
Biografie
Hobbies/
Interessen
Phantasien
Wünsche/Sehnsüchte
Ängste
Erinnerungen
Sexualität
Gedanken
Gefühle
Verhalten
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Sexualität gehört zum Leben und verändert
sich u.U.
 im Alter
 in verschiedenen Lebensphasen
 durch Krankheit und Behinderung
 durch Beziehung und Partnerschaft
 durch persönliche Entwicklung
…
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Sexuelle Probleme und Störungen
Häufigkeiten und Definitionen
„Hatten Sie in den letzten 12 Monaten
sexuelle Schwierigkeiten, die länger als
1 Monat andauerten?“
Männer: 35%
JA
Mercer et al. (2003) BMJ
11161 Frauen und Männer im Alter von 16 bis 44 Jahren
Frauen: 54%
JA
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Patient/
Patientin
Partner/
Partnerin
Wirklichkeit
Ansprüche
Behandler
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
„Du bist geheilt,
jetzt kann wieder
alles gut werden!“!“
„Attraktiv trotz
Krebserkrankung!“
„Viele andere
Frauen haben
das auch
geschafft!“
„Man muss sich mit Veränderungen
auseinandersetzen, dann finden sich
auch Lösungen!“
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
„Glückliche Paare haben
erfüllenden Sex!“
„Die Partner müssen über
ihre Sexualität sprechen,
dann finden sich auch
Lösungen!“
„Zum guten Sex gehört
ein Orgasmus!“
„Die Lust fällt vom Himmel!“
„Sexuelle Probleme sind lösbar!“
„Guter Sex ist
kein Geheimnis!“
„Sexualität verliert
im Alter an
Bedeutung!“
Guter Sex ist spontan!
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Patienten erwarten, von ihren Behandlern angesprochen zu
werden
jeder 2. bis 3. Patient erwartet, von seinem Hausarzt
angesprochen zu werden
(Buddeberg et al. 2007)
Informationsbedarf zum Thema Sexualität
• Tabuthema und Informationsbedarf (Psychosoziale Onkologie in der Schweíz KLS 2005)
• auch ein Thema bei älteren Patienten/innen (Hartmann et al. 2002)
- 50% der Männer und Frauen im Alter von 40-70 Jahren
- 30% der Frauen im Alter von 70-80 Jahren
Krebspatienten wünschen sich Aufklärung und Information
bei 80% der Männer mit Prostata-Ca und
bei 38% der jeweiligen Partnerinnen,
die vom Arzt nicht angesprochen wurden
„Patienten sagen nichts,
Behandler fragen nicht!“
(Rösing & Berberich 2004)
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Was bedarf es für eine hilfreiche
Unterstützung?
?
Wissen
Selbstreflektion
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Fragen zur Selbstreflektion
 Was macht es mir schwer, das Thema anzusprechen
Alter?
Scham?
?
Fehlendes Wissen?
Unsicherheit, ob ich die
richtige Ansprechpartnerin
bin?
Befürchtung,
nicht helfen zu können?
Fehlende Zeit?
Hat es mit mir und/oder meinem Gegenüber zu tun?
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Fragen zur Selbstreflektion – „mein Anteil“
 Welche Bedeutung hat Sexualität für mich und in meinem Leben?
 Finde ich selbst Sexualität angesichts einer Krebserkrankung
überhaupt bedeutsam?
 Welche Einstellungen, Vorstellungen und Tabuthemen kenne ich bei
mir?
 Was irritiert mich, bereitet mir Schwierigkeiten?
 Wie ist es, mit Personen im Alter meiner Eltern oder Großeltern
über Sexualität zu sprechen?
 Wie ist es, mit gleichaltrigen Patienten/innen darüber zu
sprechen?
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Fragen zur Selbstreflektion
 Was ist es an der anderen Person, was es mir schwer
macht, darüber zu sprechen?
 Gibt es Situationen, in denen ich merke, das Thema
wäre jetzt angebracht, aber es wird nicht darüber
gesprochen? Was könnten Gründe sein?
?
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Fragen zur Selbstreflektion
 Wie stehe ich zu schwulen, lesbischen oder …
Beziehungen?
 Was denke ich über bestimmte Sexualpraktiken?
 Über welches Wissen verfüge ich?
 Wie gehe ich mit entsprechenden Wissensdefiziten um?
 Über welche „Kommunikationsmöglichkeiten“ verfüge
ich? Wie spreche ich über …?
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Was weiß ich …
 über sexuelle Probleme im Kontext einer
Krebserkrankung und –behandlung
 zu den vielfältigen Ursachen  keine einfache
Lösungen
 über Risikogruppen und –faktoren
 über die Bedeutung der Kommunikation und
„Kommunikationsfallen“
 über Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten
 Was kann ich selbst an Informationen, Empfehlungen
und Broschüren weitergeben?
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Was kann ich tun?
 Gesprächsbereitschaft signalisieren
 Gesprächsangebot - „Hat sich durch die Erkrankung
etwas in Ihrer Partnerschaft verändert?“
(niederschwellig)
 Informationen über sexuelle Störungen, deren
Ursachen und Auswirkungen
 Informationen zu Behandlungsmöglichkeiten
 Unterstützung bei der Auseinandersetzung mit dem
eigenen Körper, den krankheitsbedingten
Veränderungen und deren Bedeutung
 Empfehlungen und Weitervermittlung
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
PLISSIT-Modell (Annon & Robinson, 1978; Annon, 1987)
P ermission
L imited
I nformation
S pecific
S uggestions
I ntensive
T herapy
Gesprächsbereitschaft
signalisieren
Die richtige Information zur
richtigen Zeit zur Aufklärung und
Korrektur von Fehlvorstellungen
und Wissensdefiziten
konkrete Informationen,
Empfehlungen, Ratschläge
Unterstützung durch
Weitergabe von
Kontaktadressen von Psychound/oder Sexualtherapeuten
oder Sexualberatungsstellen
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Was kann ich tun?
Unterstützung bei der Auseinandersetzung mit dem
eigenen Körper, den krankheitsbedingten
Veränderungen und deren Bedeutung
 Gefühle wahrnehmen und aushalten
 Betrauern möglich machen und begleiten







Trauer aushalten
Bewusstmachen der Spirale von Sprachlosigkeit, Rückzug und Scham
eine passende Sprache finden
Betroffene erleben lassen, dass sie über das Thema sprechen können
Anregungen und Anstöße geben, z.B. zum Gebrauch von Hilfsmitteln
Relativieren von Ansprüchen vs. Bagatellisierungstendenzen
Ressourcen sehen ohne zu bagatellisieren („kuscheln ist doch auch schön“)
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Die therapeutische Wirkung kurzer Gespräche
 Betroffene erleben, dass sie über das Thema
sprechen können  Vorbildfunktion, Modelllernen
 der/die Betroffene fühlt sich in seinem Erleben ernst
genommen, kann Trauer, Scham, … zulassen
 der/die Pflegende kann Empfindungen benennen, die
der/die Betroffene selbst nicht aussprechen kann
 der /die Betroffene bekommt Anregungen und Anstöße,
um Einstellungen und Wissen zu überdenken
 der/die Pflegende kann die/den Betroffene/n auf zu
erwartende Probleme vorbereiten und dazu
Hilfestellung geben
 …
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Informationen für Patienten und Behandler
Internetadressen:

www.frauenaerzte-im-netz.de: Informationen und Adressen

www.helden-der-liebe.de: Erfahrungsberichte, Informationen, Selbsttests

www.isg-info.de (Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit am
Universitätsklinikum Freiburg): Broschüren und Infoblätter für Patienten zum
Download

www.profamilia.de: Beiträge über Sexualität und Behinderungen, Adressen von
Beratungsstellen und medizinischen Zentren

www.sextra.de: online Beratung der Pro Familia

www.sexologie.org: Deutsche Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche
Sexualforschung mit Adressenverzeichnis sexualwissenschaftlicher Beratungsstellen

www.sexualmedizin-akademie.de: Literaturempfehlungen, Arztsuche

www.stefan-zettl.de: Literaturempfehlungen, Linklisten

www.ulclement.de: Webseite von Ulrich Clement (Paar- und Sexualtherapeut),
Vorträge, Interviews

www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/broschueren/sexualitaet.php: Link zu
Broschüren
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Informationen für Patienten und Behandler
Literatur:
Berberich, H. & Brähler, E.: Sexualität und Partnerschaft in der zweiten Lebenshälfte, Psychosozial-Verlag,
2001
Buddeberg, C.: Sexualberatung – Eine Einführung für Ärzte, Psychotherapeuten und Familienberater.
Thieme Stuttgart, 2005
Ecker, D.: Aphrodites Töchter – Wie Frauen zu erfüllter Sexualität finden. Wilhelm Goldmann Verlag, 2004,
Kleinevers S.: Sexualität und Pflege: Bewusstmachung einer verdeckten Realität, Schlütersche, 2004
Länger A.: Das Lebenslust-Prinzip. Kreuz-Verlag Freiburg, 2010
Schnarch, D.: Intimität und Verlangen, Klett-Cotta, 2015
Skorzinski, U.: Frau Sein trotz Krebs, Books on Demand GmbH, 2008
Zilbergeld, B.: Die neue Sexualität der Männer. Dgvt-Verlag, Tübingen 2000
Zettl, S. & Hartlapp, J.: Krebs und Sexualität - Ein Ratgeber für Krebspatienten und ihre Partner.
Weingärtner Verlag, 2008
Zettl, S.: Krankheit, Sexualität und Pflege: Hilfestellungen für den Umgang mit einem Tabu, Kohlhammer, 2000
Shapiro, D.: Hand in Hand. Nach der Krebsdiagnose für den Partner da sein. Goldmann, 2015
Forum Ausgabe 02/2012, Band 27
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
Broschüren
19. Internationales Seminar Onkologische Krankenpflege – 1.-2. September 2016 - St. Gallen – A. Brechtel
„Sex ist die intimste Form der Kommunikation, die
uns Menschen zur Verfügung steht. Aber auch
die, für die wir am wenigsten Bewusstsein haben.
Es gibt keinen anderen Lebensbereich mit einer
vergleichbaren Spannweite:
vom tiefsten Leid bis zum größten Glück!“
Christoph Joseph Ahlers
Herzlichen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit!
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