Die geradlinig gleichförmige Bewegung

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12-1-1-6 Newtonsches Gravitationsgesetz
Was hält die Planeten auf ihrer Umlaufbahn?
Die Schüler sehen einen Film zum Gravitationsgesetz:
http://www.kunischschule.com/12-1-1-6%20Gravitationsgesetz.swf
Gravitationsgesetz
Zwei beliebige Massen ziehen sich gegenseitig mit der Massenanziehungskraft an:
FG   
  6,67  10 11

m1  m2

mit
F
G || r
2
r
m3
heißt Gravitationskonstante.
kg  s 2

r
Sind die Massen m1 oder m 2 kugelförmig, so ist der Abstand r zu den Massenmittelpunkten zu
wählen.
Bei den Überlegungen zum Gravitationsgesetz ließ Newton sich von den Keplerscherschen Gesetzen
leiten.
Wir vollziehen die Herleitung des Gravitationsgesetzes mit Hilfe der StEx-Methode nach:
http://www.kunischschule.com/PDF-Dokumente/12/12-1-1-6-StEx.pdf
Das Gravitationsgesetz ist im gesamten Kosmos gültig. Newton hat mit dieser Forderung der 2000
Jahre alte Behauptung von Aristoteles, dass zwischen „irdischer” und „überirdischer” Physik zu
unterscheiden sei, widersprochen. Ein über zahlreiche Generationen hinweg weit verbreitetes
Weltbild wurde durch diesen genialen Gedanken revolutioniert. Selbst Kepler formulierte seine
Gesetze noch als Resultat seiner Suche nach einer „Weltharmonik”, die für unser Sonnensystem
gültig ist, unabhängig von allgemeingültigen Regeln.
Die geforderte Allgemeingültigkeit des Gravitationsgesetzes verleitete Newton zu einer Betrachtung,
die heute als „Mondrechnung” bekannt. In seinen Gedanken bildete die Erde den Zentralkörper, um
den andere reale oder virtuelle Objekte wie Mond oder Äpfel kreisen können wie Planeten um die
m
m
Sonne. Auf diese Objekte wirkt dann die Erdanziehungskraft G    Obekt 2 Erde .
r
Wir vollziehen die Mondrechnung mit Hilfe der StEx-Methode.
http://www.kunischschule.com/PDF-Dokumente/12/12-1-1-6-StEx2.pdf
Newtons Mondrechnung ergab die korrekte Umlaufdauer des Mondes TMond  27d . Die
Umlaufdauer des Mondes ist somit ein Resultat der allgemeinen physikalischen Gesetze, was Newton
bestärkte, an die Richtigkeit seiner Überlegungen zu glauben.
Die Schüler sehen einen Film über Isaac Newton:
http://www.kunischschule.com/12-1-1-6%20Newton.swf
1. Welche Massenanziehung besteht zwischen einem 75kg schweren Mann und einer 50kg
schweren Frau, die sich im Abstand von 1m befinden?
2. Newton war zu seiner Zeit noch nicht in der Lage, die Gravitationskonstante  zu bestimmen, da
die Gravitation zwischen zwei Labormassen sehr klein ist und die Erdmasse noch nicht bekannt
war.
1797 führte der britische Naturwissenschaftler Henry Cavendish (1731 - 1810) mit einer
Gravitationsdrehwaage die erste Bestimmung der Gravitationskonstanten durch. Mit der
Kenntnis der Gravitationskonstanten war Cavendish in der Lage, die Erde zu „wiegen”.
Beschreibe den Aufbau und die Messung mit einer Gravitationswaage und bestimme mit Hilfe der
Gravitationskonstanten die Masse der Erde.
3.
a. Erläutere, dass sich ein geostationärer Satellit (oder Synchronsatellit) ohne Antrieb über einem
bestimmten Punkt der Erde aufhalten kann.
b. Berechne die Höhe, in der sich geostationäre Satelliten aufhalten.
c. Begründe, dass in Deutschland Parabolantennen für Satellitenempfang nach Süden ausgerichtet
werden.
4. Die erdnächsten Satelliten haben eine Höhe von etwa 200km über dem Erdboden. Berechne
deren Umlaufzeit.
5. (Saarländische Abiturprüfung 2011)
Zusätzliche Angaben: Masse des Mars 6,42  10 23 kg Durchmesser des Mars 6800km
1 In naher Zukunft wollen Forscher zum Mars reisen, um den Planeten zu erkunden. Eine solche
Reise kann jedoch nicht zu einem beliebigen Zeitpunkt erfolgen. Während die Erde die Sonne
auf einer Bahn in 150 Millionen Kilometer Abstand umkreist und dazu 365 Tage braucht,
benötigt der Mars für eine Runde 687 Tage. Gut alle zwei Jahre überholt der Heimatplanet den
Mars also. Nur dann ist der Mars von der Erde aus bzw. die Erde vom Mars aus erreichbar.
Gehen Sie im Folgenden von der stark vereinfachten Annahme aus, dass beide
Planetenbahnen kreisförmig sind.
2.1 Geben Sie das dritte Keplersche Gesetz an und berechnen Sie anhand einer Skizze den
minimalen und maximalen Abstand von Erde und Mars.
2.2 Während die Astronauten den Mars erkunden, umkreist ihr Basisschiff den Mars. Bestimmen
Sie die Geschwindigkeit des Raumschiffs in einer Höhe von 100km über der
Planetenoberfläche sowie die Zeit für eine Umrundung des Planeten in dieser Höhe.
2.3 Der Mond Phobos umrundet den Planeten Mars auf einer
elliptischen Bahn, wobei sich der Planet Mars in einem
Brennpunkt der Ellipse befindet. Markieren Sie in der Skizze
den Bahnpunkt, in dem die Bahngeschwindigkeit von
Phobos maximal ist, und erläutern Sie den physikalischen
Hintergrund.
1. Aus dem Newtonschen Gravitationsgesetz FG   
m1 m2
folgt FG  2,5  10 7 N .
2
r
2. Siehe Film dieser Stunde zum Newtonschen Gravitationsgesetz.
Es ergibt sich die Erdmasse mErde  6  10 24 kg .
3.
a. Ein geostationärer Satellit muss sich mit derselben Frequenz um die Drehachse der Erde drehen
wie die Erde selbst, damit er immer über demselben Punkt der Erde stehen kann. Zudem muss
sich der gewählte stationärer Punkt über dem Äquator befinden, da der Satellit sich nicht nur um
die Rotationsachse der Erde, sondern auch um den Mittelpunkt der Erde drehen muss.
mErde mSatellit
 mSatellit   2  r mit
r2
m3
  6,67  10 11
, mErde  6  10 24 kg und TErde  24h
kg  s 2
Daraus folgt r  42300km .
b. Wir verwenden  
r ist der Abstand vom Erdmittelpunkt. Der Satellit muss sich also etwa 36000km über der
Erdoberfläche befinden.
c. Die Parabolspiegel werden in Richtung der geostationären Satelliten ausgerichtet, die sich über
dem Äquator - von Europa aus gesehen also im Süden - befinden.
mErde mSatellit
 mSatellit   2  r mit r  6400km  200km  6600km folgt
2
r
1
  1,18  10 3  T  89 min
s
4. Aus  
5.
2.1 (6 Punkte)
3. Keplersches Gesetz:
Die Quadrate der Umlaufzeiten zweier Planeten verhalten sich wie die dritten Potenzen der
großen Bahnhalbachsen.
2
2
2
3
TMars
TErde
rErde
TMars
3
3
 3
 rMars  rErde  2  rMars  rErde  3 2
2
TErde
TErde
TMars
rMars
 rMars  150  10 m  3
9
687d 2
365d 2
Damit gilt:
Maximaler Abstand Erde-Mars
Minimaler
Abstand
 229  10 9 m  229Mio..Km
d max  rErde  rMars  (150  229)Mio.km  379Mio.km
Erde-Mars d min  rErde  rMars  (229  150)Mio.km  79Mio.km
Wegen der elliptischen Umlaufbahn der Planeten ist der tastsächliche maximale Abstand ca.
6% größer und der tatsächliche minimale Abstand um ca. 30% geringer als der jeweilige unter
der Annahme kreisförmiger Umlaufbahnen berechnete Wert.
2.2 (5 Punkte)
Die Newtonsche Gravitationskraft wirkt als Zentripetalkraft:

mBasisschiff  mMars
v2
mit r  RMars  100km

r
 mBasisschiff
r2
  mMars
6,67  10 11 m 3 kg 1 s 2  6,42  10 23 kg

 3,5kms1
 v
6
r
3,5  10 m
Formelsammlung:
v 2

r T

T
2r 2  3,5  10 6 m

 105  60s  105 min
v
3,5  10 3 ms 1
2.3 (2 Punkte)
Das 2. Keplersche Gesetz besagt, dass der Fahrstrahl zwischen Zentralkörper und
umlaufendem Körper in gleichen Zeiten gleiche Flächen überstreicht. Da der Fahrstrahl beim
geringsten Abstand von Mars und Phobos am kleinsten ist, muss an dieser Stelle die
Bahngeschwindigkeit am größten sein.
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