1 Erste Schritte mit dem Java

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Einführung in die Programmierung mit Java
2016/2017
1 Erste Schritte mit dem Java-Editor
Grundlegendes
Um ein Java-Programm erstellen und ausführen zu können, sind mehrere Schritte notwendig:
1. Zuerst wird der "Programmtext" in einem "Editor" ("Schreibprogramm") erstellt und mit der
Dateiendung "*.java" gespeichert.
2. Das erstellte Programm muss mithilfe eines Java-Compilers (javac) aus der sogenannten JavaEntwicklungs-Ausrüstung (Java Development Kit (JDK)) in den Bytecode mit der Dateiendung
"*.class" kompiliert werden.
3. Zum Schluss wird das Programm mithilfe des Java-Interpreters (java) aus der Java-LaufzeitUmgebung (Java Runtime Environment (JRE)) interpretiert und dargestellt bzw. ausgeführt.
Viele interaktive Internetseiten arbeiten mit den sogenannten Java-Applets. Dies sind mehr oder
weniger kleine Programme, die in der Umgebung des verwendeten Browsers ausgeführt werden. Dazu
muss auf dem Rechner (Tablet, Handy, …) eine JRE installiert sein. Dies ist standardmäßig bei den
allermeisten Systemen der Fall. Je nach Sicherheitseinstellungen des Systems bzw. Browsers kann
evtl. die Funktionalität sehr eingeschränkt sein.
Um in der Programmiersprache "Java" Programme bzw. Applets zu erstellen ("Programmieren"), muss
man sich in der Regel das JDK aus dem Internet (kostenlos) herunterladen.
Das Schreiben eines Java-Programms ist im Prinzip mit jedem einfachen Texteditor möglich.
Komfortabler ist jedoch eine sogenannte Integrierte Entwicklungsumgebung (Integrated Development
Environment (IDE)). Eine für die Schule geeignete IDE ist der "Java-Editor" von Gerhard Röhner.
Downloadadressen:
Java Development Kit:
http://www.oracle.com/technetwork/java/javase/downloads/index-jsp-138363.html
Java-Editor:
http://javaeditor.org/doku.php
Hinweis: Bei der Installation des Java-Editors
sind unbedingt die Installationshinweise des
Autors zu beachten.
Mithilfe der IDE ( Java-Editor) lässt sich mit
viel Unterstützung ein Javaprogramm planen,
schreiben, kompilieren, debuggen und
ausführen bzw. testen.
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Einführung in die Programmierung mit Java
Unser erstes Projekt: Programmierung eines "Taschenrechner"
1. Schritt:
Datei – Neu – JApplet
2. Schritt:
Neuen Ordner anlegen, Dateiname festlegen (hier: tr_v2.java)
Das Programmfenster sollte wie folgt aussehen:
Es werden automatisch zwei Dateien angelegt:
Datei 1 (rechtes Fenster): *.java (hier: tr_v2.java)
Datei 2 (linkes Fenster):
*.jfm (hier: tr_v2.jfm)
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Einführung in die Programmierung mit Java
2016/2017
Die "Hauptdatei" – Das Code-Fenster (tr_v2.java)
Innerhalb dieser Datei werden wir unseren Grundlegenden Programmtext (Funktionalität) "eintippen"
müssen.
Was das alles bedeutet, werden wir Stück für Stück kennenlernen.
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2016/2017
Das Formularfenster (bzw. die Datei tr_v2.jfm)
In dem Formularfenster (JApplet) wird die Dialogfläche für
den Benutzer so gestaltet, dass er das Programm gut bedienen kann. Für die Gestaltung von solchen Benutzeroberflächen werden normalerweise die Richtlinien der DIN EN ISO
9241 zugrunde gelegt, die die Anforderungen an die Arbeitsumgebung, Hardware und Software beschreiben. Ziel
der Richtlinie ist es, gesundheitliche Schäden beim Arbeiten
am Bildschirm zu vermeiden und dem Benutzer die Ausführung seiner Aufgaben zu erleichtern.
Das Formularfenster enthält die für das Programm notwendigen Objekte, die nach den
Klassenbauplänen der Swing-Bedienelemente erstellt wurden.
Für die Dialoggestaltung zwischen Mensch und Softwaresystem sollten laut DIN EN ISO 9241-110
folgende Grundsätze beachtet werden:
 Aufgabenangemessenheit: Die verwendete Funktionalität soll geeignet sein. Unnötige
Interaktionen zwischen Mensch und Maschine sollen minimiert werden.
 Selbstbeschreibungsfähigkeit: Das Softwaresystem soll durch Hilfen und Rückmeldungen
verständlich sein.
 Steuerbarkeit: Der Benutzer soll den Dialog mit dem Softwaresystem steuern können.
 Erwartungskonformität: Die Dialogführung sollte konsistent sein, es sollten z. B. gleiche Icons
für gleiche Funktionalitäten verwendet werden. Außerdem sollte die Dialogführung an die
Erwartungen des Benutzers angepasst werden. Sie sollte z. B. für Kinder anders aussehen als für
Erwachsene.
 Fehlertoleranz: Eine intelligente Dialoggestaltung sollte helfen, Fehler zu vermeiden. Erkannte
Fehler, wie zum Beispiel unerlaubte Eingaben, müssen verhindert werden.
 Individualisierbarkeit: Die Dialogführung sollte an den Arbeitskontext bzw. den Benutzer
angepasst werden können.
 Lernförderlichkeit: Bei der Dialogführung sollte der Benutzer angeleitet werden, so dass er in
minimaler Zeit die Bedienung eines Softwaresystems erlernen kann.
Der Objektinspektor
Für jedes Objekt auf dem Formular, dem JApplet,
und auch für das JApplet selbst werden bestimmte
Eigenschaften (Attribute) festgelegt. Dabei stehen
für verschiedene Bedienelemente teilweise verschiedene Eigenschaften zur Verfügung. In dem
Objekt-Inspektor werden jedoch nur einzelne Eigenschaften dargestellt. In Wirklichkeit haben die Objekte auf dem Formular sehr viel mehr Attribute. In
der Folge werden nur einige für uns wichtige Attribute
behandelt werden.
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2 Das erste Projekt – Der Taschenrechner
Unser Ziel – so könnte es aussehen:
In unserem ersten Entwicklungsschritt gestalten wir das Formularfenster. Wir ordnen zunächst auf
dem Formularfenster folgende Komponenten an:
Mithilfe des Objektinspektors lassen sich Aussehen und Beschriftung
( Text) und auch die Namen ( Name) – diese sind wichtig für den
Programmtext später – der Komponenten verändern.
Nach der ersten Anpassung gestaltet sich das Formular in etwa so:
Die Namen der Buttons verändern wir wie folgt:
jButton1  jBut_plus
jButton2  jBut_geteilt
jButton3  jBut_minis
jButton4  jBut_div
jButton5  jBut_mal
jButton6  jBut_mod
Somit werden wir später im Programmtext erkennen können, in welchem Programmteil wir uns gerade
befinden.
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Einführung in die Programmierung mit Java
2016/2017
Nun lohnt sich ein Blick ins Code-Fenster:
 Besprechung im Unterricht
Programmierung der Funktionalität – Die Addition
-
Doppelklick auf den Button "+" im Formularfenster
-
Cursor springt im "Code-Fenster" an folgende Stelle:
-
Wie der Kommentar (// TODO hier Quelltext einfügen) schon suggeriert: Hier geht's los.
-
Zunächst lesen wir die Zahlen aus den "NumberFields1+2" heraus und legen die Werte in
Variablen (zahl1, zahl2 vom Typ "double") ab.
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Beide Zahlen werden addiert, das Ergebnis in der Variable ergebnis gespeichert.
-
Ausgabe des Ergebnisses in NumberField3
-
Und so kann das aussehen:
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2016/2017
Wir testen das Programm, indem wir – nach dem Speichern – mit einem Klick auf den grünen Pfeil
starten:
…. läuft ….
Vervollständigen Sie das Programm.
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