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Die Elemente der 5. Hauptgruppe
•
•
Stickstoff, Phosphor
Wasserstoffverbindungen
– Ammoniak
•
•
•
Oxide und Oxosäuren
Düngemittel
Umweltaspekte
1
Gruppeneigenschaften
7N
15P
33-As
51Sb
83Bi
[He]
2s2 2p3
[Ne]
3s2 3p3
[Ar] 3d10
4s2 4p3
[Kr] 4d10
5s2 5p3
[Xe] 4f14 5d10
6s2 6p3
Schmelztemp. (°C)
-210 (N2) 44 (P4)
817
(Druck)
631
271
Siedetemp. (°C)
-196
280
614
(subl.)
1587
1560
Ionisierungsenergie (eV)
14,5
11,0
9,8
8,6
7,3
Elektronegativität
3,0
2,1
2,2
1,8
1,7
el. Widerstand (μΟ x cm)
-
1017
33
42
120
Metallcharakter
Ionischer Charakter
2
Sonderstellung des Stickstoffs
ƒ
bildet sehr stabile Dreifachbindung unter Verwendung der pOrbitale
EB / kJ mol-1
–N≡N–
N–N
–P≡P–
P–P
–C≡C–
C–C
945
158
524
200
810
330
ƒ
hat keine d-Orbitale, kann höchstens 4-bindig sein
ƒ
bei den Reaktionen von N-Verbindungen wird häufig N2 gebildet
3
N2 - Vorkommen und Gewinnung
Vorkommen
ƒ 78,10 % in Luft
ƒ 0,03 % der oberen Erdkruste, hauptsächlich Chilesalpeter
(NaNO3), Nitrate
ƒ in organischen Materialien (Amine, Aminosäuren, Nukleotide),
Freisetzung als N2 durch Fäulnis
Gewinnung
ƒ fraktionierte Destillation verflüssigter Luft
Sp. (N2) = -195,8 °C, Sp. (O2) = - 182,97 °C
ƒ Erhitzen konz. Nitrit-Lösungen
ƒ Leiten von Luft über glühendes Kupfer
ƒ vorsichtiges Erhitzen von Leichtmetall-Aziden
4
Eigenschaften von N2
ƒ nicht brennbar, “erstickt” Flammen. Verwendung als Inertgas bei
oxidationsempfindlichen Verbindungen, z. B. Spülen von Rohren
und Reaktorbehältern in Ölraffinerien.
ƒ Löslichkeit in Wasser nimmt mit steigendem Druck zu.
(Tiefseetaucher verwenden O2/He-Mischungen)
ƒ sehr reaktionsträge und chemisch stabil. Aktivierung bei höheren
Temperaturen durch Katalysatoren
ƒ liegt molekular vor. Die Stickstoffatome im N2-Molekül sind durch
eine (p-p)σ-Bindung und zwei (p-p)π-Bindungen verbunden
|N ≡ N| x 2 N
ΔH0 = 945 kJ/mol
5
Verwendung von Stickstoff
•
zur Ammoniaksynthese
•
als Inertgas, wenn unter Ausschluss von Sauerstoff gearbeitet
werden muß
– in vielen metallurgischen Prozessen
– bei der Verarbeitung und Verpackung von Lebensmittel
•
in flüssiger Form als Kühlmittel (Sdp. = -196 °C oder 77 K)
– für chemische und physikalische Prozesse
– Herstellung und Transport tiefgekühlter Lebensmittel
6
Flüssiger Stickstoff kann Sauerstoff kondensieren
Ein Metalltopf wird mit flüssigem Stickstoff gefüllt. An der Außenseite bildet sich
Rauhreif durch Kondensation von Luftfeuchtigkeit. Gleichzeitig kondensiert aber
auch Sauerstoff aus der Luft in Form von kleinen Tropfen, da Sauerstoff (-183°C)
einen höheren Siedepunkt als Stickstoff (-196 °C) hat. Hält man eine brennende
Zigarette in einen solchen Tropfen, glüht sie hell auf.
7
Event-Nebel
Flüssiger Stickstoff wird in ein Gefäß mit heißem Wasser gegossen. Zwischen der
Wasseroberfläche und dem flüssigen Stickstoff bildet sich eine Dampfschicht, die
den flüssigen Stickstoff aus dem Gefäß drückt. Dabei werden feinste
Wassertröpfchen mitgerissen, die zu einem Nebel kondensieren
8
Die Chemie des Stickstoffs - Überblick
ƒ N kann Oxidationszahlen (OZ) von –3 bis +5 einnehmen
ƒ bildet fast ausschließlich polar kovalente Bindungen aus
ƒ in den Metallnitriden (z. B. AlN) liegt partiell ionischer Charakter vor
ƒ negative Oxidationszahlen überwiegen in Verbindungen mit
elektropositiven Elementen (z.B. Wasserstoff), positive OZ in
Verbindungen mit elektronegativeren Elementen (z. B. Sauerstoff)
z. B.
NH3
N2H4 HN3
NO
NO2
NO3-3
-2
-1(0) +2
+4
+5
ƒ N in hohen Oxidationsstufen wirkt oxidierend (z. B. NO, NO2)
ƒ N in niederen Oxidationsstufen wirkt reduzierend (z. B. NH3, N2H4,
NH2OH)
9
Ammoniak (NH3) - Eigenschaften
ƒ Farbloses Gas von charakteristischem, stechenden, zu Tränen
reizendem Geruch
ƒ sehr gut wasserlöslich (50g in 100g Wasser bei 20°C),
Ammoniakwasser reagiert schwach alkalisch
Welchen pH-Wert hat eine NH3-Lösung mit c = 10 mol/l ?
ƒ Sdp.: - 33 °C, zwischen NH3-Molekülen bestehen H-Brücken, NH3 lässt
sich leicht verflüssigen
ƒ gutes Lösungsmittel für viele Salze, (wegen Autoprotolyse, ähnlich
H2O)
ƒ Lösung von Alkalimetallen in fl. NH3 x starke Reduktionsmittel,
elektrisch leitend (solvatisierten Elektronen, blau gefärbt)
ƒ NH3 ist eine Lewis-Base (freies Elektronenpaar, Elektronendonor)
zur Komplexbildung befähigt (z. B. [Ag(NH3)]+, Bildung von Addukten, z.
B. BF3 x NH3)
10
Ammoniak (NH3) - Reaktionen
ƒ NH3 reagiert mit mit Alkali- oder Erdalkalimetallen zu Amiden
ƒ Verbrennung an Platin-Katalysator
führt zu NO (Ostwald-Verfahren)
ƒ NH3 reagiert mit Säuren zu Ammoniumsalzen
Darstellung im Labor
ƒ Ionische Nitride setzen mit Wasser NH3 frei
ƒ Ammoniumsalze setzen beim Erhitzen
und bei Behandlung mit Laugen NH3 frei
11
Die Ammoniak-Synthese
Prinzip von Le Chatelier
Druckerhöhung „ System weicht durch Erniedrigung des Volumens aus.
Gleichgewicht verschiebt sich auf die Seite der Produkte
Temperaturerhöhung „ System weicht durch Verbrauch von Wärme aus.
Gleichgewicht verschiebt sich auf die Seite der Ausgangsstoffe
Fazit
Man muss die Reaktion bei möglichst hohem Druck und niedriger Temperatur
durchführen
Katalysator: Eisen
13
Was macht ein Katalysator?
Ein Katalysator beschleunigt eine chemische Reaktion (setzt die
Aktivierungsenergie herab) ohne dabei selbst verbraucht zu werden.
14
Das Haber-Bosch-Verfahren
Energie wird
verbraucht
Energie wird
frei
E
N2 „ N2(ads) „ 2 Nads
H2 „ H2(ads) „ 2 Hads
Hads
Hads
Hads
Nads „ NHads „ NH2 ads „ NH3 …
15
Technische Anlage zur Ammoniak-Synthese
1
3
2
1) Herstellung von H2 durch steam-reforming (750°C, 30 bar, Ni-Katalysator)
enthält noch ca. 8% CH4
2) Oxidation von Rest-CH4 zu CO an Ni-Katalysator
3) Entfernung CO durch Wasser-Gas-Shift-Reaktion an Eisenoxid/ChromoxidKatalysator
16
Das Ammoniumion
ƒ Lösen von NH3 in Wasser
NH3(aq.) + H2O x NH4+ + OH-
ƒ Gleichgewicht liegt weit auf der linken Seite. Der
größte Teil des NH3 in Wasser liegt hydratisiert vor.
In einer NH3-Lösung mit c = 0,1 mol/l bilden sich
weniger als 1 % NH4+-Ionen.
Welchen pH-Wert hat eine solche Lösung?
(KB = 1,8 x 10-5)
ƒ Da NH3 eine schwache Base ist, kann es durch
r(NH4+) = 143 pm
r(K+) = 133 pm
stärkere Basen (NaOH, KOH) aus Ammoniumsalzen
verdrängt werden (Labordarstellung von NH3)
ƒ NH3 reagiert mit Brönsted-Säuren (HCl, HNO3,
H2SO4) zu Ammoniumsalzen
17
Ammoniumsalze
ƒ - NH3(g) + HCl(g) x NH4Cl(s)
ƒ - NH3(g) + HNO3 x NH4NO3
(Salmiak) "Ammoniumchlorid-Rauch"
Ammoniumnitrat (Düngemittel,
Herstellung von Bomben in
Mischungen mit z.B. Trinitrotoluen,
TNT)
ƒ Ammoniumsalze mit N-haltigen Anionen synproportionieren bei der
thermischen Zersetzung
z. B. NH4NO3 zu N2O
ƒ Ammoniumsalze mit N-freien oxidierenden Anionen setzen bei der
thermischen Zersetzung N2 frei
z. B. (NH4)2Cr2O7
ƒ Ammoniumsalze mit nichtoxidierenden Anionen zersetzen sich zu NH3
z B. NH4Cl, NH4HCO3
18
Verwendung von Ammoniak
Weltjahresproduktion: 120 Mio t
Deutschland: 2,6 Mio t
20
Oxide des Stickstoffs
Alle Oxide außer N2O5 sind endotherm und metastabil, zerfallen beim
Erhitzen in die Elemente
Oxidationszahl
+1
+2
+3
+4
+5
Oxid
N 2O
NO
N2O2
N2O3
NO2
N2O4
N2O5
Anhydrid der salpetrigen
Säure (HNO2)
Anhydrid der
Salpetersäure (HNO3)
Salze: Nitrite
Salze: Nitrate
21
N2O (Distickstoffoxid, Lachgas)
Eigenschaften und Verwendung
ƒ süßlich riechendes Gas (Sp. – 88 °C)
ƒ zerfällt oberhalb 600 °C in die Elemente
ƒ verursacht Halluzinationen mit Lachlust (Anästetikum)
ƒ sehr gut fettlöslich und ungiftig (Treibmittel in Sahnesprühdosen)
ƒ lineare Struktur
21. 9. 2001, Toulouse
30 Tote, 2500 schwer Verletzte
Herstellung
ƒ vorsichtiges Erhitzen von NH4NO3
bei 200°C (bei T > 200°C
Explosionsgefahr!)
22
NO (Stickstoffmonoxid)
Eigenschaften
ƒ farbloses Gas
ƒ sehr reaktiv gegen Sauerstoff
2 NO + O2 x 2 NO2
ΔHR0 = - 114 kJ/mol
ƒ wird leicht zu NO+ oxidiert, bildet Salze (z. B. NOHSO4)
ƒ bildet Komplexe mit Übergangsmetallionen [Fe(H2O)5NO]2+
Herstellung
ƒ früher aus den Elementen im elektrischen Lichtbogen (bei 3000
°C, 5 % NO im Gleichgewicht) ΔHR0 = + 90 kJ/mol
ƒ Reaktion von Cu mit halbkonzentrierter Salpetersäure (im Labor)
ƒ heute technisch nach dem Ostwaldverfahren
katalytische Oxidation von NH3 an Pt-Katalysatoren
23
NO2 (Stickstoffdioxid)
Eigenschaften
ƒ braunes, giftiges Gas
ƒ oberhalb 150 °C Zersetzung zu NO und O2
ƒ starkes Oxidationsmittel, Reduktion zum Nitrition, NO2Herstellung
ƒ Zwischenprodukt bei der
Salpetersäureherstellung
ƒ im Labor durch Zersetzung von
Pb(NO3)2 bei 250-600 °C
ƒ Umsetzung von Cu in konzentrierter
Salpetersäure (Unterschied zu NO!)
24
Salpetersäure (HNO3) - Herstellung
Ostwald-Verfahren
Verbrennung von NH3 an Pt-Netzen
4 NH3 + 5 O2 x 4 NO + 6 H2O 700 °C, ΔHR0 = - 908 kJ/mol
2 NO + O2 x 2 NO2
tiefe T., hoher p ΔHR0 = - 114 kJ/mol
Einleiten in Wasser
Disproportionierung zu HNO3 und NO
Rückführung des gebildeten NO
Verwendung
80 % der HNO3 für Düngemittel
Sprengstoffe (Schwarzpulver)
25
HNO3 – Eigenschaften
ƒ wasserfrei: farblose, ölige, rauchende Flüssigkeit (enthält gelöstes NO2)
ƒ wegen lichtinduzierter, partieller Zersetzung zu NO2 und O2 leicht
gelblich
ƒ extrem starkes Oxidationsmittel (oxidiert organische Stoffe unter NO2Bildung und Flammerscheinung)
ƒ elektrisch leitend (Autoprotolyse in H2NO3+ und NO3-)
handelsüblich: 69%-ige wässrige Lösung (konzentrierte HNO3)
ƒ löst Cu, Hg, Ag, (E0 < 0.96 V) aber nicht Au und Pt (E0 > 0,96 V)
(Trennung von Silber und Gold “Scheidewasser”)
Cu + 2 HNO3 + 2 H+ x Cu2+ + 2 NO2 + 2 H2O
ƒ einige unedle Metalle werden nicht gelöst (Cr, Al, Fe) wegen
Passivierung der Oberfläche
26
HNO3 + HCl (Königswasser)
Au + 4 Clnasc. „
[AuCl4]- gelb
Tetrachloroaurat
27
Nitrate
ƒ werden von fast allen Metallen gebildet
ƒ leicht wasserlöslich
ƒ wirken kaum oxidierend
trigonal planar
Thermische Zersetzung
ƒ NH4NO3 x N2O + 2 H2O (Synproportionierung)
ƒ KNO3 x KNO2 + O2 (auch für Na, Ba, Sr, Ag)
ƒ Pb(NO3)2 x PbO + 2 NO2 + ½ O2 (auch für Mg, Ca, Al, Fe, Ni, Co, Cu)
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Salpetrige Säure (HNO2)
Eigenschaften
ƒ in reinem Zustand nicht darstellbar, nur in verd. Lösung
ƒ disproportioniert zu HNO3 und NO
(auch Nitrite in saurer Lösung)
ƒ wirkt je nach Reaktionspartner reduzierend oder oxidierend
als RM gegenüber MnO4-, PbO2 und H2O2
als OM gegenüber J-, Fe2+
Darstellung
ƒ Freisetzung aus Bariumnitrit mit Schwefelsäure
29
Nitrite
Darstellung
ƒ NO2 + NO + 2 NaOH x 2 NaNO2 + H2O (Synproportionierung)
ƒ Thermische Zersetzung von Nitraten
Verwendung
ƒ Konservierungsmittel für Fleisch- und
Wurstwaren, erhält die rote Farbe des
Muskelfarbstoffs Myoglobin durch
Reoxidation von Fe2+
ƒ Herstellung von Azofarbstoffen
PhNH2 + HNO2 + HCl x PhN2+Cl- + 2 H2O
30
Stickstoffoxide als Luftschadstoffe
ƒ Bildung von NO durch Verbrennung fossiler Brennstoffe (Kraftwerke)
ƒ in Fahrzeugmotoren durch Reaktion von O2 und N2 bei hohen Temp.
ƒ NO reagiert bei tieferen T weiter zu NO2 (NOx)
x saurer Regen
x photochemische Reaktionen tragen zur Zerstörung der Ozonschicht
in der Stratosphäre und zu Smog (hohe Ozonkonzentrationen) in der
Troposphäre bei
O3 x O2 + O
O + H2O x 2 yOH
NO2 + yOH x HNO3
NO2 x NO + O
O2 + O x O3
Umweltschutzmaßnahmen:
Entstickung von Rauchgasen, Abgaskatalysatoren in Fahrzeugen
31
Autoabgaskatalysatoren (Dreiwege-Katalysator)
Pt, Pd, Rh
Träger aus Al2O3
32
Biologische Bedeutung von Stickstoff
33
Phosphor
Vorkommen
ƒ nur in Verbindungen, sehr reaktiv
Apatit Ca5(PO4)3(OH)
Vivianit (Blaueisenerz) Fe3PO4 x 8 H2O
Türkis CuAl6[(OH)2PO4] x 4 H2O
Apatit
Türkis
Blaueisenerz
34
Modifikationen des Phosphors
Weißer Phosphor
ƒ Smp. 44°C, wachsweich, giftig
ƒ löslich in CS2, nicht in H2O
ƒ selbstentzündlich, Aufbewahrung
unter Wasser
ƒ leuchtet im Dunkeln (Chemilumineszenz)
P4O6 xP4O10
36
Weißer Phosphor
37
Modifikationen des Phosphors
Roter Phosphor
ƒ aus weißem P beim Erhitzen unter Luftausschluß
ƒ ungiftig, luftstabil
ƒ entzündet sich erst oberhalb 300 °C
ƒ in Zündholzköpfen im Gemisch mit
Sb2S5, S oder KClO3
ƒ auf Reibeflächen von
Zündholzschachteln
38
Modifikationen des Phosphors
Schwarzer Phosphor
ƒ metallisch glänzend
ƒ elektrischer Halbleiter
ƒ Sublimation bei 620°C
ƒ entsteht durch Erhitzen
von weißem P unter Druck
39
Oxide des Phosphors
ΔHR0 = - 2270 kJ/mol
Verbrennung von P
- 3010 kJ/mol
stöchiometrische
Menge Sauerstoff
P4O6 bei 25 °C an
Luft beständig
mit kaltem H2O
bildet sich H3PO3
Sauerstoff-Überschuss
P4O10 ist ein sehr
starkes Trockenmittel
zerfließt an der Luft zu
einem Gemisch von
Phosphorsäuren
40
Orthophosphorsäure (H3PO4)
ƒ wasserlösliche farblose Kristalle, Smp. 42°C
ƒ in konzentrierter Lösung sirupartig (H-Brücken), handelsüblich: 85%-ig
ƒ mittelstarke dreibasige Säure, bildet 3 Reihen von Salzen
Base / ml
Dihydrogenphosphate
(primäre P.)
gut wasserlöslich
Hydrogenphosphate
(sekundäre P.)
Orthophosphate
(tertiäre P.)
schwer löslich (außer Alkalisalzen)
löslich in verd. Mineralsäuren (Protonierung zu H2PO4-)
Welchen pH-Wert hat eine Phosphorsäure mit c = 0,1 mol/l ?
42
Herstellung von H3PO4
ƒ Ofenprozeß (thermische Phosphorsäure):
Verbrennung von Phosphor
- hochreine konzentrierte Säure für medizinische Zwecke und
Lebensmittel (z. B. Coca Cola)
ƒ Nassprozess
Aufschluss von Phosphatmineralien mit Schwefelsäure
- 30- 70 %-ige Säure für technische Zwecke
(Dünger, Metallverarbeitung)
44
Verwendung von Phosphorsäure und Phosphaten
Verwendung
ƒ Düngemittel
ƒ (NH4)3PO4 als Flammschutzmittel
ƒ Zinkphosphatierung zum Korrosionsschutz von Stählen mit
zinkhaltigen Phosphorsäure-Lösungen
(Bildung von Zn-Phosphat-, bzw. von Zn/Fe-PhosphatSchutzschichten)
ƒ Na3PO4 x 12 H2O als Reinigungsmittel für Geschirrspüler,
Abbeizmittel für Farben, wegen der alkalischen Reaktion
Welchen pH-Wert hat eine gesättigte Lösung von Na3PO4?
Löslichkeit: 285 g/l
Molmasse: 164 g/mol
pKS(H2PO4-) = 7,21
45
Biologische Bedeutung
46
Adenosintriphosphat – Energiespeicher lebender Zellen
Triphosphat
Adenin
Ribose
ATP + H2O
x
ADP + PO33- + H+
ΔG0 = -30,5 kJ/mol
Glucose + 8 ADP + 8 Phosphat x 2 CH3C(O)COOH + 8 ATP
47
Mineral-Düngemittel
Einnährstoffdünger
•
Stickstoff-, Phosphat-, Kali-, Kalkund Magnesium-Dünger
Mehrnährstoff- oder Volldünger
•
NPK-, NP-, NK- und PK-Dünger
Stickstoffdünger
•
•
Ammoniumsulfat, (NH4)2SO4
•
•
Harnstoff, (NH2)2C=O
•
•
Kalksalpeter, Ca(NO3)2
Kalkammonsalpeter
74 % NH4NO3 + 26 % CaCO3
Ammonsulfatsalpeter
2 NH4NO3 x (NH4)2SO4
Kalkstickstoff, Ca(N=C=N)
Calciumcyanamid
Nährstoff wird bei der Hydrolyse als NH3 oder Nitrat freigesetzt
53
Phosphat-Dünger
Phosphat-Dünger
•
Superphosphat, hergestellt durch Aufschluss von Ca3(PO4) mit H2SO4
40 % Ca(H2PO4)2, 60 % CaSO4 x 2 H2O
60 % der Weltproduktion an H2SO4 gehen in die Düngerproduktion
•
Doppelsuperphosphat, hergestellt durch Aufschluss von Ca3(PO4)/CaCO3Gemischen mit H3PO4
Ca(H2PO4)2
•
Thomasmehl
Ca3(PO4)2 x (Ca2SiO4)
•
Ammonphosphat, hergestellt aus NH3 und H3PO4
(NH4)2(HPO4)
Hergestellt durch Aufschluss von Rohphosphaterzen, die Apatit oder Phosphorit
enthalten (Ca5[(F,OH,CO3)/(PO4)3] + CaCO3), mit Schwefelsäure zu Super- und
Doppelsuperphosphaten und mit Phosphorsäure und Ammoniak zu
Ammonphosphaten
54
Mischdünger
•
Hakaphos
Harnstoff, KNO3, (NH4)2HPO4
•
Leunaphos
(NH4)2SO4, (NH4)2HPO4
•
Nitrophoska
KNO3, (NH4)2HPO4, (NH4)2SO4
weltweit erster Volldünger (BASF,
1927)
durch Aufschluss von Apatit mit
HNO3 und anschließender
Neutralisation mit NH3
55
Umweltprobleme
Eutrophierung
• Überangebot an Mineralstoffen in
Oberflächengewässern (Phosphat,
Nitrat)
– verstärktes Algenwachstum
– abgestorbene Algen werden unter
–
Sauerstoffverbrauch zersetzt
Sauerstoffmangel in Seen führt zu
Fischsterben
„umgekippter“ See
Gesundheitsgefährdung
• Anreicherung von Nitrat im Grundwasser beeinträchtigt die
Trinkwasserqualität
– Grenzwert laut deutscher Trinkwasserverordnung 50 mg/l
– Nitrat wird durch Darmbakterien zu Nitrit und weiter zu krebserregenden
Nitrosaminen reduziert
56
Zusammenfassung 5. Hauptgruppe
•
•
•
•
•
•
•
•
•
N2 ist sehr reaktionsträge und wird durch Luftverflüssigung gewonnen
Weißer Phosphor wird durch Reduktion von Phosphat-Mineralien mit Kohle
und Sand gewonnen und kann sich in roten bzw. schwarzen Phosphor
umwandeln.
Beide Elemente sind wichtige Bestandteile von Mineraldüngern (Phosphate,
Nitrate, Ammoniumsalze).
Ammoniak = Basis für viele chemische Produktionsprozesse (Kunststoffe
und –fasern, Düngemittel), hergestellt nach Haber-Bosch-Verfahren
Emission von N2O, NO und NO2 ist mitverantwortlich für Luftverschutzung
(Smog, saurer Regen)
Salpetersäure ist starkes Oxidationsmittel. Ihre Salze sind Nitrate (NO3-).
Salpetrige Säure disproportioniert leicht. Salze sind Nitrite (NO2-)
N kann in Verbindungen Oxidationsstufen von -3 bis +5 annehmen
P4O6 und P4O10 sind die Anhydride der phosphorigen Säure (H3PO3, Salze
= Phosphite) bzw. der Phosphorsäure (H3PO4, Salze = Phosphate). P hat
die Oxidationszahl +3 bzw. +5 in diesen Verbindungen.
57
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