Elektromagnetische Felder und Wellen: Lösung der Aufgabe 2.1.7 1 Lösung der Aufgabe 2.1.7 Überarbeitet von: FR 03.06.2008 Aufgabe wie in der Klausur Eine elektrische Leitung besteht aus einem kreiszylindrischen Innenleiter mit Radius a (Querschnitt Si ) und einem sehr dünnen koaxialen Hohlzylinder vom Innendurchmesser 2b > 2a und Außendurchmesser 2c > 2b (Querschnitt Sa ). Auf den beiden Zylindern fließen entgegengesetzt gleich große Ströme ±J. Die Leitfähigkeit des Zylindermaterials ist σ. Die Achsen der Zylinder sind mit der z-Achse eines Koordinatensystems identisch. Im Ursprung des Koordinatensystems wird die Spannung U zwischen Innen- und Außenleiter gemessen. Gesucht ist die magnetische Feldstärke im gesamten Raum. Zusatzfragen für die Übung a) Skizzieren Sie die Anordnung im Quer- und Längsschnitt (x-y- und x-z-Ebene). b) Welche Stromdichte herrscht jeweils im Innen- und Außenleiter? c) Wie lautet die Integralform des Ampere’schen Gesetzes? ~ im gesamten Raum? d) Was folgt für H Lösung a) Abbildung 1: Koaxialkabel mit verlustbehafteten Leitern. 2 Elektromagnetische Felder und Wellen: Lösung der Aufgabe 2.1.7 b) Der Strom ist homogen im jeweiligen Querschnitt verteilt. Annahme: Strom im Innenleiter in +z- Richtung, im Außenleiter entgegengesetzt. ~ji = ji · ~ez ~ja = −ja · ~ez Innenleiter: ZZ ZρZ2π ~ji ◦ d2~r = Ji {ρ} = ji ρ dρ dφ = ji πρ2 0 0 Es gilt Ji {a} = J, also ji = J Ji {ρ} = J 1 πa2 ρ2 a2 Außenleiter: ZZ Ja {ρ} = ZρZ2π j~a ◦ d ~r = 2 −ja ρ dρ dφ = −ja π(ρ2 − b2 ) b 0 Für ρ = c ist Ja {c} = −J, also ja = J 1 π(c2 − b2 ) Ja {ρ} = −J ρ2 − b2 c2 − b2 c) I ZZ ~ ◦ d~` = H CS ~j ◦ d2~r = JS S wobei JS den Strom durch die Fläche S darstellt. Elektromagnetische Felder und Wellen: Lösung der Aufgabe 2.1.7 3 d) Aus Biot-Savart folgt, dass ein Strom in z- Richtung nur ein Feld in azimutaler Richtung erzeugt. ~ = H · e~φ H Kreisfläche mit Radius ρ: I Z2π ~ ◦ d~` = H Hρ dφ = H2πρ 0 Bereich I: 0 ≤ ρ ≤ a JS = Ji {ρ} HI 2πρ = Ji {ρ} ρ2 = J 2 a HI = J ρ 2πa a Bereich II: a ≤ ρ ≤ b JS = J HII = J 2πρ Bereich III: b ≤ ρ ≤ c JS = J + Ja {ρ} (c2 − ρ2 ) (ρ2 − b2 ) =J 2 HIII 2πρ = J − J 2 (c − b2 ) (c − b2 ) HIII = J (c2 − ρ2 ) 2πρ (c2 − b2 ) 4 Elektromagnetische Felder und Wellen: Lösung der Aufgabe 2.1.7 Bereich IV: ρ ≥ c JS = J − J = 0, also HIV = 0