Kapitel 25 und 26

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Kurzfristige
ökonomische
Fluktuationen
MB
MC
MB MC
Rezessionen und Expansionen
„
Konjunkturschwankungen
z
Rezession:
Beschreibt eine Periode deutlich schwächeren
Wirtschaftswachstums als normal (formale
Definition: 2 Quartale mit negativem Wachstum
des realen BIP)
z
Depression:
Beschreibt eine besonders starke Rezession
z
Expansion (Aufschwung):
Beschreibt eine Periode deutlich stärkeren
Wirtschaftswachstums als normal
z
Boom (Hochkonjunktur):
Beschreibt eine besonders starke Expansion
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
Rezessionen und Expansionen
Rezessionen
1964
1974/75
1981/82
1993
2003
Wachstum des realen BIP in Deutschland von 1951 bis 2004
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
Rezessionen und Expansionen
Rezessionen und Expansionen
Wachstum des realen BIP von 1999 bis 2002
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
„
Output-Lücken und zyklische
Unterbeschäftigung
Schwankungen im Wirtschaftswachstum
z
Produktionspotential (VollbeschäftigungsBIP) Y*:
Beschreibt das reale BIP einer Volkswirtschaft,
das bei normalem Einsatz von Kapital und Arbeit
erreicht werden kann
z
Determinanten für Schwankungen im
Wirtschaftswachstum
‹ Schwankungen
im Wachstum des
Produktionspotenzials
‹ Schwankungen in der Auslastung des
Produktionspotenzials
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
„
Output-Lücken und zyklische
Unterbeschäftigung
Output-Lücke
Beschreibt die Differenz zwischen dem
Produktionspotential Y* und dem
tatsächlichen Output (realen BIP) Y
z Rezessions-Lücke:
z
Beschreibt eine positive Output-Lücke, d.h. Y* > Y
(Kapital und Arbeit sind hier nicht voll beschäftigt)
z
Expansions-Lücke:
Beschreibt eine negative Output-Lücke, d.h. Y* < Y
(Nachfrage nach Gütern ist hier größer als die
Produktionskapazitäten, so dass die Preise steigen,
d.h. Inflation entsteht)
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
„
Output-Lücken und zyklische
Unterbeschäftigung
Folgen und Ursachen positiver oder negativer Output-Lücken (Rezessions- oder
Expansions-Lücken), d.h. wenn Y* ≠ Y
z
Folgen
‹ Einige
Märkte sind nicht im Gleichgewicht
‹ Bei einer Rezessions-Lücke kommt es zu
zyklischer bzw. konjunktureller Arbeitslosigkeit
z
Wesentliche Ursache: Einige Preise passen
sich nicht schnell genug an
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
Die Keynesianische Revolution
„
John Maynard Keynes (1883-1946)
Eine wichtige Publikation: „The Economic
Consequences of the Peace“ (1919)
z Wichtigste Publikation: „The General Theory
of Employment, Interest, and Money“ (1936)
z
‹ Revolution
von Wirtschaftstheorie und -politik
‹ Erklärung, inwiefern Nachfragedefizite zu
Rezessionen führen können
‹ Erklärung, inwiefern Staatsausgaben eingesetzt
werden können, um Rezessionen zu beheben
z
Berühmtes Zitat:
"... in the long run we are all dead ..."
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
Die Keynesianische Revolution
„
Wesentliche Keynesianische
Grundannahme
Zwar: Unternehmen passen langfristig ihre
Preise bei unterschiedlicher Nachfrage an
z Aber: Kurzfristig setzen Unternehmen einen
festen Preis und passen ihr Angebot der
Nachfrage an
z
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
Geplante aggregierte Ausgaben
„
Geplante aggregierte Ausgaben bzw.
Nachfrage (Planned Aggregate
Expenditure)
Entsprechend Verwendungsseite des BIP
(vgl. Kap. 18):
PAE = C + I + G + NX
z Im Keynesianischen Modell wird der Output
durch PAE bestimmt
z Die tatsächliche Nachfrage kann von PAE
abweichen (z.B. bei ungeplanter Lagerhaltung)
z
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
Geplante aggregierte Ausgaben
z
Konsumnachfrage C
‹ Konsumnachfrage
macht etwa 2/3 der
Gesamtnachfrage aus
‹ Konsumnachfrage wird vor allem durch das
verfügbare Einkommen (Y - T) bestimmt
‹ Konsumfunktion
C = C + c(Y - T)
‹ Konstante C repräsentiert andere Determinanten
der Konsumnachfrage wie z.B. Stimmung von
Konsumenten, Vermögen, Zinsen
‹ c bezeichnet die Konsumneigung mit 0 < c < 1
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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Geplante aggregierte Ausgaben
„
Economic Naturalist: Platzen der InternetBlase 2000-2002
S&P 500 fiel um 49% in 2 Jahren, so dass die
Haushalte in den USA $6.5 Billionen an
Vermögen verloren haben
z Empirische Studien: $1 weniger Vermögen
bedeutet 3-7 Cent weniger Konsum pro Jahr,
so dass sich C um $195 bis $455 Mrd. hätte
reduzieren müssen
z Aber: C stieg zwischen 2000 und 2002 wegen
höherer Immobilienpreise (höheres Vermögen),
niedrigerer Zinsen und zunehmendem
verfügbaren Einkommen (Y - T)
z
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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Geplante aggregierte Ausgaben
Konsum
Konsumfunktion:
C = C + c(Y - T)
C
Steigung = c
Verfügbares Einkommen
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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Geplante aggregierte Ausgaben
Konsumfunktion in den USA von 1960 bis 2002
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
Geplante aggregierte Ausgaben
„
Beispiel
PAE = C + I + G + NX, C = C + c(Y - T)
z PAE = C + c(Y - T) + I + G + NX
z C = 620, c = 0.8, T = 250, I = 220,
G = 330, NX = 20
z PAE = 960 + 0.8Y
z PAE = autonome Ausgaben +
einkommensabhängige Ausgaben
z
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
„
Output im kurzfristigen
Gleichgewicht
Kurzfristiges Gleichgewicht
Keynesianische Annahme: Unternehmen
passen die Produktion so an, dass zu den
kurzfristig fixierten Preisen die Nachfrage
bedient wird
z Im kurzfristigen Gleichgewicht gilt dann so
lange, bis die Preise angepasst werden:
Y = PAE
z Zum obigen Beispiel: Rückgang von C
um 10
z
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
Output im kurzfristigen
Gleichgewicht
Y = PAE
PAE
PAE = 960 + 0.8Y
Steigung = 0.8
Im Gleichgewicht schneidet
die PAE-Kurve die 45o-Linie
bei Y = 4800
960
45o
4800
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
Output
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MB MC
Output im kurzfristigen
Gleichgewicht
Y = PAE
PAE
PAE = 960 + 0.8Y
PAE = 950 + 0.8Y
E
F
Rückgang von C verschiebt
Nachfrage nach unten
960
950
Rezessions-Lücke
45o
4750 4800
Y*
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
Output
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MB MC
„
Output im kurzfristigen
Gleichgewicht
Economic Naturalist: Auswirkungen der
japanischen Rezession in den 1990er
Jahren auf andere südasiatische Länder
Rezession in Japan reduzierte japanische
Importe
z Rückgang der Exporte nach Japan von
südasiatischen Ländern reduzierte deren
PAE und löste dort auch eine Rezession
aus
z
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
„
Output im kurzfristigen
Gleichgewicht
Multiplikator-Effekt der Nachfrage
Beschreibt die Wirkung einer Änderung der
autonomen Ausgaben um €1 auf das BIP Y
im kurzfristigen Gleichgewicht
z Ein Multiplikator von z.B. 5 bedeutet, dass
eine Erhöhung der autonomen Ausgaben um
10 Mio. Euro das BIP im Gleichgewicht um
50 Mio. Euro erhöht
z Zum obigen Beispiel
z
‹ PAE
= 960 + 0.8Y, so dass Y im Gleichgewicht
4800 beträgt
‹ Wenn C um 10 sinkt, folgt PAE = 950 + 0.8Y,
so dass Y im Gleichgewicht 4750 beträgt
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
Stabilitätspolitik
„
Stabilitätspolitik
Staatliche Beeinflussung der geplanten
aggregierten Ausgaben PAE mit dem Ziel,
Output-Lücken (d.h. Rezessions- und
Expansions-Lücken) zu beseitigen
z Instrumente
z
‹ Geldpolitik
‹ Fiskalpolitik
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
Stabilitätspolitik
z
Instrumente der Fiskalpolitik
‹ Veränderung
der Staatsausgaben G:
Direkter Effekt auf PAE
‹ Veränderung der Steuern T:
Indirekter Effekt auf PAE
‹ Veränderung der Transferzahlungen (z.B.
Sozialhilfe):
Indirekter Effekt auf PAE
z
Beispiel
‹ Erhöhung
der Staatsausgaben G
‹ Verschiebung der PAE-Kurve nach oben
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
Stabilitätspolitik
Y = PAE
PAE
PAE = 960 + 0.8Y
PAE = 950 + 0.8Y
E
Erhöhung von G verschiebt
PAE nach oben
F
960
950
Rezessions-Lücke
45o
4750 4800
Output
Y*
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
Stabilitätspolitik
z
Steuersenkung als fiskalpolitische
Maßnahme
‹ Einfluss
auf PAE ist indirekt
‹ Steuersenkung erhöht verfügbares Einkommen
und damit Konsum
‹ Steuersenkung wirkt aber nur, wenn nicht
gleichzeitig Staatsausgaben gesenkt werden
‹ Dies führt zu Finanzierung durch staatliche
Budgetdefizite
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
Stabilitätspolitik
„
Automatische Stabilisatoren
Automatische Veränderungen im staatlichen Budget, die die Fluktuationen in der
wirtschaftlichen Entwicklung eindämmen
z Beispiele in Rezession
z
‹ Steuersenkung
durch das
Einkommensteueraufkommen
‹ Erhöhung des Arbeitslosengeldes (und damit
Verminderung der Nettosteuern als Differenz
zwischen Steuern und Transferzahlungen)
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
Stabilitätspolitik
„
Probleme bei fiskalpolitischen
Maßnahmen
Es können vor allem kurzfristige
konjunkturelle Probleme gelöst werden
z Maßnahmen sind oft wirkungslos gegen
strukturelle Probleme (z.B. in Deutschland,
Frankreich, Japan)
z Maßnahmen greifen oft recht spät durch
Verzögerungen im politischen Prozess
z
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
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MB MC
Stabilitätspolitik
„
Probleme von staatlichen Budgetdefiziten
Reduktion öffentlicher und damit gesamtwirtschaftlicher Ersparnisse, so dass der
Realzins steigt und private Investitionen verdrängt werden (“Crowding Out”, vgl. Kap. 22)
z Staatliche Budgetdefizite sollten im
Aufschwung wieder abgebaut werden, was
aber fast nie passiert
z Zinszahlungen belasten zunehmend den
Staatshaushalt
z
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Kapitel 25: Kurzfristige ökonomische
Fluktationen
Slide 27
Ende
MB
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