Omeprazol Sandoz® 10 mg magensaftresistente Hartkapseln

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Fachinformation
Omeprazol Sandoz ® 10 mg
magensaftresistente Hartkapseln
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Omeprazol Sandoz 10 mg magensaftresistente Hartkapseln
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Eine magensaftresistente Hartkapsel enthält
10 mg Omeprazol.
Sonstige Bestandteile:
Eine magensaftresistente Hartkapsel enthält
58,5 mg Lactose.
Die vollständige Auflistung der sonstigen
Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Magensaftresistente Hartkapsel
Hellbraune Oberseite, hellbraune Unterseite,
beide bedruckt mit „OME 10“, mit mattem,
gelblich-braunem, magensaftresistent überzogenem Granulat.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Erwachsene:
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Ulcera duodeni
Benigne Ulcera ventriculi
Refluxösophagitis
Erhaltungstherapie der Refluxösophagitis zur Rezidivprophylaxe
Zollinger-Ellison-Syndrom
Behandlung NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika)-bedingter Magen- und
Zwölffingerdarmgeschwüre
Erhaltungstherapie NSAR-bedingter Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre zur
Rezidivprophylaxe
Symptomatische Behandlung der gastro-ösophagealen Refluxkrankheit
in Kombination mit geeigneten antibakteriell wirksamen Therapieschemata zur
Eradikation des Helicobacter pylori bei
Patienten mit H. pylori -bedingten peptischen Ulcera (siehe Abschnitt 4.2)
Kinder über 1 Jahr und ≥ 10 kg:
– Refluxösophagitis
– Symptomatische Behandlung von Sodbrennen und saurem Aufstoßen bei
gastro-ösophagealer Refluxkrankheit
Kinder ab 4 Jahre:
– in Kombination mit einer Antibiotikabehandlung bei einem Zwölffingerdarmgeschwür, das durch das Bakterium Helicobacter pylori hervorgerufen wurde.
4.2 Dosierung,
Art und Dauer der Anwendung
Für die verschiedenen Dosierungsschemata
stehen unterschiedliche Stärken zur Verfügung.
April 2009
Erwachsene:
Ulcera duodeni
Die übliche Dosierung beträgt 20 mg einmal
täglich. Die Behandlungsdauer beträgt 2 – 4
Wochen.
Erhaltungstherapie: Zur Vorbeugung des
Wiederauftretens wird einmal täglich eine
10 mg-Kapsel empfohlen.
Benigne Ulcera ventriculi
Die übliche Dosierung beträgt 20 mg einmal
täglich. Die Behandlungsdauer beträgt
4 – (6) – 8 Wochen.
Refluxösophagitis
Die übliche Dosierung beträgt 20 mg einmal
täglich. Die Behandlungsdauer beträgt 4 – 8
Wochen.
Hinweise:
In Einzelfällen von Duodenal- und Magenulcera sowie der Refluxösophagitis kann die
Dosis auf 40 mg einmal täglich erhöht werden.
Die Monotherapie mit Omeprazol sollte bei
Patienten mit gastroduodenalen Ulcera nur
dann angewendet werden, wenn eine Eradikationstherapie nicht indiziert ist.
Erhaltungstherapie der Refluxösophagitis
zur Rezidivprophylaxe
Die übliche Dosierung beträgt 10 – 20 mg
täglich, je nach Ansprechen der Therapie.
Zollinger-Ellison-Syndrom
Die Dosierung sollte individuell angepasst
und die Behandlung unter fachmännischer
Kontrolle so lange fortgeführt werden wie es
klinisch erforderlich ist. Die empfohlene
Startdosis beträgt 60 mg einmal täglich.
Bei Dosen von mehr als 80 mg täglich sollte
die Dosis in zwei Einzelgaben aufgeteilt
werden. Bei Patienten mit Zollinger-EllisonSyndrom ist die Behandlung zeitlich nicht
beschränkt.
Behandlung NSAR-bedingter Magen- und
Zwölffingerdarmgeschwüre
Die übliche Dosierung beträgt 20 mg einmal
täglich. Die Behandlungsdauer beträgt 4 – 8
Wochen.
Erhaltungstherapie NSAR-bedingter Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre zur Rezidivprophylaxe
Die übliche Dosierung beträgt 20 mg täglich.
Symptomatische Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit
Die übliche Dosierung beträgt je nach Ansprechen der Therapie 10 bis 20 mg täglich.
Die Behandlungsdauer beträgt 2 bis 4 Wochen.
Lässt sich innerhalb von 2 Wochen keine
Besserung der Symptomatik beim Patienten
erreichen, sollten weitere Untersuchungen
durchgeführt werden.
Eradikationstherapie
Patienten mit peptischen Ulcera aufgrund
einer H. pylori -Infektion sollten durch eine
Eradikationstherapie mit einer geeigneten
Antibiotikakombination in angemessener
Dosierung behandelt werden. Die Auswahl
dieses Therapieregimes sollte gemäß der
Verträglichkeit beim Patienten und therapeutischer Richtlinien erfolgen.
Folgende Kombinationen wurden getestet:
– Omeprazol 20 mg, Amoxicillin 1000 mg,
Clarithromycin 500 mg, jeweils 2-mal täglich
– Omeprazol
20 mg,
Clarithromycin
250 mg, Metronidazol 400 – 500 mg, jeweils 2-mal täglich.
Die Dauer der Behandlung für die Eradikation beträgt 1 Woche. Um die Entwicklung
bakterieller Resistenzen zu verhindern, sollte
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die Behandlungsdauer nicht reduziert werden.
Bei Patienten mit aktiven Ulcera kann die
Fortsetzung der Therapie mit einer Omeprazol-Monotherapie gemäß der oben angegebenen Dosierung und Behandlungsdauer verlängert werden.
Die Kombinationstherapie mit Metronidazol
sollte wegen des karzinogenen Potentials
von Metronidazol nicht als erste Wahl angesehen werden. Die Anwendung von Metronidazol sollte 10 Tage nicht überschreiten.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung notwendig.
Kinder über 1 Jahr und ≥ 10 kg
Refluxösophagitis
Die Behandlungsdauer beträgt 4 – 8 Wochen.
Symptomatische Behandlung von Sodbrennen und saurem Aufstoßen bei gastroösophagealer Refluxkrankheit
Die Behandlungsdauer beträgt 2 – 4 Wochen. Sind die Symptome nach 2 – 4 Wochen nicht unter Kontrolle, sollten weitergehende Untersuchungen durchgeführt werden.
Folgende Dosierungen werden empfohlen:
Alter
Gewicht
Dosierung
≥ 1 Jahr 10 – 20 kg 10 mg 1-mal täglich
Die Dosierung kann bei Bedarf auf 20 mg
1-mal täglich erhöht werden.
≥ 2 Jahre 420 kg
20 mg 1-mal täglich
Die Dosierung kann bei Bedarf auf 40 mg
1-mal täglich erhöht werden.
Kinder ab 4 Jahre
In Kombination mit einer Antibiotikabehandlung bei einem Zwölffingerdarmgeschwür,
das durch das Bakterium Helicobacter pylori hervorgerufen wurde.
Bei der Wahl der geeigneten Kombinationstherapie sollten die offiziellen lokalen Richtlinien in Bezug auf Resistenz, die Dauer der
Behandlung (in der Regel 7 Tage, manchmal
bis zu 14 Tage) sowie die geeignete Behandlung mit einem Antibiotikum mit in Betracht gezogen werden.
Die Behandlung sollte von einem Facharzt
überwacht werden.
Gewicht
Dosierung
15 – ≤ 30 kg
Kombination mit zwei Antibiotika: Omeprazol 10 mg, Amoxicillin 25 mg/kg KG und
Clarithromycin 7.5 mg/kg KG
werden zusammen 2-mal täglich für 1 Woche verabreicht.
30 – ≤ 40 kg
Kombination mit zwei Antibiotika: Omeprazol 20 mg, Amoxicillin 750 mg und Clarithromycin 7.5 mg/kg KG werden
zusammen 2-mal täglich für
1 Woche verabreicht.
440 kg
Kombination mit zwei Antibiotika: Omeprazol 20 mg, Amoxicillin 1 g und Clarithromycin 500 mg werden zusammen 2-mal täglich für 1 Woche verabreicht.
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Omeprazol
10 mg
magensaftresistente Hartkapseln
Eingeschränkte Nierenfunktion
Eine Dosisanpassung ist bei Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion nicht erforderlich.
Eingeschränkte Leberfunktion
Da die Bioverfügbarkeit und die Halbwertszeit bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ansteigen kann, ist eine Dosisanpassung mit einer maximalen Dosis von
20 mg täglich erforderlich.
Art der Anwendung
Die magensaftresistenten Hartkapseln sollten mit einem Glas Wasser eingenommen
werden. Die magensaftresistenten Hartkapseln sollten nicht gemahlen oder zerkaut
werden.
Patienten (einschließlich Kinder ab 1 Jahr,
die halbfeste Nahrung trinken oder schlucken können) die keine Kapseln schlucken
können oder Schluckschwierigkeiten haben,
können die Kapseln öffnen und den Inhalt in
etwas Fruchtsaft oder Joghurt einrühren. Die
Suspension sollte sofort eingenommen werden.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Omeprazol oder
einen der sonstigen Bestandteile.
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte keine Kombinationstherapie
mit Clarithromycin durchgeführt werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Sofern relevant, sollte bei Patienten mit peptischem Ulcus der H. pylori -Status bestimmt
werden. Für H. pylori -positive Patienten ist,
wo immer möglich, eine Eradikation des
Keimes anzustreben.
vorgenommen
handlung mit anderen Säurehemmern, erniedrigt sein.
Während einer Therapie mit Omeprazol, die
eine kombinierte Anwendung anderer Arzneimittel notwendig macht (NSAR-bedingte
Geschwüre oder Eradikation), ist Vorsicht
geboten, da sich die Arzneimittelinteraktionen addieren oder potenzieren können (siehe Abschnitt 4.5).
Die gleichzeitige Behandlung mit Omeprazol
und Digoxin führt bei gesunden Probanden
aufgrund des erhöhten Magen-pH-Wertes
zu einer Erhöhung der Bioverfügbarkeit von
Digoxin um 10 %.
Vorsicht ist überdies angezeigt bei einer
Kombinationstherapie bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen (zur Einschränkung der Dosierung siehe Abschnitt 4.2).
Bei Kindern mit einer chronischen Erkrankung kann eine Langzeittherapie notwendig
sein, obwohl diese nicht empfohlen wird.
Obwohl dies für oral gegebenes Omeprazol
nicht bekannt ist, wurden Erblindung und
Taubheit im Zusammenhang mit der Injektionsform von Omeprazol berichtet; daher
wird bei schwerkranken Patienten die Überwachung der Seh- und Hörfunktionen empfohlen.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Daher
sollten Patienten mit den seltenen Problemen einer hereditären Galactose-Intoleranz,
Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption Omeprazol Sandoz
10 mg magensaftresistente Hartkapseln
nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Eine reduzierte Azidität im Magen erhöht
unabhängig von der Ursache – auch bei
Protonenpumpenblockern – die Zahl der
Bakterien, die normalerweise im Gastrointestinaltrakt vorhanden sind. Die Behandlung mit säurereduzierenden Arzneimitteln
führt zu einem geringfügig erhöhten Risiko
für gastrointestinale Infektionen durch z. B.
Salmonellen und Campylobacter.
Da Omeprazol in der Leber durch Cytochrom P450-Isoformen (überwiegend CYP
2C19, S-Mephenytoin Hydroxylase) metabolisiert wird und Enzyme der Untergruppe
CYP 2C (CYP 2C19 und CYP 2C9) hemmt,
kann es die Elimination anderer Wirkstoffe,
die von diesen Enzymen verstoffwechselt
werden, verzögern. Dies wurde bei Diazepam (und auch bei anderen Benzodiazepinen, wie Triazolam oder Flurazepam), Phenytoin und Warfarin beobachtet. Es wird
empfohlen, eine regelmäßige Kontrolle der
Plasmaspiegel bei Patienten, die Warfarin
oder Phenytoin erhalten, durchzuführen. Die
Verringerung der Dosis kann hierbei notwendig sein.
Andere Wirkstoffe, die hiervon betroffen sein
könnten, sind Hexobarbital, Citalopram, Imipramin, Clomipramin usw.
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion sollten während einer Therapie
mit Omeprazol die Leberenzymwerte regelmäßig kontrolliert werden.
Omeprazol kann den Leberstoffwechsel von
Disulfiram beeinträchtigen. Es wurden einige
möglicherweise damit zusammenhängende
Fälle von Muskelrigidität berichtet.
Um eine bessere Wirksamkeit zu erzielen, ist
vor einer Behandlung von Geschwüren, die
durch nicht-steroidale Antiphlogistika bedingt sind, unbedingt die Möglichkeit zu
prüfen, ob das auslösende Arzneimittel abgesetzt werden kann.
Zur Interaktion von Omeprazol mit Ciclosporin existieren sich widersprechende Daten.
Daher sollten bei Patienten, die gleichzeitig
mit Omeprazol behandelt werden, die Ciclosporin-Plasmaspiegel überwacht werden,
da ein Anstieg der Ciclosporin-Spiegel
möglich ist.
Falls der Verdacht auf ein Magenulkus besteht, sollte die Möglichkeit der Malignität
vor Beginn einer Therapie ausgeschlossen
werden, da die Behandlung die Symptome
und die Diagnosestellung verzögern kann.
Die Diagnose einer Refluxösophagitis sollte
endoskopisch gesichert werden.
Eine Erhaltungstherapie von NSAR-bedingten Geschwüren sollte auf Risikopatienten
beschränkt bleiben.
Wegen beschränkter Sicherheitsdaten sollten bei einer Langzeittherapie, die ein Jahr
überschreitet, eine regelmäßige Überprüfung der Behandlung und sorgfältige Nut2
zen-Risiko-Abwägungen
werden.
Die Plasmaspiegel von Omeprazol und Clarithromycin sind bei gleichzeitiger Behandlung erhöht.
Aufgrund der verringerten Azidität im Magen
kann die Absorption von Ketoconazol oder
Itraconazol genauso wie während der Be-
Omeprazol kann die orale Resorption von
Vitamin B12 vermindern. Dies sollte bei Patienten, die niedrige Ausgangsspiegel haben und sich einer Langzeittherapie unterziehen müssen, bedacht werden.
Aufgrund einer potentiell klinisch signifikanten Wechselwirkung sollte Johanniskraut
nicht gleichzeitig mit Omeprazol angewendet werden.
Omeprazol sollte nicht in Kombination mit
Atazanavir/Ritonavir angewendet werden,
da es zu einer Senkung der AtazanavirSpiegel kommen kann.
Es gibt keinen Nachweis für eine Wechselwirkung von Omeprazol mit Coffein, Propranolol, Theophyllin, Metoprolol, Lidocain, Chinidin, Phenacetin, Estradiol, Amoxicillin, Budesonid, Diclofenac, Metronidazol, Naproxen, Piroxicam oder Antazida.
Die Resorption von Omeprazol wird durch
Alkohol oder Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Begrenzte epidemiologische Untersuchungen weisen nicht auf unerwünschte Wirkungen auf die Schwangerschaft oder einen
Anstieg der allgemeinen Fehlbildungsrate.
Es liegen jedoch nur unzureichende Informationen hinsichtlich spezifischer Fehlbildungen vor.
Es liegen nur unzureichende Daten zur Exposition von Säuglingen über die Muttermilch vor. Die Omeprazol-Konzentration in
der Muttermilch erreicht ca. 6 % der maximalen Plasmakonzentration der Mutter.
Eine Behandlung mit Omeprazol während
der Schwangerschaft und Stillzeit sollte nur
nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das
Bedienen von Maschinen durchgeführt. Abgesehen von Nebenwirkungen, die das ZNS
oder die Sehtüchtigkeit betreffen (siehe Abschnitt 4.8), hat Omeprazol keinen oder
einen vernachlässigbaren Einfluss auf die
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von
Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Die folgenden Definitionen gelten für die
Häufigkeit von Nebenwirkungen:
– sehr häufig (≥ 1/10)
– häufig (≥ 1/100, 51/10)
– gelegentlich (≥ 1/1 000, 51/100)
– selten (≥ 1/10 000), 51/1 000)
– sehr selten (51/10 000 einschließlich
Einzelfälle)
Siehe Tabelle auf Seite 3
Die Sicherheit von Omeprazol wurde an
insgesamt 310 Kindern zwischen 0 und
006910-C648 – Omeprazol Sandoz 10 mg magensaftresistente Hartkapseln – n
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magensaftresistente Hartkapseln
Erkrankungen des Blutes und
des Lymphsystems
Selten:
Hypochrome, mikrozytäre Anämie bei Kindern
Sehr selten:
Veränderungen des Blutbildes, reversible Thrombozytopenie, Leukopenie oder Panzytopenie und Agranulozytose
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten:
Urtikaria, erhöhte Körpertemperatur, Angioödem, Bronchokonstriktion oder anaphylaktischer Schock, allergische Vaskulitis und Fieber
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig:
Somnolenz, Schlafstörungen (Schlaflosigkeit), Schwindel, Kopfschmerzen und Schläfrigkeit. Diese Beschwerden bessern sich normalerweise unter fortgesetzter
Therapie.
Selten:
Parästhesien und leichte Benommenheit. Geistige Verwirrtheit und Halluzinationen vor allem bei schwerkranken oder älteren Patienten.
Sehr selten:
Agitiertheit und depressive Reaktionen vor allem bei
schwerkranken oder älteren Patienten.
Augenerkrankungen
Erkrankungen des Ohrs und
des Labyrinths
Gelegentlich:
Sehstörungen (Verschwommensehen, verminderte
Sehschärfe oder Einschränkung des Gesichtsfeldes).
Diese Zustände bilden sich in der Regel nach Beenden
der Therapie zurück.
Gelegentlich:
Hörstörungen (z. B. Tinnitus). Diese Zustände bilden sich
normalerweise bei Beenden der Therapie zurück.
April 2009
Erkrankungen des Gastrointestinal- Häufig:
trakts
Diarrhoe, Obstipation, Flatulenz (möglicherweise mit
Bauchschmerzen), Übelkeit und Erbrechen. In der
Mehrzahl der Fälle bessern sich die Beschwerden unter
fortgesetzter Therapie.
Gelegentlich:
Geschmacksstörungen. Diese Beschwerden bilden sich
in der Regel nach Beenden der Therapie zurück.
Selten:
Bräunlich-schwarze Verfärbung der Zunge bei gleichzeitiger Einnahme von Clarithromycin und gutartige
Drüsenkörperzysten: beides war nach Behandlungsende reversibel.
Sehr selten:
Mundtrockenheit, Stomatitis, Candidiasis oder Pankreatitis.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich:
Veränderungen der Leberenzymwerte (die sich nach
Absetzen der Therapie zurückbilden)
Sehr selten:
Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht, Leberinsuffizienz und
Enzephalopathie bei Patienten mit vorbestehender
schwerer Lebererkrankung.
Erkrankungen der Haut und
des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich:
Pruritus, Hautausschlag, Alopezie, Erythema multiforme
oder Photosensibilität und Neigung zu vermehrtem
Schwitzen.
Sehr selten:
Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale
Nekrolyse
Skelettmuskulatur-, Bindegewebsund Knochenerkrankungen
Selten:
Muskelschwäche, Myalgie und Gelenkschmerzen
Erkrankungen der Nieren und
Harnwege
Sehr selten:
Nephritis (interstitielle Nephritis)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich:
periphere Ödeme (die sich nach Beenden der Therapie
zurückbildeten)
Sehr selten:
Hyponatriämie, Gynäkomastie
006910-C648 – Omeprazol Sandoz 10 mg magensaftresistente Hartkapseln – n
16 Jahren mit magensäurebedingten Krankheiten untersucht. Es liegen begrenzte Daten zur Sicherheit bei der Langzeitbehandlung von 46 Kindern vor. Diese erhielten im
Rahmen einer klinischen Studie bis zu
749 Tage lang eine Erhaltungstherapie mit
Omeprazol zur Behandlung einer schweren
erosiven Ösophagitis. Das Nebenwirkungsprofil war sowohl bei der Kurzzeit- als auch
bei der Langzeittherapie im Allgemeinen
dasselbe wie das bei Erwachsenen. Es
liegen keine Daten zu Langzeitbehandlungen bezüglich der Wirkung von Omeprazol
auf die Pubertät oder das Wachstum vor.
4.9 Überdosierung
Informationen zu den Auswirkungen einer
Überdosierung von Omeprazol beim Menschen liegen nicht vor. Hohe orale Einzeldosen von bis zu 160 mg/Tag und Tagesdosen von bis zu 400 mg sowie intravenöse
Einzeldosen von bis zu 80 mg und intravenöse Tagesdosen von bis zu 200 mg oder
520 mg innerhalb von 3 Tagen wurden ohne
Nebenwirkungen vertragen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Mittel bei
peptischem Ulkus und gastro-ösophagealer
Refluxkrankheit (GERD), Protonenpumpenhemmer
ATC-Code: A02BC01
Omeprazol, ein substituiertes Benzimidazol,
ist ein gastrischer Protonenpumpenhemmer, d.h. Omeprazol hemmt direkt und dosisabhängig das Enzym H+/K+-ATPase,
das in den Belegzellen des Magens für die
Sezernierung der Magensäure verantwortlich ist. Aufgrund dieses selektiven intrazellulären Wirkmechanismus und der geringen
Affinität zu anderen Membranrezeptoren
(wie Histamin H2, Muskarin M1 oder gastrinergen Rezeptoren), wurde Omeprazol
einer eigenständigen Klasse von Säurehemmern zugeordnet, die den terminalen Säurebildungsprozess blockieren. Aufgrund seines Wirkmechanismus hemmt Omeprazol
sowohl die basale als auch die stimulierbare
Säuresekretion, unabhängig von der Art des
Stimulus.
Dadurch bewirkt Omeprazol eine Erhöhung
des pH-Wertes und vermindert das Säuresekretionsvolumen.
Als schwache Base reichert sich das Prodrug Omeprazol im sauren Bereich der
Belegzellen an und wird erst nach Protonierung und Umbau als Hemmstoff für die
H+/K+-ATPase wirksam.
In der sauren Umgebung bei einem pH
kleiner als 4 wird das protonierte Omeprazol
zu Omeprazol-Sulfenamid, der eigentlichen
Wirksubstanz, umgewandelt.
Verglichen mit der Plasmahalbwertszeit der
Omeprazol-Base verbleibt das OmeprazolSulfenamid länger in der Zelle (siehe Abschnitt 5.2). Ein ausreichend niedriger pHWert findet sich ausschließlich in den Belegzellen des Magens, was die hohe Spezifität von Omeprazol erklärt. Nur das Omeprazol-Sulfenamid bindet sich an das Enzym
und hemmt dessen Aktivität.
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Omeprazol
10 mg
magensaftresistente Hartkapseln
Wenn dieses Enzymsystem bereits gehemmt ist, steigt der pH-Wert und weniger
Omeprazol wird in den Belegzellen des
Magens angereichert bzw. konvertiert. Die
Akkumulation von Omeprazol wird somit
über eine Art Feedbackmechanismus geregelt.
In der Langzeitbehandlung verursacht Omeprazol als Resultat der Säurehemmung
einen mäßigen Gastrinanstieg. Während
einer Langzeitbehandlung kommt es zu
einer leichten bis mäßigen Erhöhung der
ECL-Zellen. Karzinoide, wie sie in Tierexperimenten gefunden wurden (siehe Abschnitt 5.3), wurden bisher beim Menschen
nicht beobachtet.
Der größte Teil der klinischen Erfahrung aus
kontrollierten, randomisierten klinischen Prüfungen zeigt, dass mit Omeprazol 2× 20 mg
in der Kombination mit zwei Antibiotika über
eine Woche eine Eradikationsrate von
480 % für H. pylori bei Patienten mit gastroduodenalen Ulcera erreicht wird. Wie erwartet, wurden signifikant niedrigere Eradikationsraten bei Patienten beobachtet, die
mit Metronidazol-resistenten H. pylori Isolaten infiziert waren. Deshalb sollten Informationen über die örtliche Häufigkeit von Resistenzen und örtliche Therapierichtlinien bei
der Auswahl des geeigneten Regimes für
die Kombinationstherapie zur Eradikation
des H. pylori berücksichtigt werden. Weiterhin sollte bei Patienten mit persistierender
Infektion die Möglichkeit einer sekundären
Resistenzentwicklung (bei Patienten mit primär empfindlichen Stämmen) gegenüber
einem antibakteriell wirkenden Mittel für die
Auswahl eines neuen Behandlungsplans in
Betracht gezogen werden.
Weiterhin zeigen klinische Studien, dass
nach einer erfolgreichen Eradikation bei Patienten mit peptischer Ulkuskrankheit die
Rezidivraten, im Vergleich zum natürlichen
Verlauf der Krankheit mit fortdauernder Infektion, für Duodenalulcera und wahrscheinlich
auch für Magenulcera außergewöhnlich
niedrig sind.
Kinder
In einer nichtkontrollierten Studie bei Kindern
(1 – 16 Jahre) mit schwerer Refluxösophagitis, verbesserte sich der Grad der Ösophagitis in 90 % der Fälle bei Omeprazol-Dosierungen von 0,7 – 1,4 mg/kg KG, wobei die
Refluxsymptome sich signifikant verringerten. In einer einfach-blinden Studie wurden
Kinder (0 – 24 Monate alt) mit klinisch diagnostizierter GERD mit 0,5, 1,0 bzw. 1,5 mg
Omeprazol/kg KG behandelt. Die Häufigkeit
des Auftretens von Erbrechen und Rückfluss
von Magensaft verringerte sich nach 8 Behandlungswochen um 50 %, unabhängig
von der Dosierung.
Elimination des Helicobacter pylori bei Kindern:
Eine randomisierte, doppelblinde Studie
(Héliot-Studie) zeigte die Wirksamkeit und
Sicherheit von Omeprazol in Kombination
mit zwei Antibiotika (Amoxicillin und Clarithromycin) zur Behandlung von Helicobacter
pylori Infektionen bei Kindern ab 4 Jahren
mit Gastritis: Helicobacter pylori Eradikationsrate: 74,2 % (23/31 Patienten) mit Omeprazol + Amoxicillin + Clarithromycin ge4
genüber 9,4 % (3/32 Patienten) mit Amoxicillin + Clarithromycin. Hinweise auf einen
klinischen Nutzen in Bezug auf dyspeptische Symptome wurden allerdings nicht
gefunden. Weitere Informationen über die
Behandlung von Kindern jünger als 4 Jahre
belegt die Studie nicht.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Omeprazol ist säurelabil und wird oral in
Form von magensaftresistentem Granulat in
einer Hartgelatinekapsel gegeben. Die Resorption findet im Dünndarm statt.
Maximale Plasmakonzentrationen von Omeprazol werden 1 bis 3 Stunden nach der
Verabreichung erreicht. Die Plasmahalbwertszeit beträgt etwa 40 Minuten und die
Gesamt-Plasmaclearance liegt bei 0,3 bis
0,6 l/min. Bei einem kleinen Prozentsatz der
Patienten (sog. „langsame Metabolisierer“ in
Bezug auf CYP 2C19) wurde eine reduzierte
Eliminationsrate von Omeprazol beobachtet.
In diesen Fällen kann die terminale Eliminationshalbwertszeit gegenüber dem Normalwert etwa 3-fach verlängert sein und die
Fläche unter der Plasmakonzentrationszeitkurve (AUC) kann bis auf das 10-fache
erhöht sein.
Omeprazol hat im Körper ein relativ kleines
Verteilungsvolumen (0,3 l/kg Körpergewicht),
das dem der extrazellulären Flüssigkeit entspricht. Ca. 95 % werden an Proteine gebunden.
Omeprazol reichert sich als schwache Base
im sauren Milieu des intrazellulären Kanalsystems der Belegzellen an. In diesem sauren Milieu wird Omeprazol protoniert und in
die eigentliche Wirksubstanz, OmeprazolSulfenamid, umgewandelt. Die aktive Substanz bindet kovalent an die Protonenpumpe (H+/K+-ATPase) der sekretorischen
Membran der Belegzellen und hemmt ihre
Aktivität. Die Dauer der säurehemmenden
Wirkung ist daher wesentlich länger als die
Anwesenheit der Omeprazol-Base im Plasma. Der Grad der Säuresekretionshemmung korreliert direkt mit der Fläche unter
der Plasmakonzentrationszeitkurve (AUC),
nicht jedoch mit der Plasmakonzentration
zu jedem Zeitpunkt.
Omeprazol wird vollständig metabolisiert,
hauptsächlich in der Leber durch CYP
2C19. Ein geringer Prozentsatz der Patienten
besitzt kein funktionsfähiges CYP 2C19 Enzym und hat daher eine reduzierte Eliminationsrate für Omeprazol. Im Plasma werden
Sulfon-, Sulfid- und Hydroxy-Omeprazol gefunden.
Diese Metaboliten haben keinen signifikanten Einfluss auf die Säuresekretion.
Etwa 20 % der verabreichten Dosis werden
mit den Faeces und 80 % in Form von
Metaboliten über den Urin ausgeschieden.
Die beiden Hauptmetaboliten im Urin sind
Hydroxy-Omeprazol und die entsprechende
Carbonsäure.
Die Kinetik von Omeprazol bei Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion ist der bei
gesunden Probanden sehr ähnlich. Da jedoch die renale Elimination der wichtigste
Ausscheidungsweg für das metabolisierte
Omeprazol ist, reduziert sich die Eliminationsrate in Abhängigkeit von der Abnahme
der Nierenfunktion. Durch eine einmalige
Tagesgabe kann eine Akkumulation vermieden werden.
Bei älteren Patienten ist die Bioverfügbarkeit
von Omeprazol leicht erhöht und die Eliminationsrate leicht verringert. Die individuellen
Werte entsprechen jedoch nahezu denen
junger gesunder Probanden und es gibt
keine Hinweise auf eine verminderte Verträglichkeit bei älteren Patienten, die mit der
üblichen Dosis behandelt werden.
Nach intravenöser Gabe von 40 mg Omeprazol für 5 Tage wurde eine Zunahme der
absoluten Bioverfügbarkeit von ca. 50 %
gemessen. Dies kann durch die Abnahme
der hepatischen Clearance durch die Sättigung des Enzyms CYP 2C19 erklärt werden.
Bei Patienten mit chronischen Leberkrankheiten ist die Clearance von Omeprazol
reduziert und die Plasmahalbwertszeit kann
auf ca. 3 Stunden ansteigen. In diesen Fällen
kann die Bioverfügbarkeit mehr als 90 %
betragen. Omeprazol wurde bei der Gabe
in einer Dosierung von 20 mg über 4 Wochen gut vertragen und eine Akkumulation
von Omeprazol oder seiner Metaboliten
wurde nicht beobachtet.
Die Bioverfügbarkeit einer oralen Einzeldosis von Omeprazol liegt bei etwa 35 %. Bei
wiederholter Gabe steigt die Bioverfügbarkeit auf ca. 60 % an. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann sie aufgrund des verringerten First-pass-Effektes
auf über 90 % ansteigen.
Während der Behandlung von Kindern über
1 Jahr mit den empfohlenen Dosierungen
wurden ähnliche Plasmakonzentrationen erzielt wie bei Erwachsenen. Bei Kindern unter
6 Monaten ist die Clearance von Omeprazol
aufgrund der geringen Metabolisierungsrate
von Omeprazol reduziert.
Die gleichzeitige Nahrungsaufnahme hat
keinen Einfluss auf die Bioverfügbarkeit.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Ergebnisse aus Studien zur chronischen
Toxizität deuten nicht auf bis jetzt unbekannte Nebenwirkungen beim Menschen hin.
ECL-Zell-Hyperplasien und -Karzinoide des
Magens wurden in lebenslangen Studien an
Ratten beobachtet, die mit Omeprazol behandelt, oder einer partiellen Fundektomie
unterzogen wurden.
Diese Veränderungen sind das Ergebnis
einer anhaltenden Hypergastrinämie als Folge der Säurehemmung.
In Mutagenitätsstudien (in-vitro und in-vivo)
gab es keine klinisch relevanten Befunde.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Granulat:
Hyprolose (5.0 – 16.0 % HydroxypropoxyGruppen)
Mikrokristalline Cellulose
Lactose
Croscarmellose-Natrium
Povidon (K-Wert 22,5 – 27,0)
Polysorbat 80
Hypromellosephthalat
Dibutylsebacat
Talkum
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Omeprazol Sandoz ® 10 mg
magensaftresistente Hartkapseln
Kapselhülle
Ober- und Unterseite:
Carrageenan
Kaliumchlorid
Titandioxid E 171
Eisen(III)-oxid (E 172)
Eisen(III)-hydroxid-oxid × H2O (E 172)
Hypromellose
Gereinigtes Wasser
Drucktinte:
Schellack
Ethanol
2-Propanol
Propylenglycol
Butan-1-ol
Ammoniumhydroxid
Kaliumhydroxid
Eisen(II,III)-oxid (E 172)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern.
HDPE-Flasche: Das Behältnis dicht verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
HDPE-Flaschen mit 7 N 1 , 15 N 1 , 30
N 2 , 50 N 2 und 100 N 3 magensaftresistenten Hartkapseln.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
7. Inhaber der Zulassung
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Raiffeisenstraße 11
83607 Holzkirchen
E-Mail: [email protected]
8. Zulassungsnummer
63543.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung
27.10.2006
10. Stand der Information
April 2009
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
Zentrale Anforderung an:
Rote Liste Service GmbH
April 2009
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FachInfo-Service
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Postfach 11 01 71
10831 Berlin
006910-C648 – Omeprazol Sandoz 10 mg magensaftresistente Hartkapseln – n
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