Die richtige Ernährung bei Rheuma

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Rheumatische Erkrankungen
Die richtige Ernährung
bei Rheuma
Informationen und Tipps für den Alltag
Rheumatische Erkrankungen
2
Die richtige Ernährung
bei Rheuma
Informationen und Tipps für den Alltag
Impressum
4
Herausgeber
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
Maximilianstr. 14
53111 Bonn
Redaktion
Susanne Walia
Fachliche Beratung
Christel Kalesse
Projektabwicklung
Susanne Walia, Christa Dahm
Gestaltung
diller . corporate, Köln
www.diller-corporate.de
Druck
DCM, Meckenheim
1. Auflage – 30.000 Exemplare, 2003
Drucknummer: A 25/BV/11/03
Mit freundlicher Unterstützung
von AMGEN GmbH, München
Rezept- und Bildnachweis
becel, Hamburg; Informationsgemeinschaft
Olivenöl, München; Kellogg’s, Frankfurt am
Main; Köllnflockenwerke, Elmshorn; Maggi
Kochstudio, Frankfurt am Main; Nordmilch,
Bremen; PhotoAlto; PhotoDisc; privat
Inhaltsverzeichnis
1
Was hat Ernährung mit Rheuma zu tun?
1.1
1.2
1.3
Rheuma ist nicht gleich Rheuma – und Diät nicht gleich Diät!
Möglichkeiten und Grenzen der Diät
Osteoporose – Ein Kapitel für sich
Tipps für den Alltag
Seite
7
8
9
10
11
5
2
»Patent-Rezepte« nicht in Sicht
13
2.1
2.2
2.3
2.4
2.5
Stärken Sie Ihre Abwehrkräfte – leichter gesagt als getan
Gibt es Ernährungsformen mit antirheumatischer Wirkung?
Welche Nahrungsmittel schaden dem Körper?
Fasten – pro und contra
Die Spätfolgen rheumatischer Erkrankungen – so beugen Sie vor
Tipps für den Alltag
14
15
16
17
18
19
3
Rheuma zehrt an der Substanz – Wie gleiche ich den Mangel aus?
21
3.1
3.2
3.3
3.4
Nahrungsergänzungsstoffe – die Qual der Wahl
Vitamine
Mineralstoffe
Eiweißpräparate
Tipps für den Alltag
22
23
24
25
25
4
Genuss ohne Reue – Rezepte für den Alltag mit Rheuma
27
5
Tipps zum Shoppen und Kochen
41
5.1 Beim Einkaufen
5.2 In der Küche
5.3 Wenn Gäste kommen
Das Netzwerk der Deutschen Rheuma-Liga
Anschriften der Deutschen Rheuma-Liga
Kostenlose Schriften der Deutschen Rheuma-Liga
42
43
45
46
48
50
Kapitel
1
6
Was hat Ernährung mit
Rheuma zu tun?
1
Kapitel
7
1.1
Rheuma ist nicht gleich Rheuma – und Diät nicht gleich Diät!
1.2
Möglichkeiten und Grenzen der Diät
1.3
Osteoporose – Ein Kapitel für sich
Tipps für den Alltag
Rheuma ist nicht gleich Rheuma –
und Diät nicht gleich Diät!
1.1
Kapitel
8
Die Begriffe »Rheumatismus« und »Diät«
stammen beide aus der Medizin des alten
Griechenlands. »Rheumatismus« bedeutet
soviel wie »das Fließende«, also einen
Schmerz, der durch »verdorbene Körpersäfte«
in die Gelenke, die Muskulatur oder die
Wirbelsäule »fließt«. In der modernen Medizin spricht man statt dessen von einem
»rheumatischen Formenkreis«, zu dem eine
große Zahl verschiedener Krankheitsbilder
gezählt wird. Diese Erkrankungen gehen fast
immer mit Schmerzen in Gelenken, Wirbelsäule oder Weichteilen einher.
Eine Sonderstellung innerhalb der rheumatischen Krankheitsbilder nimmt die Gelenkentzündung bei Gicht ein. Hier handelt es
sich um eine Stoffwechselerkrankung, die –
eine Ausnahme in der Rheumatologie –
durch geeignete Maßnahmen im Frühstadium heilbar ist.
Die meisten rheumatischen Leiden sind
chronisch, d.h., sie begleiten die Betroffenen
ein Leben lang. Schon die Ärzte des alten
Griechenlands wussten, dass die GichtArthritis durch übermäßigen Genuß von
Fleisch und Alkohol ausgelöst werden
konnte. Da in späteren Jahrhunderten
zwischen Gicht und anderen rheumatischen
Erkrankungen nicht unterschieden wurde,
standen Diätvorschriften lange Zeit im
Mittelpunkt der Behandlung rheumatischer
Krankheiten.
umgehen, gehört in die Planung einer »Diät«.
Der Trend zu natürlichen Heilverfahren und
der Wunsch vieler Patienten, einen eigenen
Beitrag zur Eindämmung ihrer Krankheit zu
leisten, hat auch in der Rheumatologie das
Interesse an möglichen therapeutischen
Wirkungen einer Diät geweckt.
Dazu kommt, dass das zwanzigste
Jahrhundert eine Reihe von Ernährungslehren hervorgebracht hat, die auf bestimmten, oft philosophisch geprägten Vorstellungen vom Charakter unserer Nahrung und der
Art ihrer Zubereitung beruhen. Dazu gehören
der Vegetarismus, die Makrobiotik, die Vollwert- und die Trennkost u.v.a.m.. Ihre Verfechter vertreten häufig die Vorstellung, dass
mit der Einhaltung bestimmter Essgewohnheiten eine Stärkung der Abwehrkräfte und
eine »Reinigung« von krankheitsverursachenden Umweltgiften verbunden sei.
Nichteinhaltung der Ernährungsvorschriften
sei dagegen Ursache einer Vielzahl von
chronischen Erkrankungen.
Diese Auffassung weckt bei Rheumakranken
gelegentlich die Hoffnung, mit derartigen
Ansätzen auch ihr Leiden positiv beeinflussen zu können. Es würde den Rahmen
dieser Broschüre sprengen, alle Ernährungsphilosophien detailliert zu beschreiben. Es
soll nicht in Abrede gestellt werden, dass
falsche, insbesondere zu reichhaltige Ernährung, für »Zivilisationskrankheiten« wie
Diabetes oder Arteriosklerose maßgeblich
verantwortlich ist. Allerdings gehören viele
Die rechte Lebensweise
rheumatische Erkrankungen – darunter alle
entzündlich-rheumatischen Krankheitsbilder
Der griechische Begriff »Diät« bedeutet – nicht in diese Krankheitsgruppe.
»Lebensweise« und schließt daher nicht, wie
heute oft angenommen, lediglich Ernährungsfragen ein. Auch die Art, wie wir uns
bewegen, wie wir schlafen oder wie wir mit
Genussmitteln wie Nikotin und Alkohol
Möglichkeiten und Grenzen der Diät
Diätverfahren sind ein Element in der
Rheumatherapie, und ihre Bedeutung sollte
weder über- noch unterschätzt werden. Die
Stärke von Diätverfahren bei entzündlichrheumatischen Erkrankungen liegt in ihrer
unterstützenden Wirkung von Medikamenten und Operationen. Richtig angewendet,
können sie das Lebensgefühl verbessern,
Gelenkschmerzen lindern und dazu führen,
dass weniger Schmerzmedikamente eingenommen werden müssen. Außerdem sind
viele Ernährungsformen, die bei rheumatischen Erkrankungen zu empfehlen sind,
auch für die Vermeidung anderer Gesundheitsgefahren wichtig. Dazu gehören vor
allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen (siehe
Kapitel 2.5).
gramm Gewichtsabnahme bringt Entlastung
für Knorpel und Bänder. Auch die GichtArthritis ist eindeutig durch Ernährung
beeinflussbar. In den Hungerzeiten nach
dem Zweiten Weltkrieg war die Gicht nahezu ausgestorben. Erst als sich die Versorgung
mit Fleisch, Bier oder bestimmten Gemüsesorten verbesserte, wurde dieses Krankheitsbild wieder häufiger.
Kein Ersatz für Medikamente
Auf der anderen Seite sind die Möglichkeiten, mit Ernährung eine entzündlichrheumatische Gelenkerkrankung oder gar
eine der schweren entzündlichen Bindegewebserkrankungen grundlegend zu beeinflussen, begrenzt. Keine Ernährungsweise
kann im Einzelfall diesen Erkrankungen vorbeugen, keine Diät kann sie heilen, wenn
sie ausgebrochen ist. Es wurde auch bisher
keine Diät beschrieben, die in der Lage gewesen wäre, die Entstehung von Schäden an
Knorpel und Knochen zu verzögern, wie sie
regelmäßig im Verlauf der rheumatoiden
Arthritis oder anderer entzündlicher Gelenkerkrankungen auftreten. Die starke EntzünManche der in diesem Heft vorgestellten Er- dungshemmung, wie sie mit den heutigen
nährungsweisen sind der Küche des Mittel- Basis-Medikamenten erreicht wird, kann
meerraumes entlehnt. Und wer die Vorzüge durch keine Ernährungsweise ersetzt werden.
der italienischen oder griechischen Küche zu
schätzen weiß, der erkennt bald, dass man Zu guter Letzt darf nicht außer Acht gelassen
als Rheumatiker/Rheumatikerin auch Freude werden, dass Essen und Trinken mehr sind als
an gesunder Nahrung und ihren Zuberei- bloße Nahrungsaufnahme. Wir verbinden
damit Genuss, Entspannung, Gespräche,
tungsformen haben kann.
Feiern, Lebensfreude. Wenn es eine Diät
Einige Krankheitsbilder des rheumatischen gäbe, die zwar positiv auf die GelenkerkranFormenkreises sprechen besonders gut auf kung wirkt, aber weder gut schmeckt noch
die Diät an: Arthrosen der »last-tragenden« gut riecht noch appetitlich aussieht, würde
Gelenke, vor allem der Kniegelenke, wenn sie sie von den meisten Patienten abgelehnt
durch Übergewicht verursacht worden sind. werden. Der Verlust an Lebensqualität durch
Hier ist die Reduktionskost das wichtigste die Diät darf nicht stärker wiegen als die EinElement in der Behandlung: Jedes Kilo- schränkung durch die Arthritis.
1.2
9
Kapitel
Um es gleich vorweg zu nehmen: Keine noch
so durchdachte Ernährungsweise kann die
medikamentöse oder chirurgische Behandlung rheumatischer Erkrankungen ersetzen. Es ist grundsätzlich falsch, schul- und
alternativmedizinische Verfahren im Sinne
eines »Entweder – Oder« gegeneinander auszuspielen.
Osteoporose – ein Kapitel für sich
1.3
Kapitel
10
Osteoporose bedeutet den allmählichen
Verlust von Knochenmasse. Schleichender
Knochenabbau führt zu einer Ausdünnung
der Röhrenknochen und der Knochenbälkchen. Die Folge sind Knochenbrüche
nach kleinsten Unfällen oder Rückenschmerzen, die durch Einbrüche der Wirbelkörper
entstehen. Bei Frauen nach den Wechseljahren ist dieser Abbauprozess besonders
stark ausgeprägt.
Teufelskreis in Gang, der dem Knochen
schadet.
Damit sind die Eckpfeiler einer knochenstärkenden Lebensweise genannt: Kalzium
und Bewegung an Luft und Sonne. Aber es
gilt auch zu berücksichtigen, welche Faktoren am stärksten zum Knochenschwund
beitragen. Es gibt Ernährungs- und Lebensweisen, die unserem Knochengewebe
schaden – und denen auch sonst nicht der
Ernährungsfragen sind für den Stoffwechsel Ruf anhängt, der Gesundheit förderlich zu
des Knochens enorm wichtig. Kalzium ist sein.
einer der entscheidenden Bausteine der
Knochensubstanz. Unser Körper ist ungefähr Dazu gehört das Rauchen: Raucherinnen
bis zum 26. Lebensjahr in der Lage, haben deutlich häufiger Osteoporose als
Knochenmasse aufzubauen – danach verliert Nichtraucherinnen, auch wenn der Grund für
der Knochen allmählich wieder an Festigkeit. diese Beobachtung noch nicht ermittelt
Eine kalziumreiche Ernährung von Kindheit werden konnte. Außerdem schaden stark
an schützt also im Alter vor Osteoporose.
phosphat- und oxalathaltige Lebensmittel
dem Knochen, weil sie Kalzium binden und
Knochengewebe formt sich aber auch bei so dem Körper entziehen. Größte Phosphatkörperlicher Belastung, während Bewe- quelle in der Kindheit sind Colagetränke, die
gungsmangel zum Verlust von Knochen- obendrein Karies verursachen und durch
masse führt. So entwickeln bettlägerige ihren hohen Zuckergehalt zur ÜberernähPatienten sehr rasch eine Osteoporose. Bei rung beitragen. Weitere wichtige PhosphatRaumfahrten führt der längere Aufenthalt in quellen sind Fleisch- und Wurstprodukte.
der Schwerelosigkeit ebenfalls zum rapiden Aber auch einige wenige Obst- und GemüseAbbau von Knochen. Bewegung ist daher sorten sind »Kalziumräuber«: Vor dem zu
eine Voraussetzung für den Erhalt unserer häufigen Genuss von Rhabarber, Spinat oder
Knochenfestigkeit.
Nüssen muss bei Osteoporosegefährdung
gewarnt werden. Und schließlich schwächt
Stubenhocker sind gefährdet
übermäßiges Trinken von Kaffee und Alkohol
nachweislich unser Skelett.
Ein oft vernachlässigtes Element für die
Knochenbildung ist das Sonnenlicht. Unter
Einwirkung ultravioletter Strahlung wird das
knochenstärkende Vitamin D in der Haut
gebildet. Viele ältere Menschen kommen zu
selten an die frische Luft – oft, weil sie
Schmerzen beim Laufen haben, die durch die
Osteoporose verursacht wurden. Bewegungs- und Lichtmangel setzen so einen
Osteoporose – ein Kapitel für sich
benötigen mehr Kalzium – bis 1,5 Gramm
pro Tag. Informationen über den KalziumMilch und Milchprodukte sind die wesent- gehalt von Nahrungsmitteln sind bei der
lichen Kalziumquellen unserer Nahrung. Deutschen Gesellschaft für Ernährung erMagermilch und Molke enthält genauso viel hältlich (www.dge.de).
Kalzium wie Vollmilch.
Bei der Gestaltung einer Diät für Patienten
Wer keine Milch verträgt, kann seinen Kalzi- mit rheumatischen Erkrankungen sollte man
umbedarf auch aus kalziumreichen Mineral- sich an wenige Grundsätze halten, diese
wässern und kalziumreichen Gemüse decken dann aber konsequent befolgen. Blinder
(Broccoli, Lauch, Fenchel, Grünkohl). Die täg- Eifer schadet nur, und Diäten sind keine
liche Kalziumzufuhr sollte mindestens ein Allheilmittel. Dennoch können sinnvolle
Gramm betragen. Kinder, Schwangere, Pati- Regeln für die Ernährung und die Alltagsenten, die mit Steroiden behandelt werden gestaltung unsere Lebensqualität verund ältere Menschen, insbesondere Frauen, bessern.
Diäten sind kein Allheilmittel, aber ...
Tipps für den Alltag
➔ Übergewicht überlastet unsere Gelenke. Wer starkes Übergewicht reduziert, schont seinen
Bewegungsapparat und beugt gleichzeitig Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen
vor.
➔ Bewegungsmangel begünstigt die Osteoporose und fördert die Entstehung von Übergewicht. Es muss kein Fitnessclub sein: Spaziergänge, leichte Gymnastik, Radfahren,
Tanzen, Schwimmen ...
Wichtig ist: Anfangen!
➔ Rauchen und Alkohol schaden nicht nur Herz und Leber: Auch die Knochen brechen bei
Alkoholikern und schweren Rauchern schneller.
1.3
Kapitel
11
Kapitel
2
12
»Patent-Rezepte« nicht in Sicht
2
Kapitel
13
2.1
Stärken Sie Ihre Abwehrkräfte – leichter gesagt als getan
2.2
Gibt es Ernährungsformen mit antirheumatischer Wirkung?
2.3
Welche Nahrungsmittel schaden dem Körper?
2.4
Fasten – pro und contra
2.5
Die Spätfolgen rheumatischer Erkrankungen –
so beugen Sie vor
Tipps für den Alltag
Stärken Sie die Abwehrkräfte –
leichter gesagt als getan
2.1
Kapitel
14
Das Thema »Ernährung und Abwehrkräfte«
ist Gegenstand vieler Diskussionen und wird
oft zur »Glaubensfrage« erhoben. Der Volksmund sagt »Essen und Trinken hält Leib und
Seele zusammen«. Noch im 19. Jahrhundert
bestand die »Heilwirkung« vieler Krankenhäuser im Wesentlichen darin, dass die
Kranken dort regelmäßig zu Essen und zu
Trinken bekamen und so die Krankheit aus
eigener Kraft überwanden.
weltfaktoren wie Luftverschmutzung, Lärm,
klimatischen Faktoren und anderem mehr.
Bei Betroffenen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kommt zu diesen
Faktoren noch ein weiterer hinzu: Die
Schwächung des Immunsystems durch
entzündungshemmende Medikamente wie
Prednisolon oder Immunsuppressiva wie
Methotrexat, Leflunomid o.ä.
Schwaches Immunsystem
Unumstritten ist, dass in der Ernährung alles
Extreme der Entstehung von Krankheit Vorschub leisten kann: Permanente Unterernährung genauso wie maßlose Völlerei,
aber auch zu einseitige Ernährung. Schwieriger zu beantworten ist die Frage, welchen
Stellenwert die durchschnittliche Alltagskost
für die Gesundheit des Einzelnen haben
kann. Unsere Fähigkeit, Krankheiten zu
widerstehen, ist ja von vielen Einflüssen
Schmackhaft und gut abhängig: Von den Erbanlagen und vom
gegen Entzündungen: Lebensalter genau so wie von der StressbelaÖl aus Oliven
stung, von regelmäßigem Schlaf, von Um-
Diese Schwächung ist notwendig, denn
Krankheiten wie die rheumatoide Arthritis
entstehen durch eine zu hohe Aktivität von
Teilen unseres Immunsystems. Der Preis für
die Eindämmung der Erkrankung ist daher
eine etwas höhere Anfälligkeit für Infektionskrankheiten. Um diesen Infektionen vorzubeugen, empfehlen sich eine Reihe einfacher, aber wirksamer Maßnahmen. Dazu
gehört eine ausgewogene Ernährung, auf
die im Kapitel 2.2 und 2.3 näher eingegangen wird. Ebenso wichtig ist aber die Abhärtung: wechselwarme Duschen, häufige –
möglichst tägliche – Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf. Rauchen und
übermäßiger Alkoholgenuss führen auch zu
erhöhter Infektanfälligkeit.
In Reformhäusern, Apotheken, Drogerien
und in Zeitschriften werden häufig pflanzliche oder mineralische Präparate, Vitaminmischungen oder Spurenelemente angeboten, denen die Werbung eine Stärkung der
Abwehrkräfte zuschreibt. Wissenschaftliche
Beweise für diese Eigenschaften fehlen oft
oder halten einer gründlichen Prüfung nicht
stand. Zudem sind viele dieser Mittel ausgesprochen teuer. Bitte wenden Sie sich auch
hier an ihren behandelnden Arzt, bevor Sie
diese Präparate anwenden.
Gibt es Nahrungsmittel mit
antirheumatischer Wirkung?
Fischölkapseln
Eine Behandlung der rheumatoiden Arthritis
mit reinem Fischöl in Kapselform führt zur
Abnahme der Zahl schmerzhafter Gelenke.
Die Zahl geschwollener Gelenke nimmt mit
dieser Behandlung ebenfalls ab, wenn auch
weniger ausgeprägt. Fischölkapseln können
daher die Wirkung von Rheumamedikamenten ergänzen, wenn sie für den Patienten
nachweislich eine Abnahme der Gelenkschwellung oder zumindest eine Schmerzlinderung bewirken. Fehlt dieser Effekt, ist
von einer unzureichenden Wirkung auszugehen.
Eine Diät mit hohem Seefischanteil
(800g Fisch pro Woche) hat in klinischen
Tests zu leichten Verbesserungen der Zahl
geschwollener Gelenke und der allgemeinen
Schmerzstärke geführt. Auch die konsequente Einhaltung einer sog. »mediterranen
Diät«, die der Küche der griechischen Inseln
entlehnt ist, linderte nach drei Monaten die
Schmerzen von Rheumapatienten. Diese
Diät enthält insgesamt wenig Fett, aber
einen hohen Anteil von Früchten und Gemüse. Milchprodukte mit hohem Fettanteil werden durch Joghurt und mageren Käse ersetzt.
Tierisches Eiweiß wird überwiegend als Fisch
zugeführt. Besonders vorteilhaft – wegen des
hohen Fischölanteils – sind dabei Seefische
wie Makrelen oder Heilbutt. Die übrigen Fette werden in Form von Oliven- und Rapsöl
oder pflanzlicher Margarine aufgenommen.
Deutlich reduziert wurde der Fleischkonsum
– einmal pro Woche Rind- oder Schweinefleisch ist bei dieser Kostform das Maximum.
Der Vorteil dieser Diät liegt in der Tatsache,
dass auch Herz- und Gefäßerkrankungen
günstig beeinflusst werden können. Außerdem lässt sie sich sehr schmackhaft gestalten, so dass bei entsprechender Schulung
viele Patienten bei dieser Kostform bleiben.
Auch eine Reihe von Pflanzenölen
(Borretsch, Nachtkerze, Samen der Schwarzen Johannisbeere, Schwarzkümmelöl) besitzen entzündungshemmende Eigenschaften.
Bei diesen Substanzen existieren allerdings
kaum wissenschaftlich aussagekräftige Ergebnisse bezüglich ihrer Wirkung bei rheumatischen Erkrankungen.
2.2
15
Kapitel
Die einzige Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis, die mit Ernährung im
Frühstadium prinzipiell heilbar ist, ist die
Gicht-Arthritis. Allerdings werden auch bei
der Gicht heute fast immer Medikamente
eingesetzt, die rascher und zuverlässiger
wirken als eine reine Ernährungstherapie.
Die Erfahrung lehrt, dass nur wenige GichtPatienten zu einer radikalen Umstellung der
Ernährung mit weitgehendem Verzicht auf
Fleisch- und Wurstwaren, Bier und bestimmte Gemüsesorten bereit sind.
Bei der rheumatoiden Arthritis ist die
Frage, ob sich die Erkrankung mit einer
Ernährung günstig beeinflussen lässt, sehr
gründlich untersucht worden. Die Entstehung
einer Gelenkentzündung wird durch Botenstoffe verstärkt, die aus Fettverbindungen,
sogenannten Lipiden, in der Zellmembran
stammen. Bestimmte Lipide in der Nahrung
können die Produktion dieser Botenstoffe
beeinflussen und dadurch anti-entzündlich
wirken. Dies gilt zum einen für mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die sog. Omega-3Fettsäuren, welche v.a. in Fischölen vorkommen. Auch bei einfach ungesättigten Fettsäuren, wie sie in Olivenöl gefunden werden,
ließen sich entzündungshemmende Eigenschaften nachweisen. Bevölkerungsgruppen
mit hohem Fischkonsum haben offenbar ein
geringeres Risiko, an einer rheumatoiden
Arthritis zu erkranken. Auch die regelmäßige
Zufuhr von Olivenöl scheint die statistische
Erkrankungshäufigkeit etwas zu senken.
Welche Nahrungsmittel schaden
dem Körper?
2.3
Kapitel
16
Eine gesunde Ernährung zeichnet sich durch
Vielfalt aus. Nahrung schadet immer dann,
wenn sie zu einseitig oder zu reichhaltig ist.
Überernährung ist die häufigste Ursache
von Verschleißerscheinungen in den Kniegelenken. Aber auch Rückenschmerzen
werden begünstigt, wenn durch Fettleibigkeit die Bauchmuskulatur erschlafft.
Die Osteoporose kann durch Lebensmittel
ungünstig beeinflusst werden. Darauf wurde
in Kapitel 1.3 näher eingegangen. Patienten
mit rheumatoider Arthritis wollen oft wissen,
ob ihre Erkrankung durch Nahrungsmittel
ausgelöst oder unterhalten wird. Bislang
konnte nicht wissenschaftlich erwiesen
werden, dass bestimmte Nahrungsmittel
eine Arthritis auslösen. Allerdings gibt ein
gewisser Prozentsatz – zwischen 5 und 20 %
der RheumatikerInnen – auf Befragen an,
nach Aufnahme bestimmter Speisen und Getränke mehr Gelenkschmerzen und -schwellungen zu haben. Dabei werden jedoch ganz
unterschiedliche Lebensmittel genannt:
Leben Vegetarier gesünder?
Unsere Vorfahren waren Sammler und Jäger. Der Stoffwechsel
des Menschen ist daher auf eine gemischte Nahrung eingestellt.
Bestimmte Eiweißbausteine und Vitamine, die unser Körper nicht
selbst bilden kann, werden ganz überwiegend aus tierischen
Nahrungsmitteln bezogen. Eine ausschließlich pflanzliche Diät
ist daher nur ohne Gesundheitsschäden durchführbar, wenn
zusätzlich Vitaminprärate eingenommen werden.
Allerdings nehmen Bundesbürger im Durchschnitt zu viel Fleisch
und Wurstwaren zu sich. Eine vegetarische Diät, die die Einnahme von Eiern und Milchprodukten erlaubt, kommt einer
gesunden Ernährung sicher näher als eine Ernährungsweise, die
zu wenig frisches Gemüse und Obst einbezieht.
häufig Fleisch, aber auch Süssigkeiten, Wein,
Zitrusfrüchte oder Kaffee. Außerdem gibt es
seltene Fälle von Lebensmittelallergien (z. B.
auf Kuhmilch), die mit Gelenkschmerzen einhergehen. Beobachten daher Patienten eine
Zunahme ihrer Krankheitserscheinungen
unter bestimmter Kost, sollte dies ernst
genommen und die entsprechenden Lebensmittel nach Möglichkeit gemieden werden.
Die Annahme, dass Fleisch, insbesondere
»rotes« Fleisch von Schweinen und Kühen, an
der Entstehung und Unterhaltung von rheumatischen Gelenkentzündungen beteiligt
sein könnte, ist weit verbreitet und hat zu
wissenschaftlichen Untersuchungen Anlass
gegeben. Der Vegetarismus unterscheidet
zwischen zwei Formen fleischfreier Diät:
Vegane Kost verzichtet auf jede Form tierischer Lebensmittel, während ovo-lactovegetabile Kost die Verwendung von Milch,
Milchprodukten und Eiern erlaubt. Es gibt
keine überzeugenden Beweise dafür, dass
entzündlich-rheumatische Erkrankungen
durch diese Kostformen langfristig günstig
beeinflusst werden.
Bei Patienten mit hochaktiver rheumatoider Arthritis, die durch die Erkrankung
unter einem Eiweißabbau leiden, ist der
völlige Verzicht auf tierisches Protein nicht
zu empfehlen. Aus den oben besprochenen
Gründen sollte dabei jedoch verstärkt auf
Seefisch zurück gegriffen werden.
Abschließend sei daran erinnert, dass Diät
»Lebensweise« heißt. Daher muss betont
werden, dass auch das Zigarettenrauchen
eindeutig die Wahrscheinlichkeit erhöht, an
einer rheumatoiden Arthritis zu erkranken.
Raucherinnen bekommen diese Gelenkerkrankung mehr als doppelt so häufig wie
Nichtraucherinnen.
Fasten – pro und contra
Muskulatur, Knochen und anderen Geweben
kommen. Gerade für Patienten mit aktiver
Rheumatoider Arthritis wirkt sich ein derartiger Eiweißverlust negativ aus, denn die
Gelenkentzündung an sich führt bereits zu
verstärktem Abbau von Eiweiß. Daher sind
Fastenkuren allenfalls bei übergewichtigen
Patienten mit gut eingestellter rheumatoider
Arthritis zu empfehlen. Die Patienten sollten
die Behandlung selbst wünschen. Oft wird
dann der Therapieerfolg durch das gute
Gefühl verstärkt, durch Verzichten-Können
etwas für sich und gegen die Erkrankung
getan zu haben.
Zur Vorbeugung stärkerer Eiweißverluste
empfehlen wir eine abgewandelte Form des
Fastens, bei der hochwertiges Eiweiß und
Vitamine zugeführt werden. Dabei kommen
sogenannte Formuladiäten auf Soja- oder
Milcheiweiß-Basis zum Einsatz. Sie enthalten
außerdem wichtige Ballaststoffe. Auf eine
Flüssigkeitszufuhr von 2-3 Litern pro Tag
muss geachtet werden.
Längere Fastenkuren sollen von Ärzten mit
Erfahrung in der Diättherapie durchgeführt werden. Die medikamentöse Therapie sollte dabei unbedingt fortgesetzt
werden. Wichtig ist auch hier, die schulmedizinische und die naturheilkundliche
Gut bei Übergewicht
Behandlung nicht gegeneinander auszuspielen, sondern die Vorzüge beider Gebiete
Der Gewichtsverlust beim Fasten beruht in zu vereinen.
den ersten Tagen und Wochen leider nicht
vorrangig auf dem Abbau von Fett. Die erste,
rasch einsetzende Gewichtsabnahme kommt
durch die Darmentleerung zustande. Parallel dazu werden kurzfristig verfügbare
Energiespeicher, z.B. in der Leber abgebaut.
Fettreserven werden später mobilisiert.
Außerdem kann es – vor allem bei längeren
Fastenperioden – zum Abbau von Eiweiß aus
2.4
17
Kapitel
Fastenkuren werden häufig für die naturheilkundliche Behandlung von Patienten mit
Rheumatoider Arthritis empfohlen. Für
länger als 10 Tage dauernde Fastenkuren
existieren bei RA-Patienten keine genauen
Untersuchungen. Der Einfluss kurzer Fastenperioden von 7-9 Tagen auf den Verlauf der
Arthritis wurde jedoch mehrfach wissenschaftlich untersucht, in der Regel an Patienten mit milder und stabil eingestellter
Erkrankung. Eine Linderung von Gelenkschmerzen lässt sich dabei nachweisen,
allerdings halten diese Effekte in der Regel
nicht lange an. Warum manche Patienten
vom Heilfasten profitieren, ist noch nicht eindeutig geklärt. Auch wenn die Vorstellung
von einer »Reinigung« oder »Entschlackung«
durch Fasten zunächst einleuchtend scheint,
konnte bisher nicht nachgewiesen werden,
dass die rheumatoide Arthritis durch Umweltgifte entsteht. Denkbar ist auch, dass
körpereigene, entzündungshemmende
Stoffe – Glucocorticoide – für die positiven
Effekte des Fastens verantwortlich sind. Lässt
man gesunde Personen fasten, kommt es zu
einer vermehrten Freisetzung dieser Hormone, die neben der Hemmung von Schmerz
und Entzündung auch für die Bereitstellung
von Energie aus körpereigenen Reserven
verantwortlich sind.
Die Spätfolgen rheumatischer
Erkrankungen – so beugen Sie vor
2.5
Kapitel
18
Weg mit dem Speck?
Vorsicht bei Fastenkuren!
Die häufigste Spätfolge entzündlichrheumatischer Erkrankungen ist der Verlust
der Gebrauchsfähigkeit von Gelenken, der
bis zur Invalidität führen kann. Auch die
Osteoporose tritt bei Rheumatikern früher
und schwerer ein auf als bei Gesunden.
Lange Zeit galt in der Medizin der Satz »Am
Rheuma stirbt man nicht«. Mittlerweile hat
sich jedoch die Erkenntnis durchgesetzt, dass
entzündlich- rheumatische Erkrankungen die
Betroffenen sehr wohl wertvolle Lebensjahre
kosten können. Neben einer höheren Rate
von Infektionen wurde in statistischen Erhebungen eine größere Häufigkeit von Herzinfarkten und Schlaganfällen festgestellt.
Man vermutet heute, dass die ständig vorhandenen Entzündung die Gefäßwände
schädigt und dadurch zu beschleunigter
Arteriosklerose führt.
erfahrene Ärzte. Wenn die Gelenkentzündung durch geeignete Maßnahmen unterdrückt werden kann – möglichst bis zum vollständigen Verschwinden von Krankheitszeichen – ist das der sicherste Garant dafür,
dass keine Folgeschäden auftreten werden.
Schutz für Gelenke und Gefäße
Doch was können die Patienten selbst für die
langfristige Sicherung der Gesundheit tun?
Glücklicherweise gilt: Es gibt keinen Widerspruch zwischen den Empfehlungen für eine
Diät bei rheumatischen Erkrankungen und
denen zur Verhütung von Herz-Kreislauferkrankungen. Was für die Gelenke gut ist,
schützt auch das Herz. Umgekehrt schaden
die Risikofaktoren, die auch bei NichtRheumatikern Gefahr für Herz und Kreislauf
bedeuten, bei Rheumatikern doppelt: BeweDie beste Vorbeugung von Spätschäden bei gungsmangel, Rauchen, übermäßiger Alkorheumatischen Erkrankungen ist eine quali- holgenuß, Übergewicht durch zu fettes und
fizierte Betreuung durch rheumatologisch zu reichhaltiges Essen fördern die Entstehung von Herz- und Gefäßleiden, leisten
aber auch rheumatischen Erkrankungen Vorschub, insbesondere durch die Förderung der
Osteoporose.
Der vielleicht beste Rat für die Vorbeugung
von Spätschäden: Bleiben Sie um jeden
Preis in Bewegung! Schließen Sie sich anderen Menschen an, um aktiv zu bleiben. Dies
können Nachbarn oder Freunde ebenso gut
sein wie die Mitglieder einer Selbsthilfegruppe der Rheumaliga. Bewegungsmangel
heißt oft auch Mangel an Begegnung und
Gespräch, an Freundschaften und Zuwendung. Vereinsamung als Spätschaden einer
rheumatischen Erkrankung – das darf nicht
sein!
Die Spätfolgen rheumatischer Erkrankungen – so beugen Sie vor
19
Auch eine Reihe
von Pflanzenölen
(Borretsch, Nachtkerze, Samen der
Schwarzen Johannisbeere, Schwarzkümmelöl) besitzen
entzündungshemmende Eigenschaften
Tipps für den Alltag
➔ Achten Sie bei Ihrer Ernährung auf Ausgewogenheit. Lebensmittel mit günstiger Wirkung für
Herz und Gelenke sind Pflanzenöle, v.a. Olivenöl. Diese sollten Butter und Schmalz weitgehend
ersetzen.
➔ Einmal in der Woche Schweine – oder Rindfleisch ist ausreichend. Der Bedarf an tierischem
Eiweiß sollte stärker über Fisch, insbesondere Seefisch gedeckt werden, da dieser entzündungshemmende Fischöle enthält.
➔ Achten Sie auf mögliche Zusammenhänge zwischen Gelenksymptomen und Nahrungsaufnahme.
Selten können Lebensmittelunverträglichkeiten Ursache von Gelenkschmerzen sein.
➔ Wer eine Heilfastenkur durchführen möchte, sollte sich vorher mit dem Rheumatologen beraten.
Nicht Jede(r) ist für das Fasten geeignet, aber ein Versuch kann sehr lohnend sein.
➔ Was den Gelenken nützt, schützt auch das Herz. Bewegung ist die beste Diät!
Kapitel
3
20
Rheuma zehrt an der Substanz –
wie gleiche ich den Mangel aus?
3
Kapitel
21
3.1
Nahrungsergänzungsstoffe – die Qual der Wahl
3.2
Vitamine
3.3
Mineralstoffe
3.4
Eiweißpräparate
Tipps für den Alltag
Nahrungsergänzungsstoffe –
die Qual der Wahl
3.1
Kapitel
22
In Zeitschriften und Fernsehwerbung sowie
zunehmend im Internet werden Nahrungsergänzungsstoffe in schwer überschaubarer
Zahl angeboten. Das Angebot reicht von
Vitaminpräparaten, Spurenelementen und
Heilerden bis zu Gelatinekapseln, Soja-,
Hefe- und Algenextrakten oder pulverisiertem Muschelkalk. Diese Präparate werben in
der Regel damit, Mangelzustände an Vitaminen und Mineralstoffen auszugleichen.
Neben allgemein positiven Effekten für
Gesundheit und Fitness wird häufig auch
Linderung bei Erkrankungen wie Asthma,
»allgemeiner Immunschwäche« oder »Rheuma« in Aussicht gestellt.
Es ist unmöglich, zu allen derartigen Substanzen Stellung zu nehmen. Grundsätzlich
lässt sich aber feststellen, dass wir im Alltag
bei einer ausgeglichenen Ernährung, die
genügend frisches Obst und Gemüse, Milchprodukte und Eiweißquellen enthält, nicht in
ernährungsbedingte Mangelsitationen geraten.
Keineswegs harmlos
Bei Patienten mit schweren entzündlichrheumatischen Erkrankungen kann es
jedoch gelegentlich zu einem Mehrbedarf
an bestimmten Vitaminen und Spurenelementen kommen. Die andauernde Entzündung zehrt und wirkt wie ein Stressfaktor
auf den Körper ein. Hier werden Präparate
mit klar festgelegten Inhaltsstoffen medizinisch verordnet. Die Tatsache, dass sich viele
Menschen im Alltag wenig leistungsfähig
fühlen, ist hingegen häufig anderen »Diät«Faktoren zuzuschreiben: zu viel Stress, zu
wenig Schlaf, Missbrauch von Genussmitteln
u.a.m.
Nicht jedes der frei verkäuflich angebotenen Mittel ist harmlos und nebenwirkungsfrei. Allergische Reaktionen sind bei allen
Präparaten prinzipiell möglich. Vitamine
und Spurenelemente können in zu hoher
Dosis auch Schäden verursachen.
Zusatzpräparate –
bei ausgewogener
Ernährung meist
überflüssig
Vitamine
Vitamin C
wacht werden. Überdosierungen können
schädigende Folgen haben.
Vitamin E
Vitamin E (Tocopherol) spielt ähnlich wie
Selen (s.u.) eine Rolle bei der Ausschaltung
schädlicher Sauerstoffverbindungen (sog.
Sauerstoff-Radikale). Bei Rheumatikern wird
ein krankheitsbedingt höherer Bedarf an
Vitamin E diskutiert. Die täglich benötigte
Menge von 12 mg Vitamin E wird in der
Normalkost problemlos gedeckt. Wichtige
Quellen von Vitamin E sind Sonnenblumen –
und Weizenkeimöl, aber auch Fisch, und viele
Obst – und Gemüsesorten. Gemessen an den
hohen Dosierungen in Vitamin-E-Kapseln
kann Vitamin E durch Nahrung allein nicht in
vergleichbarer Menge zugeführt werden.
Vitamin C ist in vielem frischen Gemüse und
Obstsorten enthalten. Es wird durch Kochen
leicht zerstört, daher sind Mangelzustände
gerade in der Winterzeit bei schlechterem
Angebot an Frischobst möglich. Der tägliche
Bedarf liegt bei etwa 60 mg. Da Vitamin C
für die Bildung von Bindegewebe benötigt
wird, wurde ein Mehrbedarf bei rheumatischen Erkrankungen, bei denen Bindegewebe geschädigt wird, angenommen. Ein
positiver Einfluss einer vermehrten Vitamin C Hochdosiertes Vitamin E wird als Medika–Zufuhr auf derartige Erkrankungen konnte ment zur Behandlung von verschleißbedingten und entzündlich-rheumatischen Erkranjedoch bisher nicht bewiesen werden.
kungen eingesetzt. Die verschriebene Dosis
beträgt in der Regel mit 1200 mg pro Tag.
Vitamin D
Allerdings liegen für Patienten mit rheumaAuf die Rolle von Vitamin D wurde bereits tischen Erkrankungen nur wenige Unterim Abschnitt 1.3 eingegangen. Bei Gesun- suchungen über die Wirksamkeit dieser
den besteht i.d.R. keine Notwendigkeit, Präparate vor, die sich in ihrem Ergebnis teilVitamin D zuzuführen, da der tägliche Bedarf weise widersprechen. Bei Arthrosen ist eine
von 400 Einheiten bei ausgeglichener schwache schmerzstillende Wirkung von
Ernährung und regelmäßigem Aufenthalt an hochdosiertem Vitamin E beschrieben worfrischer Luft gesichert ist. Anders ist es bei den. Eine abschließende Bewertung dieser
Patienten, die einer Osteoporosegefährdung Behandlung ist zur Zeit nicht möglich. Wer es
ausgesetzt sind, z. B. durch hohe Dosen von auf einen Versuch ankommen lassen möchCorticosteroiden oder durch schwerwie- te, sollte beobachten, ob es nach wenigen
gende rheumatische Erkrankungen. Auch Tagen zu einer eindeutigen Verbesserung
Menschen in Alten- und Pflegeheimen von Gelenk- oder Rückenschmerzen kommt.
können gelegentlich durch Sonnenlicht- Nur dann ist die weitere Einnahme zu rechtmangel zu wenig Vitamin D bilden, so dass fertigen.
es zur Beeinträchtigung des Knochenaufbaus kommen kann. Die Gabe von Vitamin
D sollte ärztlich angeordnet und über-
3.2
23
Kapitel
Für Vitaminpräparate gilt das unter 3.1
gesagte in besonderem Maße: Die Quelle
von Vitaminen sollte immer die Nahrung
selbst sein. Eine Zufuhr von Vitaminen aus
medizinischen Gründen ist nur selten erforderlich und sollte mit dem behandelnden
Arzt abgesprochen werden.
Mineralstoffe
Selen
3.3
Kapitel
24
eine Blutarmut und nehmen daher Eisenpräparate ein. Allerdings liegt nicht immer
ein echter Eisenmangel vor. Häufig ist auch
eine Eisenverwertungsstörung: Die chronische Gelenkentzündung blockiert die Blutbildung im Knochenmark, so dass auch reichlich zugeführtes Eisen nicht zu vermehrter
Blutbildung sondern u. U. zur schädlichen
Eisenüberladung führen kann.
Selen schützt den Körper vor schädlichen
Sauerstoffverbindungen und kann damit
ebenfalls anti-entzündlich wirken. Schweinefleisch und Fisch sind wichtige Quellen für
Selen. Bei Patienten mit RA liegt Selen in verminderter Konzentration in den Körperflüssigkeiten vor. Ein positiver Effekt einer
Selenzufuhr auf den Verlauf der rheumatoiden Arthritis konnte allerdings bisher Auf der anderen Seite kann es bei Rheumanicht eindeutig festgestellt werden.
tikern zu schleichenden Blut- und damit
Eisenverlusten durch Schleimhautschäden
kommen, die wiederum durch antirheumaZink
tische Medikamente verursacht werden. Es
ist daher im Einzelfall zu prüfen, ob bei BlutZink ist ein regulierender Faktor bei der armut ein echter Eisenmangel oder eine
Bildung von Bindegewebe. Dieses Metall ist Eisenverwertungsstörung vorliegt. Ein echter
wichtig für das Wachstum, die Wundheilung Eisenmangel sollte unbedingt ausgeglichen
und die Funktion des Immunsystems. Patien- werden.
ten mit rheumatoider Arthritis weisen verminderte Zinkspiegel im peripheren Blut auf.
Für einen therapeutischen Nutzen einer
Zinktherapie bei rheumatoider Arthritis gibt
es jedoch bisher keine überzeugenden
Daten.
Kalzium
Auf die enorme Bedeutung von Kalzium für
den Knochenstoffwechsel wurde im Abschnitt 1.3 bereits eingegangen.
Eisen
Eisen wird für die Bildung des roten Blutfarbstoffes benötigt. Eisenmangel führt zur
Blutarmut, erkennbar an leichter Erschöpfbarkeit, Konzentrationsschwäche und blassem Aussehen. Viele Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen haben
Eiweiß- und Knorpelschutzpräparate
untersucht. Zumindest für Chondroitinsulfat
wurde ein – vergleichsweise geringer – positiver Effekt auf den Knorpelstoffwechsel
beschrieben – allerdings kamen nicht alle
Studien zu diesem Ergebnis. Für Gelatineverbindungen liegen keine Wirksamkeitsnachweise vor. Das in Gelatine enthaltene
Eiweiß ist auch ein Bestandteil der täglichen
Nahrung, so dass die zusätzliche Zufuhr in
Kapselform wenig sinnvoll erscheint.
Tipps für den Alltag
➔ Nahrungsergänzungsstoffe sind bei ausgeglichener Ernährung häufig überflüssig.
➔ Prüfen Sie jedes Angebot sorgfältig. Ein hoher Preis für ein Nahrungsergänzungspräparat ist
nicht gleichbedeutend mit guter Qualität oder exzellenter Wirksamkeit.
➔ Fordern Sie schriftliche Informationen an, die eindeutig belegen, welche Inhaltsstoffe im
Produkt enthalten sind.
➔ Fragen Sie nach wissenschaftlichen Untersuchungen zur Wirksamkeit bei Ihrer Erkrankung.
➔ Allgemeine Aussagen wie »Stärkung der Abwehr«, »Entschlackung«, »Gelenkschutz«
verschleiern oft, dass ein messbarer, positiver Effekt der angebotenen Stoffe fehlt.
➔ Fragen Sie Sich vorher, was Sie mit diesen Mitteln konkret erreichen wollen:
Weniger Schmerzen? Gesünderen Schlaf? Bessere Konzentrationsfähigkeit?
Prüfen Sie anschließend kritisch, ob dieses Ziel erreicht wurde!
➔ Sprechen Sie mit dem Arzt Ihres Vertrauens über die entsprechenden Präparate!
3
25
Kapitel
Knorpel und Knochen enthalten Eiweiße,
aber auch komplexe Kohlehydratverbindungen wie Chondroitinsulfat und Hyaluronsäure. Seit Jahren werden daher Eiweiß- und
Kohlehydratverbindungen aus tierischem
Knorpel- und Knochengewebe als Heil- und
Schutzmittel für eine Vielzahl von Gelenkerkrankungen angeboten. Auch eine Reihe
von wissenschaftlichen Studien hat die Wirksamkeit von einigen dieser Substanzen
Kapitel
4
26
Genuss ohne Reue –
Rezepte für den Alltag mit Rheuma
4
Kapitel
27
Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Auswahl geeigneter und schmackhafter
Rezepte. Die Rezepte sind entweder reich an Omega-3-Fettsäuren (Lachs), reich an
Kalzium (Brokkoli, Milchprodukte, Sesam) sowie vitamin- oder ballaststoffreich. Die
warme Mahlzeit sollte drei bis vier mal die Woche aus einem Gemüsegericht bestehen,
darüber hinaus sind Fisch- und Geflügelrezepte zu empfehlen.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Genuss ohne Reue – Rezepte für den Alltag mit Rheuma
Zutaten für 1 Portion:
4
40 g Cornflakes
1 Banane
150 ml Vollmilch
1 TL Zitronensaft
2 EL SanddornVollfruchtkonzentrat
50 g Physalis
(Kapstachelbeeren)
Cornflakes mit Bananenschaum
und Physalis
Reich an Kohlenhydraten, Vitamin C und Kalzium
Zubereitung
Cornflakes auf einen tiefen Teller geben. Die Banane schälen, zusammen mit der Milch, dem Zitronensaft und dem Sanddornkonzentrat in einen Mixer geben, und alles kurz pürieren. Von 2 bis 3
Physalis die pergamentähnlichen Blütenkelche zurückklappen, und
diese leicht zusammendrehen. Die restlichen Physalis aus den
Blütenkelchen lösen und halbieren. Den Bananenschaum über die
CORN FLAKES gießen, und die Physalis dekorativ darauf verteilen.
28
Frühstück
Nährwert pro Portion:
494 kcal, 2077 kJ, 12 g Eiweiß, 12 g Fett, 81 g Kohlenhydrate,
4 g Ballaststoffe, 252 mg Kalzium, 20 mg Cholesterin
Zutaten für 1 Portion:
2 EL Sahnejoghurt
etwas Zitronensaft
1 TL Honig
3 junge, zarte Möhren
1 säuerlicher Apfel
50 g blaue Weintrauben
40 g Cornflakes
nach Belieben etwas
Milch
1 TL gehackte
Walnüsse
Fitnessfrühstück
Reich an Vitaminen, Kohlenhydraten und Ballaststoffen, aber fettarm
Zubereitung
Joghurt mit Zitronensaft und Honig verrühren. Die Möhren unter
fließendem Wasser abbürsten und fein reiben. Den Apfel schälen und
in feine Stifte schneiden oder ebenfalls reiben. Beides sofort mit
etwas Zitronensaft mischen. Weintrauben halbieren und entkernen.
Alles locker mit Cornflakes mischen und in einem Schälchen anrichten. Die Joghurtcreme darauf geben und mit Walnüssen bestreuen.
Nach Belieben Milch dazugießen.
Nährwert pro Portion:
378 kcal, 1589 kJ, 7 g Eiweiß, 8 g Fett,
67 g Kohlenhydrate, 9 g Ballaststoffe
Genuss ohne Reue – Rezepte für den Alltag mit Rheuma
Zutaten für 4 Personen:
8 EL geröstete
Haferflocken
1/2 EL Butter
1 EL Zucker
2 Bananen
2 Kiwis
1 Mango
2 Nektarinen
2 EL Zucker
1 EL Zitronensaft
200 g Dickmilch
1 großer Apfel
10 Radieschen
1 TL Zitronensaft
120 g JoghurtFrischkäse
120 g Magerquark
60 g Haferflocken
1 EL Salatmayonnaise
1 TL Jodsalz
1 TL Zucker
1 Prise Pfeffer
Zubereitung
Haferflocken unter ständigem Rühren in der Butter goldgelb rösten
und mit 1 EL Zucker bestreut eine Minute weiterrösten. Dann abkühlen lassen. Bananen, Kiwis und die Mangofrucht schälen und in
Scheiben schneiden. Nektarinen halbieren, Kern herauslösen und –
ebenfalls in Scheiben geschnitten – dazugeben. Früchte mit Zucker
und Zitronensaft abschmecken und in eine Schale füllen. Dickmilch
glatt rühren und über das Obst gießen. Mit Röstflocken bestreut
servieren.
Vollkornbrötchen mit
Quarkaufstrich
Zubereitung
Apfel waschen, halbieren und entkernen. Radieschen waschen und
putzen. Beides raspeln und mit Zitronensaft beträufeln. Alle weiteren
Zutaten hinzugeben und glatt rühren.
Die Vollkornbrötchen der Länge nach aufschneiden, ergibt ca. 4
Scheiben pro Brötchen.
4 Vollkornbrötchen
Nährwert pro Portion:
494 kcal, 2077 kJ, 12 g Eiweiß, 12 g Fett,
81 g Kohlenhydrate, 4 g Ballaststoffe,
252 mg Kalzium, 20 mg Cholesterin
4
29
Frühstück
Zutaten für 4 Personen:
Tropen-Müsli
Genuss ohne Reue – Rezepte für den Alltag mit Rheuma
Zutaten für 4 Portionen:
4
30
1 Packung (450 g)
Grünkohl
1 Zwiebel, groß
1 Staudensellerie
2 Äpfel, säuerlich
2 EL Rapsöl
225 ml Wasser
1 Würfel Gemüsebrühe
1 EL Senf
1/2 TL Salz
1/8 l Milch, kalt
1 Beutel
Kartoffel-Püree
2 Eigelb
3 EL Mandelblättchen
Grünkohl – mal anders
Zubereitungszeit: 60 Minuten
Zubereitung
Tiefgefrorenen Grünkohl auftauen lassen. Die Zwiebel schälen und in
Würfel schneiden. Staudensellerie waschen, putzen und in Scheiben
schneiden. Äpfel waschen, schälen, halbieren, Kerngehäuse entfernen, in Achtel schneiden und in Würfel schneiden.
In einer Pfanne Öl heiß werden lassen und alles darin dünsten. 100
ml Wasser zum Kochen bringen und den Brühwürfel darin auflösen.
Zugedeckt bei geringer Wärmezufuhr ca. 15 Min. kochen. Senf
unterrühren. Gemüse in eine Auflaufform füllen. 125 ml Wasser zum
Kochen bringen. Topf von der Kochstelle nehmen und Milch
zugießen. Eigelb unterrühren. Kartoffel-Püree mit dem Kochlöffel einrühren und ca. 1 Minute quellen lassen. Nochmals umrühren. Masse
in einen Spritzbeutel füllen und Rosetten auf das Gemüse spritzen.
Mit Mandelblättchen bestreuen und im Backofen ca. 30 Min. backen.
Mittagsgerichte
Nährwert pro Portion:
Eiweiß: 12 g, Kohlenhydrate: 30 g, Fett: 16 g,
Brennwert: 1353 kJ (323 kcal)
Zutaten für 2 Portionen:
150 g Seelach-Filet
150 g Lachs-Filet
1 Zucchini
125 ml Wasser
125 ml süße Sahne
1 Beutel Fertigsauce
Seelachs in Kräutersahne
Bunte Fischspieße
Zubereitungszeit: 45 Minuten
Zubereitung
Backofen auf 200° C vorheizen. Fisch-Filets waschen, trocken tupfen
und in Würfel schneiden, Zucchini putzen, waschen und in Scheiben
schneiden. Fischwürfel und Zucchinischeiben abwechselnd auf Holzspieße stecken. In einem Topf Wasser und süße Sahne erwärmen und
Maggi Fix einrühren, kurz aufkochen lassen. Die Soße über die Spieße
geben und im Backofen ca. 30 Min. garen. Servieren Sie Baguette
dazu.
Nährwert pro Portion:
Eiweiß: 33 g, Kohlenhydrate: 11 g, Fett: 37 g,
Brennwert: 2187 kJ (522 kcal)
Genuss ohne Reue – Rezepte für den Alltag mit Rheuma
Zutaten für 2 Personen:
200 g Kabeljaufilet
2-3 EL Zitronensaft
1 Bund Suppengrün
3 Schalotten
1 Knoblauchzehe
1 EL Olivenöl
1 Lorbeerblatt
600 ml Fischfond
80 g kleine bunte
Nudeln
50 g Pfifferlinge
oder Champignons
1 Bund gehackter Dill
Jodsalz
Pfeffer
Außerdem:
2 Roggenbrötchen
1/2 Knoblauchzehe
25 g SonnenblumenMargarine
Fischsuppe Napoli
Zubereitung
Fischfilet abspülen, trocken tupfen, würfeln, mit Zitronensaft beträufeln. Geputztes Suppengrün klein schneiden, Schalotten abziehen, würfeln und mit zerdrücktem Knoblauch im Öl andünsten.
Suppengrün und Lorbeerblatt zufügen. Fond angießen, aufkochen
lassen. Nudeln dazugeben und 10 Minuten kochen lassen.
4
31
Pilze putzen, waschen und zusammen mit dem gewürfelten Fisch und
zwei Drittel des Dills etwa 5 Minuten in der Suppe gar ziehen lassen.
Fischsuppe mit Salz und Pfeffer würzen, kurz vor dem Servieren mit
dem übrigen Dill bestreuen. Roggenbrötchen in Scheiben schneiden.
Zerdrückten Knoblauch mit Sonnenblumen-Margarine mischen. Brötchenscheiben damit bestreichen und zur Suppe reichen.
Nährwert pro Portion:
Energie: 2.45 kJ / 580 kcal, Eiweiß: 38 g,
Kohlenhydrate: 69 g, Fett: 17 g, Ballaststoffe: 14 g
Mittagsgerichte
Genuss ohne Reue – Rezepte für den Alltag mit Rheuma
Zutaten für 4 Personen:
4
Mittagsgerichte
32
4 Hähnchenbrüste
(à ca. 180 g)
1 Zwiebel
2 Möhren
20 g Butter
1 Bund glatte
Petersilie
50 g gemahlene
Mandeln
200 g Kräuter-Quark
12 große Salbeiblätter
4 Scheiben Schinken
( 100 g)
100 g Schalotten
30 g Butterschmalz
1 Esslöffel
Tomatenmark
1/8 l Weißwein
1 Glas Geflügelfond
(400 ml)
ca. 3 Esslöffel
Soßenbinder
Pfeffer
Salz
Hähnchenbrust mit
Quark-Gemüse-Füllung
Zubereitung
1. Fleisch waschen, trocken tupfen, jeweils eine Tasche hineinschneiden. Zwiebel abziehen, fein würfeln. Möhren schälen , waschen
und raspeln.
2. Butter erhitzen und Zwiebelwürfel darin andünsten. Möhren zufügen, ca. 2 Minuten mitdünsten. Beiseite stellen.
3. Petersilie waschen, trocken tupfen, Blättchen abzupfen, hacken.
Mandeln, Petersilie und 50 g Quark unter die Möhren mischen, abschmecken.
4. Fleisch innen und außen pfeffern, salzen. Füllung jeweils in die
»Tasche« geben. Öffnung mit Holzspießchen zustecken.
5. Salbeiblätter waschen und trocken tupfen. Jedes Hähnchenbrustfilet mit zwei Salbeiblättern belegen und anschließend mit einer
Scheibe Schinken umwickeln. Restliche Salbeiblätter fein schneiden.
6. Schalotten abziehen, fein hacken. Butterschmalz erhitzen, Fleisch
darin anbraten. Zirka 10 Minuten weiterbraten, herausnehmen,
warm stellen.
7. Schalotten und restlichen Salbei im Bratfett anbraten. Tomatenmark kurz mitbraten. Mit Wein und Geflügelfond ablöschen.
Flüssigkeit etwa auf zwei Drittel der Menge einkochen lassen. Binden
und abschmecken. Restlichen Quark unterrühren, nochmals abschmecken.
Tipps für die Gewichtsreduktion
Tipps für die Gewichtsreduktion
➔ Essen Sie grundsätzlich nur an einem einzigen Platz in ihrer Wohnung.
4
So entfällt Vieles, was man »nebenher« verzehrt.
33
➔ Viele kleine Mahlzeiten sind besser als wenige große!
➔ Langes, gründliches Kauen und kleine Bissen lassen das Sättigungsgefühl
früher eintreten – die Mahlzeiten können verkleinert werden.
➔ Süßigkeiten und Snacks vor dem Fernseher sind gefürchtete Dickmacher!
➔ Essen Sie ausreichend Ballaststoffe, die mit wenig Kalorien den Magen füllen:
Rohes Gemüse, Vollkornbrot, Obst.
➔ Trinken Sie ausreichend, aber möglichst ohne Kalorien! Oft wird Hungergefühl
eigentlich durch Durst verursacht und kann durch Trinken unterdrückt werden.
➔ Die meisten Menschen sind nicht zu dick, weil sie zu viel essen, sondern weil sie sich
zu wenig bewegen! Fangen Sie an mit einem Sport, der Ihnen Spaß macht– aber ohne
übertriebenen Ehrgeiz! Totale Erschöpfung motiviert nicht zum Weitermachen!
➔ Lassen Sie sich nicht entmutigen! Oft kommt es nach ersten Erfolgen zu keiner
weiteren Gewichtsabbnahme, denn Fettreserven werden erst sehr langsam mobilisiert!
Man braucht einen langen Atem!
Genuss ohne Reue – Rezepte für den Alltag mit Rheuma
Zutaten für 4 Portionen:
4
34
16 Kartoffeln
1 TL Olivenöl
2 EL Sesamkörner
1 Becher (500 g)
Dickmilch, 3,5 % Fett
1 EL Olivenöl
1/4 TL Senf
1 Päckchen Kräuter
(tiefgefroren)
2 Knoblauchzehen
1 TL Salz
1 Prise Pfeffer,
frisch gemahlen
1 Möhre
Kräuter-Karotten-Dip mit
Sesamkartoffeln
Zubereitungszeit: 40 Minuten
Zubereitung
Backofen auf 220° C vorheizen. Die Kartoffeln waschen, schälen, der
Länge nach halbieren. Ein Backblech mit Olivenöl einfetten und mit
Sesamkörnern bestreuen. Kartoffeln mit der Schnittfläche auf das
Backblech legen und im Backofen ca. 25 Min. backen. Für den
Kräuter-Karotten- Dipp Dickmilch mit Olivenöl, Senf und Päckchen
Kräuter vermischen. Knoblauchzehen schälen, durchpressen und
zufügen. Mit Salz, Pfeffer würzen und abschmecken. Die Möhre
putzen, waschen, schälen und raspeln. Davon 1 EL zur Seite stellen.
Restliche Möhren unter den Dipp rühren und kalt stellen. Mit geraspelter Karotte garnieren und zu den Sesamkartoffeln servieren.
Abendmahlzeiten
Nährwert pro Portion:
Eiweiß: 13 g, Kohlenhydrate: 66 g, Fett: 11 g,
Brennwert: 1797 kJ (429 kcal)
Zutaten für 1 Portion:
150 g Broccoli
(tiefgefroren)
150 g Kartoffeln
1 Zwiebel
1 EL Rapsöl
1/4 l Wasser
2 TL klare
Gemüsebrühe
1 TL Crème fraîche
1 Prise
Cayennepfeffer
Broccoli-Kartoffel-Cremesuppe
Zubereitungszeit: 20 Minuten
Zubereitung
Broccoli auftauen lassen. Kartoffeln waschen, schälen und in Würfel
schneiden. Zwiebel abziehen und in Würfel schneiden. In einem Topf
ÖL heiß werden lassen, Zwiebelwürfel darin andünsten. Wasser zugießen und zum Kochen bringen. Gemüsebrühe darin auflösen.
Kartoffeln zugeben und bei geringer Wärmezufuhr ca. 15. Min
kochen. Broccoli zugeben und weitere 5 Min. kochen lassen. Suppe
mit dem Schneidestab pürieren und Crème fraîche unterrühren. Mit
Pfeffer würzen und abschmecken.
Nährwert pro Portion:
Eiweiß 13 g, Kohlenhydrate 29 g, Fett 25 g
Genuss ohne Reue – Rezepte für den Alltag mit Rheuma
Zutaten für 2 Personen:
2 mittelgroße
Chicorée
10 Blätter Radicchio
2 kleine Birnen
4 kleine Orangen
80 g Weichkäse
mit grünem Pfeffer
Jodsalz
Pfeffer
8 Walnusshälften
einige Petersilienblättchen
1 Radicchio
125 g Feldsalat
4 frische Feigen
125 g junger
Ziegenkäse
80 g Walnüsse
2-3 EL Weißweinessig
2 TL Honig
Pfeffer aus der Mühle
1 Prise Salz
2 EL Öl
Zubereitungszeit: 15 Minuten
Zubereitung
Chicorée und Radicchio putzen, gewaschene Blätter in mundgerechte
Streifen zupfen. Birne waschen, entkernen und in Spalten schneiden.
1 Orange filetieren. Filets halbieren und vierteln. Den Käse mit
grünem Pfeffer in mittelgroße Würfel teilen, mit dem Salat, der Birne
und der Orange mischen. Für das Dressing zweite Orange auspressen.
50 ml Orangensaft mit Salz und Pfeffer verrühren und über den Salat
gießen. Mit grob gehackten Walnüssen und Petersilienblättchen
garnieren.
Blattsalat mit Feigen, Ziegenkäse
und Honig-Walnusss-Vinaigrette
Zubereitungszeit: ca. 25 Minuten
Zubereitung
1. Radicchio und Feldsalat putzen, Radicchio zerpflücken. Salat
abspülen und trocken schleudern. Feigen abspülen und vierteln.
Ziegenkäse in Stücke teilen.
2. Walnüsse in einer trockenen Pfanne kurz rösten, anschließend grob
hacken. Essig mit Honig, Pfeffer, salz und Öl verrühren. Walnüsse
untermischen.
3. Radicchio und Feldsalat zusammen mit den Feigen und dem
Ziegenkäse auf Tellern anrichten und die Honig-Walnuss-Vinaigrette darüber geben.
Nährwert pro Portion:
Energie: 265 kcal/1110 kJ Eiweiß: 9,2 g,
Fett: 23,5 g, Kohlenhydrate: 5 g
4
35
Abendmahlzeiten
Zutaten für 4 Personen:
Fruchtiger Chicorée-Salat
mit Käse
Genuss ohne Reue – Rezepte für den Alltag mit Rheuma
Zutaten für 8 Portionen:
4
Abendmahlzeiten
36
Je 1 Bund Dill,
glatte Petersilie
und Schnittlauch
1 rote Paprikaschote
(150 g)
7 Blatt weiße
Gelatine
je 400 g Meerrettichund Paprika-Quark
2 Esslöffel Olivenöl
Salz
Pfeffer
2 Esslöffel
Tomatenmark
Edelsüßpaprika
4 Scheiben
Räucherlachs
Quarktorte mit Lachs
(für Gäste)
Zubereitung
1. Kräuter waschen und trocken tupfen. Dill und Petersilie von den
dicken Stängeln zupfen, fein hacken. Schnittlauch in feine Röllchen
schneiden, Paprika putzen, waschen, in kleine Würfel schneiden.
2. Gelatine nach Packungsanweisung einweichen. Meerrettich-Quark
mit Kräutern und Olivenöl verrühren, abschmecken. Paprika-Quark
mit Tomatenmark und Paprikawürfeln verrühren, würzen.
3. Vier Blatt Gelatine ausdrücken, nach Packungsanweisung auflösen
und unter die grüne Quarkmasse rühren. Boden einer kleinen Springform (18 cm Durchmesser) mit Frischhaltefolie auskleiden. Hälfte der
grünen Quarkmasse hineingeben, glatt streichen, kalt stellen.
4. Restliche Gelatine ausdrücken, auflösen, unter die Paprika-Quarkmasse rühren. Hälfte davon auf die grüne Quarkmasse in die Form
geben. 5 Minuten ins Gefrierfach stellen. Restliche grüne Quarkmasse
und nach weiteren 5 Minuten im Gefrierfach übrige Paprika-Quarkmasse darauf geben.
5. Quarktorte abgedeckt mindestens 4 Stunden (am besten über
Nacht) kaltstellen. Kurz vor dem Servieren mit einem Messer vom
Rand der Form lösen, stürzen. Folie abziehen.
6. Lachs in Streifen schneiden, Torte damit anrichten. Nach Wunsch
verzieren.
Genuss ohne Reue – Rezepte für den Alltag mit Rheuma
Zutaten für 4 Personen:
300 g Ruccola
3 Orangen
3 EL Balsamico-Essig
4 EL Orangensaft
1 Prise Zucker
Jodsalz
Pfeffer
150 g geröstete
Haferflocken
2 EL Sonnenblumenkerne
100 g Parmesan
Zutaten für 8 Portionen:
Zubereitung
Ruccola waschen, abtrocknen und klein zupfen. Orangen schälen, in
mundgerechte Stücke teilen und mit dem Ruccola mischen. Für das
Dressing Essig mit Orangensaft sowie Zucker, Salz und Pfeffer glatt
rühren. Über den Salat gießen und mit gerösteten Haferflocken sowie
Sonnenblumenkernen und Parmesan bestreut servieren.
Nährwert pro Portion:
18 g Eiweiß, 34 g Kohlenhydrate, 6 g Ballaststoffe,
13 g Fett, 325 kcal / 1.360 kJ
4
37
Broccoli-Lachs-Quiche
Zubereitungszeit: ca. 1 1/2 Stunden
Zubereitung
Mehl, 1/2 Teelöffel Salz, 1 Ei und Butter in Stückchen in eine Rührschüssel geben. 1-2 Esslöffel kaltes Wasser zufügen und mit dem
Knethaken des Handrührgerätes verkneten. Zum Schluss mit den
Händen zu einem glatten Mürbeteig fertig kneten, in Folie wickeln
und ca. 30 Minuten kühl stellen. Lachsfilet in große Würfel schneiden,
mit Zitronensaft beträufeln, salzen und abgedeckt kühl stellen.
Broccoli putzen, waschen und in Röschen teilen. In wenig kochendes
Salzwasser geben und 4-5 Minuten vorkochen. Auf ein Sieb gießen,
unter kaltem Wasser abschrecken und abtropfen lassen. Broccoli auskühlen lassen. Käse mit der braunen Rinde reiben. Petersilie, Dill und
Schnittlauch waschen und trocken tupfen. Petersilie hacken, Dill und
Schnittlauch fein schneiden. Schmand, restliche Eier, Kräuter, etwas
Salz und Pfeffer verrühren. Mürbeteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche rund ausrollen (ca. 30 cm ∅) und eine gefettete Quicheform
(25-26 cm Ø) damit auslegen. Überstehenden Rand abschneiden
und den Teigboden mehrmals mit der Gabel einstechen. Broccoli,
Lachs und 100g geriebenen Käse in der Form verteilen. SchmandKräuterguss darüber gießen und mit dem restlichen Käse bestreuen.
Im vorgeheizten Backofen, 2. Schiene von unten (E-Herd: 200°C,
Gasherd Stufe 3) ca. 45 Minuten backen. Quiche warm servieren.
Ergibt ca. 12 Stücke.
Nährwertangaben pro Stück: ca. 1470 kJ / 350 kcal,
16 g Eiweiß / 24 g Fett / 16 g Kohlenhydrate.
Abendmahlzeiten
250 g Mehl
Salz
5 Eier (Größe M)
125 g Butter
400 g frisches Lachsfilet (ohne Haut)
2 EL Zitronensaft
400 g Broccoli
150 g Olivenölmargarine
2-3 Stiele Petersilie
2-3 Stiele Dill
1/2 Bund Schnittlauch
250 g Schmand
weißer Pfeffer aus
der Mühle
Frischhaltefolie
Mehl zum Ausrollen
Edelsüßpaprika
4 Scheiben
Räucherlachs
Kerniger Ruccola
Genuss ohne Reue – Rezepte für den Alltag mit Rheuma
Zutaten für 4 Gläser:
4
1 reife Mango
1-2 Orangen
einige Spritzer
Zitronensaft
500 ml A-C-E Drink
oder Frucht-Molke
Orange
250 g Sahnequark
4 Cocktail-Spießchen
Wellness-Cocktail A-C-E
Zubereitung
Mango und Orangen schälen, Fruchtfleisch würfeln. 2/3 Obst,
Zitronensaft, A-C-E Drink oder Frucht Molke und Quark in einem
Mixer pürieren. In Gläser füllen. Übriges Obst auf Spießchen stecken
und die Cocktails damit verzieren.
38
Zutaten für 2 Personen:
Zwischenmahlzeiten
2 Äpfel
1 Becher Joghurt
1 EL Zucker
6 gehäufte EL
geröstete Haferflocken
Apfelrohkost
Zubereitung
Äpfel geschält oder ungeschält reiben. Joghurt mit Zucker glatt
rühren, Apfel unterziehen und den Apfel-Joghurt auf 2 Schälchen
verteilen. Mit Haferflocken bestreut servieren.
Aus dem Leben gegriffen
Christel Kalesse
Aus dem Leben gegriffen
Seit nunmehr 40 Jahren, als meine chronische Polyarthritis begann,
zieht sich das Thema »Ernährung bei einer rheumatischen Erkrankung«
wie ein roter Faden durch mein Leben. Die meiste Zeit bestand das
Thema nur aus lauter Fragen: Gibt es eine Rheumadiät? Darf ich Fleisch
essen? Ist Fasten gut für mich? Wenn ich nur Rohkost esse, werde ich
wieder gesund? – usw., usw.
In den früheren Jahren war die Ernährung für die Ärzte kein großes Thema, getreu dem Motto »Sie
können alles essen, aber achten Sie auf Ihr Gewicht.« Dafür kamen dann Außenseitermethoden in
Gestalt von extremen Ernährungsvorschlägen zum Zuge. Was wurde nicht alles ausprobiert! Nur
besser ging es einem nicht. Es gab auch immer Ausnahmen: Betroffene, die mit radikalen Diäten
Erfolg hatten und es uns spüren ließen. »Na ja, wenn Sie auch nicht das Richtige essen ...«, Woche
für Woche bekam ich neue Ratschläge und landete schließlich mit einem gewissen Schuldgefühl
beim Heilpraktiker. Ein halbes Jahr habe ich durchgehalten. Es wurden sämtliche Medikamente
gestrichen, trotz hoher Entzündung eine strenge Rohkostdiät verordnet und dazu Tabletten auf
pflanzlicher Basis. Immer wieder gab es Versprechungen: nach anfänglicher Zunahme der
Schmerzen werde es mir besser gehen. Als ich dann auf 50 Kilo abgemagert war und mein Mann
mich die Treppen hinauf tragen musste vor lauter Schmerzen, fasste ich endlich den Entschluss,
ins Krankenhaus zu gehen.
Auch die Rheuma-Liga tat sich lange Zeit mit dem Thema Ernährung schwer. Bis es das erste Merkblatt darüber gab. Es wurde uns an den Infoständen förmlich aus der Hand gerissen. Nach wie vor
ist das Interesse an Ernährung in der Beratungsarbeit und bei den Informationsveranstaltungen
sehr groß. Wir sind daher froh, dass nun endlich die erste umfassende Broschüre der Rheuma-Liga
über Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen vorliegt.
Es hat sich inzwischen viel getan in der Forschung nach den Zusammenhängen zwischen der
Ernährung und rheumatischen Erkrankungen. Auch die Ärzte sehen inzwischen in der Ernährung
einen wichtigen Aspekt der Beratung und Behandlung.
Seit vielen Jahren habe ich persönlich meinen Weg gefunden, wie ich mich ernähre. Und so muss
jeder seinen Weg suchen. Was für den einen gut, ist für den anderen schädlich, schließlich ist
Rheuma nicht gleich Rheuma. Auf jeden Fall ist es gut, weniger Fleisch und Wurst zu essen, also
tierische Fette, viel Obst und Gemüse, Fisch (Omega 3), Genussmittel in Maßen zu sich zu nehmen
und bei den ohnehin kaputten Gelenken auf sein Gewicht zu achten. Gleichzeitig tun wir etwas für
die Umwelt, wenn wir auf Qualität der Lebensmittel achten, und wenn wir weniger Fleisch essen,
tun wir auch etwas gegen die Massentierhaltung. Außerdem ist es auch ein schönes Gefühl mit
bewusster Ernährung selbst etwas gegen die Erkrankung zu tun, und so hoffe ich auf Linderung der
Schmerzen und Erfolg bei uns allen, auch wenn’s manchmal nur ein kleiner ist.
4
39
Kapitel
5
40
Tipps zum Shoppen und Kochen
5
Kapitel
41
Einkaufen, Kochen oder gar Feste ausrichten – das ist selbst für körperlich gesunde Hausfrauen und -männer oftmals anstrengend. Für uns Rheuma-Betroffene aber kann es
regelrecht zur Tortur werden. Vor allem, da Hilfe vom Partner, den Kindern oder anderen
guten Geistern nicht ständig erwartet werden kann. Einkaufen und Kochen aber hat
auch viel mit Lebensfreude zu tun und schon deswegen will man auch nicht ständig
delegieren.
Wie überall im Alltagsleben des chronisch Rheumakranken ist es wichtig den eigenen
Rhythmus zu finden. Notwendige Pausen müssen eingeplant, die Arbeitshaltungen zur
Gelenkentlastung sollten wechseln und die Grenzen der Belastbarkeit akzeptiert werden.
Im folgenden sollen Tipps gegeben werden, wie man gelenkschonend und kraftsparend
diese Aufgaben bewältigen kann.
Beim Einkaufen
5.1
Kapitel
42
Schon das Einkaufen kann zu einer Heraus- •
Auf Wochenmarktbesuchen einen Einforderung und Kraftprobe werden. Was kann kaufstrolly benutzen. Es gibt inzwischen im
dabei hilfreich sein?
Handel sehr schöne Modelle, die nicht zu
»altbacken« anmuten. Tipp: Man kann den
Trolly auch mit netten kleinen Schlüssel•
so nah wie möglich an die Geschäfte, anhängern oder Plüschtieren optisch verden Supermarkt heranfahren; in der Nähe schönern.
des Einganges parken (mit dem Einkaufswagen auch bis ans Auto wieder heran- •
Einkaufen außerhalb der Stoßzeiten –
fahren zum Verladen)
man erspart sich so das »Gegrummel« der
Schlange hinter einem, wenn das Ware auf•
Einkaufswagen, statt Korb benutzen legen nicht schnell genug klappt
(»Nichts tragen, was rollen kann«)
•
Bei großen Einkäufen und nicht ver•
Einkaufszettel schreiben – erspart un- derblichen Sachen, den Kofferraum von
nötiges Stehen, Überlegen und zielloses jemand aus der Familie ausräumen lassen
Laufen im Supermarkt
oder Pausen einlegen; das Verstauen in den
Schränken kann später noch erfolgen
•
Um Hilfe bitten, wenn der Kaffee im
Regal ganz weit hinten steht und unerreich- •
Beim Einkaufen von Getränken wenn
bar ist oder es einem Gewichtestemmen möglich Plastikflaschen verwenden, da sie
gleichkommt wenn die Wassermelone auf ein geringeres Eigengewicht besitzen. Nach
die Waage muss
Möglichkeit Flaschenschleppen ganz vermeiden!
•
Lieferservice von Geschäften nutzen:
sehr nützlich besonders beim Getränkeeinkauf (ab einer bestimmten Summe, wird
dieser Service meist kostenlos angeboten)
•
Lieber mehrmals einkaufen gehen, als
einen großen Wochenendeinkauf tätigen
•
Selbstbewußtsein entwickeln und notwendige Schienen, Spangen o.ä. tragen, die
zum Schutz der eigenen Gelenke dienen (sie
können für die Mitmenschen auch ein Signal
sein, dass man ein Handicap hat und Hilfe
braucht)
In der Küche
Beschaffenheit der Küche
•
Hängeschränke, Arbeitsplatte sollten
die entsprechende Höhe haben
•
Anschaffung von Schränken mit
Ausziehschubladen für Geschirr, ein
Apothekerschrank für Lebensmittel
•
Backofen mit Ausziehwagen
•
•
•
Spüle: Einhebelmischerarmaturen
verwenden
Praktische Hilfsmittel
Der Einsatz von Hilfsmitteln, elektrischen
Geräten, umfunktionierten Werkzeugen erleichtert die Arbeit in der Küche ungemein
und sichert die eigene Selbständigkeit. Bei
der Kostenübernahme solcher Hilfsmittel
sieht es meist jedoch schlecht aus, denn »die
Krankenkassen erstatten die Kosten nicht,
wenn es sich bei dem Hilfsmittel um einen
sogenannten allgemeinen Gegenstand des
täglichen Lebens« handelt.
Also muss man wohl oder übel bei der
Anschaffung von Messern, Öffnern etc. ein
paar Euro mehr berappen. Aber meist rechnet sich das, denn die Geräte sind sehr zuverlässig und auch lange haltbar.
Oft kann man jedoch auch herkömmliche
Unterfahrbare und höhenverstellbare Geräte mit wenigen Tricks preiswert
umfunktionieren. Dem Erfindungsreichtum
Küche (Paternoster)
von Rheumatikern sind da keine Grenzen
Benutzung von Stehhilfen oder höhen- gesetzt.
verstellbaren Stühlen für das Spülen
oder die Vorbereitung
Welche Hilfsmittel können die Arbeit
•
•
•
5.2
erleichtern?
Gut handhabbare Griffe an den
Schränken, Schalter an den Geräten
(nach Möglichkeit vorher ausprobieren) •
Nach Möglichkeit elektrische Geräte
benutzen, da diese die Hände schonen (BrotMaterialien verwenden, die leicht zu schneidemaschine, Mixer, Dosenöffner, Saftreinigen sind, z. B. ein Herd mit Ceran- presse, Pürierstab)
feld ist leichter zu putzen als Elektroplatten
•
Griffverdicker jeglicher Art zur Verbesserung der Greiffunktion und VerWenn möglich einen Tisch integrieren meidung von Fehlstellungen verwenden z. B.
oder eine Essecke (»kürzere Transport- Besteck mit verdicktem Griff kaufen oder
wege«)
Stile mit Moosgummi, Resten eines Garten-,
43
Kapitel
Die Küche dient nicht nur der Zubereitung
von Speisen, sondern sie ist auch oft Treffpunkt der Familie. Nun ist die Anschaffung
einer Küche meist eine kostspielige Angelegenheit. Deshalb sollte man schon beim
Kauf der Küchenmöbel daran denken, dass
die körperlichen Einschränkungen irgendwann einmal schlimmer werden könnten.
Einige Tipps, damit die Küchenarbeit nicht
zur Tortur wird.
In der Küche
Isolierschlauches oder Fahrradgriffes verdicken (sehr schönes, fertiges und preiswertes Besteck bekommt man bei einem
großen schwedischen Möbelhaus zu kaufen)
5.2
Kapitel
44
nen Größen und Klingen und man kann
damit alles schneiden, sei es nun Brot, Wurst,
Fleisch, Apfel, ja sogar Kartoffelschälen
klappt damit prima.
•
Gemüseschäler mit dickem Griff, Y- •
Rutschfeste Unterlage (damit GegenSchäler benutzen (spart Kraft)
stände nicht wegrutschen)
Schraubenzieher, Nussknacker, Zange
•
Nagelbrett zum Festhalten von •
werden
zweckentfremdet und leisten in
Lebensmitteln (geringerer Kraftaufwand)
vielerlei Hinsicht gute Dienste
•
Verschiedene Flaschen-, Dosen- und
Gläseröffner (Hebelwirkung nutzen – geringerer Krafteinsatz); Vakuumentferner bei
Gläsern
•
Spezielle Küchenmesser, Fuchsschwanzmesser, gewährleisten eine ergonomische
Kraftverteilung. Diese gibt es in verschiede-
Das Fuchsschwanzmesser spart Kraft
und schont das Handgelenk
Wenn Gäste kommen
Freundschaftsdienste
Ulrike E. regelt das so: »Wenn Freunde,
Bekannte oder Verwandte zum Essen kommen, hat es sich mittlerweile eingespielt,
dass wir uns vorher absprechen und jeder
etwas mitbringt. So halten sich die Einkäufe
und Vorbereitungen für mich in Grenzen,
werden sie auf alle verteilt.«
Damit hat auch Gabriele B. positive Erfahrungen gemacht, sie meint: »Wünschen Sie
sich zu ihrer nächsten Geburtstagsfeier, dass
jeder Gast eine Speise mitbringt und sich die
Die Tiefkühltruhen in Supermärkten bergen Gäste gegenseitig bedienen.«
die tollsten Schätze und Schmankerl. Ein
Kuchen muss nicht mehr stundenlang Bei Corinna E. wird auch immer etwas mitgebacken, sondern nur noch aufgetaut gebracht: »Bei größeren Festen ist eine gute
werden, Salate und Obst gibt es fertig Logistik vonnöten, es kommen immer auch
geschnippelt im Kühlbereich. Für eine welche vorher zum Eindecken und dekorieleckere Pizza kommt der Pizzabote bis nach ren. Essbare Mitbringsel statt Geschenke
Hause. Für größere Events gibt es den Party- sind praktisch und auch viel leckerer, da neue
service (eine sehr angenehme, wenn auch Rezepte im Hause erscheinen. Wir besorgen
nicht ganz billige und so nicht immer meist die Getränke (also mein Mann) und
anwendbar Sache, da manchmal sogar das z. B. im Sommer das Grillfleisch. Hinterher
Geschirr mitgeliefert wird).
oder am nächsten Morgen kommen welche
zum Aufräumen – eine gute Idee zum NachJedoch – selbstgemacht bleibt selbstge- pläuschchen halten.
Alles in Ruhe machen – das Fest
macht. Und mal ganz ehrlich, etwas Selbstgenießen
können ist toll – ich bleibe ganz viel
gekochtes oder -gebackenes zu präsentieren
macht nicht nur bei der Vorbereitung Spaß, sitzen und sage, wo alles steht, auch
sondern setzt beim Lorbeer verteilen auch während des Festes und habe keine Proeine ganze Menge Glücksgefühle frei.
bleme damit, dass sich meine Freunde bald
besser in meiner Küche auskennen, als ich ...«
Wer nicht über gute Familien-Geister wie
Mutter, Schwiegermutter, Geschwister ver- Oft sind auch die ungezwungen Feiern ohne
ügen kann, die oft ganz selbstverständlich großes Kopfzerbrechen die schönsten und
Kuchen backen, Wurstplatten legen, das perfekte Bewirtung muss es ja nun nicht
immer sein. In erster Linie kommt es doch auf
Büfett aufbauen, muss nicht verzagen.
das Miteinander an. Trotz Rheuma funktioniert oft mehr, als man denkt.
5.3
45
Kapitel
Man soll die Feste feiern, wie sie fallen? Na
ja, für Rheumakranke nicht ganz so einfach!
Ob Geburtstag, Spiele-Abend mit Freunden,
Einzugsparty oder Weihnachtsfest – ohne
Planung und Vorbereitung läuft hier gar
nichts. Bei gesunden Mitmenschen spielt das
zwar auch eine Rolle, aber die verfügen über
erheblich mehr Kraft und Energie und haben
keine Schmerzen. »Teamwork« – ist daher für
Rheumakranke ein passendes Zauberwort.
Man soll und muss nicht alles alleine
machen. Möglichkeiten, einen gelungenen
Abend herbeizuzaubern, gibt es genug.
Das Netzwerk der
Deutschen Rheuma-Liga
Rheuma kann jeden treffen
46
– junge Menschen wie alte, Kinder ebenso
wie Erwachsene. Manche der Krankheiten
verlaufen so drastisch, dass sie akut lebensbedrohlich sind und Organe angreifen.
Andere zerstören schleichend über Jahre die
Gelenke – und damit oft genug auch jede
Lebensperspektive. Wer mit Rheuma leben
muss, der braucht Hilfe: gute medizinische
Betreuung, psycho-soziale Beratung, Unterstützung im Alltag.
Hilfe zur Selbsthilfe
– ist das Ziel der Arbeit vor Ort. Für die
Betroffenen gibt es eine Vielzahl von
Möglichkeiten der Begegnung und Unterstützung im Leben mit der Krankheit.
Manches ist speziell auf die besonderen
Belange einzelner Krankheitsformen ausgerichtet.
Es gibt Bewegungstherapie, ergotherapeutische Behandlung, Schmerzbewältigungskurse, sozialrechtliche Beratung und Betreuung von Schwerstbetroffenen, Selbsterfahrungs- und Gesprächsgruppen, ElternEine starke Gemeinschaft
kreise und Treffen für Junge Rheumatiker,
Kreativgruppen und Tanz, Ausflüge, geselli– das ist die Deutsche Rheuma-Liga mit ihren ge Veranstaltungen und vieles mehr.
über 240.000 Mitgliedern. Das Netz der örtlichen Gruppen und Verbände zieht sich von
Ost nach West und von Nord nach Süd. Die Krankheit verstehen
Damit verfügen rheumakranke Menschen in
Deutschland über den größten Verband im – ist nicht einfach und Ärzte haben wenig
Gesundheitsbereich. Mehrere tausend ehren- Zeit für ihre Patienten im alltäglichen Praxisamtliche Mitstreiter in über 800 Gruppen stress. Deswegen sorgt die Deutsche Rheumaberaten Neuerkrankte und organisieren die Liga für laienverständliche und dennoch
Verbandsarbeit. Dabei werden sie von einer kompetente Information der Betroffenen
vergleichbar kleinen Zahl hauptamtlicher und ihrer Angehörigen mit ihren umfassenKräfte unterstützt.
den Ratgebern. Alle Serviceangebote gibt es
auch im Internet: www.rheuma-liga.de.
Alljährlich findet der »Tag des RheumakranEinheit trotz Vielfalt
ken« statt und informiert die breite Öffentlichkeit rund um Rheuma.
– so heißt die Devise in der Deutsche
Rheuma-Liga, denn es gibt eine Vielzahl
rheumatischer Erkrankungen.
Immer auf dem neusten Stand
Ob Arthrose, entzündliche Erkrankungen,
Fibromyalgie, Rheuma bei Kindern oder eher – sind die Leser der Mitgliederzeitschrift
seltenere Erkrankungsformen, die Deutsche mobil, in dessen Redaktion vorrangig BetrofRheuma-Liga ist für alle da. Morbus Bech- fene, aber auch ärztliche Berater mitwirken.
terew-, Lupus Erythematodes- und Sklero- mobil informiert über therapeutische Neudermie-Betroffene sind mit eigenen Ver- entwicklungen, bietet Erfahrungsberichte
bänden unter dem Dach der Deutschen von Betroffenen und gibt viele Impulse bei
Rheuma-Liga organisiert.
der Suche nach dem eigenen Weg.
Das Netzwerk der
Deutschen Rheuma-Liga
Fortbildung muss sein
– deswegen organisieren die Verbände der
Deutschen Rheuma-Liga alljährlich eine Vielzahl von Patientenseminaren, Informationsveranstaltungen, Fortbildungen für ehrenamtliche Mitarbeiter und an der Versorgung
beteiligter Berufsgruppen. Ein eigenes Patientenschulungsprogramm »Alltagsbewältigung und Lebensperspektiven« wurde entwickelt.
Ganz Deutschland auf einen Klick
– bietet die Datenbank »Versorgungslandkarte« auf der Homepage der Deutschen
Rheuma-Liga: www.rheuma-liga.de. Sie
enthält aktuell und qualitätsgeprüft alle
wichtigen Adressen von Kliniken, Ärzten und
anderen Fachleuten.
Rheuma kennt keine Grenzen
– deswegen gibt es einen regen internationalen Erfahrungsaustausch. Gemeinsam
mit anderen Rheuma-Selbsthilfebewegungen hat die Deutsche Rheuma-Liga das
Manifest für Menschen mit Rheuma in
Europa unterzeichnet.
Selbsthilfe braucht finanzielle
Unterstützung
– die vielen Ziele kann die Rheuma-Liga nur
erreichen, wenn sie eine starke finanzielle
Basis hat. Deswegen bemühen wir uns um
öffentliche Gelder und Kooperationen mit
wichtigen Partnern, deshalb nehmen wir
Mitgliederbeiträge. Wir brauchen aber auch
Ihre Spende, denn die Betroffenen brauchen
auch in Zukunft eine starke Lobby:
Spendenkonto:
Medizinische Forschung tut Not
Konto-Nr. 0 105 999 111
Deutsche Apotheker- und Ärztebank Köln
– denn noch immer sind die meisten rheuBLZ 370 606 15
matischen Erkrankungen nicht heilbar. Die
Deutsche Rheuma-Liga unterstützt die
Forschung und vergibt selbst Promotionsstipendien für Forschungsprojekte im Bereich »Selbsthilfe«.
Politisches Engagement
– ist ganz wichtig, damit chronisch Kranke
nicht ins gesellschaftliche und politische
Abseits geraten.
Deswegen setzt sich die Deutsche RheumaLiga für die Belange rheumakranker Menschen auf allen Ebenen ein. Ziel ist die bestmögliche medizinische Versorgung und
soziale Unterstützung.
47
Anschriften der
Deutschen Rheuma-Liga
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
Maximilianstr. 14 • 53111 Bonn
Tel. 0228 – 7 66 06 - 0
Fax 0228 – 7 66 06 - 20
eMail: [email protected]
Internet: www.rheuma-liga.de
Deutsche Rheuma-Liga
Landesverband Bremen e.V.
Am Wall 102 (AOK Nebengebäude)
28195 Bremen
Tel. 0421 – 1 76 14 29
Fax 0421 – 1 76 15 87
eMail: [email protected]
Internet: www.rheuma-liga.de/hb
Rheuma-Liga Baden-Württemberg e.V.
Kaiserstr. 18 • 76646 Bruchsal
Tel. 07251 – 91 62 - 0
Fax 07251 – 91 62 - 62
eMail: [email protected]
Internet: www.rheuma-liga-bw.de
Deutsche Rheuma-Liga
Landesverband Hamburg e.V.
Friedrichsberger Str. 60, Haus 21
22081 Hamburg
Tel. 040 – 2 00 51 70, Fax 040 – 2 00 50 10
eMail: [email protected]
Internet: www.rheuma-liga-hamburg.de
48
Deutsche Rheuma-Liga
Landesverband Bayern e.V.
Fürstenrieder Str. 90 • 80686 München
Tel. 089 – 54 61 48 90
Fax 089 – 54 61 48 95
eMail: [email protected]
Internet: www.rheuma-liga-bayern.de
Deutsche Rheuma-Liga Berlin e.V.
ZIRP – Zentrum für Integration,
Rehabilitation und Prävention
Schützenstr. 52 • 12165 Berlin
Tel. 030 – 8 05 40 16, Fax 030 – 8 05 62 93
eMail: [email protected]
Internet: www.rheuma-liga-berlin.de
Deutsche Rheuma-Liga
Landesverband Brandenburg e.V.
Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 19•03044 Cottbus
Tel. 0355 – 7 80 97 - 91 51 oder -52
Fax 0355 – 7 80 97 - 91 90
eMail: [email protected]
Rheuma-Liga Hessen e.V.
Elektronstr. 12 a • 65933 Frankfurt/Main
Tel. 069 – 35 74 14, Fax 069 – 35 35 35 23
eMail: [email protected]
Internet: www.hessen.rheuma-liga.de
Deutsche Rheuma-Liga
Mecklenburg-Vorpommern e.V.
»Gemeinsames Haus« Rostock,
Henrik-Ibsen-Str. 20 • 18106 Rostock
Tel. 0381 – 7 69 68 07, Fax 0381 – 7 69 68 08
eMail: [email protected]
Internet: www.rheuma-liga-mv.de
Rheuma-Liga Niedersachsen e. V.
Lützowstr. 5 • 30159 Hannover
Tel. 0511 – 1 33 74, Fax 0511 – 1 59 84
eMail: [email protected]
Internet: www.rheuma-liga-nds.de
Deutsche Rheuma-Liga
Nordrhein-Westfalen e.V.
III. Hagen 37 • 45127 Essen
Tel. 0201 – 82 79 70, Fax 0201 – 8 27 97-27
eMail: [email protected]
Internet: www.rheuma-liga-nrw.de
Anschriften der
Deutschen Rheuma-Liga
Deutsche Rheuma-Liga
Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
Schloßstr. 1 • 55543 Bad Kreuznach
Tel. 0671 – 83 40 - 44
Fax 0671 – 83 40 - 460
eMail: [email protected]
Internet: www.rheuma-liga-rp.de
Deutsche Vereinigung
Morbus Bechterew e.V.
Metzgergasse 16 • 97421 Schweinfurt
Tel. 09721 – 2 20 33
Fax 09721 – 2 29 55
eMail: [email protected]
Internet: www.bechterew.de
Deutsche Rheuma-Liga Saar e.V.
Schmollerstr. 2 b • 66111 Saarbrücken
Tel. 0681 – 3 32 71, Fax 0681 – 3 32 84
eMail: [email protected]
Internet: www.rheuma-liga-saar.de
Lupus Erythematodes
Selbsthilfegemeinschaft e.V.
Döppersberg 20 • 42103 Wuppertal
Tel. 0202 – 4 96 87 97
Fax 0202 – 4 96 87 98
eMail: [email protected]
Internet: www.lupus.rheumanet.org
Rheuma-Liga Sachsen e.V.
Willmar-Schwabe-Str.2-4 • 04109 Leipzig
Tel. 0341 – 1 21 14 19 50 oder - 51
Fax: 0341 – 1 21 14 19 59
eMail: [email protected]
Deutsche Rheuma-Liga
Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.
Wolfgang-Borchert-Str. 75-77•06126 Halle
Tel. 0345 – 6 95 15 15
Fax 0345 – 6 95 15 15
eMail: [email protected]
Deutsche Rheuma-Liga
Schleswig-Holstein e.V.
Holstenstr. 88-90, 24103 Kiel
Tel. 0431 – 5 35 49 - 0
Fax 0431 – 5 35 49 - 10
eMail: [email protected]
Internet: www.rlsh.de
Deutsche Rheuma-Liga
Landesverband Thüringen e.V.
Rauberg 1 (Weißenberg)
07407 Uhlstädt
Tel. 036742 – 673 - 61 oder -62
Fax 036742 – 673 - 63
eMail: [email protected]
Internet: www.rheumaliga-thueringen.de
Sklerodermie Selbsthilfe e.V.
Am Wollhaus 2 • 74072 Heilbronn
Tel. 07131 – 3 90 24 25
Fax 07131 – 3 90 24 26
eMail: [email protected]
Internet: www.sklerodermie-sh.de
49
Kostenlose Schriften der
Deutschen Rheuma-Liga
Die nachfolgend genannten kostenlosen Schriften sind über die Landes- und Mitgliedsverbände der Deutschen Rheuma-Liga (s. Anschriften Seite 48/49) zu beziehen .
50
A3
Rheuma – Na und! Tips und Infos von und für junge Rheumatiker
A5
Bewegungsübungen bei Fibromyalgie
A6
Bewegungsübungen bei rheumatoider Arthritis
A7
Bewegungsübungen bei Arthrose
A 11
Erst Rheuma – dann Osteoporose
A 12
Leben mit Arthrose – Ein Leitfaden für Patienten
A 13
Perspektiven im Leben mit der rheumatoiden Arthritis
A 18
Jobs und mehr
A 22
Leben und Lieben mit Rheuma
A 23
Mobil gegen Rheuma-Schmerz
Ansichtsexemplar
mobil – Zeitschrift der Deutschen Rheuma-Liga
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Straße, Haus-Nr.
PLZ, Ort
Datum
Unterschrift
Was tut den Gelenken gut? Wie kann man sie schützen?
Die Autoren
51
Christa Dahm sorgte für die kulinarischen Highlights in dieser Broschüre
für das
Abb. und
3.2: Schulterproanschauliche Bildmaterial. Sie ist Oecotrophologin und arbeitet im Referat
Öffentlichthese rechts
als zementierte Variante, links
keitsarbeit der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband.
als zementfreie Schraubringpfanne. (BlindChristel Kalesse ist Mitglied des Vorstands der Deutschen Rheuma-Ligatext).
Bundesverband
e.V. und kümmert sich dabei insbesondere um die Öffentlichkeitsarbeit. Ihr fachlicher
Rat und ihr Wissen um die Nöte der Betroffenen sind bei allen neuen Publikationen und
Kampagnen gefragt.
PD Dr. med. habil. Gernot Keyßer, Hauptautor dieser Broschüre, ist Internist und
Rheumatologe. Als leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I der
Universitätsklinik Halle ist er dort für den Arbeitsbereich Rheumatologie und Klinische
Immunologie verantwortlich. Zusätzlich ist er Vorsitzender der mitgliederstärksten
Arbeitsgemeinschaft im Deutsche Rheuma-Liga Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.
Christiane Reichelt, Diplom-Pädagogin, gibt als Expertin aus Betroffenheit Alltagstipps
vom Shoppen bis Kochen. Sie ist Mitglied der Redaktion mobil, der Zeitschrift der
Deutschen Rheuma-Liga.
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
Maximilianstr. 14 • 53111 Bonn
Telefon 0228 – 7 66 06 - 0
Fax
0228 – 7 66 06 - 20
eMail [email protected]
www.rheuma-liga.de
Spendenkonto
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank Köln
Konto-Nr. 3 354 709
BLZ 370 606 15
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