PRESSEMITTEILUNG 10 „Lifestyle-Tipps“ für ein Leben mit Rheuma Wien, 2015 – Rund zwei Millionen Österreicher – immer öfter auch junge Menschen – leiden unter Rheuma. Von einer der folgenschwersten rheumatischen Erkrankung, der rheumatoiden Arthritis (RA), sind rund 55.000 Österreicher betroffen, darunter vor allem Frauen. Für sie zählt insbesondere eine Tatsache: Und zwar, dass die Erkrankung, wenngleich nicht heilbar, sehr wohl aber behandelbar ist. So können Betroffene trotz – oder vielmehr MIT ihrer Krankheit ein durchaus normales Leben führen. Mit dem Frühling gehören nicht nur Sonne und Wärme endlich wieder zum Alltag, sondern mitunter auch Wind und Nässe. Darunter leiden vor allem Menschen mit rheumatischen Erkrankungen. Damit der Frühling (trotzdem) schön wird, geben DGKS Roswitha Ehrengruber, Rheumatologische Fachassistenz in der Rheumaambulanz des AKh Linz, und Gertraud Schaffer, Präsidentin der Österreichischen Rheumaliga, der Interessensgemeinschaft von Betroffenen und Selbsthilfegruppen, zehn Tipps für ein Leben mit Rheuma. 1. Finden Sie ein Betreuungsteam, dem Sie vertrauen Menschen mit rheumatoider Arthritis (RA) sollten von einem multiprofessionellen Team, bestehend aus einem Facharzt für Rheumatologie, geschulten Pflegefachkräften, Ergo- und Physiotherapeuten, Diätologen, Soziologen und Psychologen, betreut werden. Neben fachlicher Kompetenz spielt im Hinblick auf das Betreuungsteam Vertrauen eine entscheidende Rolle. 2. Therapietreue – ein Leben lang Gerade bei einer RA ist es essenziell, sich an den vereinbarten Behandlungsplan zu halten. Denn selbst während schmerzfreier Phasen können die durch Rheuma ausgelösten Gelenkschäden voranschreiten. Die Wahl der Therapiemaßnahmen – von Medikamenten über Physiotherapie bis zur Ernährung – sollten Arzt und Patient gemeinsam treffen, wie Rheumaschwester Ehrengruber betont: „Es bestätigt sich immer wieder, dass sich die Patienten viel eher an den Behandlungsplan halten, wenn dieser gemeinsam mit ihnen erstellt und, falls nötig, entsprechend angepasst wurde.“ Dabei ist es wichtig, dass der Patient Fragen und Wünsche, aber durchaus auch Bedenken offen und ehrlich anspricht. 3. Tauschen Sie sich aus Die Zahl der Betroffenen macht deutlich: Menschen, die unter rheumatischen Erkrankungen leiden, sind nicht allein. Dennoch sind Selbsthilfegruppen nicht Jedermanns Sache. Das weiß auch Gertraud Schaffer von der Österreichischen Rheumaliga. Doch es zeige sich immer wieder, so Schaffer, „dass diejenigen, die den Weg in die Gruppe schaffen, davon profitieren. Die einen sind dankbar für Informationen und Tipps rund um Krankheit und Therapie. Die Anderen – speziell ältere Menschen – freut es, dass sie sich einfach einmal mit Betroffenen austauschen können. Und nicht selten entstehen im Laufe der Zeit sogar echte Freundschaften.“ 4. Du bist, was Du isst Der Ernährung kommt bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen eine entscheidende Rolle zu. „Frische, natürliche und nährstoffreiche Lebensmittel können Rheuma positiv beeinflussen. Hingegen können z. B. tierische Produkte und ihre Fette die Entzündungsprozesse im Körper forcieren“, so Ehrengruber. Betroffene sollten daher bei Gemüse, Salaten und Kräutern, Beeren und Früchten, Nüssen und Samen, Linsen, Bohnen und anderen Hülsenfrüchten, Fisch sowie Raps-, Oliven-, Leinund Nussöl kräftig zulangen. Bei Fleisch, Wurst und Innereien, Eiern und Milchprodukten, aber auch bei Kaffee und Alkohol, raffiniertem Zucker sowie Sonnenblumen-, Distel- und Maiskeimöl ist indes Zurückhaltung geboten. Ebenso sollte man tunlichst auf Weizen, Roggen und Hartweizen bzw. Pasta, Reis, Couscous oder Polenta verzichten. Und: Achten Sie auf ihr Gewicht, denn jedes Kilo zu viel auf der Waage belastet die Gelenke. 5. Wer rastet, der rostet ... ... lautet ein Sprichwort, dem bei rheumatischen Erkrankungen eine besondere Bedeutung zukommt. Denn: Bewegung fördert die Durchblutung und stärkt die Muskeln, was einer weiteren Schädigung von Knochen und Gelenken vorbeugen kann. So sollte zusammen mit Arzt und/oder Physiotherapeut ein Bewegungsprogramm erstellt werden, bestehend aus physikalischer Therapie, Bewegungsübungen und Augenmerk auf Ausdauer gelegt werden. Laut Rheumaschwester Ehrengruber eignen sich gelenkschonende Sportarten (z. B. Spazieren gehen, Nordic Walking, Wassergymnastik, Schwimmen und Yoga). Und Gertraud Schaffer fügt hinzu: „Hören Sie auf Ihren Körper und finden Sie die Bewegungsform, die Ihnen Spaß macht. Man kann und man sollte mit RA aktiv sein. Doch man muss immer daran denken, dass es einem zu viel werden kann.“ 6. Bleiben Sie mobil Auto fahren und Rheuma schließen einander nicht aus – zumindest nicht generell. Wenn es aber zunehmend Probleme bereitet, z. B. schnell über die Schulter zu blicken, das Fahrzeug sicher zu steuern, zu schalten oder schnell auf eine brenzlige Verkehrssituation zu reagieren, sollte man sich Gedanken über die eigene Mobilität im Straßenverkehr machen. Mitunter reicht es, zusätzliche Spiegel anbringen zu lassen, auf ein Auto mit Automatikschaltung umzusteigen oder das Fahrzeug behindertengerecht umbauen zu lassen. 7. So wie man sich bettet... Wir verbringen rund ein Drittel unseres Lebens im Bett – vor allem für Rheuma-Patienten eine wichtige Tatsache, sich über Bettutensilien Gedanken zu machen. Damit die Gelenke während des wohlverdienten Schlafs nicht (noch mehr) Schaden nehmen, sollten sich Betroffene eine harte Matratze und einen stabilen Lattenrost zulegen. Außerdem empfiehlt es sich, lediglich ein kleines Kissen oder eine Nackenrolle zu verwenden, so flach wie möglich zu liegen und bei längerer Bettlägerigkeit keine Rolle unter die Kniekehlen zu legen, da Hüfte und Knie in dieser gebeugten Stellung versteifen könnten. 8. Motiviert durch den Alltag „Ich habe meine Krankheit immer offen kommuniziert – auch meinem Arbeitgeber gegenüber“, erzählt Gertraud Schaffer. Es komme freilich auf den Betrieb an, so Schaffer weiter, „aber ein chronische Krankheit wie RA hat man sein Leben lang, daher muss man sich überlegen, wie das zu bewerkstelligen ist.“ Ob durch Umschulungen oder ergotherapeutische Maßnahmen zur Umgestaltung des Arbeitsplatzes – Fakt ist: Mit einer guten Therapie ist es auf jeden Fall möglich, aktiv am Arbeitsleben teilzunehmen. Und, so Schaffer: „Der Job ist für die Psyche ganz wichtig.“ 9. Schluss mit Hektik Stress kann rheumatisch bedingte Schmerzen (u. a. bei rheumatoider Arthritis) verstärken. Umso wichtiger ist es, diesen, so gut es geht, zu vermeiden. Wenn es aber doch einmal hektisch zu und hergehen sollte, können einfache Stresskiller, wie ein warmes Bad, achtsames Ein- und Ausatmen, eine Tasse Kräutertee oder Milch mit Honig, Dehnungsübungen oder ein Spaziergang an der frischen Luft, wahre Wunder bewirken. 10. Planen Sie Ihren Tagesablauf Menschen, die unter RA leiden, sollten immer wieder für Pausen sorgen, in denen sich ihre Gelenke erholen können. Lang anhaltende einseitige Körperhaltungen und Bewegungen sind zu vermeiden. Speziell während schmerzreicher Phasen müssen sich Betroffene Zeit nehmen und auf ihren Körper hören, wenn er sich „zu Wort meldet“. Über Rheuma Etwa 400 Krankheitsbilder fallen unter den Oberbegriff Rheuma und man unterscheidet grob in degenerative, also abnutzungsbedingte Gelenkerkrankungen (z. B. Arthrose), entzündliche rheumatische Erkrankungen (z. B. Rheumatoide Arthritis), Weichteilrheumatismus (u. a. auf Schädigungen der weichen Teile des Bewegungsapparates zurückzuführen) und Gicht, sprich akute Gelenkschmerzen aufgrund von Stoffwechselstörungen. Über Rheumatoide Arthritis Rheumatoide Arthritis ist eine der häufigsten und auch folgenschwersten rheumatischen Erkrankungen. Bei dieser chronischen Autoimmunerkrankung kommt es zu Entzündungsvorgängen nicht nur in den Gelenken, sondern im ganzen Körper. Dies führt dazu, dass die Betroffenen – zwischen 0,5 und zwei Prozent der heimischen Bevölkerung – unter Schmerzen, Steifigkeit und Schwellungen der Gelenke leiden. Darüber hinaus führt die Erkrankung nicht selten zu Müdigkeit und einer Beeinträchtigung des psychischen Wohlbefindens. Betroffene sollten gemeinsam mit dem behandelnden Arzt bzw. Facharzt für Rheumatologie einen Behandlungsplan erstellen – bestehend aus der Einnahme notwendiger Medikamente, aber auch physikalischer Therapien oder auch Ernährungsempfehlungen –, Therapieziele definieren und Fragen rund um die Erkrankung klären. Über AbbVie AbbVie (NYSE:ABBV) ist ein globales, forschendes BioPharma-Unternehmen, das 2013 aus der Aufteilung von Abbott entstanden ist. AbbVie verbindet die Dynamik und die Fokussierung eines Biotech-Unternehmens mit der Erfahrung und Organisation eines etablierten und führenden Pharmaunternehmens. Ziel von AbbVie ist es, mit seiner Expertise, seinem einzigartigen Innovationsansatz und engagierten Mitarbeitern innovative Therapien für einige der komplexesten und schwerwiegendsten Krankheiten der Welt zu entwickeln und bereitzustellen. AbbVie möchte Patienten helfen, ein gesünderes Leben zu führen und mit anderen zusammenarbeiten, um nachhaltige Gesundheitslösungen zu schaffen. Aktuell beschäftigt AbbVie weltweit etwa 25.000 Mitarbeiter und vertreibt seine Medikamente in über 170 Ländern. In Österreich ist AbbVie in Wien vertreten und beschäftigt rund 120 Mitarbeiter. Bei Rückfragen kontaktieren Sie bitte: AbbVie Mag. (FH) Birgit Weber Mobil: 0664/ 60 58 93 88 E-Mail: [email protected] massgeschneidert in Wort und Tat Mag. Petra Leitner Mobil: 0676/ 925 34 85 E-Mail: [email protected]