Ki 70 J rc he ahr in e No t Nr. 3 · März/April 2017 Afgiftekantoor Leuven Masspost Erscheint achtmal im Jahr Kein Schaf darf verloren gehen – nirgendwo, auch nicht in Afrika. © Ismael Martínez Sánchez/ACN www.kircheinnot.be “Afrika bietet der Welt eine Schönheit und einen natürlichen Reichtum, der uns veranlasst, den Schöpfer zu loben. Dieses Erbe Afrikas und der gesamten Menschheit ist ständig in Gefahr, wegen menschlicher Egoismen aller Art zerstört zu werden.” Papst Franziskus im Büro der Vereinten Nationen in Nairobi am 26. November 2015 Echtes Fasten verlangt nicht nur, dass man seinem Körper Entsagungen zumutet, um mit reinem Herzen Ostern zu feiern, sondern auch, dass man den hungernden Menschen Brot gibt. Denn das Fasten lebt vom Teilen, gerade mit denen, die wegen der Gier der Welt täglich “fasten” müssen. 200 Millionen Menschen hungern (17 % der gesamten Bevölkerung), 600 Millionen (50 %) leben unter der Armutsgrenze – das ist die erschreckende Realität von Afrika. Zugleich ist der Kontinent, trotz riesiger Wüsten, mit fruchtbarem Ackerboden und einem Klima gesegnet, welches das ganze Jahr hindurch Ernten ermöglicht. Außerdem hat der Kontinent unermessliche Bodenschätze und unauslotbare religiöse wie kulturelle Reichtümer. Alles in allem könnte Afrika ein wahres Paradies auf Erden sein. Afrikaner haben Freude am Leben. Aber die Völker Afrikas werden von Epidemien, Misswirtschaft und Korruption geplagt, und die sogenannten “fortschrittlichen Zivilisationen” drängen den Afrikanern eine “Kultur des Todes” mit sogenannten “Gesundheitsprogrammen” auf, die das Gift der Abtreibung und der Gender-Ideologie enthalten. Afrika ist ein junger Kontinent, die Hälfte der Bevölkerung ist keine 30 Jahre alt. Seine Menschen brauchen nicht die “neue Ethik”, sondern unseren brüderlichen Dienst, der die Entwicklung des Menschen als Ganzes fördert. Wie einst Afrika der Heiligen Familie in Ägypten Zuflucht vor dem Kindermörder Herodes bot und somit dazu beitrug, den heute über sechs Millionen Menschen getötet worden! Wer spricht von den Millionen Vertriebenen, die seit Jahren vor Rohstoffkriegen und islamistischem Terror fliehen? Afrika ist wie ein halbtotes Opfer, das am Wegrand von Räubern liegengelassen wurde. Es braucht nicht nur unser Öl auf die Wunden, sondern auch die Stimme Christi, die von der Würde der Kinder Gottes spricht. Die Berufung Afrikas wäre es, wie Papst Benedikt XVI. sagte, die “geistliche Lunge” zu sein für eine Menschheit, die ihre Hoffnung verliert und nicht mehr an die Fruchtbarkeit der Liebe und die Freude des Lebens glaubt. Das Fasten lebt vom Teilen mit denen, die täglich “fasten” müssen. Liebe Freunde, wir können etwas tun. Die Projekte unserer Fastenkampagne zeigen, dass Afrika reich ist an geistlichen Ressourcen. Möge unser Fasten und Opfern dazu beitragen, diese Schätze zu heben und den Es sind die Rohstoffe Afrikas, die früher so Hunger nach Gerechtigkeit zu stillen. wie heute skrupellos ausgebeutet werden, und in den Medien regt sich kaum Interesse. Gesegnete Fastenzeit und frohe Ostern Wer interessiert sich schon für die Millio- wünscht Euch Euer nen Toten in den grausamen Kriegen, die nur als ethnische Auseinandersetzungen bezeichnet werden? Wer spricht von der Raffgier der Waffenhändler? Allein in der P. Martin Maria Barta Demokratischen Republik Kongo sind bis Geistlicher Assistent Weg zu einer christlichen Zivilisation zu ebnen, so sollten wir heute Afrika helfen, der Tyrannei des modernen Kolonialismus und der Sklaverei zu entkommen. 1 lg Verfo ung Der Frieden von Fatima für Nigeria Vor wenigen Jahren waren es hundert Millionen, heute sind es mehr als doppelt so viele Christen, die weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Am schlimmsten ist es in Nigeria und im Sudan. Und immer geht die Gewalt dort von radikalen Islamisten aus. Besonders hoch ist der Blutzoll in Nigeria, dem mit 180 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Land Afrikas. Dort zählte im vergangenen Jahr die Christenheit die meisten Märtyrer. Sie sterben, weil sie Christen sind. Ihre Kirchen werden während der Gottesdienste angegriffen und in Brand gesteckt, auf den Märkten gehen Bomben hoch, Entführungen und Raub- Sie brauchen die schützenden Mauern eines Klosters: die Schwestern Unserer Lieben Frau von Fatima. morde sind nicht selten. Fast drei Millionen Nigerianer sind auf der Flucht im eigenen Land. Dennoch geben die Christen nicht auf. Im Gegenteil, sie wollen den Frieden, auch mit den muslimischen Nachbarn. Und es gibt viele Muslime, die schon immer friedlich mit den Christen lebten und arbeiteten. Die meisten der rund 25 Millionen Katholiken leben im Süden. In der neuen Diözese Pankshin im Norden sind es rund 170 000, sie machen 15 Prozent der Bevölkerung aus. Bischof Michael Gokum stützt sich bei der pastoralen Arbeit auf die Schwestern von Unserer Lieben Frau von Fatima, ein nigerianischer Orden mit 65 Schwestern. Sie sollen die große Schule vor Ort führen und, wie die Seherkinder von Fatima, für den Frieden beten. Vor hundert Jahren, der Erste Weltkrieg tobte, hatte die Gottesmutter Jacinta, Lucia und Francisco versprochen: Die Soldaten werden in Kürze nach Die Macht des Rosenkranzes: Pater Werenfried betete in Fatima für den Frieden. Hause zurückkehren. Die Kinder sollten aber täglich den Rosenkranz beten. Die Schwestern beten. Und sie unterrichten. Aber sie brauchen auch eine Kapelle, geschützten Wohnraum, ein Klosterhaus in der Nähe der Schule. Wir haben dafür 45.000 Euro versprochen. Pater Werenfried sagte in Fatima: “Wir wissen, dass Maria der Schlange den Kopf zertreten kann. Darum haben wir unser ganzes Werk Unserer Lieben Frau von Fatima geweiht, die uns den Weg gezeigt hat zur Befreiung der verfolgten Kirche.” Es ist ein Weg der Bekehrung, der Buße, des Rosenkranzgebets. Und des Opfers. Die Schwestern und ihre Schulkinder sollen Frieden haben – zur Freude der Gottesmutter. Wir können dazu beitragen. • Österliche Hoffnung für Sudan Der Sudan ist ein zerrissenes Land, nirgendwo sind die Christen sicher. Bürgerkrieg im Süden, Unterdrückung im Norden. Der emeritierte Erzbischof von Khartum, Gabriel Kardinal Zubeir, grüßt uns alle zur Osterzeit, “da wir unseren Herrn Jesus in seinem Leiden für die Erlösung der Menschen begleiten”. Was wie eine Floskel klingt, ist harte Realität. Nicht nur zur Osterzeit begleiten die sudanesischen Christen Jesus in seinem Leiden. Es ist ihr 2 Alltag. Es herrscht die Scharia. Oft kommen Priester erschöpft und krank zu Einkehrtagen und Weiterbildungskursen in Khartum an, vor allem aus den Nuba-Bergen, wo Islamisten Christen als Freiwild betrachten. Die Priester brauchen Ruhe, sie brauchen Stille. Die Begegnung mit dem Herrn auf Exerzitien gibt ihnen Kraft. Auch die Solidarität mit den Brüdern belebt. Aber die dafür notwendige Renovierung des Einkehrhauses stockt. Die knappen Mittel wurden von der Inflation verschluckt. Jetzt ist unser Beistand ge- Raum des Vertrauens und der Sicherheit: gemeinsame Messfeier im Priesterhaus von Khartum. fragt. Dabei geht es nicht nur um die noch fehlenden 30.000 Euro. Unsere Solidarität zeigt den Priestern, dass auch die österliche Hoffnung Realität ist. Die dargestellten Projekte sind Beispiele unserer Arbeit. Ihre Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not I Ostpriesterhilfe ermöglichen. • il Bauh fe Neuevangelisierung: Familienpastoral für Sambia “Die Ehe ist das Schönste, was Gott erschaffen hat”, denn er erschuf Mann und Frau als Sein Abbild (vgl. Gen 1,27), so Papst Franziskus. Viel Platz, wenig Mittel: Hier soll die Kapelle entstehen. Benin: Erde und Seele fruchtbar machen Ein Drittel der Mittel für Afrika geht in die Bauhilfe für Pfarrhäuser, Seminare, Klöster, Kapellen. Es sind Bauten wider die Not; Bauten, um der Liebe zu Gott Raum zu geben. Solch einen Raum braucht die junge Pfarrei “Heilige Anna” in der Diözese Natitingou. Zwanzig Dörfer umfasst die Pfarrei, das größte ist Dakou und dort soll die Kapelle stehen. Vor 15 Jahren hatte die kleine Gemeinde von Dakou schon einen Bau aus Lehm errichtet. Er brach ein paar Jahre später zusammen. Für viele Animisten dieses Missionsgebiets war es ein böses Omen: Der Christengott hält nicht, dachten sie. Aber die Christen hielten an ihm fest und zusammen. Sie trafen sich fortan in der Hütte, die auch als Schule für alle dient. Jetzt nehmen die jungen Leute einen neuen Anlauf, denn angesichts neuer Moscheen Sie wollen anpacken im Weinberg: die Schützlinge der Landmissionare. Vor ihm sprach schon Papst Johannes Paul II. auf der Afrika-Synode 1994 mit der gleichen Begründung von derselben Würde für Mann und Frau. Wer das nicht versteht, sollte sich fragen, wie es um seine Ehe oder die Ehen steht, die er kennt. Leben sie alle christlich? Wissen alle um ihre Berufung als Eheleute? Kennen sie das Glückspotenzial, die Schönheit ihrer Berufung? Was ist Mutterschaft, was Vaterschaft? Wie steht es um die Würde der Frau? Antworten auf solche und weitere Fragen finden die 86 Paare, die an Fortbildungskursen über das “Volle Ehe- und Familienleben” in sechs Diözesen Sambias teilnehmen. und glänzender Fassaden des Islam wollen sie dem Gott der Liebe ein bescheidenes, aber eigenes Haus geben. Nur: Sie haben nichts außer ihrer Hände Arbeit. Damit werden sie Sand und Geröll herbeischaffen und auch sonst anpacken. Aber Bausteine, Fenster, Farbe, Bänke und Beton kosten Geld. “Wir sind sehr dankbar für alles, was Ihr tun könnt, damit Gott erkannt und geliebt wird”, schreibt Pater Hippolyte Bakoma, der Pfarrer der Gemeinde. Wir haben ihm die fehlenden 9.200 Euro zugesagt. Pater Hippolyte gehört zum Orden der “Brüder für die Mission auf dem Land”. Entsprechend ihrem Charisma kümmern sich die “Landmissionsbrüder” um Evangelisierung und Entwicklung ländlicher Gegenden. So engagieren sie sich gegen das Abbrennen von Wäldern, lehren den Gebrauch von Geräten und Maschinen, Techniken der Bodennutzung und Aufforstung, Buchhaltung und fairen Handel. Gleichzeitig setzen sie mit dem Vorbild in der Landwirtschaft auch den Keim für den Glauben. Sie bilden Gebetsgruppen, unterrichten und feiern Gottesdienste. Sie wollen Erde und Seele der Menschen fruchtbar machen. • Die eheliche Liebe, ein Funke der Liebe Gottes: künftige Katecheten der Familienpastoral. Das Lehrmaterial ist in Bemba, der Landessprache. Es bleibt nicht bei den 86 Paaren. Sie alle werden das erworbene Wissen in ihren Pfarreien und Nachbarpfarreien weitergeben. Sie werden zu Katecheten der Familienpastoral, zu Boten der ehelichen Liebe und der familiären Eintracht. Mit ihnen kommt eine Bewegung in Gang, eine Bewegung für das Schöne und Wahre, für das Leben in Gott – ausgelöst durch Eure Großzügigkeit (15.000 Euro). Die dargestellten Projekte sind Beispiele unserer Arbeit. Ihre Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von I Ostpriesterhilfe ermöglichen. • 3 ild Ausb ung Die tapferen Seminaristen von Bukavu Standhalten, auch im Studium: Prüfung der Seminaristen. Alles hat seine Zeit: Gartenarbeit nach dem Gebet. Das wesentliche Merkmal der Tapferkeit, der “actus principalior” dieser Kardinaltugend, ist das Standhalten, das Aushalten trotz widriger Umstände, das Festhalten an der Wahrheit notfalls bis zum Tod. So lehrte es der heilige Thomas von Aquin. Widrige Umstände gibt es im Osten der Demokratischen Republik Kongo mehr als genug. Seit mehr als zwanzig Jahren zersetzen marodierende Banden die Strukturen der Gesellschaft, es herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände. Immer wieder wurden Versuche des großen Seminars von Bukavu, auf eigenen Füßen zu stehen und ohne Hilfe von außen zurechtzukommen, zerstört oder durch Plünderungen zunichtegemacht. Aber sie halten stand. Die mittlerweile 72 Seminaristen und ihre sechs ständigen Professoren und vier Schwestern lernen, lehren und besorgen den Haushalt. Sie wissen, dass Sie lieben das Priestertum und das geweihte Leben: Bukavus Seminaristen. 4 ständiges Gebet für Euch. Aber es kommt von Herzen.” Bitaha Murhula Franck ist gerade ein Jahr in Bukavu. Er sprüht vor Freude: “Ich liebe das Priestertum und das geweihte Leben.” Auch er spürt die Solidarität und die Selbstlosigkeit Eurer Hilfe: “Ihr weckt in mir die Freude des missionarischen Lebens, und ich sage mir: Bita, Du hast noch einen weiten Weg vor Dir, bis Du wie diese Wohltäter den Impuls der Barmherzigkeit empfindest angesichts der Not der anderen.” hier im Verborgenen die Zukunft des Landes gedeiht, inmitten der Unsicherheit. Sie wissen auch, dass dies nur durch Eure Hilfe möglich ist. Ihr deckt das Defizit im knappen Budget, auch dieses Jahr mit 21.600 Euro. Das Geld dient vor allem dem Einkauf von Lebensmitteln und dem Unterhalt der Professoren. Es geht in Nahrung und Sich die Not von anderen zu eigen machen Wissen. Das kann man nicht plündern. und ihr abhelfen, das ist Barmherzigkeit, die Die Früchte dieser Hilfe sind wunderbar. weit trägt. Die Not ist groß, in ganz Afrika. Kasereka Kikandu, ein 24-jähriger Semina- Im vergangenen Jahr habt Ihr fast 4700 Serist, berichtet: “Meine ersten Jahre in einem minaristen in Afrika unterstützt, vor zwei anderen Seminar waren Jahre der Angst. Jahren waren es nur halb so viele. Man kann Ständig hörten wir von Massakern und es auch so sehen: Die Zahl der Berufungen Raubüberfällen. Dann kam ich hierher. Ich steigt. Die 72 Seminaristen von Bukavu werstaune über den Mut und die Freude der den bei ihrem Studium vielleicht entdecken, Lehrer. Sie ermahnen uns, für die Toten und dass es 72 Jünger waren, die Jesus aussandte für die Mörder zu beten. Meine größte (vgl. Lk 10,1ff.). Es war eine symbolische Überraschung war, als ich hörte, dass es Zahl. Sie deutete auf die ganze Welt, denn Christen gibt, die uns helfen, ohne uns zu damals kannte man weltweit nur 72 Völker. kennen, einfach nur, weil wir Glaubensbrü- Allein in der Demokratischen Republik der sind. Das gibt uns Mut. Das gibt uns Kongo leben heute mehr. Ihnen werden die Hoffnung. So sind sie hier präsent, in unse- Seminaristen von Bukavu dank Euch mit ren Herzen und Gesichtern.” Und zu den Mut und Ausdauer das Evangelium verkün“Freunden und Brüdern von Kirche in Not” den – und bald wahrscheinlich auch anderen sagt er: “Ich habe nicht mehr als mein Völkern jenseits von Afrika. Die dargestellten Projekte sind Beispiele unserer Arbeit. Ihre Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not I Ostpriesterhilfe ermöglichen. • © Ismael Martínez Sánchez/ACN “Sie sind uns unglaublich dankbar” Über die Arbeit und Hilfe von Kirche in Not für und in Afrika: Fragen an Christine du Coudray Wiehe, Leiterin der Afrika-Abteilung unseres päpstlichen Hilfswerks. Welche Bedeutung hat Afrika für Kirche in Not? Seit 13 Jahren ist die Kirche in Afrika erste Priorität unserer päpstlichen Stiftung, jedenfalls gemessen am Finanzvolumen für die Projekte. Als ich vor 25 Jahren hier anfing, war das noch die verfolgte Kirche hinter dem Eisernen Vorhang, aber nach dem Fall der Mauer trat die Not in Afrika stärker ins Bewusstsein, vor allem nach der ersten kontinentalen Synode, die der heilige Johannes Paul II. 1994 einberief. Es war die AfrikaSynode. Mit dem Wort “Christus ruft Afrika” lenkte der Papst damals die Aufmerksamkeit auf eine junge Kirche, dynamisch und reich an Priester- und Ordensberufungen, aber arm an Infrastruktur und Ausbildungsmöglichkeiten, außerdem bedroht durch einen aggressiven Islam und eine westliche “Kultur des Todes”, die vor allem die traditionelle Familie zerstört. Und genau in diese Richtung geht unsere Hilfe. “Christus ruft Afrika.” gelebt, aber diese Hilfe ist aus vielerlei Gründen nicht mehr möglich. Entsprechend unserem Auftrag und Selbstverständnis helfen wir vor allem bei der Ausbildung künftiger Priester, also bei Seminaren und Stipendien, aber auch bei der Weiterbildung der Priester mit Besinnungstagen und Exerzitien, mit Existenzhilfe für Schwestern, ferner durch Unterstützung der Pastoralarbeit mit Fahrrädern, Autos, Motorrädern, mit Bibeln in der jeweiligen Landessprache, mit Radioprogrammen und -stationen, mit dem Bau von Kapellen, Kirchen, Klöstern, Pfarrhäusern und so weiter. Unzählige Hilfsgesuche kommen aus dem ganzen Kontinent, und wir Welche Hilfsprojekte haben Vorrang? müssen eine Auswahl treffen. Wir tun das je nach aktueller Notlage. Eine Zeit lang waren Die Kirche dieses Kontinents hat lange auch die Länder, die früher unter kommunistidank der materiellen Hilfe der Missionare scher Herrschaft litten prioritär, wie Angola, Madagaskar und Mosambik, mal sind es Bürgerkriegsländer wie Liberia, die Zentralafrikanische Republik oder die Demokratische Republik Kongo, mal sind es die vom radikalen Islam bedrohten Länder wie Nigeria, Mali, heute auch Kenia und Tansania. Vor jedem Projekt genaue Informationen einholen: Christine du Coudray in Aktion. heit zu erleben, dass sie nicht allein sind mit ihren Nöten. Sie erleben die Einheit in Christus. Wir haben während der zweiten Afrika-Synode ein Nord-Süd-Treffen von Bischöfen aus Europa und Afrika organisiert. Hundert Bischöfe kamen und tauschten sich aus. Es war eine Premiere. Welche Rolle spielt das Thema Familie bei der Hilfe für Afrika? In all den Jahren sind wir oft von kleinen und größeren Familien-Organisationen aus allen Ecken und Enden um Hilfe gebeten worden. Wir haben ihnen geholfen, nicht nur vereinzelt, sondern auch im grenzüberschreitenden “Afrikanischen Verband der Familienaktion” (FAAF). Das ermöglichte einen Austausch unter ihnen. Das ist heute im Zeitalter der Globalisierung und familienzerstörender Aktionen wie die GenderIdeologie von enormer Bedeutung. Der Heilige Vater hat wiederholt vor dieser Ideologie gewarnt. Viele Regierungen und Organisationen im Westen sind ihr verfallen und üben Druck auf afrikanische StaaWie kommt die Hilfe bei den Christen in ten aus. Umso wichtiger ist es, die Natur des Menschen und die Expertise in Afrika an? Menschlichkeit, die die Kirche in 2000 Sie sind uns und vor allem den Wohltätern Jahren gewonnen hat, als Fels und Zuunglaublich dankbar. Für sie ist es so wich- flucht für die Familie zu erhalten und zu tig, die Solidarität zu spüren, die Gewiss- verbreiten. Die dargestellten Projekte sind Beispiele unserer Arbeit. Ihre Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von I Ostpriesterhilfe ermöglichen. • 5 Endlich regelmäßig Katechismus Die Diözese Dapaong im Norden Togos gilt als Tor zur Sahara. Sie gehört zu den ärmsten des Landes, und Togo selbst ist eines der 20 ärmsten Länder der Welt. Vier von fünf Menschen überleben mit weniger als einem halben Euro pro Tag. Wenig Mittel heißt wenig Schule, denn Unterricht im Freien ist nicht immer möglich. Der spanische Missionar Pater Joan Sole Ribas (Foto) bat um ein Klassenzimmer für seine Pfarrei. Als er unsere Zusage bekam, schrieb er spontan: “Mir fehlen die Worte. Es war wie Weihnachten. Ein Geschenk für die ganze Pfarrei. Ich bin sehr bewegt, denn wir haben so viel für dieses Projekt gebetet. Gottes Gnade ist unermesslich. Sein Segen möge Sie erfüllen, damit Christus immer bei Ihnen bleibe.” Jetzt können mehr als hundert Kinder täglich und regelmäßig Katechismus-Unterricht bekommen. Das macht sie glücklich und Pater Joan auch. Not, Liebe und Dankbarkeit – Eure Briefe Beeindruckende Predigt Als Pater Werenfried nach dem Krieg in unserer Kathedrale seine “Bettelpredigt” hielt, war mein Vater so beeindruckt davon, dass er den ganzen Inhalt seiner Brieftasche in das Körbchen ausleerte und begann, sich den Ehering vom Finger zu streifen. Doch dann besann er sich eines Besseren, verzichtete darauf, den Ring ins Körbchen zu legen. Er dachte, dass meine Mutter nicht sehr erfreut darüber wäre. Stattdessen machte er zu Hause gleich eine Überweisung. Eine Wohltäterin aus Belgien meiner finanziellen Hilfe begleiten. Mögen der Herr und die heilige Gottesmutter bei Ihnen sein. Eine Wohltäterin aus Kanada Wesentliche Argumente Ich bedanke mich für die Zusendung einiger Publikationen. Mit ihnen erhalte ich wesentliche Argumente für die Arbeit mit Kindern und Familien. In den Wirren dieser Zeit ist das wertvoll. Ein Wohltäter aus Deutschland Unsere Hände und Füße Kirche in Not repräsentiert all die Menschen guten Willens, die gerne persönBegleitung durch Gebet und Hilfe lich helfen würden, aber es leider nicht Ihr “Echo der Liebe” beeindruckt mich können. Ihr Werk ist für uns Hände und immer, und ich möchte Sie im Gebet für Füße. die arme und verfolgte Kirche und mit Eine Wohltäterin aus Brasilien SPENDEN: Kirche in Not I Ostpriesterhilfe V.o.G., Abdij van Park 5, B-3001 Leuven, Tel.: +32 (0)16 39 50 50, Email: [email protected] Konto in Belgien: IBAN: BE85 4176 0483 7106 und BIC: KREDBEBB. Spenden ab € 40,- auf das Konto IBAN: BE11 4176 0100 0148 und BIC: KREDBEBB von Hilfe und Hoffnung V.o.G. empfangen automatisch eine Spendenquittung (alle Spenden im Laufe des Jahres können dabei addiert werden). Konto in Luxemburg: IBAN: LU66 1111 0261 9404 0000 und BIC: CCPLLULL, P&T Luxemburg 6 Johannes Freiherr Heereman Geschäftsführender Präsident Liebe Freunde , Afrika gehört zu den großen Schwerpunkten unserer Hilfe für die Kirche in Not. Jeder vierte Euro Eurer Spenden geht nach Afrika, das sind mehr als 22 Millionen. Es ist mehr als eine Hilfe für die notleidenden und armen Menschen. Es ist eine Investition in die Zukunft. Und das in doppelter Hinsicht. Zum einen wächst die Kirche auf diesem Kontinent wie nirgendwo sonst. Zum anderen braucht diese junge, dynamische Kirche die Hilfe ihrer Brüder und Schwestern außerhalb Afrikas, um gegen den expansiven und bedrängenden Islam zu bestehen. Diese Stärkung hilft auf Dauer auch uns. Mission ist keine Einbahnstraße. Unsere Hilfe ist nicht zu vergleichen mit dem Druck, den manche Regierungen und nichtstaatliche Hilfsorganisationen mit ihrer Hilfe verbinden, zum Beispiel in der Familienpolitik und beim Lebensschutz. Wir helfen zum Leben in der Treue zur Lehre Christi. Unser gemeinsames Band mit der Kirche Afrikas ist die “Zivilisation der Liebe”. Sie ist stärker als eine “Kultur des Todes” und der Unterwerfung. Denn sie gibt Hoffnung. Auch in diesem Sinne: Danke für Eure Großzügigkeit! Redaktion: Jürgen Liminski Verantwortlicher Herausgeber: Kirche in Not I Ostpriesterhilfe - Postfach 1209, D-61452 Königstein - Für Belgien: Uma Wijnants, Abdij van Park 5, B-3001 Leuven - P608135- De licentia competentis auctoritatis ecclesiasticae. - ISSN 0252-2527 - Printed in Belgium www.acn-intl.org