F a c h b e i t r ä ge LED ist Licht für das 21. Jahrhundert Licht aus Leuchtdioden oder Neudeutsch LED ist die grösste Entwicklung seit der Erfindung der Glühbirne. LEDs halten länger als 20 Jahre, lassen sich direkt in Leuchten einbauen und ermöglichen ganz neue Designs – zu einem Bruchteil des Energieverbrauchs einer herkömmlichen Glühlampe. LED-Lampen sind eine clevere, nachhaltige und funktionelle Entscheidung. LED ist nahezu überall einsetzbar LED-Lampen zeichnen sich durch eine enorme Produktvielfalt aus. Verschiedenste Sockeltypen und Lampenformen – von Schraub- und Stecksockelvarianten über Hoch- und Niedervoltversionen bis zu Reflektor-, Röhren- und klassischen Glühlampenformen – gehören zum Angebot. Sie eignen sich daher ideal für den gewerblichen und zugleich privaten Einsatz. Dank des breiten Angebots sind LED-Lampen in vielen unterschiedlichen Bereichen eine ideale Lösung – für Neuinstallationen, aber auch als Ersatz für klassische Glüh-, oder Halogenlampen sowie für T8-Leuchtstofflampen. Ob im privaten Gebrauch oder im gewerblichen Einsatz, beispielsweise in der Gastronomie oder Hotellerie: LED-Lampen sind bei der Allgemein- und Ambientebeleuchtung eine perfekte Alternative. Die Lebensdauer ist ein grosser Vorteil Leuchtdioden werden nach und nach schwächer, fallen aber in der Regel nicht plötzlich aus. Als Lebensdauer einer LED wird die Zeit bezeichnet, nach der die Lichtausbeute im Mittel auf 70 % des Anfangswertes abgesunken ist. Die Alterung ist annähernd linear. Die Lebensdauer hängt vom jeweiligen Halbleitermaterial, den Betriebsbedingungen (Wärme, Strom) und der individuell tolerierbaren Farbtemperaturveränderung ab. Hohe Temperaturen (gewöhnlich durch hohe Ströme) verkürzen die Lebensdauer der LEDs drastisch. Die angegebene Lebensdauer reicht von einigen hundert Stunden bei älteren 5-Watt-LEDs bis zu über 100’000 Stunden (11,4 Jahre) bei mit niedrigen Strömen betriebenen LEDs. Aktuelle Hochleistungs-LEDs werden, um eine maximale Lichtausbeute zu erreichen, oft an LED-Lampen könnten das Leben von 1,5 Milliarden Menschen weltweit verbessern. Arbeitspunkten betrieben, bei denen ihre Lebensdauer bei 15’000 bis 30’000 Stunden liegt. Gute Hersteller von LED-Leuchten erreichen jedoch durch eine optimale Auslegung ihrer Systeme deutlich bessere Werte und garantieren bis zu 100’000 Stunden wartungsfreien Betrieb. Viele Schaltzyklen trotz spontan vollen Lichtstroms Bei den meisten Marken-Leuchtmitteln wird heute die Lebensdauer in Stunden (zu erwartende Einschaltzeit über die Lebensdauer) auf der Verpackung angegeben. Glühlampen haben eine Lebensdauer von ca. 1’000 Stunden, Halogenleuchtmittel von ca. 2’000 Stunden, Energiesparleuchtmittel von ca. 3’000 bis 12’000 Stunden. Werden Energiesparlampen- jedoch häufiger als 3-mal pro Tag ein- und ausgeschaltet, wie es bei Fluren oder Treppenhäusern mit Bewegungsmeldern und Zeitschaltuhren der Fall ist, wird die auf der Leuchtmittelverpackung angegebene Lebensdauer in Einschaltstunden häufig nicht annähernd erreicht, weil normale Energiesparleuchtmittel ohne Angabe der Schaltzyklen auf der Verpackung nur für ca. 3’000 Schaltzyklen gebaut sind. Das die Lebensdauer limitierende Kriterium ist bei häufigen Ein- und Ausschaltungen die Schaltfestigkeit, welche bei Qualitätsleuchtmitteln in Schaltzyklen auf der Verpackung angegeben wird. Bei sehr guten Energiesparleuchtmitteln wird die Schaltfestigkeit vom Hersteller mit 10’000 bis 20’000 Schaltzyklen angegeben... Dabei ist ein Schaltzyklus ein manuelles Ein- und Ausschalten des Netzstromes. Unabhängig davon kann die LED zudem noch gepulst sein, wobei die Pulse von der Elektronik selbst erzeugt werden. Diese Pulse zählen nicht zu den die Lebensdauer begrenzenden Schaltzyklen, welche bei guten LEDLeuchtmitteln seit 2012 meist mit der Produktspezifikation angegeben werden, sondern zur normalen Betriebsdauer, welche in Stunden angegeben wird. Eine LED ist deutlich unempfindlicher gegenüber Schaltvorgängen als Glühlampen oder Energiesparleuchtmittel. Der begrenzende Faktor der Schaltzyklen von LED-Leuchtmitteln ist nicht der LED-Chip selbst, sondern die Vorschaltelektronik, wozu das eingebaute Netzteil oder die Steuerelektronik gehören. All diese Bauteile sind weitaus empfindlicher gegenüber Schaltungen und z.B. den damit verbundenen thermischen Wechselbelastungen als die LED selbst, die viele Millionen Schaltprozesse problemlos übersteht. LED-Leuchtmittel sind aber auch inklusive Vorschaltelektro7 F a c h b e i t r ä ge nik meist deutlich schaltfester als normale Energiesparlampen. Die Herstellerangaben für Qualitäts-LED-Leuchtmittel liegen meist im Bereich von 50’000 bis 1 Million Schaltzyklen. Bei billigeren LED-Leuchtmitteln wird die Schaltfestigkeit häufig noch nicht auf der Verpackung angegeben. In diesen Fällen muss man von einer Schaltfestigkeit in der Grössenordnung von 20’000 Schaltzyklen ausgehen. Dass LED-Leuchtmittel eine deutlich höhere Schaltfestigkeit als Energiesparleuchtmittel haben, ist auch – neben der höheren Lebensdauer in Einschaltstunden und der höheren Lichteffizienz bzw. Lichtausbeute in Lumen pro Watt – mit ausschlaggebend dafür, dass seit 2011 bei langer Einschaltzeit und vielen Ein- und Ausschaltungen LED-Leuchtmittel in den meisten Fällen, trotz höherer Anschaffungskosten, insgesamt wirtschaftlicher als ESL oder Glühlampen sind. P h a s e n a n s c h n i t t s t e u er u n g oder überhaupt nicht. Erst bei Erreichen der Durchlass-Spannung steigen der Strom und damit die Lichtausbeute steil an. Eine Dimmung wie bei einer Glühbirne würde damit eine ganz andere Korrelation aus Eingangsgrösse (Stellung des Regelpotenziometers) und Ausgangsgrösse (Lichtleistung der LED) zur Folge haben. K e n n l i n i e e i n er we i s s e n L E D Prinzip der Phasenanschnittsteuerung. Von einer Wechselspannung (Kurve a) wird nur ein bestimmter Teil (Kurven b, c) an den Verbraucher durchgeschaltet. Damit lässt sich Moderne Stromversorgungen ermöglichen das Dimmen von LEDs Das Dimmen von Lampen ist nicht nur ein Mittel, um bei gemütlichen Runden am Kamin eine kuschelige Stimmung zu erzeugen. Dimmen verlängert die Lebensdauer von LEDs und spart Energie. Zusammen mit dem Einsatz von Bewegungsmeldern lassen sich massive Einsparungen erzielen. Denn wenn am Abend oder am Wochenende im Bürohochhaus nicht viel los ist, kann man sich die volle Festbeleuchtung sparen und nur dann aufdrehen, wenn ein Mitarbeiter auftauchen sollte. Glühlampen lassen sich einfach dimmen Allerdings lassen sich LED-Beleuchtungen nicht so leicht stufenlos dimmen wie die althergebrachten Glühlampen. Betrachten wir einmal die Funktionsweise eines Dimmers für Glühlampen. Zumeist werden hier Dimmer eingesetzt, die nach dem Prinzip der Phasenanschnittsteuerung arbeiten. LEDs lassen sich nicht direkt über einen Dimmer steuern Die Phasenanschnittssteuerung ist ebenso wie die seltener verwendete Phasenabschnittssteuerung eine Wechselspannungstechnik. LEDs arbeiten aber mit Gleichstrom, sie lassen sich also nicht direkt über einen solchen Dimmer steuern. Das gilt 8 die Leistung des Verbrauchers variieren. Strom-Spannungskennlinie einer weissen LED. Bis zum Erreichen der auch für LED-Lampen, die sich direkt in Glühlampenfassungen einschrauben lassen, denn auch sie liegen nicht direkt am Wechselstromnetz. Vielmehr befindet sich in der Fassung eine Ansteuerelektronik, die den für den Betrieb der LED erforderlichen Gleichstrom liefert. Beim Einsatz einer solchen Retrofit-Lampe würde dann also nicht die LED gedimmt, sondern das Vorschaltgerät. Das Ergebnis hängt dann von der spezifischen Auslegung dieses Vorschaltgeräts ab. Weil diese für den Anwender nicht per se als bekannt vorausgesetzt werden kann, ist auch das Resultat nicht vorhersehbar. Selbst wenn das Vorschaltgerät die ihm zugelieferten angeschnittenen Phasen klaglos verarbeitet, ist aber noch ein weiteres Problem zu lösen: Die I-U-Kennlinie der LED ist nicht linear Um die Helligkeit einer LED kontrolliert zu steuern, muss sich die Veränderung des Stroms exakt an der Strom-SpannungsKennlinie der Leuchtdiode orientieren – und diese ist bekanntlich nicht linear. Die LED ist eine Diode, und wie alle Dioden reagiert sie bei steigender Versorgungsspannung zunächst einmal nur minimal Durchlasss-pannung von hier ca. 3,5 Volt bleibt die LED nahezu dunkel. Steigt die Spannung aber darüber hinaus, so nehmen der Lichtstrom und damit die Helligkeit rasant zu. Trennung von Last und Signal ersetzen herkömmliches Dimmen Um ein ideales Ergebnis zu erzielen, wird die Helligkeit von LED-Beleuchtungen daher nicht direkt über die beschriebenen Dimmverfahren gesteuert. Die Last und das Dimmsignal werden getrennt. In dimmfähigen LED-Konvertern wird das primärseitige Dimmsignal in einen für das LED idealen Steuer(gleich)strom umgesetzt, dessen Höhe resp. Takt die Helligkeit der LED bestimmt. Als primärseitige Signalgeber eignen sich konventionelle Lichttaster, Dimmer 1 – 10 Volt (analog), oder, für grössere Installationen, DALIBefehle (digital). In der Praxis heisst das: 5 Drähte für die Zuleitung zum LED-Treiber (L,N,PE für die Last plus 2 Drähte zur Übertragung des Dimmsignals). Das Einund Ausschalten der Leuchte wird entweder über das Steuersignal (Normalfall) oder durch Trennen des Polleiters (Last) gewährleistet. F a c h b e i t r ä ge Dimmen via Pulsweitenmodulation In Gleichstromkreisen mit konstanter Spannung wird die Helligkeit vom LEDKonverter oder einem nachgeschalteten Dimmelement häufig über eine Pulsweitenmodulation (PWM) gesteuert. Es stellt sich eine gleichmässige Helligkeit ein, deren Wert proportional zum Puls-PausenVerhältnis ist; die Trägheit des Leuchtmittels resp. des menschlichen Auges gleicht das Pulsieren der Versorgungsspannung aus, sofern die Grundfrequenz der Pulse hoch genug ist. Einfach gesagt: Das LED wird zum (schnellen) Blinken gebracht. Der Vorteil dieser Dimmmethode liegt in deren Einfachheit und Energieeffizienz. Der Nachteil der Pulsweitenmodulation besteht darin, dass es durch die schnelle Reaktion der LEDs zu einem Flackern oder zu stroboskopischen Effekten kommen kann, insbesondere im Zusammenwirken mit anderen nichtkontinuierlichen Lichtquellen, wie z.B. Bildschirmen oder schnell rotierenden Maschinen. Je höher die Frequenz des Pulsweitendimmers, desto ruhiger das Licht. Frequenzen über 250 Hz sind für Menschen praktisch nicht mehr wahrnehmbar. Ein weiterer Nachteil der PWM-Dimmung ist, dass sie mit ihren Rechteckpulsen breitbandige elektromagnetische Störungen erzeugt, die vom LEDKonverter gefiltert werden müssen (auf EMV-Kompatibilität achten). Dimmen via Konstantstrom-Regelung Konstantstrom-Leuchten werden vom LED­Treiber mittels Regelung der Stromstärke gedimmt. Der Vorteil der Konstantstrom ­ Regelung besteht darin, dass ein allfälliges Flackern oder Interferenzen zuverlässig verhindert werden. Ein weiterer, wesentlicher Vorteil ist: Da nur ein reduzierter Strom das LED durchfliesst, sinkt die Temperatur der LED und es verlängert sich deren Lebensdauer. Auch EMV-seitig treten weder Strom- noch Spannungspulse auf. Es sei nicht verschwiegen, dass auch die Gleichstrom-Dimmung einen Nachteil besitzt: Bei einer Änderung des Stroms durch die LEDs ändert sich geringfügig der Lichtort, das heisst, die Lichtfarbe verschiebt sich, und zwar je nach LED-Typ zum «weissen» oder zum «roten» Ende des Spektrums. Allerdings kann diese Veränderung in den meisten Anwendungsfällen als vernachlässigbar bezeichnet werden. F i rm a u n d Per s o n Physik-Nobelpreis geht an drei LED-Forscher Drei japanische Wissenschaftler werden von der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften für ihre Erfindung der blaues Licht emittierenden Dioden geehrt. Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an die Japaner Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura für die Entwicklung blaues Licht emittierender Dioden (LED), die eine helle und energiesparende Lichtquelle sind. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mit. «Mit LEDLampen haben wir nun effizientere und langlebigere Alternativen zu älteren Lichtquellen», schrieb die Akademie in ihrer Begründung. «Im Geiste Alfred Nobels zeichnet der Preis eine Erfindung aus, die der Menschheit wahrhaft grössten Nutzen bringt.» Als die Preisträger in den 1990erJahren Halbleitern helle blaue Lichtstrahlen entlockten, habe das die Beleuchtungstechnologie umgekrempelt, schreibt die Akademie weiter. Rote und grüne Dioden gab es schon lange, aber mit blauem Licht konnte man nun Lampen herstellen, die weisses Licht produzieren. Die national tätige Elektrobedarf Troller AG mit ihren drei Standorten in Zofingen, Luzern und Bern ist auf Solaranlagen, Stromspeicher sowie auf den Verkauf von Elektromaterial spezialisiert. In den letzten 10 Jahren hat sich die Firma zu einem namenhaften Anbieter von Solaranlagen entwickelt. Nebst über 100 realisierten Solaranlagen pro Jahr installiert Elektrobedarf Troller Stromspeicher der neuesten Generation und begleitet mit dieser Kombination die Kunden in die Unabhängigkeit vom Elektrizitätswerk. Am bekanntesten ist die Unternehmung jedoch für den Geschäftsbereich Elektromaterial. Seit 1978 wurde ein Sortiment von über 8’000 Produkten aufgebaut. Die ganze Produktevielfalt kann vor Ort abgeholt oder ab Katalog oder Online-Shop portofrei bezogen werden. Heute bedient die Firma an den Standorten Zofingen und Luzern über 11’000 Kunden aus der ganzen Schweiz und beschäftigt rund 20 Mitarbeiter. LED verbessert die Welt «Ihre Erfindungen waren revolutionär. Glühlampen beleuchteten das 20. Jahrhundert, das 21. Jahrhundert wird von LED-Lampen beleuchtet werden», lobt die Akademie. LED-Lampen könnten ausserdem das Leben von 1,5 Milliarden Menschen weltweit verbessern, die keinen Zugang zum Stromnetzwerk haben. Dank ihres geringeren Energieverbrauchs könnten sie mit günstigem lokalen Sonnenstrom betrieben werden. Patrick Troller ist Geschäftsleiter von Elektrobedarf Troller und Spezialist für Energie aus nachhaltigen Quellen. Elektrobedarf Troller Zofingen – Luzern – Bern [email protected] www.elektrobedarf.ch 9