Hepatitis A, E Wie äußert sich eine Erkrankung der Leber, die durch Viren ausgelöst wird? Eine Leberentzündung, ausgelöst durch die Hepatitis-Viren A, B, C, D oder E, kann sehr unterschiedlich verlaufen. Im Akutstadium zeigen sich meist Symptome wie Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Fieber. Dies können die einzigen Auffälligkeiten sein und wieder verschwinden. Es kann sich aber auch eine Phase mit Gelbverfärbung der Haut und Bindehäute (Gelbsucht) sowie Entfärbung des Stuhls und Dunkelverfärbung des Urins anschließen. Diese Symptome klingen dann innerhalb weniger Wochen wieder ab. Sind die Hepatitis-Erreger gefährlich? Der Großteil der Infektionen verläuft ohne Beschwerden und ohne negative Folgen. Eine Schädigung der Leber bis hin zum tödlichen Leberversagen ist aber möglich. Patienten mit chronischer Verlaufsform haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Leberzirrhose oder Leberkrebs. Chronische Verlaufformen treten bei der Hepatitis B und C auf. Eine Hepatitis D-Infektion ist nur zusammen mit einer Hepatitis B-Infektion möglich. Für Schwangere kann das Hepatitis-E-Virus lebensgefährlich sein. Kann man sich impfen lassen? Eine Impfung ist möglich gegen Hepatitis A und Hepatitis B. Hepatitis A Wo kommen Hepatitis A-Viren vor? Das Hepatitis-A-Virus ist weltweit verbreitet. In Entwicklungsländern ist die Durchseuchung sehr hoch. Aber auch im Mittelmeerraum und Osteuropa kommt das Virus häufig vor. Der Anteil der „Reisehepatitis“ wird auf 50 % geschätzt. Wie werden Hepatitis A-Viren übertragen? Der Mensch ist der Hauptwirt und wahrscheinlich das einzige Reservoir von Hepatitis-AViren. Die Übertragung erfolgt gewöhnlich fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion, entweder direkt im Rahmen enger Personenkontakte oder indirekt durch verunreinigte Lebensmittel, Wasser oder Gebrauchsgegenstände. Wie lange dauert es, bis nach Kontakt mit dem Virus eine Erkrankung ausbricht (Inkubationszeit)? Die Zeit von der Aufnahme des Krankheitserregers bis zur Erkrankung kann 15 – 50 Tage betragen (im Durchschnitt etwa 25 – 30 Tage). Welche Beschwerden können auftreten? Die Frühphase der Erkrankung beginnt mit allgemeinem Krankheitsgefühl, Fieber, sowie Magen-/Darmbeschwerden. Es kann sich eine Gelbfärbung der Haut (Ikterus), eine Dunkelverfärbung des Urins und Hellverfärbung des Stuhls anschließen, die Tage bis Wochen dauert. Es besteht eine Lebervergrößerung und bei etwa 25 % der Patienten auch eine Milzvergrößerung. Häufig besteht Hautjucken. Eine Hepatitis-A-Infektion heilt in der Regel vollständig aus, es besteht ein lebenslanger Schutz. Tödliche Verläufe bei älteren und insbesondere bei Hepatitis B- oder Hepatitis C-vorgeschädigten Personen sind beschrieben. Wie lange besteht die Möglichkeit sich anzustecken? Erkrankte Personen sind 1 -2 Wochen vor und bis zu einer Woche nach Auftreten der Gelbfärbung der Bindehäute/der Haut oder der Erhöhung der Leberwerte ansteckend. Was muss ich bei der Ernährung beachten, wenn ich erkrankt bin? Verzichten Sie einige Wochen gänzlich auf Alkohol! Leberschonende Kost: kohlenhydratreiche und fettarme Ernährung Mahlzeiten gleichmäßig über den Tag verteilen! Wie kann man sich vor einer Infektion mit Hepatitis A-Viren schützen? Schützen kann man sich durch Impfung und /oder Einhaltung von Hygienemaßnahmen wie effektive Hände-/Toilettenhygiene, Verzicht auf Lebensmittel, die möglicherweise kontaminiert sind (rohe Meeresfrüchte), kein Leitungswasser im außereuropäischen Ausland trinken (Vorsicht: Eiswürfel), Obst schälen, Gemüse kochen. In Frisch-, Brack- und Meerwasser kann das Virus bis zu 3 Monate überleben. Verunreinigtes Wasser vor dem Gebrauch ca. 5 Minuten abkochen, um das Virus zu inaktivieren! Welchen Personen wird die Impfung empfohlen? Personen mit einem Sexualverhalten mit hoher Infektionsgefährdung Personen mit häufiger Übertragung von Blutbestandteilen, z.B. Hämophilie (Bluterkrankheit), oder Krankheiten der Leber/ mit Leberbeteiligung Bewohner von psychiatrischen Einrichtungen oder vergleichbaren Fürsorgeeinrichtungen Personal im Gesundheitsdienst (inkl. Küche, Labor, technischer und Reinigungs- bzw. Rettungsdienst, psychiatrische und Fürsorgeeinrichtungen, Behindertenwerkstätten, Asylbewerberheime) Kanalisations- und Klärwerksarbeiter mit Abwasserkontakt Personal (inkl. Küche und Reinigung) in Kindertagesstätten, Kinderheimen etc. Kontaktpersonen zu Hepatitis-A-Kranken, hier als sog. Riegelungsimpfung. Erfolgt diese innerhalb von 10 Tagen nach Kontakt, ist es noch möglich, eine Infektion zu vermeiden. Reisende in Regionen mit großer Häufung von Hepatitis A (z. B. südlicher und östlicher Mittelmeerraum, Osteuropa, Naher und Ferner Osten, Indien, Südostasien, Afrika, Lateinamerika) Welche gesetzlichen Bestimmungen sind zu beachten? Kindergärten/ Schulen o.ä. dürfen nicht besucht werden (Infektionsschutzgesetz § 34 Abs. 1 und 3): Personen, die an Hepatitis A erkrankt oder dessen verdächtig sind, und auch Personen, in deren Wohngemeinschaft eine Erkrankung bzw. ein Verdachtsfall an Hepatitis A aufgetreten ist, dürfen keine Gemeinschaftseinrichtung besuchen bzw. darin Tätigkeiten ausüben, bei denen sie Kontakt zu den dort Betreuten haben. Eltern müssen es dem Kindergarten/der Schule melden, wenn das Kind erkrankt ist oder der Krankheitsverdacht besteht. Die Arbeit im Lebensmittelbereich ist verboten: (Infektionsschutzgesetz § 42 Abs.1): Personen, die an Hepatitis A erkrankt sind oder Symptome haben, die darauf hinweisen, dürfen beim Herstellen, Behandeln oder in Verkehr bringen bestimmter Lebensmittel, wenn sie dabei mit diesen in Berührung kommen oder in Küchen von Gaststätten und sonstigen Einrichtungen mit oder zur Gemeinschaftsverpflegung nicht tätig sein oder beschäftigt werden. Falls Sie weitere Fragen haben: Gesundheitsamt Deggendorf, Tel.: 0991/3100-150 (11/2012)