minimal music festival minimal music festival

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[ r é p é t i t i o n s ]
3. internationales
minimal music festival
kassel / 6.– 9. oktober 2011
Veranstaltet vom Förderverein Minimal Music e.V.
Künstlerische Leitung: Ulli Götte
programmüberblick
3. INTERNATIONALES MINIMAL MUSIC FESTIVAL
DONNERSTAG, 6.10. | 19.00 UHR | INSTITUT FÜR MUSIK/UNIVERSITÄT
PH I L O S O PH I S CH ER A B EN D
„Wiederholung – Eine grundsätzliche Kategorie nicht nur der Musik“
Prof. Dr. Martin Zenck (Würzburg)
Vortrag und Diskussion mit musikalischer Umrahmung
FREITAG, 7. 10. | 20.00 UHR | KUNSTVEREIN/FRIDERICIANUM
ERÖFFNUNGSK ONZER T
Ania Losinger (Schweiz)
„The Five Elements“
SAMSTAG, 8. 10. | 19.00 UHR | ADVENTSKIRCHE
D O PPEL KO N Z ER T
Kantorei St. Michaelis (Hamburg)
in process (Kassel)
Werke von Arvo Pärt, Ulli Götte und Steve Reich
SONNTAG, 9. 10. | 11.00 UHR | GIESSHAUS/UNIVERSITÄT
M A TI N EE
Mark Sutherland (Kanada)
Werke von Mark Sutherland und John Cage
SONNTAG, 9. 10. | 18.00 UHR | GIESSHAUS/UNIVERSITÄT
A B S CH L U S S KO N Z E RT
NICO – New Ideas Chamber Orchestra (Litauen)
Werke von Gediminas Gelgotas, Arvo Pärt, Peter Michael Hamel,
Hans Otte, John Cage und Terry Riley
vorwort
VON ULLI GÖTTE
Das 3. Internationale Minimal Music Festival, das 8. Festival
dieser Reihe insgesamt, wird vom Motto répétitions, also Wiederholungen, geprägt. Dass Wiederholung eines der wichtigsten
Gestaltungsprinzipien der Musik, wenn nicht der Künste schlechthin ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Aber im Kontext des
Minimalismus, der sich auch unter dem Begriff der Repetitiven
Musik historisch manifestierte, ist Wiederholung eine besondere
Kategorie: Gerade in der Konstellation mit allmählicher Veränderung
wird Wiederholung zum Grundbaustein des musikalischen Prozesses, dem Träger minimalistischer Ästhetik. Erst die Wiederholung
ermögliche, so die Protagonisten der Repetitiven Musik, die
Wahrnehmung jener musikalischen Details und Mikroprozesse,
wie sie insbesondere durch Phasenverschiebung entstehen.
Das diesjährige Festival wird diesem Aspekt sowohl in der Reflexion, dem Vortrag des Musikwissenschaftlers Martin Zenck,
als auch durch die klingenden Ereignisse gerecht. Die Schweizer
Künstlerin Ania Losinger präsentiert Repetition in Zusammenarbeit
mit dem Schlagzeuger Mats Eser sowohl klanglich als auch
tänzerisch auf ihrem außergewöhnlichen Xala-Instrument. Das
Projekt der Hamburger Kantorei St. Michaelis mit dem Kasseler
Ensemble in process führt in der Uraufführung von „répétitions“
das Motto geradezu programmatisch fort. Der kanadische Performance-Künstler Mark Sutherland arbeitet solistisch mit stringenten Wiederholungskonzepten in der Matinee. Im Abschlusskonzert spielt das Ensemble NICO aus Litauen jenen Klassiker
der Repetitiven Musik, Terry Rileys „In C“, der in fast allen vergangenen Festivals präsent war und dadurch das Moment der
Wiederholung auch konzeptuell widerspiegelt.
Wiederholung – der Förderverein Minimal Music, der das Festival
alle zwei Jahre turnusgemäß veranstaltet, möchte durch die
Konstanz der Wiederholung der Welt des Minimalismus in Kassel
eine dauerhafte Plattform einrichten. Dankenswerterweise und
sinnigerweise zugleich hat Prof. Peter Michael Hamel, der seit
Jahrzehnten den Minimalismus als Künstler begleitet, die Schirmherrschaft für das Festival übernommen.
Ulli Götte
Künstlerischer Leiter
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grußwort
VON PETER MICHAEL HAMEL
Gerne habe ich die Schirmherrschaft zum diesjährigen 8. Minimal
Music Festival in Kassel übernommen und wünsche viel Erfolg
und viel Besuch.
In einer frühen Phase meines kompositorischen Werdens hatte
ich mich als Reflex auf die Tonalitäts- und Wiederholungstabus
der damaligen Neuen Musikszene genau denjenigen Paradigmen
verschrieben, die auch heute noch sehr verpönt sind in den
elitären Expertenkreisen: Repetitivität, Zentraltönigkeit, Zuständlichkeit, Prozesshaftigkeit, Reduktionismus, Ritual und Puls.
In der hagiographischen Musikgeschichtsschreibung der Gegenwart
führt der Minimalismus ja inzwischen ein oft abfällig abgetanes
Schattendasein. So war und ist es gerade in Deutschland schätzenswert und notwendig, ein solches Festival zu bestreiten, das auch
in diesem Jahr seine Offenheit zu Jazz, Rock, Performance und
World Music dokumentiert. Denn die „Minimal-Väter“ („My music
is maximal music“, sagt mein Freund Terry Riley) haben überall
mehr Wirkung hinterlassen als in den konservativen akademischen
Zirkeln der Alt-Avantgarde. „Magie durch Dauer und Wiederholung“
hatte 1972 in West-Berlin der Metamusik-Macher Walter Bachauer
prophezeit.
Dieser Zauber wurde im übrigen in Kassel wunderbar realisiert
mit der (nur) halbstündigen Version der „Composition No. 7“
von La Monte Young auf „Prisma“, der aktuellen CD des Ensembles
in process: „To be held for a long time“. Und gerade jetzt Mitte
Juli gab es in Bayern endlich wieder eine Gelegenheit, jenseits
der Zeitgrenzen die „Four Dreams of China“ dieses anderen
Minimal-Vaters zu hören, in vier mehrstündigen Konzerten an
drei Tagen und „ohne Anfang und Ende”, wie es sich La Monte
wünscht, „gewebt aus dem ewig immer gleichen Faden aus Stille
und Klang“.
Peter Michael Hamel
Schirmherr des Festivals, Professor für Komposition/Theorie an der
Hamburger Hochschule für Musik und Theater, Vorsitzender der Musiksektion der Freien Akademie der Künste in Hamburg
grußwort
VON BERTRAM HILGEN
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Musikfreunde,
zum 3. Internationalen Minimal Music Festival heiße ich die
Mitwirkenden und Gäste in der documenta-Stadt Kassel herzlich
willkommen. Seit vielen Jahren kommen Dank des Engagements
des Fördervereins Minimal Music e.V. die vielfältigen musikalischen
Möglichkeiten des Minimalismus in unserer Stadt zur Aufführung.
Musik bietet ein schier unerschöpfliches Reservoir an künstlerischen Ausdrucksformen, mit denen es immer wieder gelingt,
denselben Stoff neu zu variieren. Das kennzeichnet auch die
Minimal Music. Ist man bereit, sich auf neue Hörerlebnisse
jenseits klassisch geschulter Musikgewohnheiten einzulassen,
kann man erfahren und erleben, wie mächtig und meditativ
Minimal Music sein kann, und welche Kreativität eine Stilart
entfaltet, die auf Reduktion und Wiederholung setzt und dennoch
voller Facetten steckt. Diese Musik mit der ihr eigenen Ästhetik
verlangt bewusstes Zuhören und belohnt mit aufregenden
Konzerterlebnissen. Dem Zauber und der Magie der Minimal
Music können Sie bei diesem kleinen, aber feinen Festival nachspüren.
Ich danke dem Veranstalter sowie den Sponsoren und Förderern
für ihre großzügige Unterstützung sehr herzlich. Dem 3. Internationalen Minimal Music Festival wünsche ich viel Erfolg.
Bertram Hilgen
Oberbürgermeister der Stadt Kassel und Kulturdezernent
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philosophischer abend
DO., 6.10. | 19.00 UHR | INSTITUT FÜR MUSIK/UNIVERSITÄT
W I E D E R H O L U N G – E I N E G R U N D S ÄT Z L I C H E K AT E G O R I E
N I CH T N U R D ER MU SIK
Vortrag und Diskussion mit musikalischer Umrahmung
Referent: Prof. Dr. Martin Zenck (Würzburg)
In Kooperation mit dem Kulturforum der Sozialdemokratie
Kassel e. V. sowie dem Institut für Musik der Universität Kassel
Martin Zenck studierte Musikwissenschaft, Philosophie und
Neuere Deutsche Literaturwissenschaft. Promotion: Kunst als
begriffslose Erkenntnis (1975); Habilitation: Die Bach-Rezeption
des späten Beethoven (1982). 1982–85 Produzent für Neue Musik
beim WDR in Köln, 1986 – 89
Heisenberg-Fellow der Deutschen Forschungsgemeinschaft
und Privatdozent an der Universität Bonn. 1989 Ruf auf
eine Professur für Historische
Musikwissenschaft an der Universität Bamberg. Neben dieser
Tätigkeit ist er bis heute VizeVorsitzender des Bereichs Musik im Goethe-Institut München.
1996 war er Fellow der Rockefeller-Foundation in Bellagio, Lake
Como. Seit dem Wintersemester 2006/07 Professur für Musikwissenschaft mit den Schwerpunkten Neue Musik und Ästhetik
an der Universität Würzburg.
Hinter der vermeintlich simplen Kategorie der Wiederholung
verbirgt sich ein Komplex an philosophischen, ästhetischen und
pädagogischen Aspekten. So wird in der Philosophie Søren
Kierkegaards die Wiederholung zur zentralen Kategorie, die der
Erinnerung zeitlich entgegengesetzt ist. Dass Wiederholung das
wohl wichtigste Element der Musik sei, hat gerade jener Musiker
eingräumt, dessen eigenes Werk als komponierter Verzicht auf
Wiederholung gewertet werden kann: Anton Webern. Eine blanke
Form der Wiederholung wiederum lehnt Steve Reich ab, dessen
Werk gemeinhin als Inbegriff des Repetitiven gedeutet wird.
Seine Prozesse leben von Veränderung, so graduell sie auch
sein mögen. Deleuze schließlich stellt in Frage: „Gibt es überhaupt
zwei völlig identische Staubkörner?“ Gibt es sie also überhaupt,
die Wiederholung?
er ö ffn u n g sk on z er t
FREITAG, 7.10. | 20.00 UHR | KUNSTVEREIN/FRIDERICIANUM
A N I A L O S I N GER
The Five Elements (mit Xala II und Marimba/Percussion)
Ania Losinger - Xala
Mats Eser - Marimbaphon
Ania Losinger tanzt und spielt auf dem ersten Bodenxylophon
der Welt: Xala. Sie kreierte dieses Unikat 1998/99 zusammen
mit dem Instrumentenbauer Hamper von Niederhäusern. Im
Zentrum von Mats Esers Instrumentarium steht die Marimba,
erweitert mit verschiedenen Trommeln, Becken und asiatischen
Gongs. Der Zusammenklang der beiden Instrumente offenbart
ein breites Spektrum: von poetisch leiser Kammermusik bis hin
zu magisch orchestraler Kraft.
Beide Künstler hegen ein großes Interesse für Zyklen und polymetrische Rhythmen sowie deren Wirkung und Aussagekraft. Im
Zyklus der fünf Elemente oder fünf Wandlungsphasen, die in
der chinesischen Medizin und Naturphilosophie ihren Ursprung
haben, finden Ania Losinger und Mats Eser eine inspirierende
Vorlage zu ihrer Komposition. Die Musik folgt darin dem kreisförmigen Zyklus. Jedes der fünf Elemente repräsentiert bestimmte
Energien und Prinzipien der Wandlungsphasen. Dies bildet die
rhythmisch-metrische Grundgestalt von The Five Elements. Die
fünf Elemente sind Holz (für Frühling, Morgen, sauer etc.), Feuer
(für Sommer, Mittag, bitter etc.), Erde (für Nachsommer, Nachmittag, süß etc.), Metall (für Herbst, Abend, scharf etc.) und
Wasser (für Winter, Nacht, salzig etc.).
Mit finanzieller Unterstützung von Pro Helvetia
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er ö ffn u n g sk on z er t
Ania Losinger
1970 in Bern geboren, geht Ania Losinger ihrem Traum nach,
eine kreative Ausdrucksform zu finden, die Tanz und Musik
gleichgewichtig in einer Person vereinigt. Die körperliche Grundausbildung erwarb sie im Nationalkader der Rhythmischen Sportgymnastik. Es folgten eine langjährige Flamenco-Ausbildung in
der Schweiz sowie mehrere Lernaufenthalte in Spanien. Sie
studierte Rhythmik am Konservatorium in Zürich, arbeitete als
Rhythmik- und Klavierlehrerin und gab Flamenco-Unterricht. 1997
bis 1999 war sie als Tänzerin bei der Tanzkompanie Flamencos
en route. Sie erarbeitete ihr erstes Soloprogramm Soneto und
bereiste damit ganz Europa. 2001 produzierte sie zusammen
mit dem Komponisten Don Li ihre erste Solo-CD Ania Losinger
Xala. Es folgten Gastspiele im In- und Ausland.
Mats Eser
1964 in Zürich geboren, bewegt sich Mats Eser mit seiner Arbeit
als Musiker, Komponist und Produzent in einem breiten stilistischen Spektrum. Nach dem Studium für klassisches Schlagzeug
am Konservatorium Zürich folgte eine rege Tätigkeit als Solist,
Kammermusiker und Orchestermusiker. Er wurde Mitglied des
ensemble für neue musik zürich und ist Mitbegründer des
Schweizer Schlagzeug Ensembles. Daraus ergaben sich eine vielfältige Zusammenarbeit mit Komponisten der Neuen Musik und
unzählige Uraufführungen sowie CD-Produktionen. Als Interpret
eigener und fremder Werke trat Mats Eser in Europa, Asien und
Südamerika auf.
doppelkonzert
SA., 8.10. | 19.00 UHR | ADVENTSKIRCHE
KA N TO R EI S T. M I CHA EL IS
IN PROCESS
Steve Reich (*1936) - Music for 18 Musicians (1976) (Ausschnitt)
Ulli Götte (*1954) - PRISMA (2009)
Ulli Götte - HYMNUS (2009/2011)
Arvo Pärt (*1935) - Summa (1977/2009)
Ulli Götte - répétitions (2011) (Uraufführung)
Kantorei St. Michaelis (Leitung Manuel Gera)
Aus der Kantorei St. Michaelis, die sich im Hamburger Michel
neben dem Chor St. Michaelis vornehmlich um die Musik in den
Festgottesdiensten engagiert,
hat sich ein Projekt-Chor gebildet, dessen Mitglieder sich gerne mit neuerer Musik beschäftigen. Nach einem gemeinsamen Konzert in Hamburg und
einer gemeinsamen Reise nach
Lettland hat sich die Zusammenarbeit der Kantorei St. Michaelis und dem Ensemble in
process intensiviert.
Manuel Gera, geb. 1963, studierte an der Düsseldorfer RobertSchumann-Hochschule Kirchenmusik. Bevor er im Oktober 2001
an die Hauptkirche St. Michaelis berufen wurde, war er mit
seiner Frau in Oberhausen und Soest tätig. Im Januar 2002
gründete Manuel Gera die Kantorei St. Michaelis.
www.finest-finanzen.de
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doppelkonzert
in process
Constanze Betzl - Flöte
Judith Gerdes - Oboe
Thomas Boll - Klarinette, Bassklarinette
Bettina Weber - Violine
Nina Osina - Violine
Regine Brunke - Violoncello
Jörg Müller-Fest - Vibraphon, Perkussion
Tilman Scheer - Marimbaphon
Peter Arens - Marimbaphon
Sabine Holzapfel - Klavier
Michael Mantel - Klavier
Ulli Götte - Leitung
Das im Jahr 1985 gegründete Ensemble gehört zu den wenigen
auf minimalistische Musik spezialisierten Formationen in Europa.
In weit über 300 Konzerten hat in process den Minimalismus in
all seinen Facetten präsentiert. Das Repertoire reicht von traditionellen repetitiven bis hin zu außereuropäischen Stücken. „Aufregende Musik eines aufregenden Ensembles“, wie die Bonner
Rundschau einmal schrieb.
doppelkonzert
Steve Reichs opus magnum Music for 18 Musicians hat den Minimalismus im Jahr 1976 in Europa zugleich bekannt und populär
gemacht. PRISMA von Ulli Götte wird durch drei musikalische
Farben, also Harmonien, die das Geschehen „brechen“, geprägt.
Für Orchester und Chor komponiert, orientiert sich HYMNUS an
afrikanischer Musik, ohne deren Strukturen zu imitieren.
Arvo Pärts Musik kann nicht umstandslos dem Minimalismus
subsummiert werden; er strebt jedoch in seiner fast ausschließlich
religiös motivierten Musik nach einem Ideal der Einfachheit, das
die spirituelle Botschaft unterstützt. Er entwickelte seinen eigenen
Musikstil, den er „Tintinnabuli“ (Klingeln der Glocken) nennt:
Einfache Harmonien, meist Dreiklänge und diese überlagernde
Tonleitern bestimmen seine rhythmisch bewusst einfach gehaltenen Kompositionen. Summa, für Chor a cappella, liegt der
liturgische Text des Credo zugrunde.
répétitions von Ulli Götte ist eine Auftragsarbeit der Kantorei
St. Michaelis (Hamburg) für Chor, Solo-Sopran und Ensemble.
Der Text besteht aus Anmutungen zu Albert Camus’ Roman „Der
Fremde“, der imaginiert wird, ohne konkret zitiert zu werden.
Die Musik ist harmonisch abgeleitet von einer chromatisch
verbundenen Akkordreihe. Die repetitiven Elemente dienen einer
insistierenden Textdeutung, die wechselweise polyphon und
homophon ausgelegt ist. Hoketus-artige rhythmische Verzahnungen gehören ebenso wie Imitationstechniken zu den Grundstrukturen der dreiteiligen, Rondo-ähnlichen Komposition.
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m at i n e e
SO., 9.10. | 11.00 UHR | GIESSHAUS/UNIVERSITÄT
M A R K S U TH ER L A N D
Werke von Mark Sutherland und John Cage
In Kooperation mit dem Institut für Musik der Universität Kassel
Mark Sutherland
ist ein kanadischer Intermedia-Künstler, der sich zwischen Poesie,
visueller Kunst, Musik und Performance bewegt. Zudem arbeitet
Sutherland auch publizistisch für verschiedene Fachzeitschriften.
Seine Performances sind weltweit zu sehen, so in Deutschland,
Italien, Spanien, Brasilien, Island und natürlich Kanada.
In seinen Werken der Reihe
Metriks erforscht, hinterfragt
und erweitert Mark Sutherland
die klanglichen Beziehungen
zwischen verschiedenen Formen des menschlichen Ausdrucks: Sprache, Text, Musik
und Gestik. Indem Sutherland
Worte, Phoneme, Silben, Phrasen, Mundgeräusche, Körperklänge kombiniert mit konkreten Schreibtechniken, die in Bezug auf Rhythmus, Tonhöhe, Form
und Dauer spezifisch strukturiert sind, werden seine Performances
zu einer einzigartigen Erforschung und Entwicklung einer Metasprache des 21. Jahrhunderts.
Zu seinen auf dem Festival präsentierten Performances gehört
auch Metalogue. Es handelt sich hierbei um eine AluminiumPlatte, die in einem Holzgestell gelagert und mit einem Kontaktmikrophon an der Unterseite versehen ist. Bei dieser ungewöhnlichen Erfindung wird das Schreiben und Kratzen auf der Oberfläche
der Platte zum musikalischen Ereignis. Die entstehenden Klänge
werden dann mittels eines Tape-Loops permanent repetiert und
multipliziert. So entsteht ein polyphones Gefüge aus überlagerten
Sequenzen.
John Cage kommt ins Spiel, wenn Sutherland mit dem Cage’schen
Wort arbeitet: „I have nothing to say and I am saying it and that
is poetry to me.“ Auch Cages berühmtes Werk der Stille, 4’33’’
wird zum Ausgangspunkt einer Performance.
abschlusskonzert
SO., 9.10. | 18.00 UHR | GIESSHAUS/UNIVERSITÄT
NICO – NEW IDEAS CHAMBER ORCHESTRA
Gediminas Gelgotas (*1986) - To The Skies (2008)
Solo: Dalia Simaskaite (Violine)
Gediminas Gelgotas - Echoes For A Thousand Years (2009)
Peter Michael Hamel (*1947) - Trio (Version für NICO) (1992)
Arvo Pärt (*1935) - Fratres (1977)
Solo: Augusta Jusionyte (Violine)
Gediminas Gelgotas - An End Is A Beginning (2009)
Hans Otte (1926–2007) - Das Buch der Klänge, Part 3 & 9 (1982)
Gediminas Gelgotas - Unrobotizable 21, Free (2010–2011)
John Cage (1912 – 1992) - 4’33’’ (1952)
Terry Riley (*1935) - In C (1964)
In Kooperation mit dem Institut für Musik der Universität Kassel
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abschlusskonzert
New Ideas Chamber Orchestra
Augusta Jusionyte - Violine
Dalia Simaskaite - Violine, Viola
Julija Ivanovaite - Violine
Lora Kmieliauskaite - Violine
Justas Kulikauskas - Violoncello
Arnas Kmieliauskas - Violoncello
Gediminas Gelgotas - Leitung
Das litauische Ensemble NICO ist ein Streicher-Ensemble der
außergewöhnlichen Art. Es wurde 2006 von dem Komponisten
und Dirigenten Gediminas Gelgotas ins Leben gerufen und wird
bis heute von ihm geleitet. Das Kammerorchester spielt zeitgenössische art music – eine konzeptuelle Musikrichtung. Das
Repertoire reicht von Bach bis Pärt, von Otte bis Gelgotas. Das
junge Kammerorchester hat mit großem Erfolg Konzerte in Vilnius,
Riga, Sankt Petersburg, Moskau, Hamburg und Duisburg gegeben.
2009 trat NICO in Essen auf, als Vilnius den Titel „Kulturhauptstadt
Europas“ an das Ruhrgebiet weitergab. Terry Riley über NICO:
„I enjoyed watching and listening to your ensemble. It is very
effective what you are doing.“
Der Komponist und Dirigent Gediminas Gelgotas studierte in
Vilnius und Hamburg (bei Peter Michael Hamel) Komposition. Er
ist Preisträger internationaler Wettbewerbe, seine Musik wird
in Lettland, Russland, Finnland, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und Argentinien aufgeführt.
abschlusskonzert
Die Arbeiten von Gediminas Gelgotas zeigen eine sehr individuelle
Sprache. Sie sind von reduktionistischen Elementen durchdrungen
und verraten eine undogmatische Ästhetik. Erfüllung, Einfachheit,
Ganzheitlichkeit und Ruhe sind Werte, die Hans Ottes bekannten
Klavierzyklus Das Buch der Klänge auszeichnen. Peter Michael
Hamel, der wie Otte viel für die Anerkennung des Minimalismus
in Deutschland getan hat, ist mit einem eigens für NICO eingerichteten Trio vertreten, das gerade hinsichtlich der repetitiven
Elemente seine künstlerisch-emanzipatorische Haltung verrät.
Arvo Pärt hat mit seinem meditativen Stil weltweit Anhänger
gefunden. Das berühmte Fratres ist verschiedenen Besetzungen
gewidmet. 4’33’’ von John Cage reduziert Musik auf die uns
umgebenden Klänge. Ein Werk mit wohl ewiger Gültigkeit.
Eine Komposition, die geradezu paradigmatisch für Minimalismus
steht, ist Terry Rileys In C, das auf nahezu sämtlichen bisherigen
Festivals in verschiedenen Besetzungen zu hören war. Die Anweisung, jedes der 53 gegebenen Modelle individuell zu repetieren
und dann zum nächsten zu wechseln, führt zu einer Art freier
Kanon, der nie gleich sein wird. Diese Idee, jeden Musiker gleichberechtigt an der Genese des Stückes teilhaben zu lassen, war
ästhetisch wie pädagogisch revolutionär.
Unser Dank geht an alle mitwirkenden Künstler und Künstlerinnen,
das Kulturamt der Stadt Kassel, die Gerhard-Fieseler-Stiftung,
das Land Hessen, die Wolfgang Zippel-Stiftung, die mantel +
schölzel AG, Gerd Torbohm, die Kasseler Sparkasse, die Verantwortlichen der Adventskirche, des Kunstvereins, des Institutes
für Musik sowie des Kulturforums der Sozialdemokratie Kassel.
Gestaltung: Frank Werner · Druck: Kontrast digital GmbH, Kassel · V.i.S.d.P: Ulli Götte
fmm
FÖRDERVEREIN MINIMAL MUSIC
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i n fo
3. INTERNATIONALES MINIMAL MUSIC FESTIVAL
Veranstaltungsorte
Institut für Musik der Uni Kassel (Aula), Mönchebergstraße 1
Adventskirche, Lassallestraße 2
Kunstverein (Fridericianum), Friedrichsplatz 18
Gießhaus der Universität Kassel, Mönchebergstraße 5
Eintritt
Ein Konzert
Zwei Konzerte
Matinee
Philosophischer Abend
Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren
18,–/12,–*
30,–/20,–*
10,–/8,–*
6,–
freier Eintritt
Gruppenermäßigung für Schulklassen nach Vereinbarung
* Ermäßigter Eintrittspreis
Vorverkauf
Bauer & Hieber (Musik Eichler), Ständeplatz 13, Tel (05 61) 9 18 88 61
Buchhandlung Hühn, Friedrich-Ebert-Straße 137, Tel (05 61) 1 26 47
Vorbestellungen per E-Mail
[email protected]
Anfragen/Informationen
Ulli Götte, Hans-Leistikow-Straße 4, 34134 Kassel
Tel (05 61) 81 68 90 71
Festival-Ausschuss
Dr. Sabine Töppel, Dr. Ulli Götte, Regine Brunke, Michael Mantel
Finanzielle Unterstützung des Festivals
Stadt Kassel, Gerhard-Fieseler-Stiftung, Land Hessen, Dr. Wolfgang
Zippel-Stiftung, mantel + schölzel AG, Gerd Torbohm, Kasseler
Sparkasse
Schirmherrschaft des Festivals
Peter Michael Hamel
Veranstalter
Förderverein Minimal Music e. V. Kassel
www.minimal-music-festival.de · www.minimal-music.com
Kasseler
Sparkasse
GERHARD-FIESELER-STIFTUNG
DR. WOLFGANG ZIPPEL-STIFTUNG
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