Moderne Behandlung des Bronchialkarzinoms

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Fakultät für Medizin
Universitätsklinikum Regensburg
Moderne Behandlung
des
Bronchialkarzinoms
Dr. med. Reiner Neu
Abteilung für Thoraxchirurgie
Universitätsklinikum Regensburg
Bild: Deutsche Krebsgesellschaft
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Fakultät für Medizin
Universitätsklinikum Regensburg
… ist
• Individualisiert
und
• Personalisiert
weil
• Lungenkrebs nicht gleich Lungenkrebs ist.
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Ziele der Tumorbehandlung
• Tumorentfernung
• Zellen abtöten bzw. am Wachstum hindern
• Blockieren, Bremsen
• Aktivieren der körpereigenen Tumorabwehr
• belastende Symptome lindern
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Säulen der Tumorbehandlung
• Operation
• Strahlentherapie
• Chemotherapie
}
Radiochemotherapie
• Zielgerichtete („Targeted“) Therapie
• interventionelle Therapie
}
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Behandlungsoptionen sind abhängig…
• Tumorstadium (Größe, LK-Befall, Metastasen)
• Tumorpathologie (Adenokarzinom, Plattenepithel-, SCLC)
• Tumorbiologie (aktivierende Mutationen, Rezeptoren)
• individuelle Eigenschaften des Patienten (Nebendiagnosen)
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Tumorzetrum Regensburg – Jahresbericht 2014
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7th Edition of the TNM Classification for Lung Cancer by the IASLC
M0
N0
N1
M1
N2
N3
T1a
(<2cm)
T1b
IA
IIA
(>2 aber <3cm
T2a
IB
T2b
IIA
T3
IIB
T4
IIIA
IIIA
IIIB
IV
IIB
IIIA
IIIB
7th Edition of the TNM Classification for Lung Cancer by the IASLC
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Fakultät für Medizin
Tumorzetrum Regensburg – Jahresbericht 2014
Universitätsklinikum Regensburg
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Tumorchirurgie
• frühe Tumorstadien - vollständige Tumorentfernung (offene
Operation, minimal-invasive und robotergestützte Technik)
• bei Patienten mit ausreichender Lungen- und Herzfunktion
• Standartoperation ist die Lappenentfernung
• moderne Ansätze sind die Segmentresektion (Stadium I)
und das oligometastasierte Lungenkarzinom (Stadium IV)
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DaVinci Operations-Roboter
• größer 5cm sind
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weniger geeignet für
Tumore, die…
• die Thoraxwand infiltrieren
• nach Voroperationen
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8th Edition of the TNM Classification for Lung Cancer by the IASLC
M0
T1a(mi)
T1a
< 1cm
T1b
N0
T1a
(<2cm)
T1b
N2
N3
IA1
IA
IA2
> 1cm aber <
2cm
(>2 aber <3cm
T1c
T2a
IA3
IB
> 2cm aber < 3
cm
T2b
IIA
T3
IIB
T4
IIIA
8th Edition
N1
M1
M1a
IIA
IIIA
IIIB
IIB
IIIB
IIIA
IIIC
IIIB
IVA
IV
IVB
M1b
M1c
8th Edition
7th Edition of the TNM Classification for Lung Cancer by the IASLC
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Strahlentherapie
• wenn eine Operation nicht möglich ist
• für Patienten mit COPD und/oder Herzerkrankung
• als Vorbereitung zur Operation durch Tumorverkleinerung
• nachgeschaltet, wenn der Tumor nicht vollständig
entfernt werden konnte
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Strahlentherapie
• Stereotaktische Bestrahlung
• in Kombination mit Chemotherapie u./o. Operation
• lokale Bestrahlung bei Metastasen
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Sterling F. et al (2014), Oligomatastasiertes Lungenkarzinom - Neue prognosenrelevante Konzepte, Onkologe 20: 991-997
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Chemotherapie
• beim kleinzelligen Lungenkarzinom die wichtigste Säule
• ergänzend (adjuvant) - Vernichten von bereits gestreuten
Zellen
• Kombination mit Strahlentherapie bei inoperablen Tumor
• Kombination mit Operation und Strahlentherapie
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Zielgerichtete („Targeted“) Therapie
• Identifikation molekularer Zellstrukturen
• histologisch ähnliche Tumoren sind genetisch sehr
unterschiedlich
• meisten identifizierten Mutationen sind für das
Adenkarzinom bekannt
• Resistenzmechanismen müssen identifiziert werden
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EGF-R
KRAS
HER2
ROS1 & RET
ALK
BRAF
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Nebenwirkungen der targeted Therapie
• Veränderungen des Blutbildes
• Bluthochdruck
• Durchfall, Übelkeit und Erbrechen
• Kopfschmerzen oder Hautveränderungen (EGFR-Inhibitoren)
• Schädigungen des Magens und Darmes
• Blutgerinnsel in den Gefäßen
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Rosell et al, Genetics and biomarkers in personalization of lung cancer treatment, Lancet 2013
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Personalisierte Therapie
Aktivierende Mutationen EGF-Rezeptor
• kommen nur in 10% d.F. vor (Asien 40 - 60%)
• sind häufiger bei Frauen und Nichtrauchern
• können das Progressionsrisiko um 52% senken
Aktivierende Mutationen EML4-ALK
• nur 4% d.F.
• häufiger bei jungen Männern und Nichtraucher
• gutes Ansprechen auf ALK-Inhibitor Crizotinib (57%)
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Personalisierte Therapie
• Targeted-Therapien stehen nicht für alle zur Verfügung
• molekularpathologische Charakterisierung des
Tumorgewebes initial und im Verlauf
• 50% entwickeln eine sekundäre Resistenz (Monitoring
von Resistenzmutationen)
• erfordert wiederholte Gewinnung von Tumormaterial
• Effektivitätssteigerung der Zytostatika durch Kombination
mit monoklonalen Antikörpern
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Interventionelle Therapie
• Behandlung belastender Symptome durch den Tumor selbst,
Metastasen oder von Nebenwirkungen der Behandlung
• eingreifende Verfahren bei Husten, Bluthusten oder
Pleuraerguss
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Interventionelle Therapie
• lokale Bestrahlung von Knochenmetastasen
• Katheteranlage bei wiederkehrenden Pleuraergüssen
• kleinere Operation zur dauerhaften Verklebung des
Pleurraumes
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Forschung und Weiterentwicklung
• molekularbiologische Tumoreigenschaften
• Entwicklung weiterer zielgerichteter Arzneimittel
• Entwicklung neuer Formen der Chemotherapie
• Teilnahme an klinischen Studien
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Rosell et al, Genetics and biomarkers in personalization of lung cancer treatment, Lancet 2013
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Moderne Tumorbehandlung bedeutet immer
eine individuelle und personalisierte - auf
jeden einzelnen Patienten zugeschnittene Therapie, weil Lungenkrebs nicht gleich
Lungenkrebs ist.
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Das primäre Ziel ist die Tumorentfernung und
Heilung. Zumindest, aber eine maximale
Lebenszeitverlängerung bei bestmöglicher
Lebensqualität durch das Stoppen oder
Hemmen des Tumorwachstums
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Erfolgreiche moderne Tumorbehandlung wird im
wesentlichen bestimmt von
• interdisziplinärer Zusammenarbeit der Fachexperten
(Tumorboard und überregional)
• weiterführenden Forschung (Studien)
• Beobachtung und Dokumentation der Therapieerfolge
(Tumorzentren)
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Vielen Dank
für
Ihre Aufmerksamkeit
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