Einfache Abbildungen auf den Einheitskreis in der Menge der komplexen Zahlen Dieter Küntzel, 2013 -1- Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ................................................................................................................ 3 1.1 Definition und Darstellungen der Komplexen Zahlen ....................................... 4 1.2 Umrechnung Polar- und kartesische Koordinaten ............................................ 6 1.3 Rechenregeln ................................................................................................... 7 1.4 Die erweiterte komplexe Ebene ...................................................................... 9 1.5 Geraden und Kreise in der komplexen Ebene................................................ 10 1.6 Doppelverhältnis ............................................................................................ 11 1.7 Spiegelung / Inversion am Kreis..................................................................... 13 2 Möbius Transformation ......................................................................................... 14 2.1 Definition ........................................................................................................ 14 2.2 Eigenschaften ................................................................................................ 15 3 Die Exponentialfunktion, w = ez ............................................................................ 17 3.1 Definition ......................................................................................................... 17 3.2 Eigenschaften ................................................................................................. 17 4 Quadratische Funktion, w = z2 .............................................................................. 19 4.1 Definition ......................................................................................................... 19 4.2 Eigenschaften ................................................................................................. 19 5. Die allgemeine Potenzfunktion, w = zn................................................................ 23 5.1 Definition ......................................................................................................... 23 5.2 Eigenschaften ................................................................................................ 24 6 Die Joukowski-Funktion ........................................................................................ 25 6.1 Definition ......................................................................................................... 25 6.2 Eigenschaften ................................................................................................. 25 7 Trigonometrische und hyperbolische Funktionen ................................................. 30 7.1 Definition ......................................................................................................... 30 7.2 Eigenschaften ................................................................................................. 30 8 Abbildungen auf den Einheitskreis ....................................................................... 32 8.1 Halbebene ...................................................................................................... 32 8.2 Winkelbereich................................................................................................. 33 8.3 Parallelstreifen ............................................................................................... 34 8.4 Zwei ineinander liegende, sich berührende Kreise......................................... 35 8.5 Kreisbogen Zweieck ....................................................................................... 36 8.6 Kreisbogen Dreieck ........................................................................................ 37 8.7 Flügelquerschnitt ............................................................................................ 38 9. Literaturverzeichnis............................................................................................... 40 -2- 1 Einleitung In dieser Arbeit wollen wir uns mit einfachen Abbildungen in der Menge der komplexen Zahlen beschäftigen. Dabei sollen einfache geometrische Objekte wie einfache Teilmengen von Kreisen (z. B. Segment, Kreisbogenzweieck) sowie Winkelbereiche auf den Einheitskreis (Kreis mit dem Mittelpunkt im Ursprung mit dem Radius 1) abgebildet werden. Dazu legen wir einen besonderen Fokus auf die geometrischen Eigenschaften der Abbildungen. Die Abbildung auf den Einheitskreis kann sogar auf eine umfangreichere Klasse von Mengen ausgeweitet werden. Diese Mengen werden als einfach zusammenhängende Gebiete bezeichnet. Ein einfach zusammenhängendes Gebiet kann man sich vorstellen als eine nur „aus einem Stück“ bestehende Fläche ohne ihre Randpunkte, die keine „Löcher“ besitzt. Die Lösung des allgemeinen Problems ist Gegenstand des Riemannschen Abbildungssatzes, der nach Bernhard Riemann (1826 - 1866) benannt wurde. Riemann entdeckte und bewies den Satz 1851. Riemannschen Abbildungssatz G sei ein einfach zusammenhängendes Gebiet in und der Rand enthalte mindestens zwei Punkte. Dann existiert eine bijektive Funktion f, die das Gebiete auf das Innere des Einheitskreises D winkel- und orientierungstreu abbildet: f: G D, mit D { z z 1} Der Riemannsche Abbildungssatz ist ein Existenzsatz, liefert also keine Konstruktionsvorschrift für eine Funktion, die das oben behauptete leistet. Trotzdem ist der Riemannsche Abbildungssatz in der Praxis der Elektrotechnik, Flugzeugbau, Akustik etc. ein sehr nützliches Werkzeug. Auf Basis des Satzes ist folgendes Vorgehen möglich: sehr komplizierte Konfigurationen werden in erheblich einfachere abgebildet, das Problem wird in der einfachen Konfiguration gelöst, die Lösung wird in die ursprüngliche Konfiguration zurück transformiert, die transformierte Lösung ist die Lösung des ursprünglichen Problems. Wie konkret vorgegangen wird zeigen wir an einigen Beispielen in Kapitel 8. Zu Beginn wollen wir eine kurze Zusammenfassung einiger Eigenschaften der komplexen Zahlen geben. Details dazu siehe [14]. -3- 1.1 Definition und Darstellungen der Komplexen Zahlen Zur Definition der komplexen Zahlen führt man eine Menge von Zahlenpaaren von reellen Zahlen ein – ähnlich wie bei der Einführung von Vektoren in der Ebene - für die dann Rechenregeln definiert werden. Definition: Die Menge der komplexen Zahlen ist definiert als die Menge : {(a1 ,a2 )I a1 ,a2 } auf der folgende Rechenregeln definiert sind: seien a (a1 ,a2 ), b (b1 ,b2 ) , c 0 , gegeben, dann gelte : 1. a b genau dann wenn a1 b1 und a2 b2 2. a b (a1 ,a2 ) (b1 ,b2 ) (a1 b1 ,a2 b2 ) 3. c 0 b c 0 (b1 ,b2 ) (c 0 b1 , c 0 b2 ) 4. a b (a1 ,a2 ) (b1 ,b2 ) (a1 b1 a2 b2 ,a1 b2 a2 b1 ) 5. die komplexe Null ist gegeben durch ( 0,0) , 6. die komplexe Eins ist gegeben durch (1,0) Man kann nun nachrechnen, dass die gewohnten Rechenregeln hinsichtlich Vertauschens von Summanden / Faktoren, Klammersetzung und Kombination von Addition und Multiplikation gelten. Darüber hinaus sind die Gleichungen a+x=b a*x=b, a≠0 für alle a, b - im Falle der Multiplikation a ≠ 0 - eindeutig lösbar. Daraus folgt, dass das neutrale Element der Multiplikation, die komplexe Eins, nx (1, 0 ) ist und das inverse Element von x (x1 ,x 2 ) 0 ist die Zahl. x x 1 ( 2 1 2 , 2 2 2 ) hinsichtlich der Multiplikation x x1 x 2 x1 x 2 Analog dazu erhält man das neutrale Element der Addition, die komplexe Null, n ( 0 , 0 ) und das inverse Element von x (x1 ,x 2 ) hinsichtlich der Addition ist die Zahl x ( x1 , x 2 ) . Das entscheidend Neue ist, dass in der Menge schränkt möglich ist, das heißt: für jedes a (a1 ,a2 ) das Wurzelziehen uneinge- existieren genau zwei xi (xi,1 ,xi,2 ) gilt: a xi2 geschrieben als xi a , i 1, 2 mit 1 1 ( a12 a22 a1 ) , x i ,2 ( a12 a22 a1 ) 2 2 bei geeigneter Kombination der Vorzeichen. x i ,1 -4- , i 1, 2 , so dass Wir können nun auch eine vereinfachte Darstellung der komplexen Zahlen einführen. Dazu definieren wir spezielle Schreibweisen für einige Zahlen: die komplexen Null 0 ( 0,0) : 0 die komplexen Eins 1 (1,0) : 1 ergänzt um i : (0,1) die imaginäre Einheit geschrieben als i 1 Es ergibt sich damit: (a1 ,a2 ) (a1 ,0 ) (0 ,a2 ) a1 (1,0 ) a2 (0 ,1) a1 1 a2 i a1 i a2 a1 1 a2 Jede komplexe Zahl z kann somit geschrieben werden als z z1 i z2 mit z1, z2 . Während sich die Menge der reellen Zahlen durch Punkte auf der Zahlengeraden veranschaulichen lässt, wird die Menge der komplexen Zahlen als Punkte in einer Ebene dargestellt. Dies wird bereits durch die Definition der Menge der komplexen Zahlen nahe gelegt. Die Teilmenge der reellen Zahlen bildet darin die waagerechte Achse, die Teilmenge der rein imaginären Zahlen (d. h. mit Realteil 0) bildet die senkrechte Achse. Eine komplexe Zahl z = z1 + i z2 besitzt dann die horizontale Koordinate z1 und die vertikale Koordinate z2. Damit hat man ein kartesisches Koordinatensystem, in dem die Menge der komplexen Zahlen dargestellt wird. Die konjugiert komplexe Zahl zu z z1 i z2 Der Betrag von z z1 i z2 ist definiert als ist definiert als z z z1 i z2 z12 z22 Die Eulersche Relation wird definiert als e() : cos i sin mit ist umkehrbar auf jedem Intervall in der Länge 2 , z.B. . . -5- . Die Relation Jede komplexe Zahl z kann dann aber auch in Polarkoordinaten geschrieben werden, d.h. durch Abstand vom Ursprung und Winkel bezogen auf die Re-Achse: z z (cos i sin ) z z e() mit z r folgt : z r e() Polarkoordinatendarstellung Für z ≠ 0 ist der Winkel bis auf Vielfache von 2 bestimmt. Jeder dieser Winkel wird als Argument von z bezeichnet und geschrieben als: arg(z) Da arg(z) nicht eindeutig ist, ist es keine Funktion. Jedoch kann man die Eindeutigkeit erreichen, indem man den Wertebereich auf ein Intervall der Länge 2 einschränkt, z. B. mit . 1.2 Umrechnung Polar- und kartesische Koordinaten Polarkoordinaten → kartesische Koordinaten r, gegeben : z z1 i z 2 r cos i r sin z1 r cos z2 r sin kartesische Koordinaten → Polarkoordinaten z1 , z 2 gegeben r z z12 z 22 z1 0 : arctan z2 z1 2k , k 2 z 2 0 2k , k 2 z1 0 : z 2 0 -6- 1.3 Rechenregeln Konjugiert komplexe Zahlen Für alle komplexen Zahlen z, w gelten folgendeRe geln : 1) z z 2) z w z w 3) z w z w z 4) z w falls w 0 w 5) z z 2 Re(z) z z 2 i Im(z) 6) z 0 z z z12 z 22 z 2 Betrag komplexer Zahlen Für alle komplexen Zahlen z, w 1) z z 2) zw z 3) z z w w gelten folgende Rechenregeln : w für w 0 4) Re( z ) z Im( z ) z 5) zw z w Dreiecksungleichung Multiplikation / Division in Polarkoordinaten z z (cos i sin ) z e( ) w w (cos i sin ) w e( ) z w z (cos i sin ) w (cos i sin ) z w (cos( ) i sin( )) zw w z e( ) w e( ) z -7- e( ) für w 0 z (cos i sin ) z z (cos( ) i sin( )) w w (cos i sin ) w z w z e() w e( ) z w e( ) Damit ist gezeigt, dass eine Multiplikation komplexer Zahlen z und w als Drehstreckung von z interpretiert werden kann mit Drehung um und Streckung um IwI. Satz von Moivre Der Satz von Moivre stellt das Potenzieren komplexer Zahlen in Polarkoordinaten dar. Für alle z , z 0, mit z r e( ) r (cos( ) i sin( )) , r z und für alle n {0} gilt : zn (r e())n r n e(n ) oder ausführlicher : zn (r (cos( ) i sin( ) ))n r n (cos(n ) i sin(n )) Beweis 1. z 1 z cos( ) i sin( ) (cos( ) i sin( ) )n cos(n ) i sin(n ) für alle n in Eulerscher Relation : (e( ))n e(n )) -8- 1.1 n ≥ 1 Beweis durch vollständige Induktion : Induktionsbeginn : n 1 ( cos( ) i sin( ) )1 cos() i sin( ) cos(1 ) i sin(1 Induktionsschluss : n n 1 ( cos( ) i sin( ) )n1 ( cos( ) i sin( ) )n ( cos( ) i sin( ) ) (cos(n ) i sin(n )) ( cos( i sin( ) ) cos(n ) cos() i sin(n ) cos() i cos(n ) sin() i2 sin(n ) sin() cos(n ) cos() sin(n ) sin() i (sin(n ) cos() cos(n ) sin()) cos(n ) i sin(n ) (Additionstheoreme für sin, cos) cos((n 1) ) i sin((n 1) ) 1.2 n = 0 ( cos( ) i sin( ))0 1 cos(0 ) i sin(0 ) 1 2. z r (cos( ) i sin( ) ) mit r zn (r (cos( ) i sin( ) ))n r n (cos( ) i sin( ) )n r n (cos( n ) i sin(n ) ) nach 1. Es gilt sogar – ohne es hier zu beweisen – noch die Erweiterung des Satzes für n [1, ) . Für n 0 , 1 muss die Formel erweitert werden, da es entsprechend viele Wurzeln aus z gibt. 1.4 Die erweiterte komplexe Ebene Bei der Untersuchung rationaler Funktionen1 auf erweist es sich als zweckmäßig, die Lücken des Definitionsbereiches, die sich aus den Nullstellen des Nenners ergeben, dadurch zu schließen, dass man der Funktion dort den Wert zuordnet. Anders als in der reellen Zahlen , wo die beiden Symbole und auftreten, betrachtet man in den komplexen Zahlen nur „eine Form“ von Unendlich. Man erweitert um das Symbol und nennt die erweiterte komplexe Zahlenebene. Das Symbol 1 bezeichnet man als unendlich fernen Punkt. Rationale Funktionen sind Quotienten aus Polynomen -9- Für das Rechnen in Für a erweitert man die in gültigen Rechenregeln: gelte : 1. a a 2. 3. a a für a 0 4. a 5. 0 a 6. für a 0 0 Die folgenden Ausdrücke sind nicht definiert : 0, , 0 , 0 1.5 Geraden und Kreise in der komplexen Ebene Kreise und Geraden lassen sich in der komplexen Ebene sehr elegant darstellen. Sei ein Kreis gegeben mit: Mittelpunkt : a a1 i a2 , Radius r . Dann ist der Kreis definiert durch: zzczczk0 mit c a und k c c r 2 . Betrachtet man nur den linearen Teil czczk0 mit k und c ,c 0 so erhält man die Gleichung einer Geraden: 1) c c1 i c 2 , c1 , c 2 0: c z c z k 0 2) c 2 0,c1 0 : senkrechte Gerade 3) c1 0, c 2 0 : waagerechte Gerade Um zu vermeiden, dass in Kreise und Geraden durch 2 Gleichungen dargestellt werden, kann man die Gleichung mz z c z c z k 0 mit m, k betrachten. Für m = 0 ergibt sich eine Gerade. - 10 - 1.6 Doppelverhältnis Aus der analytischen Geometrie ist das reelle Streckenteilungsverhältnis zweier Strecken bekannt: Liegen 3 Punkte z , z1 , z2 auf einer Geraden, so ist das reelle Streckenteilungsverhältnis definiert als das Verhältnis der Länge der Teilstrecke z, z1 zur Länge der Gesamtstrecke z, z2 , wobei z1 zwischen z und z2 liegt. Die Übertragung auf die komplexen Zahlen führt auf folgende Definition: Das Streckenverhältnis [z, z1 , z2 ] von 3 verschiedenen Zahlen z, z1 , z2 definiert durch: z z1 [ z, z1 , z2 ] z z2 wird Anschaulich: Das Streckenverhältnis von drei verschiedenen, auf einer Geraden gelegenen Punkten z, z1, z2 ist eine (in diesem Fall) reelle Zahl, die das Verhältnis der Längen der Strecken z, z1 und z, z2 darstellt. Dabei haben die Strecken z, z1 und z, z2 den Punkt z gemeinsam. Diese obige Definition ist aber eine Verallgemeinerung des reellen Streckenteilungsverhältnisses, da zum einen der Punkt z1 auch außerhalb der Gesamtstrecke z, z 2 liegen darf, zum zweiten, dass die Punkte noch nicht einmal auf einer Geraden liegen müssen und schließlich zum dritten das Verhältnis eine komplexe Zahl ist. Streckenverhältnis [ z, z1 , z2 ] Dieses Streckenverhältnis wird nun zum Doppelverhältnis erweitert, indem man das Verhältnis für beliebige 4 komplexe Zahlen z, z1 , z2 , z3 bildet, wobei nicht je 3 der 4 Punkte auf einer Geraden oder nicht alle 4 Punkte auf einem Kreis liegen müssen. Bildet man das Verhältnis von vier verschiedene auf einer Geraden gelegenen komplexe Zahlen z, z1 , z2 , z3 , dann ergibt das eine reelle Zahl, die die gegenseitige, relative Lage der Punkte zueinander auf der Geraden kennzeichnet,. - 11 - Das Doppelverhältnis (z, z1 , z2 , z3 ) von 4 verschiedenen Zahlen z, z1 , z2 , z3 wird daher definiert durch folgende Fallunterscheidung: z z1 z 2 z1 : falls z, z1 , z 2 , z3 z z3 z 2 z3 ( z, z1 , z2 , z3 ) z 2 z3 z z3 falls z1 z z1 z z3 falls z 2 z z1 z 2 z1 falls z3 Anschaulich heißt das für 4 auf einer Geraden liegende Punkte, das Doppelverhältnis liefert das Verhältnis der Streckenteilungen der Strecken z1 , z4 durch z2 und z3 , z 4 durch z2 . Doppelverhältnis ( z1 , z2 , z3 , z4 ) - 12 - 1.7 Spiegelung / Inversion am Kreis Gegeben sei ein Kreis K in Zwei Punkte z, z ' mit Mittelpunkt z0 und Radius r. liegen symmetrisch zum Kreis K, falls gilt (z z0 ) (z' z0 ) r 2 Die Abbildung z → z′ nennt man die Inversion am Kreis K oder auch Spiegelung am Kreis K. Insbesondere gilt: aus z = z0 folgt z′ = ∞, d. h. der Kreismittelpunkt z0 liegt symmetrisch zu ∞. Zwei Punkte z, z′ nennt man symmetrisch zu einer Geraden G in durch Spiegelung an der Geraden G entsteht. z z0 z' z0 - 13 - , wenn z′ aus z 2 Möbius Transformation 2.1 Definition Seien a, b, c, d gegeben und es gelte a d – b c ≠ 0, dann wird durch d a \ \ c c az b w f(z) cz d f: die Möbius - Transformation, auch gebrochen lineare Funktion genannt, definiert. Durch die Bedingung a d – b c ≠ 0 vermeidet man, dass 1. Nenner und Zähler ein Vielfaches voneinander sind, d.h. man vermeidet, dass f(z) eine Konstante darstellt 2. Nenner und Zähler gleichzeitig Null sind, d.h. f(z) ist eine „ordentlich“ definierte Funktion. -d/c muss aus dem Definitionsbereich von f herausgenommen werden, da der Nenner nicht Null werden darf, a/c muss aus dem Bildbereich von f herausgenommen werden, da der Wert nicht erreicht wird („Bild von ∞ “). Die Schwierigkeit mit den Ausnahmepunkten a/c und -d/c lässt sich beheben, indem man die Möbius - Transformation zu einer Abbildung fortsetzt2: c0 f: az b cz d w f(z) a c d \ c d für z c für z für z c 0 (d. i. eine lineare Abbildung) az b d für z für z w f(z) 2 Die Bedingung a, b, c, d bleibt unverändert, die Erweiterung betrifft nur z, w - 14 - 2.2 Eigenschaften 1. Umkehrbarkeit Jede Möbius - Transformation hat eine eindeutige Umkehrfunktion, die wiederum eine Möbius - Transformation ist: a c 1. w c a 0 w 2. w c a 0 3. w a c d z c w z ( d) w b c w ( a) mit ( d)( a) bc a d bc 0 z 2. Komposition aus einfachen Funktionen Jede Möbius - Transformation lässt sich als Hintereinanderausführung von besonders einfachen Abbildungen schreiben. Diese sind Drehstreckung, Translation und Inversion. f(z) az b cz d f(z) a a d bc 1 c c cz d mit a d bc 0 , c 0 w1 D1 (z) c z Drehstreckung w 2 T1 (w1 ) w1 d Translation / Verschiebung w 3 S(w 2 ) 1 w2 a d bc w3 c a w 5 T2 (w 4 ) w 4 c w 4 D2 (w 3 ) Inversion / Spiegelung Drehstreckung Translation / Verschiebung 3. Geometrische Eigenschaften 3.1 Kreisverwandtschaft Möbius - Transformationen sind Kreisverwandtschaften, d.h. Kreise und Geraden in gehen durch eine Möbius - Transformation wieder in Kreise und Geraden in über. - 15 - 3.2 Spiegelung / Inversion am Kreis Es gelten folgende Sätze: Satz: Möbius –Transformationen erhalten die Symmetrie zu verallgemeinerten Kreisen, das heißt ausführlich: Ist K ein verallgemeinerter Kreis in und liegen z und z′ symmetrisch zu K, so liegen die Bilder von z und z′ unter einer Möbius-Transformation symmetrisch zum Bild von K. Satz: Jede Möbius – Transformation f(z) führt Spiegelpunkte bezüglich eines Kreises K in Spiegelpunkte bezgl. des Kreises f(K) über. 3.3 Doppelverhältnis Hier werden nun einige Sätze formuliert die einen Zusammenhang zwischen Doppelverhältnis und Möbius – Transformation herstellen. 1. Jede Möbius-Transformation f(z), die verschieden ist von der Identität f(z) = z (und nicht konstant ist 3), hat 1 oder 2 Fixpunkte 2. Für verschiedene Zahlen z1, z2, z3 und w1, w2, w3 wird durch die Gleichung (z, z1, z2, z3) = (w, w1, w2, w3) genau eine Möbius – Transformation w = f(z) definiert wird, die die zi auf wi abbildet. 3. Umgekehrt gilt auch, dass durch jede Möbius – Transformation w = f(z) das Doppelverhältnis für verschiedene Zahlen z, z1, z2, z3 invariant ist, d.h. es gilt; (z, z1, z2, z3) = (w, w1, w2, w3) 4. Das Doppelverhältnis (z1, z2, z3, z4) ist genau dann reell, wenn z1, z2, z3, z4 auf einem allgemeinen Kreis in liegen. 3 per Definition (siehe 4.2 Definition der Möbius-Transformation) ist die konstante Funktion f(z) = k keine Möbiustransformation, da die Bedingung für die Koeffizienten ad – bc ≠ 0 nicht erfüllt ist - 16 - 3 Die Exponentialfunktion, w = ez 3.1 Definition Die komplexe Exponentialfunktion ist definiert durch z , z z1 i z 2 f: w f(z) e z e 1 e(z 2 ) z e 1 (cos(z 2 ) i sin(z 2 )) z e 1 cos(z 2 ) i e 1 sin(z 2 ) z z mit w(z) u(z1 , z 2 ) i v(z1 , z 2 ) ergibt sich u(z1 , z 2 ) e 1 cos(z 2 ) z v(z1 , z 2 ) e 1 sin(z 2 ) z Da ez ez (cos(z2 ) i sin(z2 )) ez (cos(z2 2 ) i sin(z2 2 )) gilt, ist die Exponentialfunktion eine periodische Funktion mit Periode (2 π i) 4. 1 1 Für alle z , z z1 i z2 gilt w(z) ez 0 Und damit gilt: w(z) ez : \ {0} . 3.2 Eigenschaften 1. Umkehrbarkeit Die Abbildung ez ist eindeutig und umkehrbar, falls ez : {a I a a1 i a2 , a1 , a2 } \ {0} d.h. auf einem halboffenen Streifen der Höhe 2 ist die Funktion umkehrbar. Die Umkehrfunktion ist der Hauptwert der komplexen Log Funktion. Nun ist die Log Funktion auf der oben angegebenen Menge nicht stetig. Daher definiert man: ez : {a I a a1 i a2 , a1 , a2 } \ {b I b b1 i b2 , b1 0} und erhält damit eine Abbildung des offenen Streifens der Höhe 2 auf die entlang der negativen, reellen Zahlen, einschließlich der 0 geschlitzten Ebene. Damit ist e z stetig und sogar differenzierbar. Gleiches gilt dann auch für die Log Funktion. 4 Dass die Periode (2 π i) die einzige Periode der Exponentialfunktion ist wird nicht bewiesen. - 17 - 2. Geometrische Eigenschaften 2.1 Bild einer Parallele zur Re(ellen) Achse der z-Ebene: z2 = konstant Für alle z , z z1 i k gilt dann : w(z) e 1 (cos(k) i sin(k)) und das ist ein Strahl, ausgehend vom Ursprung der w-Ebene der mit der reellen Achse den Winkel k einschließt. z 2.2 Bild einer Parallele zur Im(aginären) Achse der z-Ebene: z1 = konstant Für alle z , z k i z2 gilt dann : w(z) ek (cos(z2 ) i sin(z2 )) und das ist ein Kreis um den Ursprung der w-Ebene mit dem Radius r = ek. Grafische Darstellung der Eigenschaften 2.1 und 2.2 [9] 2.3 Abbildung eines Streifens der Höhe 2 Wegen der 1. Umkehrbarkeit (s. o.) gilt folgende Darstellung: - 18 - 4 Quadratische Funktion, w = z2 4.1 Definition Die komplexe quadratische Funktion ist definiert durch z , z z1 i z 2 f: w(z) f(z) z 2 , (z1 i z 2 )2 (z1 2 z 2 2 ) i 2 z1 z 2 mit w(z) u(z1 , z 2 ) i v(z1 , z 2 ) ergibt sich u(z1 , z 2 ) z1 2 z 2 2 v(z1 , z 2 ) 2 z1 z 2 4.2 Eigenschaften 1. Umkehrbarkeit Die Abbildung z2 ist eindeutig und umkehrbar (bijektiv), falls z2 : a a1 i a2 a1 0 und a2 \ b b1 i b2 b1 {0} und b2 0 Die Umkehrfunktion wird, wie im Reellen, als Wurzelfunktion bezeichnet: \ b b1 i b2 z: b1 {0} und b2 0 a a 1 i a2 a1 0 und a2 Bei verschachtelten Funktionen, die z2 enthalten, ist bei der Konstruktion der Umkehrung darauf zu achten, dass die Halbachse a a 1 i a2 a1 0 und a2 nicht im Bildbereich von z 2 liegt. Gegebenenfalls ist dann die Umkehrfunktion „stückweise“ zu konstruieren. - 19 - 2. Geometrische Eigenschaften 2.1 Bild einer Parallele zur Re(ellen) Achse der z-Ebene: z2 = konstant: Für alle z , z z1 i k gilt dann : w(z) (z1 2 k 2 ) i 2 z1 k u(z1 , z 2 ) z1 2 k 2 und v(z1 , z 2 ) 2 z1 k für k 0 z1 v 2k einsetzen liefert : z2 k 0 : u v2 k 2 "liegende", nach "rechts" geöffnet Parabel 2 4 k z2 k 0 : u z1 2 Strahl vom Ursprung auf u Achse nach "rechts" 2.2 Bild einer Parallele zur Im(aginären) Achse der z-Ebene: z1 = konstant: Für alle z , z k i z 2 gilt dann : w(z) (k 2 z 2 2 ) i 2 k z 2 u(z1 , z 2 ) k 2 z 22 und v(z1 , z 2 ) 2 k z 2 für k 0 v z2 2k einsetzen liefert : z1 k 0 : u k 2 z1 k 0 : u z 2 2 v2 4 k2 "liegende", nach "links" geöffnet Parabel Strahl vom Ursprung auf u Achse nach "links" Grafische Darstellung der Eigenschaften 2.1 und 2.2 [9] - 20 - 2.3 Bild eines Kreises Das Bild ist in diesem Fall eine nicht ganz so einfach geometrische Figur. Es entsteht als Bild eines Kreises die Form eines „liegenden Herzes“. Bei Verschiebung des Mittelpunkts des Kreises in negativer Richtung ergibt sich die folgende eine nicht eineindeutige Abbildung: Allerdings ist die Funktion nur auf dem Kreissegment mit x > 0 oder x < 0 bijektiv und damit ergibt sich folgendes Bild für x >0: Urbild Bild der quadratischen Funktion - 21 - beziehungsweise ergibt sich folgendes Bild für x < 0: Urbild Bild der quadratischen Funktion Schließlich noch das Bild eines Kreise der im 1. und 2 Quadranten liegt. Urbild Bild der quadratischen Funktion 2.4 Abbildung der offenen, rechten Halbebene - 22 - 3. Komposition der allgemeine quadratische Gleichungen w a z2 b z c aus einfachen Funktionen w a z 2 b z c mit a, b, c a (z b 2 b2 ) c 2a 4a daraus fogt, dass sich w zusammensetzt aus w1 z b 2a Translation w 2 w12 quadratische Funktion w3 a w2 Drehstreckung w w3 b2 c 4a Translation 5. Die allgemeine Potenzfunktion, w = zn 5.1 Definition Nach dem Satz von Moivre gilt für alle n , n 0 und alle z z z e( ) zn z n e(n ) . Entsprechend wird die allgemeine Potenzfunktion für alle z f: w f(z) zn z n : e(n ) - 23 - und n definiert : 5.2 Eigenschaften 1. Umkehrbarkeit Die Abbildung zn ist eindeutig und umkehrbar (bijektiv), falls 2 f: a a a e( ) , 0 b b b e( ) , 0 2 n Die Umkehrfunktion ist die komplexe Wurzelfunktion, die hier aber nicht untersucht wird. 2. Komposition aus einfachen Funktionen Die Abbildung setzt sich zusammen aus w1 = IzIn w2 = w1 e(n φ) Streckung einer Spreizung des Öffnungswinkels von φ auf n φ < 2 π 3. Geometrische Eigenschaften Ein Winkelbereich mit Öffnungswinkel φ und Scheitelpunkt bei z = 0 wird entsprechend 2. aufgespreizt. Darstellung für n = 6 - 24 - 6 Die Joukowski-Funktion 6.1 Definition Die Joukowski Funktion ist definiert durch z \ 0, z r e(), r 0, \ 0 f: 1 1 (z ) 2 z 1 1 1 1 ( r e( ) ) ( r e( ) e( )) 2 r e( ) 2 r 1 1 ( r (cos i sin ) (cos( ) i sin( )) 2 r 1 1 ( r (cos i sin ) (cos i sin )) 2 r 1 1 1 (( r ) cos i ( r ) sin ) 2 r r w f(z) mit w(z) u(r , ) i v(r , ) ergibt sich 1 1 u(r , ) ( r ) cos 2 r 1 1 v(r , ) ( r ) sin 2 r Es gilt: w(z) 1 1 ( z ): 2 z \ {0} \ {0} 6.2 Eigenschaften 1. Umkehrbarkeit 1 1 ( z ) ist eindeutig und umkehrbar, falls der 2 z Definitionsbereich wie folgt eingeschränkt wird auf: Die Abbildung w(z) a) das Komplement des Einheitskreises z a - 25 - a 1 Bestimmen wir nun hier die Umkehrfunktion: 1 1 w(z) ( z ) 2 w z z 2 1 2 z 0 z2 2 w z 1 zw Betrachten wir nun w für große w w2 1 : , w 1 gilt : z w w 2 1 w (w 1)(w 1) w (w 1)(w 1) w (w 1) 1 somit erfüllt z w w 2 1 nicht die Voraussetzung z 1 Daraus folgt,, dass die Umkehrfunktion gegeben ist durch: zw w2 1 b) das Innere des Einheitskreises ohne Ursprung z a c) die oberen Halbebene z a d) die unteren Halbebene z a Im(a) 0 Im(a) 0 Details dazu s. 3. Geometrische Eigenschaften - 26 - 0 a 1 2. Komposition aus einfachen Funktionen Die Abbildung setzt sich zusammen aus 3 Abbildungen, wobei 2 verschiedene Möbiustransformationen sind: w1 z 1 z 1 Möbius Transformation w 2 w12 w3 quadratische Funktion w2 1 w2 1 Möbius Transformation Rechnen wir das durch Einsetzen nach: w3 w2 1 w2 1 w 12 1 w 12 1 2 z 1 1 z 1 2 z 1 1 z 1 z 1 z 1 2 2 z 1 z 1 2 2 z 2 2 4z 1 2 2 z 1 2z 2 1 z z 3. Geometrische Eigenschaften 3.1 Symmetrie für z ≠ 0 w(z) 1 1 (z ) 2 z 1 1 1 w( ) ( z ) z 2 z 1 w(z) w( ) z - 27 - 3.2 Bild eines Kreises um den Ursprung: r = r 0 = konstant, r0 > 0 Für z mit z r0 e() gilt dann : u(r, ) 1 1 (r0 ) cos 2 r0 v(r, ) 1 1 (r0 ) sin 2 r0 a) Für r0 1 und r0 0 folgt dann aus u(r0 , ) 1 1 ( r0 ) cos 2 r0 v(r0 , ) 1 1 ( r0 ) sin ) 2 r0 u2 1 1 ( ( r0 ))2 2 r0 v2 1 1 ( ( r0 ))2 2 r0 cos2 sin2 1 (u, v) definiert also eine Ellipse mit Halbachsen : a 1 1 1 1 ( r0 ) und b ( r0 ) 2 r0 2 r0 Brennpunkte : e2 a2 b2 1 e 1 das heißt, alle Ellipsen haben die gleichen Brennpunkte b) Für r0 1 folgt dann aus u(r0 , ) cos v(r0 , ) 0 (u, v) liegt im Intervall 1, 1 auf der Re Achse, das zweimal durchlaufen wird für 0 2 3.3 Bild eines Strahl vom Ursprung mit φ = φ0 = konstant Für z mit z r e( 0 ) gilt dann : 1 1 ( r ) cos 0 2 r 1 1 v(r , 0 ) ( r ) sin 0 2 r u(r , 0 ) - 28 - gilt : 2 u2 v2 1 1 1 1 ( ( r ))2 ( ( r ))2 2 2 2 r 2 r cos 0 sin 0 a) Für 0 0, , 1 2 1 1 1 (r 2 2 ) (r 2 2 2 ) 4 4 r r 1 (u, v) definiert also Hyperbeln mit Halbachsen : a cos2 0 und b sin2 0 Brennpunkte : e2 a2 b2 1 e 1 das heißt, alle Hyperbeln haben die gleichen Brennpunkte b) Für 0 0 gilt : 1 1 (r ) , v 0 2 r das ist ein Teil der Re Achse mit Re(u) 1 u c) Für 0 gilt : 1 1 ( r ) ( 1) , v 0 2 r das ist ein Teil der Re Achse mit Re(u) 1 u gilt : 2 1 1 u 0, v ( r ) 2 r das ist die Im Achse Im(v) d) Für 0 gilt : 2 1 1 u 0, v ( r )( 1) 2 r das ist die Im Achse Im(v) e) Für 0 - 29 - Grafische Darstellung der Geometriechen Eigenschaften 3.2 und 3.3 [9] 7 Trigonometrische und hyperbolische Funktionen 7.1 Definition Die trigonometrischen Funktionen im Komplexen sind wie folgt definiert: sin z ei z ei z 2i ei z ei z cos z 2 sin z ei z e i z e2 i z 1 tan z i iz i , cos z e e i z e2 i z 1 z (2k 1) , k 7.2 Eigenschaften Die cos-Funktion ist im Wesentlichen eine eine Kombination von Exponentialfunktion und Joukowski Funktion: cos z ei z e i z 2 w1 i z w 2 e w1 w3 1 1 w2 2 w2 - 30 - Da auch im Komplexen gilt: sin z cos z 2 gilt auch hier, dass die sin-Funktion im Wesentlichen eine Kombination von Exponentialfunktion und Joukowski Funktion ist: e sin z cos z 2 w1 i z 2 w 2 e w1 w3 i z 2 e 2 i z 2 1 1 w2 2 w2 Die tan-Funktion ist im Wesentlichen eine Kombination von Exponentialfunktion und Möbiustransformation: tan z i e2 i z 1 e2 i z 1 w1 2 i z Drehstreckung w2 e Exponentialfunktion w3 w1 w2 1 w2 1 w4 i w3 Möbiustransformation Drehung Im Komplexen sind trigonometrische und hyperbolische Funktionen im Grunde die gleichen Funktionen: cosh z cos( i z ) sinh z i sin( i z ) tanh z sinh z i tan( i z ) cosh z - 31 - 8 Abbildungen auf den Einheitskreis 8.1 Halbebene Beispiel: Möbius – Transformationen. w zi zi Doppelverhältnis : ( z , z1 , z2 , z3 ) ( w, w1 , w 2 , w 3 ) - 32 - 8.2 Winkelbereich Öffnungswinkel : ,k k "Kippwinkel" : 0 w1 z z0 w 2 e( ) w 1 w 3 ( w 2 )k w w3 i w3 i w (e( ) (z z0 ))k i (e( ) (z z0 ))k i - 33 - 8.3 Parallelstreifen "Kippwinkel" : 0 w1 z z0 w 2 e( ) w 1 w3 /2 w2 w 2max w4 e w w w3 i w4 i i w4 i e e /2 e ( ) (z z0 ) w 2 max /2 e ( ) (z z0 ) w 2 max 1 1 - 34 - 8.4 Zwei ineinander liegende, sich berührende Kreise 3z4i 2z w1 i w 2 e w1 w w2 i w2 i i w e e 3z4i 2z 3z4i i 2z i i - 35 - 8.5 Kreisbogen Zweieck (1 i) z z (1 i) w1 w 2 w1 2 w w2 i w2 i (1 i) z 2 ) i ( (1 i) z )2 i (z (1 i))2 z (1 i) w (1 i) z 2 ( (1 i) z )2 i (z (1 i))2 ( ) i z (1 i) ( w 2 i z 2 i (z (1 i))2 2 i z 2 i (z (1 i))2 2 i z 2 i (z 2 2 (1 i) z (1 i)2 ) 2 i z 2 i (z 2 2 (1 i) z (1 i)2 ) 2 i z 2 i (z 2 2 (1 i) z 2 i) 2 i z 2 i (z 2 2 (1 i) z 2 i) z 2 2 (1 i) z 2 3 z 2 2 (1 i) z 2 - 36 - 8.6 Kreisbogen Dreieck 1 i z 1 i 2 z w 2 w1 w1 w3 e w4 w w2 1 1 1 w 1 i (i w 2 ) w i (i w ) w (w 3 ) (e 2 e 2 ) (e e 2 ) cos( i e 2 ) 2 w3 2 2 w4 i w4 i (e w cos( i e w2 cos( i e w2 )i )i (e 1 i z 1 i 2 z 1 i z 1 i 2 z 1 e 1 i z 1 i 2 z 1 e 1 i z 1 i 2 z - 37 - )2i )2i 8.7 Flügelquerschnitt Eine Anwendung für die Joukowski-Funktion ist die Darstellung von Strömungslinien eines Flügels. Betrachtet man einen Kreis K, dessen Rand durch z1 = 1, z2 = -1,5 und der den Punkt z2 = -1 als inneren Punkt enthält, d. h. z2 liegt nicht auf dem Rand von K. Der Mittelpunkt sei gegeben durch M = -0,3 + 0,3 i. Dann wird der Kreis auf eine Menge abgebildet, die dem Schnitt eines Flügels entspricht. Details dazu s. [13]. w1 z 1 z 1 w 2 w12 w3 w2 1 w2 1 Somit wird der Kreis auf eine Menge abgebildet, die dem Schnitt eines Flügels entspricht. Damit haben wir auch gezeigt, dass eine so komplizierte Menge wie ein Flügelquerschnitt – wenn dieser entsprechend konstruierbar ist - sich auf den Einheitskreis abbilden lässt, denn alle Transformationen w1, w2, w3 sind umkehrbar. Allerdings ist dabei bei der Umkehrung von w2 höchste Aufmerksamkeit notwendig, damit die entsprechenden Definitionsmenge für die Wurzelfunktion konstruiert werden kann: - 38 - w2 w3 1 w3 1 w1 w1 dabei ist genau auf die Beschreibung des Definitionsbereichs zu achten (siehe oben "Umkehrbarkeit der quadratischen Funktion") z w1 1 w1 1 Abschließend sei noch das gesamte Strömungsbild [13] dargestellt werden.: Weitere Details siehe ebenfalls unter [13]. - 39 - 9. Literaturverzeichnis 1. C. Carathéodory, Funktionentheorie, Band 1 2. Bronstein – Semendjajew: Taschenbuch der Mathematik 3. Wikipedia – Möbiustransformationen: http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B6biustransformation 4. Die Möbius-Transformation http://www.mathematik-netz.de/pdf/MT.pdf 5. Funktionentheorie Bernd Aulbach, Wintersemester 2003/04 http://www.math.uni-augsburg.de/ana/dyn_sys/fktth/fkth0304.pdf 6. Komplexe Funktionen, 3. Möbius-Transformationen H.J. Oberle, SoSe 2007 http://www.math.uni-hamburg.de/home/oberle/skripte/komplex/komplex-203.pdf 7. Komplexe Funktionen, Kreistreue der Möbiustransformationen Reiner Lauterbach, Universität Hamburg, SS 2006 http://www.math.unihamburg.de/home/lauterbach/tuhh/komp_func/folien3.pdf 8. Skriptum zur Vorlesung, Funktionentheorie I, Prof. Dr. Norbert Steinmetz http://www.mathematik.uni-dortmund.de/steinmetz/FTHI.pdf 9. Komplexe Funktionen für Studierende der Ingenieurwissenschaften, Prof. Dr. Armin Iske, Department Mathematik, Universität Hamburg, Kapitel 1, 2: Komplexe Funktionen http://www.math.uni-hamburg.de/teaching/export/tuhh/cm/kf/08/vorl01.pdf http://www.math.uni-hamburg.de/teaching/export/tuhh/cm/kf/08/vorl02.pdf http://www.math.uni-hamburg.de/teaching/export/tuhh/cm/kf/08/vorl03.pdf 10. Mathematik-Online-Lexikon, Beispiel: Joukowski-Abbildung http://mo.mathematik.uni-stuttgart.de/inhalt/beispiel/beispiel776/ 11. Tim Hoffmann, Heiko Kröner, Konforme Abbildungen und Nichteuklidische Geometrie - Riemannscher Abbildungssatz http://www.schelklingen2000.werner-knoben.de/HTMLDoku/node9.html 12. Vorlesungsmitschrift Funktionentheorie I, SS 1981, Dr. W. Sander, Technische Universität Braunschweig 13. Project For Undergraduate Students, Chapter 11. Applications of Harmonic Functions, California State University, Fullerton, Department of Mathematics, John H. Mathews, Ph. D.Emeritus Prof. of Mathematics: Complex Analysis http://math.fullerton.edu/mathews/c2003/JoukowskiTransMod.html 14. Komplexe Zahlen und Möbius-Transformation, Dieter Küntzel, 2013 Dokument erstellt mit MS Word, MS Excel, MS Powerpoint und MathType (http://www.dessci.com/en/products/mathtype/) - 40 -