Riechstörungen können als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten Riechstörungen können viele Ursachen haben, u.a. können sie als Begleiterscheinung bei der Einnahme von Medikamenten auftreten. „Gerade wenn bestimmte Arzneien über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, können sie den Geruchssinn beeinträchtigen. Hierzu gehören beispielsweise Antibiotika mit dem Wirkstoff Amikacin, welche häufig bei Atemwegs-, Magen-, Nieren- oder Harnwegsinfektionen eingesetzt werden. Weiter sind noch Krebsmedikamente wie das Chemotherapeutikum Methotrexat, der Bluthochdrucksenker Nifedipin und Schmerzmittel wie Morphin zu nennen. Werden die Medikamente abgesetzt, kommt in der Regel auch der Geruchsinn wieder zurück“, erklärt Stefan Drumm, niedersächsischer Landesverbandsvorsitzender des Deutschen Berufsverbands der HalsNasen-Ohrenärzte. Bemerken Menschen, dass ihr Geruchssinn abnimmt oder sich irgendwie verändert, sollten sie einen HNO-Arzt aufsuchen. „Es ist wichtig, die Ursache der Riechstörungen abzuklären“, rät der niedergelassene HNO-Arzt aus Adendorf. Der HNO-Arzt kann endoskopisch erkennen, ob die Duftmoleküle auf dem Weg zu den Riechnerven behindert werden, zum Beispiel durch Polypen, die dann operativ entfernt werden müssen, oder ob eine andere Ursache zugrunde liegt“, erläutert Drumm. Riechstörungen können auch im Rahmen bestimmter Grunderkrankungen wie Multiple Sklerose, Morbus Parkinson oder Diabetes auftreten. „Wenn der HNO-Arzt eine Ursache im Nasen- bzw. Nasennebenhöhlenbereich ausschließen kann, wird er den Patienten an einen Neurologen oder Internisten überweisen. Stellt sich eine Riechstörung als Nebenwirkung einer Medikamenteneinnahme heraus, so wird der HNO-Arzt je nach Art der Arznei mit dem jeweiligen Fachkollegen nach medikamentösen Alternativen suchen“, so der niedersächsische Landesvorsitzende. Entwickelt sich die Riechstörung nach einem starken Schnupfen, untersucht der HNO-Arzt, ob eine Virusinfektion die Riechnerven geschädigt hat. „Aber auch dann gibt es Hoffnung: Der Geruchssinn kann bis zu zwei Jahre, nachdem er verschwunden ist, wiederkehren. Riechzellen teilen sich und wachsen nach. Sie sind das einzige Sinnesorgan, das sich wieder erneuert“, ermutigt Drumm Patienten mit Riechstörungen. Weitere Informationen rund um das Thema „Riechen“ finden Interessierte unter www.hnoaerzte-im-netz.de