Patientendaten Name: .................................................... Vorname: ............................................... Geburtsdatum:........................................ Station: .................................................. EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG & INFORMATION zur Implantation eines Herzschrittmacher- oder ICD-Systems Liebe Patientin, lieber Patient, Vorbemerkung Ein Herzschrittmacher wird implantiert, um einen zu langsamen Herzschlag zu verhindern. ICD-Systeme (implantierbare Kardioverter/Defibrillatoren) hingegen dienen dazu, gefährliches Herzrasen zu erkennen und zu behandeln. Es gibt unterschiedliche Schrittmacher- und ICDSysteme, von denen das für Sie jeweils am besten geeignete ausgesucht und implantiert wird. Die Operationstechnik und auch die Risiken und Nebenwirkungen des Eingriffs sind bei der Implantation von Herzschrittmachern und ICD-Systemen identisch, weshalb im Weiteren nicht mehr zwischen beiden unterschieden wird. Bezüglich der Implantation von biventrikulären Schrittmachersystemen (kardiale Resynchronisationstherapie) lesen Sie bitte die Anlage zu dieser Einverständniserklärung. Information über das Vorgehen bei Implantation Universitäts-Herzzentrum Freiburg · Bad Krozingen GmbH Südring 15 79189 Bad Krozingen Telefon +49 7633 402-0 Telefax +49 7633 402-9909 www.universitaets-herzzentrum.de Träger: Universitätsklinikum Freiburg AöR Benedikt Kreutz Rehabiltationszentrum für Herz- und Kreislaufkranke Bad Krozingen e.V. Aufsichtsrat: Clemens Benz (Vorsitzender) Geschäftsführung: Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Rüdiger Siewert Kaufmännischer Direktor Bernd Sahner Amtsgericht: Freiburg im Breisgau HRB 707318 Sitz der Gesellschaft: Freiburg IK 260833450 UST-ID-Nr.: DE279721109 UHZ0101 (1) 0872008 Der Eingriff erfolgt grundsätzlich in örtlicher Betäubung; bei längeren Eingriffen und im Zusammenhang mit der Implantation eines ICD-Systems wird zusätzlich medikamentös eine tiefe Sedierung erzielt (zum Teil durch einen Narkosearzt), so dass Sie während der Operation schlafen. Der Hautschnitt erfolgt entweder unter dem rechten oder linken Schlüsselbein. Elektroden zur Wahrnehmung der Herzeigenaktionen, zur Reizung des Herzens bzw. evtl. Schockabgabe (im Falle einer Defibrillator-Implantation) werden über die obere Hohlvene in den rechten Vorhof und/ oder die rechte Herzkammer vorgeschoben. Dazu ist es erforderlich, dass die Schlüsselbeinvene punktiert wird; seltener legt man eine kleinere, etwas mehr in der Nähe der Schulter gelegene Vene frei (Vena cephalica) und führt die Elektroden dort ein. Die genaue Platzierung der Elektroden erfolgt mit Hilfe einer Röntgendurchleuchtung. Verschiedene Messungen sind während der Operation erforderlich, um im Langzeit-Verlauf eine optimale Funktionsweise des implantierten Systems zu gewährleisten. Im Falle einer Herzschrittmacher-Implantation werden die sog. Stimulationsreizschwellen bestimmt; im Falle der Implantation eines ICDs wird zusätzlich getestet, ob der Defibrillator in der Lage ist, mit geringer Energie lebensbedrohliches Kammerflimmern zu beseitigen. Nachdem die bestmöglichen Stellen gefunden sind und die Elektroden dort stabil verankert wurden, wird das Schrittmacher- bzw. ICD-Aggregat angeschlossen und in eine zuvor präparierte Tasche vor dem großen Brustmuskel eingesetzt. Anschließend erfolgt schichtweiser Wundverschluss durch Naht. Risiken und Nebenwirkungen während der Operation • Schmerzen trotz örtlicher Betäubung Sollten Sie trotz der örtlichen Betäubung während des Eingriffs Schmerzen verspüren, bitten wir Sie, dies sofort dem operierenden Arzt mitzuteilen. In der Regel ist durch zusätzliche Gabe von örtlichen Betäubungsmitteln oder die venöse Gabe von Schmerzmitteln das Problem zu lösen. • Bei der Venenpunktion Bei der Schrittmacher-Implantation wird in den meisten Fällen die rechtsseitige, bei einer Defibrillator-Implantation überwiegend die linksseitige Schlüsselbeinvene punktiert. Vereinzelt ist es vorgekommen, dass die vorgesehene Vene nicht aufzufinden war und man deshalb die Seite wechseln musste. Es kann ferner vorkommen, dass die Schlüsselbeinarterie punktiert wird oder es im Zusammenhang mit der Punktion zu einer Verletzung des Rippfells kommt. In den allermeisten Fällen ist dies für Sie nicht mit spürbaren Folgen verknüpft, vereinzelt kann es jedoch zu einem Kollaps der Lunge (Pneumothorax) oder einer Einblutung in den Rippfellspalt (Hämatothorax) kommen. • Beim Einführen der Elektroden Verletzungen der oberen Hohlvene mit Blutergussbildung im Brustkorb sind beschrieben, bei uns jedoch noch nie vorgekommen. • Bei der Platzierung der Elektroden Bei Platzierung einer Elektrode kommt es häufig zu Herzrhythmusstörungen, die Sie als Stolpern oder kurze Episoden von Herzrasen empfinden können. Nur in ganz seltenen Ausnahmefällen führt dies jedoch dazu, dass anhaltendes Herzrasen entsteht, welches medikamentös oder durch einen Elektroschock beseitigt werden muss. Ebenfalls sehr selten kann es vorkommen, dass eine in die rechte Herzkammer oder den rechten Vorhof vorgeführte Elektrode den Herzmuskel durchbohrt und es so zu einem Blutaustritt in den Herzbeutel kommt (Perikarderguss). Im Zeitraum von Januar 2007 bis einschließlich Juni 2008 gab es bei insgesamt 1128 operierten Fällen keinen Todesfall. In 7 Fällen ist es zu einem Pneumothorax, in 2 Fällen zu einem Hämatothorax gekommen. 4-mal kam es zu einem Perikarderguss und einmal zu einer vorübergehenden Lähmung der Armnerven. Alle Komplikationen konnten behandelt werden, ohne dass es zu bleibenden Schäden für den Betroffenen gekommen wäre. • Am häufigsten innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Operation, seltener später, kann es zu einer so genannten Dislokation einer Elektrode kommen, was bedeutet, dass der Elektrodenkopf nicht mehr an der ursprünglichen Stelle liegt und eine korrekte Funktion des Systems nicht mehr gewährleistet ist. Eine solche Dislokation erkennt man in der Regel durch das Kontroll-EKG und die Röntgen-Untersuchung am ersten Tag nach der Operation. In diesem Fall müssen eine Wiedereröffnung des Wundgebietes und eine Repositionierung der Sonde erfolgen. • Ein größerer Bluterguss (Hämatom) kann sich postoperativ vor allem dann bilden, wenn vor der Operation blutverdünnende Medikamente (Aspirin, Heparin, Marcumar u. a.) eingenommen wurden. Selten ist die Einblutung in das Wundbett so ausgeprägt, dass man die Wunde wieder eröffnen muss. • Wie bei allen Eingriffen und insbesondere dann, wenn ein Fremdkörper eingepflanzt wird, kann es zu einer bakteriellen Infektion kommen. Zur Vorbeugung wird Ihnen zu Beginn und häufig nach dem Eingriff ein Antibiotikum gegeben. • Folgende weitere Komplikationen sind in Einzelfällen möglich: Thrombosebildung im Bereich der zuführenden Venen, ganz selten auch eine Lungenembolie als Folge dessen. • Im Langzeit-Verlauf können Elektrode oder Schrittmacher versteckte technische Mängel, bzw. eine Materialermüdung zeigen, so dass man auch vor Erschöpfung der Batterie zu einem Wechsel des Schrittmacher-Aggregates oder einem Elektrodenwechsel gezwungen ist. UHZ0101 (2) 0872008 Risiken nach primär erfolgreicher Implantation Bezüglich der Spätkomplikationen kam es im o. g. Zeitraum von Januar 2007 bis einschließlich Juni 2008 zu insgesamt 9 Sondendislokationen, die einen Zweiteingriff erforderlich gemacht haben. In 13 Fällen musste aufgrund technischer Probleme (z. B. Anstieg der Stimulationsreizschwelle) eine Sondenrevision durchgeführt werden, in 2 Fällen kam es im mittelfristigen Verlauf zu einer Dislokation der Elektroden (Twiddler-Syndrom). Eine Infektion des Systems haben wir lediglich in 2 Fällen beobachtet. 7 stärkere Nachblutungen mussten durch Revisionseingriff behandelt werden; sie traten immer unter einer 2-fach, bzw. 3-fach blutverdünnenden Therapie auf. Information über das Vorgehen bei Schrittmacher-/ICD-Aggregatwechsel Durch die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen wird frühzeitig festgestellt, wann ein Aggregatwechsel wegen Batterieerschöpfung notwendig ist. Sie brauchen also keine Angst davor zu haben, dass Ihr implantiertes Gerät wegen Batterieerschöpfung plötzlich seine Funktion einstellen könnte. Der Aggregatwechsel erfolgt wie die Implantation ebenfalls in örtlicher Betäubung. In aller Regel können die Elektroden belassen werden, so dass eine erneute Gefäßpunktion nur im Ausnahmefall notwendig ist. Es kann jedoch sein, dass Ihnen im Zusammenhang mit dem Aggregatwechsel die Umrüstung von einem 1-Kammer- auf ein 2-Kammer-Herzschrittmacher- oder Defibrillator-System empfohlen wird. In diesem Fall gelten die oben bereits genannten Risiken und Nebenwirkungen der Operation. Nach Anschluss des neuen Aggregates an die Elektroden erfolgt schichtweiser Wundverschluss wie bei der Erstimplantation. Bemerkungen zum Aufklärungsgespräch • Allergie gegen Penicillin, örtliche Betäubungsmittel, Desinfektionsmittel, usw.. • Andere wichtige Gesichtspunkte. • Weitere Fragen zur Notwendigkeit, zur Durchführung und zu den Risiken des Eingriffs. . Erklärung des Patienten zum Aufklärungsgespräch Frau/Herr Dr. ...................................................................... hat mich heute über den geplanten Eingriff, seine Notwendigkeit und seine Risiken unterrichtet. Ich habe die Aufklärung verstanden und willige in den folgenden Eingriff ein: Bad Krozingen, .................................... ...................................................................................... Unterschrift des Patienten bzw. Sorgeberechtigten ............................................................................. Unterschrift des aufklärenden Arztes Die unterschriebene Einverständniserklärung verbleibt in der Krankengeschichte der Klinik UHZ0101 (3) 0872008