Frage: Was wäre zum Beispiel wenn ich einmal die Wahrscheinlichkeit berechnen würde für eine Wartezeit von 9-10 min und einmal die Wahrscheinlichkeit für eine Wartezeit von 10-11 min? Dann wär die erste Wahrscheinlichkeit doch größer als die zweite, dabei wäre es für mich logischer, wenn diese Wahrscheinlichkeiten gleich groß wären. Antwort: Exponentialverteilung Bei dieser Aufgabe (Blatt 5 Aufgabe 2) wird die Wartezeit bis zum Eintreten eines Ereignisses modelliert 1 . Im Folgenden werden die Wahrscheinlichkeiten für die Intervalle [1; 2], [5; 6], [9; 10] und [10; 11], berechnet. P( 2 1 ≤X≤ ) 60 60 2 1 ) − P (X ≤ ) 60 60 2 1 = 1 − exp(−6 ∗ ) − [1 − exp(−6 ∗ )] 60 60 12 6 = − exp(− ) + exp(− ) 60 60 ≈ 0, 0861 P( 5 6 ≤X≤ ) 60 60 6 5 ) − P (X ≤ ) 60 60 6 5 = 1 − exp(−6 ∗ ) − [1 − exp(−6 ∗ )] 60 60 36 30 = − exp(− ) + exp(− ) 60 60 ≈ 0, 0577 P( 9 10 ≤X≤ ) 60 60 10 9 ) − P (X ≤ ) 60 60 10 9 = 1 − exp(−6 ∗ ) − [1 − exp(−6 ∗ )] 60 60 60 54 = − exp(− ) + exp(− ) 60 60 ≈ 0, 0387 P( 10 11 ≤X≤ ) 60 60 11 10 ) − P (X ≤ ) 60 60 11 10 = 1 − exp(−6 ∗ ) − [1 − exp(−6 ∗ )] 60 60 66 60 = − exp(− ) + exp(− ) 60 60 ≈ 0, 0350 = P (X ≤ = P (X ≤ = P (X ≤ = P (X ≤ 1 vgl. hierzu die ausführliche Antwort zu Blatt 5 Aufgabe 2; Toutenbourg; Heumann; Induktive Statistik“; Kapitel 4.3.2 ” 1 Die Wahrscheinlichkeit, dass das nächste Ereignis zwischen Minute 9 und 10 eintritt ist also tatsächlich höher als dass es zwischen Minute 10 und 11 eintritt. Die Exponentialverteilung ist so definiert, dass die Dichte monoton sinkt. Eventuell hilft beim Verständnis, wenn man sich klarmacht dass die Exponentialverteilung eine gedächtnislose Verteilung ist. Die oben berechneten Wahrscheinlichkeiten gelten ausdrücklich für den Beginn des Beobachtungszeitraums. Das bedeutet aber nicht, dass man nach einer Wartzeit von 9 Minuten geringere Chancen auf ein Ereignis hat als nach 10 Minuten, denn (gegeben die jeweilige Wartezeit 9 Min oder 10 Min) beginnt dann der jeweilige Wahrscheinlichkeitsprozess wieder von Neuem. 2