Jod-Mangel in Deutschland auch ein Problem in der Pubertät ?!

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Jodmangel und Jodprophylaxe
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Jod-Mangel in Deutschland ...
... auch ein Problem in der Pubertät ?!
Schilddrüsenerkrankungen zählen in Deutschland zu den häufigsten Gesundheitsstörungen überhaupt.
Die häufigste Schilddrüsenerkrankung, die Struma (Struma = Schilddrüsen-Vergrößerung, im Volksmund „Kropf“ ) tritt in Deutschland gehäuft auf und betriftt je nach untersuchter Region und Alter 1050% der Bevölkerung.
Kropfoperationen sind inzwischen in Deutschland die dritthäufigste Operation nach der Blinddarmund der Leistenbruchoperation.; sie rangieren inzwischen vor den Eingriffen an der Gallenblase. Im
Jahre 1998 wurden für die Untersuchungen und Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen mehr als
2 Milliarden Mark aufgewendet und dies stellt einen bedeutenden Kostenfaktor im Gesundheitswesen
dar.
Für die betroffenen Patienten bedeuten Schilddrüsenkrankheiten die Notwendigkeit einer oft jahrelangen, ja lebenslangen Behandlung mit Medikamenten oder gar operativen Eingriffen oder Strahlenbehandlung mit radioaktivem Jod.
Schon 1924 hat der amerikanische Schilddrüsenforscher Marine zutreffenderweise festgestellt: „Die
Struma ist diejenige Krankheit, die am einfachsten und effektivsten verhindert werden kann, wenn nur
eine organisierte Gesellschaft dies beschließt.“ Umso erstaunlicher erscheint es, daß in Deutschland
bisher keine umfassenden Maßnahmen zur Verhütung von Schilddrüsenerkrankungen getroffen wurden, wie diese in den meisten unserer Nachbarländer und in vielen Ländern der Erde bereits erfolgreich durchgeführt wird.
Was ist Jod ?
Wieviel Jod braucht
der Mensch ?
Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind für das Leben unentbehrlich. Das Element Jod, das normalerweise durch die Nahrung aufgenommen und in den Blutkreislauf gelangt, wird von der Schilddrüse als
Baustein für die Synthese der Schilddrüsenhorme benötigt. Der menschliche Körper kann nur die Hormone, nicht aber das Spurenelement Jod
selbst herstellen. Fehlt Jod, produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone. Um Funktionseinbußen und daraus folgende Krankheiten der Schilddrüse zu vermeiden, muß Jod in ausreichenden Mengen mit der Nahrung
aufgenommen werden. Der tägliche Jodbedarf ist je nach Lebensalter
unterschiedlich hoch. Nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung beträgt der durchschnittliche Tagesbedarf.
Altersgruppe
Säuglinge
Kinder 1-9 Jahre
Kinder 10-12 Jahre
Jugendliche 13-18 Jahre
Erwachsene bis 50 Jahre
Erwachsene über 50 Jahre
Schwangere
Stillende
Tägliche Jodmenge
Mikro -Gramm
in
50-80
100-140
140-180
200
200
180
230
260
Praxen im Staufenbergzentrum
Staufenbergstr. 31 * 74081 Heilbronn
Patienteninformation zusammengestellt und bearbeitet von Dr.U. Deuster und Dr.B. Fassnacht
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Wofür benötigt die Schilddrüse Jod ?
Die Schilddrüse produziert mit Hilfe von
Jod ihre Hormone:
Thyroxin (T4- Tetrajodthyronin und Trijod-thyronin (T3) in
denen Jod viermal
bzw. dreimal enthalten ist. Die jodhaltigen Schilddrüsenhormone regulieren
die Geschwindigkeit,
mit der die Körperzellen aus der Nahrung Energie herstellen und
verbrauchen. Die Schilddrüsenhormone sind sozusagen
das „Gaspedal“ für den Stoffwechsel des menschlichen Körpers.
Warum ist die Jodversorgung in
Deutschland unzureichend ?
Warum leidet trotz
Jodmangel nur
jeder zweite
an einem Kropf ?
das Wachstum und
die Entwicklung not-
Die Schilddrüsenhormone
bestimmen, wieviel Energie
umgesetzt wird. Sie sind auch
für
wendig. Der Grundumsatz eines Menschen richtet sich nach
der Konzentration der
Schilddrüsenhormone
im Blut. Daher hängt
es von diesen Hormonen ab, ob der Stoffwechsel und damit der
gesamte Organismus
mit normaler Drehzahl,
verlangsamt oder auf
Hochtouren läuft. Eine
normale körperliche und geistige Leistungs-fähigkeit ist an
einen intakten Haushalt der
Schilddrüsenhormone gebunden.
Jod ist ein Element das vorallem im Gestein und in Böden
vorkommt. In Deutschland und
anderen Ländern der Erde wurden die Böden während der
Eiszeit ausgewaschen und das
Jod ins Meer gespült. Daher
findet sich das meiste Jod
gelöst im Meerwasser,
während in den Böden nur
noch geringe Mengen des Spurenelements Jod zu finden sind.
Dies führt dazu, daß hier die
planzlichen und tierischen Nahrungsmittel jodarm sind. Jodreich sind lediglich Meerestiere
und Algen.
Es wird angenommen, daß
wahrscheinlich eine erblich
angelegte Fehlverwertung
von Jod in den betroffenen
Familien zur Kropfbildung
führt und zwar vorallem
dann, wenn die Jodaufnahme sehr gering ist.
Außerdem ist die tatsäch-liche
Jodaufnahme durch die unterschiedlichen Kostgewohnheiten großen Schwankungen
unterworfen. Ferner ist die
Jodmenge zur Bedarfsdeckung
unterschiedlich hoch.
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Die Schilddrüse liegt wie ein Schmetterling in der
vorderen Halsregion unterhalb des Kehlkopfes und
vor der Luftröhre.
Wenn die Nahrung nicht genügend Jod enthält versucht die Schilddrüse durch zunehmende Größe den
Jodmangel auszugleichen. Dabei vergrößern und vermehren sich die Schilddrüsenzellen. Solange die vergrößerte Schilddrüse ihre Funktion erfüllt und nicht
allzu groß ist, verursacht sie im allgemeinen noch
keine Beschwerden. Der sich bildende Kropf wird
daher lange nicht entdeckt.
Bei ca 10 % der bis 10 jährigen und bis zu 20% der
Jugendlichen von 11-18 Jahren läßt sich sonographisch eine Vergrößerung der Schilddrüse nachweisen. Mit höherem Lebensalter finden sich auch
zunehmend strukturelle und krankhafte Veränderungen des Schilddrüsengewebes. Man kann hier sog.
„kalte“ und „heiße Knoten“ unterscheiden, je nachdem ob hier zusätzlich Schilddrüsenhormone gebildet
werden oder nicht. Gelegentlich kann auch eine bösartige Entartung des Schilddrüsengewebes eintreten.
Warum müssen Frauen
besonders auf ihre
Schilddrüse achten ?
Jede Frau erlebt im Laufe ihres Lebens eine Reihe von
hormonellen Umstellungen. In diesen Zeiten können
der Bedarf an Schilddrüsenhormen und damit von Jod
ansteigen. Deshalb sind Frauen häufiger von einer
Kropfbildung als Männer betroffen.
Hinzu kommt, daß Frauen trotz zeitweise höherem
Bedarf geringere Mengen an Jod aufnehmen, weil sie
sich anders ernähren und in der Regel weniger an
Nahrung als Männer zu sich nehmen.
In der Schwangerschaft benötigt die Schilddrüse des
ungeborenen Kindes bereits Jod zur eigenen Schilddrüsenhormonsynthese. Darüber hinaus hat der mütterliche Organismus einen erhöhten Bedarf an Schilddrüsenhormonen. Auch stillende Frauen haben einen
erhöhten Jodbedarf, da sie über die Muttermilch auch
den Bedarf des Säuglings decken müssen.
Jugendliche und Kinder
In den verschiedenen körperlichen Entwicklungsstufen und hier insbesonders während Wachstums-und
Reifungsphasen benötigt der Organismus eine höhere
Menge an Schilddrüsenhormen und damit Jod. Deshalb empfiehlt sich hier zur Vermeidung von Mangelzuständen die regelmäßige Einnahme und Gabe von
Jodtabletten.
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Nur wenn Jodsalz in die gesamte Nahrungskette einfließt, ist eine ausreichende Jodversorgung zu erreichen. Die Grafik zeigt, daß bereits die Verwendung von Jodsalz in Haushalten das tägliche Jodangebot auf fast 100 MikroGramm anheben kann. Die benötigten Restmengen sollten über die Einnahme
von Jodtabletten ausgeglichen werden.
Empfehlungen zur Jodversorgung
Im Haushalt
:
- Jodsalz verwenden nach der Devise wenn Salz, dann Jodsalz
-1 bis 2 mal pro Woche Meeresfisch und täglich Milch und Milchprodukte
Beim Einkauf und Außer-Haus-Verpflegung :
-Lebensmittel und Speisen bevorzugen, die mit Jodsalz hergestellt sind
-beim Bäcker, Metzger, Lebensmittelhändler fragen
-auf Zutatenliste und Jodsiegel achten
-in der Kantine und im Restaurant nachfragen
Aus diätetischen Gründen
-Jodierte Kochsalzersatzmittel
-Jod in Tablettenform
In der Schwangerschaft und Stillzeit
-Empfehlungen wie bei 1 und 2
-Zusätzlich Jod in Tablettenform
Zur Deckung einer ausreichenden Jodversorgung stehen Tabletten in verschiedenen Dosierungsstärken
zur Verfügung. Wir beraten Sie gerne. Nach einem erst kürzlich ergangenen Sozialgerichtsurteil dürfen diese prophylaktischen Maßnahmen leider nicht zu Lasten der Krankenkassen verordnet werden !
Als Nahrungsergänzungsmittel sind sie jedoch für die Entwicklung und das Wohlergehen sehr wichtig
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