Kernlehrplan S II

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Gymnasium im Gustav-Heinemann-Schulzentrum, Dinslaken
CURRICULUM
EVANGELISCHE UND KATHOLISCHE RELGIONSLEHRE
SEK II (GK)
Stand: 2012
Das Schulcurriculum für die beiden Fächer Evangelische und Katholische Religionslehre in
der Sek. II ist in weiten Teilen inhaltlich deckungsgleich. Damit wird gewährleistet, dass auch
bei einer Zusammenlegung der Kurse in der Jahrgangsstufe 13 aufgrund gleicher Basis
sinnvoll weitergearbeitet werden kann.
Die verbindlich vorgeschriebenen Themenfelder sind:
- Die christliche Antwort auf die Gottesfrage (1)
- Das Zeugnis vom Zuspruch und Anspruch Jesu Christi (2)
- Die Kirche und ihre Aufgabe in der Welt (3)
- Das Welt- und Geschichtsverständnis aus christlicher Hoffnung (4)
- Die Sinngebung menschlichen Daseins und verantwortlichen Handelns aus
christlicher Motivation (5)
Allgemeine Vorgaben für das Fach Evangelische Religionslehre: Im Kurs 11.2 und in einem
der drei Kurse 12.1-13.1 muss jeweils eine Ganzschrift (Lektüre) gelesen werden.
11.1 Kann man angesichts wissenschaftlicher Erkenntnisse noch glauben? – Mensch
sein zwischen Religion, christlichem Glauben und Naturwissenschaft
[Theologische Themenfelder 1 und 5]
Methodischer Schwerpunkt: Methoden der Texterfassung, Protokolle, soziologische Erhebung
(diskursive Texte), Arbeit mit Fallbeispielen
Exegetischer Schwerpunkt: Historisch-kritische Methode
Inhaltliche Schwerpunkte: Religionsbegriff, Religionssoziologie, Religionspsychologie,
Naturwissenschaften und christlicher Glaube, Menschwerdung Gottes – Menschwerdung des
Menschen, Gott – Schöpfer und Vollender der Welt; biblisches Arbeiten
Möglichkeiten fächerübergreifenden Arbeitens: religiöse Lebenserfahrungen in der Rock- und
Popmusik; religiöse Elemente in der Werbung; Bibliodrama; szenisches Spiel;
Naturwissenschaft und Weltentstehung
11.2 Menschen fragen nach Sinn und Verantwortung
[Theologisches Themenfeld 5]
Exegetischer Schwerpunkt: fakultativ z.B. feministische Exegese
Methodischer Schwerpunkt: Erschließung theologischer Texte, Präsentationstechniken
Inhaltliche Schwerpunkte: Mensch - Definitionen, Der Mensch als Sünder und
Gerechtfertigter, Lebensmodelle, Sinnfragen, Freiheit, Norm und Gewissen;
ethische Modelle (z.B. Gesinnungsethik, Verantwortungsethik);
ethische Konfliktthemen (sofern nicht in 12.2);
Verantwortung, sittliche Verantwortung (z.B. Gentechnik, ökologische Verantwortung),
Christsein im Alltag
Mögliche Ganzschriften: Max Frisch „Homo Faber“; Charlotte Kerner „Geboren 1999“
Möglichkeiten fächerübergreifenden Arbeitens: Der Mensch aus naturwissenschaftlicher Sicht;
Bioethik
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12.1 Ist Jesus gescheitert? – Die Reich-Gottes-Botschaft und ihre Bedeutung für
unsere Zeit
[Theologische Themenfelder 2, 3 und 4]
Zeit und Umwelt Jesu
Historischer Jesus und kerygmatischer Christus (Jesus in biblischen und außerbiblischen
Quellen)
Mögliche Ganzschrift: Gerd Theißen „Der Schatten des Galiläers“
Möglichkeiten fächerübergreifenden Arbeitens: Christusbilder in der Kunst
Methodischer Schwerpunkt: Schule der Wahrnehmung (Kunst); Musik, Film
Reich-Gottes-Verkündigung Jesu: Gleichnisse und Bergpredigt
Exegetischer Schwerpunkt: fakultativ, z.B. tiefenpsychologische Exegese (Drewermann)
Gründe für die Verhaftung Jesu; Kreuzigung
Die Kirche und ihre Aufgabe in der Welt: Gerechtigkeit als Herausforderung für das
Handeln der Kirche in der Gegenwart
(ab 2014: „Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit“, Wort des Rates der EKD und
der Deutschen Bischofskonferenz zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland,
1997, Kapitel 3)
Möglichkeit fächerübergreifenden Arbeitens: Gerechtigkeit (Sowi, EK)
Welt- und Geschichtsverständnis aus christlicher Hoffnung: politische Theologie
(Moltmann, Metz); eschatologischer Vorbehalt;
Befreiungstheologie
Exegetischer Schwerpunkt: fakultativ z.B. sozialgeschichtliche Exegese - Bibellektüre in
Basisgemeinden (narrativ-erfahrungsbezogen-materialistisch)
12.2 Hat die Kirche eine Zukunft? Theologische Antworten einer sich verändernden
Gesellschaft
[Theologische Themenfelder 3 und 5]
Ursprung von Kirche (Judentum als Wurzel des Christentums (kath.); Pfingstereignis;
Urgemeinde; Leib-Christi-Metapher);
Gemeindeformen; Ökumene
Das Verhältnis von Kirche und Staat;
kath: Kirche und Zeitgeist - Wendepunkte der Kirchengeschichte
kath: Auftrag der Kirche (Wesensmerkmale, Sakramente, Institution, Amt)
Kirche und ihre Aufgaben in der Welt:
Ev.: Kirchliche Reaktionen auf krisenhafte Herausforderungen: Barmer Theologische
Erklärung (Euthanasie);
Kath.: Kirchliches Selbstverständnis im II. Vaticanum: Erklärung über das Verhältnis
zu den nichtchristlichen Religionen - „Nostra Aetate“
Methodischer Schwerpunkt: Arbeitsmethoden (z.B. produktorientiertes
Texterschließungsverfahren)
Möglichkeiten fächerübergreifenden Arbeitens: Kirche im Nationalsozialismus (GE)
Mögliche Ganzschrift: Renate Wind, „Dem Rad in die Speichen fallen“
Projekt: Kirche heute; Gottesdienstplanung und –durchführung
Lernen an außerschulischen Lernorten: Kirche, Museum
2
Sinngebung menschlichen Daseins und verantwortlichen Handelns aus christlicher
Motivation: Der Mensch als Geschöpf und Ebenbild; der Umgang mit menschlichem
Leben (Euthanasie)
Bezugnahme zu den Inhalten der 11.2
Weitere Themenmöglichkeiten: z.B. Abtreibung; Pränataldiagnostik u.a.;
Sterben, Tod, Trauern (Altern, Hospiz, Riten des Umgangs mit dem Tod)
13.1 Wie kann man angemessen von Gott reden – Positionen im Gespräch
[Theologische Themenfelder 1]
Möglichkeiten und Grenzen des Redens von Gott
Bildnisverbot
Die christliche Antwort auf die Gottesfrage: Gottesbilder der Exoduserzählung
Monotheismus / Polytheismus / Trinität
Gottesbeweise
Religionskritische Erklärungen der Rede von Gott: Freuds psychoanalytische
Erklärung menschlicher Gottesvorstellungen
Theodizeefrage: Hiob (Auszüge); theologische Reflexionen zu dem im Leid solidarischen
Gott
Gotteserfahrungen (Mystik, Musik, Kunst)
Gottesvorstellungen in anderen Weltreligionen
Methodische Schwerpunkte: Stilleübungen, Meditation; religiöse Erfahrungen;
Bildbeschreibung und Bildinterpretation
Exegetischer Schwerpunkt: fakultativ z.B. meditative und kreative Zugänge zu biblischen
Texten, Gebet, Psalm, Symbol, Metapher
Mögliche Ganzschrift: Tilman Moser „Gottesvergiftung“; Hiob (AT)
Möglichkeiten fächerübergreifenden Arbeitens: Gottesbilder in der pädagogischen
Vermittlung; atheistische Entwürfe aus der Philosophie
Projekt: Planung und Durchführung von „Tagen religiöser Orientierung“
13.2 Was erwartet uns und worauf dürfen wir hoffen?
[Theologische Themenfelder 4 und 2]
Welt- und Geschichtsverständnis aus christlicher Hoffnung:
apokalyptisches Denken als Ausdruck von Zukunftsangst und Zukunftshoffnung zur Zeit Jesu
und in der Gegenwart;
Zukunft des Einzelnen (Lebensplanung, Hoffnungen) und Zukunft der Welt (Verantwortung);
Universaleschatologie (Utopien, Reich Gottes) und Individualeschatologie (Unsterblichkeit
der Seele –Auferstehung); endzeitliche Bilder (Himmel, Hölle, Fegefeuer, Gericht)
Leben nach dem Tod in den Weltreligionen
Das Zeugnis vom Zuspruch und Anspruch Jesu Christi:
Deutungen des Todes Jesu: zwei kontrastierende theologische Ansätze im Vergleich
Deutungen der Auferstehung Jesu: zwei kontrastierende theologische Ansätze im
Vergleich
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