"Islam in Deutschland" – ein interreligiöser Dialog

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Freitag, 17. März
Montag, 3. April
Freitag, 19. Mai
Dienstag, 13. Juni
Donnerstag, 24. August
Donnerstag, 28. September
Hartmut Bobzin:
Martin Bauschke:
Hamed Abdel-Samad:
Lamya Kaddor:
Hamideh Mohagheghi:
Mouhanad Khorchide:
Der Koran.
Der Sohn Marias:
Der Koran. Botschaft der
Auf dem Weg zu einem
Chancen und
Islam ist Barmherzigkeit.
Eine Einführung
Jesus im Koran
Liebe – Botschaft des
zeitgemäßen Islam
Grenzen des christlich -
Liberale Theologie
islamischen Dialogs
des Islam
Hasses
„Extremisten
die Stirn bieten“
Auf den Spuren des Islam
in St. Remberti
Rechtspopulisten weltweit setzen Islam mit Terror gleich.
Die Remberti-Gemeinde hat namhafte Islamkenner zu
einer Vortragsreihe eingeladen, die sich mit Vorurteilen
gegen den Glauben der Muslime auseinandersetzen,
sachlich aufklären und einen Dialog ermöglichen
sollen. „Heute haben wir die Aufgabe, unser Verhältnis
zum Islam und den Muslimen zu bestimmen. In vielen
Diskussionen werden pauschale Verurteilungen ‚der
Muslime‘ geäußert, die an die früheren Abwertungen ‚der
Katholiken‘ oder ‚der Juden‘ erinnern“, erläutert Pastor
Dirk von Jutrczenka den Sinn einer Islam-Reihe im Jahr
des Reformationsjubiläums. „Aus dem Zusammenhang
gerissene Koran-Zitate werden angeführt, um den Islam
als besonders gewalttätige Religion darzustellen. Dabei
wird gern ausgeblendet, dass sich kriegerische Zitate
auch in der Bibel finden lassen. Fundamentalisten in
allen Religionen lassen keine solche Herangehensweise
zu - und bekämpfen sich gegenseitig im Namen Gottes,
anstatt danach zu fragen, was aus Gottes Gnade und
seiner Liebe zu allen Menschen folgen müsste.“
Militanz gibt es in allen Religionen
Der Religionswissenschaftler Martin Bauschke kritisiert
ebenfalls die vorherrschende Schwarz-Weiß-Malerei:
„Es gibt nicht ‚den Islam‘! Militanz gibt es leider in allen
Religionen als kleine Minderheit, auch im Islam und im
Christentum. Die ‚Army of God‘ in den USA oder die
‚Lord‘s Resistance Army‘ in Afrika sind genauso wenig
typisch christlich wie der IS – den meine muslimischen
Freunde in Berlin den ‚Satanischen Staat‘ nennen –
typisch islamisch ist.“
Diskussion mit Rechspopulisten unmöglich
Die bekannte Islamwissenschaftlerin und Religionspädagogin Lamya Kaddor meint, dass die verkürzte Argumentationsweise der Rechtspopulisten eine Diskussion
mit ihnen meist unmöglich macht: „Diese Leute würden
sich zurecht gegen die Behauptung wehren, dass alle
Rechtspopulisten gewaltbereite Nazis à la Breivik sind
– auch wenn der Vergleich natürlich etwas hinkt. Ich
möchte dafür plädieren, den Extremisten an beiden
Rändern die Stirn zu bieten. Nur so kann eine demokratische Gesellschaft Extremismus und Terrorismus wirksam und langfristig etwas entgegenstellen.“
„Im Islam leben und sterben wir alle“
Eröffnet wird die Reihe mit einem Impuls des Religionswissenschaftlers Hartmut Bobzin, der eine kompakte
Einführung in den Koran, das Leben Mohammeds und
die Geschichte des Islam liefert. Der gebürtige Bremer
hält Rechtspopulisten Goethes West-Östlichen Divan
entgegen: „Närrisch, daß jeder in seinem Falle / seine
besondere Meinung preist! / Wenn Islam Gott ergeben
heißt, / Im Islam leben und sterben wir alle.“
Text: Matthias Dembski/Fotos: privat
Islam in Deutschland
Ein interreligiöser Dialog im
Jubiläumsjahr der Reformation
Auftaktvortrag
Freitag, 17. März, 19.30 Uhr
Gemeindezentrum St. Remberti
Friedhofstraße 10
Prof. Dr. Hartmut Bobzin, Erlangen
Der Koran. Eine Einführung
Alle Vorträge
beginnen jeweils um 19.30 Uhr.
www.remberti.de
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bremer kirchenzeitung März 2017 · www.kirche-bremen.de
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