Die dezente Art, wieder gut zu hören - topfit

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Diagnose & Therapie 23
Im-Ohr-Hörsysteme bei Schwerhörigkeit
Foto: Audio Service GmbH
Die dezente Art,
wieder gut
zu hören
Viele schwerhörige Menschen zögern, sich eine Hörhilfe zuzulegen, weil ihnen das Tragen eines Hör­geräts
vor anderen unangenehm ist. Für sie können sogenannte Im-Ohr-Hörgeräte eine dezente Alternative sein.
Denn anders als die Hinter-dem-Ohr-Geräte erfüllen sie
ihren Dienst nahezu unsichtbar, ohne dass sie von außen gesehen werden. Wie
ein solches Im-Ohr-Hörgerät funktioniert und für wen es geeignet ist, darüber
sprach TOPFIT mit dem Münchner Hörgeräteakustikermeister Josef Eiter.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Herr Eiter, worin besteht der
Unterschied zwischen einem
Im-Ohr-Hörgerät und einem
Hinter-dem-Ohr-Hörgerät?
Josef Eiter: Wie der Name schon sagt,
werden die beiden Modelle unterschiedlich platziert: Das Hinter-demOhr-Hörgerät wird hinter der Ohrmuschel, das Im-Ohr-Hörgerät wird direkt
im Gehörgang getragen. Obwohl sich
bei dieser Bauform die gesamte Technik direkt im Ohr des Trägers befindet,
ist ein Im-Ohr-Hörgerät in der Regel
kleiner und kompakter als ein Hörgerät, das hinter dem Ohr getragen wird.
Denn es muss für den deutlich engeren
Raum des Gehörgangs passen. Dabei
ist jedes Im-Ohr-Hörgerät maßgefertigt
und genau ins Ohr des Trägers eingepasst.
Wo genau sitzt ein
Im-Ohr-Hörgerät?
Josef Eiter: Es stehen uns verschiedene Varianten zur Verfügung. Das
klassische Im-Ohr-Hörgerät sitzt in der
Ohrmuschel und füllt diese nahezu
vollständig aus. Andere Modelle werden im vorderen Gehörgang platziert:
Die Ohrmuschel bleibt frei, sodass
es von außen weitgehend unsichtbar
ist. Sogenannte Complete-in-theCanal-Geräte sitzen dagegen ganz
hinten im Gehörgang und bieten die
höchste Diskretion, weil sie von außen
überhaupt nicht sichtbar sind. Dies ist
eigentlich auch die Idealposition für
ein Hörgerät. Denn mit seinem Sitz kurz
vor dem Trommelfell erfolgt die Schall­
aufnahme wie bei normal hörenden
Menschen direkt im Ohr und erlaubt
so z. B. ein sehr gutes Sprachverstehen,
aber auch ein ausgezeichnetes räumliches Hören. Ebenso sind störende
Nebengeräusche, etwa die eigenen
Kaugeräusche, kaum zu erwarten.
Gibt es auch Nachteile?
Josef Eiter: Es kann sein, dass anatomische Gründe gegen das Tragen
eines Im-Ohr-Hörgeräts sprechen.
Tatsächlich muss der Gehörgang eine
gewisse Größe und einen ausreichenden Durchmesser haben, damit die
Im-Ohr-Variante komfortabel getragen
werden kann. Auch eine übermäßige
Produktion von Ohrenschmalz kann
eine Kontraindikation sein. Es kommt
vor, dass der Träger das Gefühl hat, er
habe einen Pfropf im Ohr; dies weist
auf ungünstige Belüftungsverhältnisse
hin. Und manchmal spricht auch der
Grad des Hörverlusts gegen ein ImOhr-Hörsystem. Am besten lässt sich
eine leichte bis mittelgradige Hörverminderung mit diesem Modell kompensieren.
Welches Hörgerät passt
zu wem am besten?
Josef Eiter: Hierfür gibt es keine
pauschale Antwort. Wie gesagt, welche
Bauform im Einzelfall geeignet ist,
hängt immer auch von den anatomischen und audiologischen Bedingungen ab. Entscheidend sind aber natür-
Klein, aber sehr effektiv: Moderne Im-OhrHör­systeme wie das Icon-Modell der Firma Audio
Service bieten eine besonders diskrete Möglichkeit, wieder gut zu hören.
lich auch die individuellen Wünsche des
Kunden. So ist etwa das Im-Ohr-System
vor allem für Personen eine interessante
Option, denen es wichtig ist, dass das
Hörgerät möglichst dezent und unauffällig ist. Aber auch für Brillenträger ist
die Im-Ohr-Variante eine gute Alternative, insbesondere, wenn im Alltag häufig
die Brille gewechselt wird, also etwa
die Fernbrille immer wieder gegen die
Lesebrille ausgetauscht werden muss.
Was die Qualität betrifft, so zeichnen
sich sowohl das Im-Ohr-Hörsystem als
auch das Hinter-dem-Ohr-Hörsystem
durch eine gelungene Kombination aus
Handwerkskunst und computergestütztem Design aus. Wir halten für unsere
Kunden ausschließlich Hörgeräte bereit,
die über eine herausragende technische Qualität und hohe Leistungsfähigkeit verfügen, wodurch sie sich automatisch, innerhalb von Bruchteilsekunden,
an jede Hörsituation optimal anpassen
— dies gilt sowohl für ein Im-Ohr-Hörsystem wie für ein Hinter-dem-Ohrsystem.
Auf diese Weise bieten sie dem Träger
einen angenehmen Hör- und Tragekomfort in nahezu allen Lebenslagen.
Bleiben Sie auch der
Ansprechpartner, wenn die
Anpassung des Hörgeräts
abgeschlossen ist?
Josef Eiter: Selbstverständlich. Wir
legen großen Wert auf eine kontinuier­
liche Nachsorge. Die regelmäßige
Überprüfung des Hörgeräts und Serviceleistungen wie Reinigung und Pflege gehören ebenso dazu wie für unsere
Kunden ein kompetenter Ansprechpartner für sämtliche Fragen rund um das
Thema »Gutes Hören« zu sein.
Zur Person
Josef Eiter hat über 20 Jahre Erfahrung als Hörgeräteakustikermeister und verantwortet im
Münchner Traditionsunternehmen Söhnges
­Exklusiv Optik die Hörsystem-Anpassung.
Nähere Infos unter
www.soehnges-exklusiv.com
Topfit 2 / 2016
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