Gemeinsam essen – schmeckt und tut gut!

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Gemeinsam essen – schmeckt und tut gut!
Neben Schulalltag und dichtem Freizeitprogramm bleibt für ein gemeinsames Familienessen meist
wenig oder keine Zeit. Dabei bietet die familiäre Zeit am Esstisch zahlreiche Benefits: Kinder sind
ausgeglichener, glücklicher und meistern alltägliche Probleme leichter, wenn sie regelmäßig in
familiärer Runde essen. Zudem weisen sie ein ausgewogeneres Ernährungsmuster auf als Kinder, die
alleine beim Essen sitzen.
Am gemeinsamen Esstisch lernen Kinder über Essverhalten, Tischmanieren oder Portionsgrößen.
Ganz nebenbei erzählen sie über ihre Erlebnisse in der Schule, tauschen sich mit ihren Eltern aus
oder hören „Erwachsenengesprächen" zu. Das gemeinsame Essen ist gleichzeitig eine Übung,
Kompromisse zu finden. Denn nicht immer trifft die Menüauswahl den Geschmack jedes
Familienmitglieds. Kinder lernen dabei die Geschmäcker der Eltern oder Geschwister kennen und
zu akzeptieren. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Familienessen auch das elterliche
Engagement fördern. Eltern, die fünfmal pro Woche oder öfter mit ihren Sprösslingen essen, sind
stärker in das tägliche Leben der Kinder eingebunden als jene, die nur selten mit den Kleinen beim
Essen sitzen. Beispielsweise kennen sie deren Freunde, die Namen der Klassenlehrer und wissen
auch über die Sorgen ihrer Kinder besser Bescheid.
Gemeinsam Essen ist soziales Lernen
Das gemeinsame Frühstück, Mittag- oder Abendessen setzt auch kognitive und emotionale
Prozesse in Gang. Gemeinsame Mahlzeiten sollen dazu beitragen, alltägliche Probleme und
Herausforderungen gelassener zu sehen, liberaler zu sein und sich eigene Fehler weniger zu
Herzen zu nehmen. Gute Voraussetzungen, um sich mit etwaigem Ärger innerhalb der Familie
oder schlechten Schulnoten auseinanderzusetzen. Zudem wirkt sich die gemeinsame Essenszeit
auch auf das Suchtverhalten der Kinder und Jugendlichen aus: Je öfter sie mit ihren Familien
gemeinsam speisen, umso weniger oft greifen sie zu Alkohol, Zigaretten und Drogen. Außerdem
sind sie weniger anfällig gegenüber Essstörungen und Depressionen.
Gemeinsam gut gekocht!
Familienmahlzeiten tun nicht nur dem Körper und der Seele gut, gemeinsames Kochen hat auch
psychologische Vorteile. Eltern binden ihre Kinder in die Speisenzubereitung ein, lassen sie
selbstständig Aufgaben in der Küche meistern und bei der Menüwahl mitentscheiden. Dadurch
steigen das kindliche Selbstwertgefühl und Wissen über Lebensmittel. Gemeinsames Einkaufen,
Kochen und Essen fördert neben dem allgemeinen Genuss der Speisen auch den Verzehr von
Milchprodukten, Obst und Gemüse.
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Welche Mahlzeiten Sie zur gemeinsamen Familienzeit erklären, hängt von den individuellen
Bedürfnissen der Familienmitglieder ab. Wenn in der Früh keine Zeit bleibt für einen
gemeinsamen Start in den Tag, ist vielleicht der Abend der beste Zeitpunkt, Erlebtes bei einem
familiären Abendessen Revue passieren zu lassen.
Literatur
Sommer W et al: How about lunch? Consequences of the Meal Context on Cognition and Emotion. PLOS one
8 (2013).
Califano J: CASA - The Importance of family dinners III. National Center on Addiction and Substance Abuse
at Columbia University (2006).
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