EINE THEMENZEITUNG VON SMART MEDIA 5 E -B USI N E SS TR E N D S Einkaufen bequem per Mausklick Im Zeitalter der immer noch fortschreitenden Digitalisierung spielen E-Commerce-Lösungen für Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. Jedes Angebot muss für den Kunden schnell, übersichtlich und vor allem rund um die Uhr abrufbar sein. Für die Betriebe ist dies oft mit einer Umorientierung verbunden. TEXT FRANCO BRUNNER Das waren noch Zeiten. Damals, als – vornehmlich samstags – die ganze Familie in Richtung Supermarkt pilgerte, um alles Nötige und vielleicht hie und da auch etwas Unnötiges zu kaufen. Solch ein familiärer Einkaufstag hatte beinahe schon Eventcharakter und dauerte denn auch seine Zeit. Heute, in Zeiten von Schlagwörtern wie E-Business und E-Commerce, wird derweil gänzlich anders eingekauft. Schnell, bequem, rund um die Uhr und vor allem von jedem denkbaren Standort aus. Möglich machen dies Hilfsmittel wie Smartphones, iPads und dergleichen. Keine Frage, die Digitalisierung revolutioniert den Markt und katapultiert somit die Wichtigkeit von E-Commerce in ungeahnte Sphären. Dies sieht auch Dani Kalt so, seineszeichens CEO der im baslerischen Sissach beheimateten Web Agentur CS2 AG. «E-Commerce-Lösungen sind tatsächlich von enormer Bedeutung», sagt er. Allerdings seien sie für ein Unternehmen nicht unbedingt unabdingbar. Denn solche Lösungsansätze würden nur dann Sinn ergeben, wenn sie mit den notwendigen Ressourcen und Know-how betrieben würden. «Wenn man sich der Risiken und Unterschiede bewusst ist, und sie sinnvoll ins bestehende Geschäft integriert werden, bergen E-Commerce-Lösungen indes ein riesiges Potenzial», ist Kalt überzeugt. wie zum Beispiel die Sortimentsbreite, seien im virtuellen Geschäft nicht gegeben. Hinzu würden die Marketingvorteile kommen, die durch das Medium Internet per se gegeben seien. Vorteile, die unter anderem auch die Studie «Der Schweizer Online-Handel 2013» des Forschungszentrums für Handelsmanagement der Universität St. Gallen belegt. Demnach sind heutzutage beinahe 25 Prozent der Schweizer Bevölkerung im Stundentakt online, wobei besonders die Häufigkeit der mobilen Nutzung in jüngster Vergangenheit rasant zugenommen habe. An potenziellen Kunden mangelt es also nicht. Nun gut, Online-Angebote bieten ohne Zweifel diverse Vorteile für den Konsumenten und auch für den Unternehmer, der sich für E-Commerce-Lösungen entschieden hat, scheint die Strategie aufzugehen. Nichtsdestotrotz gibt es auch so etwas wie Problemfelder oder zumindest Punkte, die ein Unternehmen auf dem Weg in die Welt des E-Commerce gezielt beachten muss. «Der Aspekt des rein Virtuellen erschwert den direkten Kundenkontakt», gibt Kalt zu bedenken. Es bedürfe einiges an technischem Aufwand, » Der Aspekt des rein Virtuellen erschwert den direkten Kundenkontakt. um diese Hürde zu überwinden. Diese Hürde betreffe die Kommunikation mit Kunden, die Übergabe der Ware oder die Erbringung der Dienstleistung sowie die Zahlung. Wenn sich der Unternehmer allerdings einmal für Anzeige » Es reicht nicht, einfach einen Online-Shop ins Netz zu stellen. «Allerdings müssen auch wir immer wieder mit Erstaunen feststellen, dass es noch ungeahnte Möglichkeiten an entsprechenden Geschäftsmodellen gibt.» Mit den aktuellen Trends im Bereich Time-To-Customer – Stichwort «Same-Day-Delivery» – und den technologischen Entwicklungen gebe es fast keine Grenzen mehr. BEDACHTER EINSATZ VORTEILE UND PROBLEMFELDER Die Vorteile von E-Commerce im E-Business-Bereich liegen für Kalt denn auch auf der Hand. «E-Commerce hat den Vorteil, dass er nicht zwingend ortsgebunden funktionieren muss, wie es bei einer Filiale der Fall ist.» Auch andere Einschränkungen, die ein physischer Shop mit sich bringe, E-Commerce-Lösungen entschieden hat, sollte die Umstellung, respektive die Einbindung in Bestehendes, keine allzu grosse Probleme mit sich bringen. «Rein technisch betrachtet ist das nicht wirklich schwierig, wenn man die geeigneten Lösungen verwendet und professionelle Unterstützung hat», sagt Kalt. Die Herausforderung liege vielmehr darin, den E-Commerce richtig ins Gesamtkonzept eines Unternehmens zu integrieren, sowohl von der Bewirtschaftung her als auch in der Firmenkultur. Bedacht werden müsse indes auch, dass es Branchen gebe, bei denen der E-Commerce-Einsatz mehr, respektive weniger Sinn mache. Es gebe Dienstleistungen und Güter, die sich mehr für E-Commerce eignen würden als andere. Das Einkaufsverhalten hat sich verändert und verlagert sich zusehends ins Web. Der Einsatz von E-Commerce im E-Business-Bereich ist also noch lange nicht ausgeschöpft. Fast alles scheint möglich. Wichtig ist es laut Kalt allerdings, dass man sich als Unternehmer über die Tragweite seiner Entscheidungen im Klaren ist. «Der Unternehmer muss sich des Umfangs dieses Unterfangens bewusst sein.» Es reiche eben nicht, einfach einen hübschen Online-Shop ins Netz zu stellen. Man müsse mit kompetenten Beratern die richtigen Mittel wählen und implementieren. Schlussendlich benötige der Unternehmer, der sich für E-Commerce entschieden habe, ein Team, das sich um die Bewirtschaftung der E-Commerce-Lösung kümmere. Und zwar vom Marketing über Sortimentspflege bis hin zur Logistik. 3 Fragen an Urs Liechti Wie kommt der Mittelstand zu optimalen Geschäftsprozessen? Früher wurde überall ein langwieriger und teurer «Make»-Ansatz gewählt, heute ist es möglich optimale Geschäftsprozesse zu einem grossen Teil einzukaufen. Wie ist das möglich? Der Ansatz heisst Industrialisierung: Es existieren heute genügend viele und moderne Geschäftsprozesse die ab Stange angeboten (oder in der Cloud «gemietet») und mit modernen Systemen ohne Programmierung umgesetzt werden. Eine umfangreiche und meist wenig zielführende Pflichtenhefterstellung entfällt mit diesem Ansatz komplett. Oder erstellen Sie bei einem Autokauf ein umfangreiches Pflichtenheft? Ist der BPM Umsetzungsansatz hier anders? Ja. Mittels spielerischer Form werden die alten Prozesse (Waren- und Werteflüsse) durchgespielt. In einer zweiten Runde werden durch den Moderator optimale Prozesse mit dem Team erarbeitet. Meist sind die Resultate und Erkenntnisse als kaufbare Prozesse bei Systemintegratoren zu fixen Preisen erhältlich. Wichtiger Schlüsselerfolgsfaktor ist, dass die Formulare, Auswertungen und Kennzahlen Bestandteil der Prozessdefinitionen sind. Mit diesem Vorgehen ist eine um Faktoren schnellere und aufs Wesentliche fokussierte Evaluation und Realisierung sichergestellt. Am 10.09.2014 findet ab 13.00 Uhr der ORACLE JD Edwards Event im KKL Luzern statt. Dort erfahren Sie das Neuste zu mobilen und kostengünstigen ERP-Lösungen. Platzreservationen an [email protected]