2 Grundlagen 2.1 Fachbegriffe • Strom I, Spannung U , Widerstand R, elektrische Leistung P , Thermoelement, Seebeck-Effekt, Peltier-Effekt, Kompensationsschaltung, Physikalisches Grundlagenlabor • elektrische Energie, Wärme, Temperatur, Thermospannung Versuch 4.4 Kalibrierung eines Thermoelementes 2.2 1 Theorie In einem Stromkreis aus zwei verschiedenen Leitern wird eine elektrische Spannung Uth erzeugt, wenn die beiden Kontaktstellen (Lötstellen) unterschiedliche Temperaturen haben (Seebeck-Effekt). Ist der Stromkreis geschlossen, so fließt durch die Leiter ein elektrischer Strom. Die elektrische Leistung wird - wie bei jeder anderen Wärmekraftmaschine - durch Zufuhr von Wärmeenergie an der wärmeren und Abgabe von Wärmeenergie an der kälteren Kontaktstelle erzeugt. Die Umkehrung des Seebeck-Effekts, d.h. Entnahme von Wärmeenergie an der kälteren Kontaktstelle und Abgabe von Wärmeenergie an die wärmere bei gleichzeitiger Zufuhr elektrischer Energie (Wärmepumpe), heißt PeltierEffekt. Die Thermospannung ist in erster Näherung der Temperaturdifferenz ∆T der Kontakte proportional: Uth = α · ∆T (1) Geräte • Thermoelement • Thermometer • Walzenbrücke • Galvanometer • Dewargefäß V V Der Koeffizient α liegt für Metalle in der Größenordnung 10−5 K bis 10−4 K . Man kann die Thermospannung zur Temperaturmessung benutzen. Dazu werden zwei Drähte aus verschiedenen Metallen miteinander verschweißt oder verlötet (Thermoelement). Einen Lötstelle befindet sich auf einer konstanten Tem- • Vorwiderstand, Stativmaterial • Wärmebad mit Umwälzthermostat 1 erstellt: 26.8.2016 peratur, z.B. der Temperatur schmelzenden Eises, die andere erhält die zu messende Temperatur. R1 R 3 G Versuch R U0 2 Ein Thermoelement ist im Bereich zwischen 0◦ C und 100◦ C zu kalibrieren. Als UTH Referenz wird ein Quecksilberthermometer benutzt. Eine Lötstelle des Thermoelements befindet sich in einem Dewargefäß mit schmelzendem Eis (Referenzersetzen temp. 0◦ C). Die andere wird in ein Wasserbad getaucht, dessen Temperatur Abbildung 1: Kompensationsschaltung mit Hilfe eines Thermostat schrittweise von 0◦ C auf 100◦ C erhöht wird. Die Thermospannung wird als Funktion der Temperatur für die Als Ausgangsspannung wird an der Spannungsquelle U0 = 2V eingeAufheiz- und die Abkühlphase mit einer Kompensationsschaltung (Bild: stellt. 2Kompensationsschaltungfigure.caption.2) gemessen. Die Walzenbrücke (RW = R1 + R2 ) wird so eingestellt, daß die an dem Widerstand R2 liegende Spannung die Thermospannung kompensiert, d.h. im Thermoelementkreis durch das Galvanometer kein Strom fließt. Für die Thermospannung gilt dann: UT h. = R2 · U0 R + R1 + R2 (2) Die Walzenbrücke ist in Skalenteilen geeicht, für die Widerstände R1 und R2 gilt: R1 = RW · abgelesene Skalenteile 1000 Skalenteile (3) R2 2 = RW 1000 − abgelesene Skalenteile · 1000 Skalenteile erstellt: 26.8.2016 Die gemessenen Thermospannungen werden als Funktion der Temperatur auf Millimeterpapier aufgetragen. Der Proportionalitätsfaktor α ist durch eine Regressionsrechnung zu bestimmen. 3 erstellt: 26.8.2016