Holzmantel (Arbeitstitel) Eine große Kugel aus Ästen, zusammengesteckt als Holzvorrat, aus dem Wald gerollt und vor dem Waldhaus zum Stehen gebracht das ist wahrscheinlich das erste Bild, das beim Anblick der Plastik vor dem Waldinformationszentrum im Kopf entsteht. Die Arbeit spiegelt so die forst- und energiewirtschaftliche Nutzung als geernteter, gestapelter bzw. gelagerter Rohstoff. Sie verweist aber ebenso auf die kulturhistorischen und ökonomischen Bedeutungen von Holz. Gehölze zählen zu den ältesten genutzten Planzen. Die Kugel ist eine der Grundformen der Natur. Im Kontext der Kultur bezeichnet sie Fertigkeiten, Planung und Konstruktion. Kräftige Äste auf der Oberläche der Kugel bilden eine Hülle. Dieser Mantel aus Holz verweist auf die dünne belebte Schicht der Erdkruste, auf der sich alles Leben beindet. Im Zusammenhang mit Architektur wird dieser Mantel zur Kubatur, im übertragenen Sinn zur Raumrinde. In diesem Zustand ruht die Plastik an ihrem Ort, als Energieträger geladen mit „potentieller“ Energie. Durch die Kugelform wird jedoch auch eine iktive Bewegung assoziiert sowohl aus dem Wald heraus kommend als auch in diesen hinein rollend. Diese gedankliche Verbindung unterstreicht den Aspekt der nachhaltigen Energieholznutzung. Bäume sind nicht nur nachwachsende Ressource, die dem Wald entnommen werden können. Sie bedürfen auch der Regeneration und des Wachstums, also zum einen des zeitweisen ökonomischen Stillstandes als auch der natürlichen Bewegung. Die Plastik steht somit für die Zyklen der Natur und der Naturnutzung im Kreislauf aus Bewegung und (scheinbarer) Ruhe. Diese Zustände relektieren Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft regenerativer Energieträger. Äste, Stahlkonstruktion Gebunden, geschraubt, geschweißt Ø ca. 450 cm Standort Mehlmeisel / Waldinformationszentrum - Energieholznutzung gestern, heute und morgen wabenförmige Stahlkonstruktion Astkonstruktion Querschnitt • Realisierte Arbeiten (Auswahl) Maik Scheermann un coup de dés, 2003 snowman, 2004 San Isidro, Teneriffa Stahl, 250 x 250 x 250 cm Kelchsau / Österreich Stahl, 260 x 110 x 110 cm adornment, 2005 Halle (Saale) Stahl, 250 x 150 x 130 cm Maik Scheermann venus, 2010 Bitterfeld Stahl, 190 x 150 x 150 cm bark, 2011 Haslla Art Museum (Gangneung / Südkorea) Stahl, 160 x 130 x 100 cm • Vita Maik Scheermann Maik Scheermann (1970* in Halle) lebt und arbeitet in Berlin 1987 - 1989 Lehre zum Werkzeugmacher 1995 - 1997 Studium an der FH Merseburg, Chemie- und Umweltingenieurwesen, Vordiplom 1997 - 2003 Studium an der HfKD Burg Giebichenstein Halle, FB Plastik 2001 - 2002 Iceland Academy of the Arts / Listahaskoli Islands, Reykjavik 2003 - 2004 Graduiertenförderung der HfKD Burg Giebichenstein Halle 2003 - 2005 Aufbaustudium an der HfKD Burg Giebichenstein Halle Arbeiten im öffentlichen Raum Haslla Art Museum (Gangneung / Südkorea), Dichterviertel (Bitterfeld), San Isidro (Teneriffa), Kelchsau Höhenbrandalm (Österreich), Technisches Denkmal Tobiashammer (Ohrdruf), Däschler Architekten (Halle) Ausstellungen (Auswahl) 2012 Special Edition, IG-Galerie, Vienna, Österreich Saari Residency, Mietoinen, Finland 2009 Fermente, maerzgalerie / Leipzig Die Hoffnung der Menschheit., Die Schöne Stadt / Halle Konjunktion, Kunsthalle m3 / Berlin 2008 Gedanken zur Revolution, Spinnerei / Leipzig versa void vice, Kulturpalast Wedding International / Berlin Allianz, ZERN / Berlin 2007 Däschler Architekten / Halle Kunsthalle m3 / Berlin 2006 Galerie Stelzer & Zaglmaier / Halle Galerie Proil / Weimar Kunsthalle m3 / Berlin 2005 Kunsthalle m3 / Berlin 2011 localize-Heimatfestival, Potsdam „lAbiRynT“, Slubice/ Frankfurt (Oder) Residency Haslla Art Museum (Gangneung / Republic of Korea) Maik Lee - Florida, HO-Galerie, Magdeburg Jagdsaison, GLORIA Berlin 2004 Galerie im Volkspark / Halle Landeskunstschau Sachsen – Anhalt / Magdeburg 2010 Kosmorama, Plattform für Gegenwart / Berlin helter skelter, Kulturpalast Wedding International / Berlin Gallery 5 / Oulu (Finland) Du willst es doch auch!, Kunsthalle m3 / Berlin 2002 Galery „accept what“ / Reykjavik (Island) „Form 4” / Bielefeld, Kunstverein Marburg 2003 Kunsthaus Villa Kobe / Halle • Kontakt Maik Scheermann Hochstädter Str. 11 Aufgang Maxstr. 13347 Berlin Tel.: (030) 34 72 26 49 E-Mail: [email protected] www.morgenstille-schneemann.de www.lee-scheermann.com